Im Jahr 1971 erscheint „The Nazi & The Barber“ bei Doubleday & Company. In Amerika findet Hilsenraths Roman großen Anklang und er wird daraufhin in Italien, Frankreich und England publiziert. Verlage in Deutschland lehnen eine Veröffentlichung ab. So gelingt Edgar Hilsenrath erst 1977 eine Publika-tion in Deutschland, nachdem er bereits wieder zwei Jahre in Deutschland lebt, denn:
„So kann und darf man über das Thema Holocaust nicht publizieren!“
Dieser Satz weist bereits auf das Spannungsfeld zwischen Holocaust und Lite-ratur hin, das unüberwindlich, ja unvereinbar scheint, eine Aporie. In der vor-liegenden Hausarbeit Die Satire und das Groteske in Hilsenraths „Der Nazi & der Friseur“ soll dieses Spannungsfeld herausgearbeitet werden, um in einem weiteren Schritt zu zeigen, dass das Unvereinbare in den Elementen des Satiri-schen und des Grotesken vereint werden kann.
Inhaltsverzeichnis
- I. Einleitung
- II. Spannungsfeld Holocaust und Literatur
- 1. Der satirisch analoge Blick
- 2. Die positive Transformation
- III. Die Satire und das Groteske in „Der Nazi & der Friseur“
- 1. Der satirisch analoge Blick
- 2. Die positive Transformation
- IV. Schluss oder literarischer Umweg
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit befasst sich mit dem Spannungsfeld zwischen Holocaust und Literatur, insbesondere in Edgar Hilsenraths Roman „Der Nazi & der Friseur“. Sie untersucht, wie Hilsenrath durch den Einsatz von Satire und Groteske die vermeintliche Unvereinbarkeit dieser beiden Bereiche aufhebt und eine positive Transformation ermöglicht. Die Arbeit analysiert die satirischen und grotesken Elemente des Romans und zeigt auf, wie sie zur Überwindung der Aporie von realistischem Erzählen und Dokumentation beitragen.
- Das Spannungsfeld zwischen Holocaust und Literatur
- Die satirische und groteske Transformation
- Die Überwindung der Aporie von realistischem Erzählen und Dokumentation
- Die Kritik an Adornos These von der Unmöglichkeit der Kultur nach Auschwitz
- Die Metaphorik des Romans als Mittel der Darstellung und Erzählbarkeit
Zusammenfassung der Kapitel
I. Einleitung
Die Einleitung stellt den Kontext des Romans „Der Nazi & der Friseur“ dar, der in den 1970er Jahren in Amerika veröffentlicht, aber in Deutschland zunächst abgelehnt wurde. Sie führt das Spannungsfeld zwischen Holocaust und Literatur ein und erklärt die Zielsetzung der Hausarbeit. Der Roman zeigt, dass die Unvereinbarkeit von Holocaust und Literatur durch die Elemente des Satirischen und Grotesken aufgehoben werden kann.
II. Spannungsfeld Holocaust und Literatur
Dieses Kapitel analysiert die Debatte über die Darstellbarkeit des Holocaust in der Literatur. Es wird auf Adornos These „Nach Auschwitz ein Gedicht zu schreiben, ist barbarisch“ eingegangen und die Notwendigkeit der Sprache als Mittel der Erinnerung und des Kampfes gegen Sprachlosigkeit hervorgehoben. Das Kapitel betont die Wichtigkeit des individuellen Gewissens und der Reflexion im Kontext des Holocausts.
III. Die Satire und das Groteske in „Der Nazi & der Friseur“
Dieses Kapitel analysiert die satirischen und grotesken Elemente in Hilsenraths Roman. Es untersucht, wie die Metaphorik des Romans dazu beiträgt, die Aporie zwischen realistischem Erzählen und Dokumentation zu durchbrechen und eine neue Form der Erzählbarkeit zu ermöglichen.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf folgende Schlüsselwörter: Holocaust, Literatur, Satire, Groteske, Transformation, Aporie, Metaphorik, Adorno, Hilsenrath, „Der Nazi & der Friseur“.
- Quote paper
- Silvia Schmitz-Görtler (Author), 2009, Die Satire und das Groteske in Hilsenraths "Der Nazi & der Friseur", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/143937