Inhalt:
1. „Unterm Rad“, Hermann Hesse – Lebensdaten
2. Aufbau und Gestaltung
3. Die Rolle des Vaters
3.1. Das Auftreten des Vaters
3.2. Die Rolle in der Sozialisation des Sohnes
4. Deutung
4.1. Kurzcharakteristik des Protagonisten
5. Bibliographie
Inhaltsverzeichnis
1. Lebensdaten des Autors Hermann Hesse
2. Aufbau und Gestaltung
3. Die Rolle des Vaters
3.1. Das Auftreten des Vaters
3.2. Die Rolle in der Sozialisation des Sohnes
4. Deutung
4.1. Kurzcharakteristik des Protagonisten
5. Bibliographie
1. Lebensdaten des Autors Hermann Hesse
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Weitere bekannte Titel von Hermann Hesse :
- ,,Der Steppenwolf" ( 1927 )
- ,,Narziß und Goldmund" ( 1930 )
- ,,Das Glasperlenspiel" ( 1943 )
2. Aufbau und Gestaltung
Hermann Hesse hat das Buch in 7 Kapitel aufgeteilt. Das erste Kapitel umfaßt 25 Seiten und beschreibt die Ausgangssituation des Romans. Hans muß auf das Landesexamen hinarbeiten und hat wenig Zeit, am Ende besteht er dieses Examen. Das zweite Kapitel umfaßt 21 Seiten, es schildert die Ferien vor dem anstehenden Klosterseminar. Das dritte Kapitel ist mit 30 Seiten das längste des Buches und beschäftigt sich mit dem strengen Leben im Seminar. Außerdem beginnt die für Hans wichtige Freundschaft mit Hermann Heilner, einem anderen Seminaristen, die am Ende des Kapitels jedoch auseinander geht. Das vierte Kapitel geht wieder über 25 Seiten. Darin schildert Hermann Hesse, wie eine neue, noch stärkere Freundschaft zwischen Hans und Hermann Heilner entsteht. Die Leistungen von Hans sinken, bis er schließlich aus dem Seminar entlassen wird, die Freundschaft mit Heilner ist nun ebenfalls beendet. Im fünften Kapitel, welches nur 18 Seiten umfaßt, spielt Hans mit Selbstmordgedanken, die ihn fast in den Tod treiben. Das sechste Kapitel ist 20 Seiten lang. In diesem Kapitel findet Hans wieder Freude an seinem Leben, er lernt Emma kennen und bekommt eine Stelle als Mechanikerlehrling. Das siebte und letzte Kapitel umfaßt 21 Seiten und beschreibt die letzten Tage von Hans` Leben und endet mit einem rätselhaften Tod der Hauptfigur. Mit der Einteilung in die sieben Kapitel hebt der Autor Hermann Hesse die einzelnen Lebensabschnitte von der Figur Hans Giebenrath hervor. Man kann deutlich die Verfassung von Hans nach jedem Kapitel erkennen. Während er im ersten Kapitel stark unter den Vorbereitungen auf das Landesexamen leidet, ist er im zweiten Kapitel doch viel befreiter, obwohl er jetzt auf das anstehende Seminar, genauso wie auf das zuvor bestandene Landesexamen hinarbeiten muß. Jedoch sieht er ein, dass es ohne lernen nicht weitergehen kann. Im dritten und vierten Kapitel ändert sich diese Einstellung grundlegend. Durch die Freundschaft mit Hermann Heilner hat Hans immer weniger Zeit zum Lernen, er verliert die Lust am Seminar und seine Leistungen sinken. Trotz dieser Entwicklung ist Hans stolz auf sich und empfindet Freude, weil ihm nun nicht mehr der Platz als ,,Primus", sondern die feste Freundschaft mit Heilner das Wichtigste im Leben ist. Mit der Entlassung Heilners aus dem Seminar ist Hans dann völlig am Boden zerstört und wird ebenfalls aus dem Kloster entlassen. Diese ganzen Vorkommnisse bringen ihn sogar zu Selbstmordgedanken, die Hesse in Kapitel fünf schildert. Das fünfte Kapitel ist wohl zugleich der Tiefstpunkt in Hans` Leben. Aus diesem Tief helfen ihm nur zwei Dinge heraus, die Liebschaft mit Emma und der Job als Mechanikerlehrling. Im siebten Kapitel dagegen kommt in Hans noch einmal richtige Freude auf, als er mit seinen Kollegen ausgiebig feiert, bevor er im Fluß ertrinkt (?).
Hermann Hesse beschreibt das Leben seines Protagonisten, Hans Giebenrath immer sehr ausführlich. Er verwendet dabei die Erzählperspektive des sogenannten Er-Erzählers. Damit bewahrt Hesse einen gewissen Abstand zu den Geschehnissen im Buch und kann auch das Umfeld um Hans etwas genauer beschreiben, was vor allem der Verständlichkeit zu Gute kommt. Trotz dieses eher distanzierten Standorts hat man oft das Gefühl, das Hesse immer wieder die Nähe zu der Hauptperson des Buches sucht, da er sehr oft aus der Sicht von Hans die Handlung schildert und dessen Gefühle und Gedanken sehr genau beschreibt. Damit lädt er den Leser geradezu dazu ein, sich mit dem Protagonisten zu identifizieren um damit das Gefühl zu verursachen nahe am Geschehen dabei zu sein. Diese Wirkung wird durch das Einschieben von kurzen aber immer wieder vorhandenen Dialogen zwischen Hans und einer anderen Person aus dessen Umfeld verstärkt. Nicht nur bei diesen Dialogen, sondern auch bei dem Rest der Erzählung mischt sich Hesse immer wieder mit kurzen aber aussagekräftigen Kommentaren ein. Dieses kommentieren ist typisch für das auktoriale Erzählen. Hesse gibt über die Kommentare durch das ganze Buch hindurch seine eigene Meinung über die Gesellschaft und die Erziehung wieder.
Der Text weist starken biographischen Aufbau auf. Er schildert das Leben eines circa 15 Jahre alten Jungen bis zu dessen Tod. Die ganze Handlung des Romans spielt sich etwa in dem Zeitraum von zwei bis zweieinhalb Jahren ab. Diesen für Romane eher kurzen Zeitraum hat Hesse auf immerhin 160 Seiten niedergeschrieben. Das bedeutet, dass Hermann Hesse die Handlung des Romans sehr wenig ,,gerafft" hat. Manchmal scheint es sogar so, als ob er die Zeit richtig dehnt, bei diesen sehr genauen Beschreibungen zum Beispiel. Das fängt schon ganz am Anfang des Buches auf der ersten Seite des ersten Kapitels an: ,,Herr Joseph Giebenrath, Zwischenhändler und Agent, zeichnete sich durch keinerlei Vorzüge oder Eigenheiten vor seinen Mitbürgern aus . Er besaß gleich ihnen eine breite, gesunde Figur, eine leidliche, kommerzielle Begabung, verbunden mit einer aufrichtigen , herzlichen Verehrung des Geldes, ferner ein kleines Wohnhaus mit Gärtchen, ein Familiengrab auf dem Friedhof, eine etwas aufgeklärte und fadenscheinig gewordene Kirchlichkeit, angemessenen Respekt vor Gott und der Obrigkeit und blinde Unterwürfigkeit gegen die ehernen Gebote der bürgerlichen Wohlständigkeit. Er trank ... ". Diese Beschreibung des Lebens von dem Vater der Hauptperson ist immerhin etwas länger als eine Seite (!), die nachfolgende Beschreibung des Protagonisten sogar noch länger. Durch diese, wie schon gesagt sehr detaillierte Schilderungen entsteht der Verdacht, dass Hermann Hesse auf etwas schon einmal erlebtes, also auf eigene Erfahrungen zurückgreifen kann.
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- Arbeit zitieren
- Katrin Niemann (Autor:in), 2002, Die Rolle des Vaters in der Sozialisation des Sohnes in Hermann Hesse's "Unterm Rad", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/14393
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