Die Entstehung der "Verwandlung" wird vor allem durch die Erwähnung in den Briefen an Felice Bauer dokumentiert. Kafka begann mit der Arbeit an dem Text wohl in einer Nacht Mitte November 1912. In einem Brief an Felice Bauer vom 23.11.1912 heißt es über den Fortgang seiner Arbeit: "Ich habe meine kleine Geschichte weggelegt, an der ich allerdings schon zwei Abende gar nichts mehr gearbeitet habe und die sich in der Stille zu einer größeren Geschichte auszuwachsen beginnt [...]. Sie heißt "Verwandlung" [...]“. Doch nur eine Nacht später ist sie dann "schon ein Stück über ihre Hälfte fortgeschritten". Leider musste Kafka seine Arbeiten dann aufgrund einer Dienstreise, die ihn von Prag wegführte, ein bis zwei Tage ruhen lassen. Kafkas literarisches Wirken war immer fort von seinem problematischen Verhältnis zu seinem Vater geprägt. Er litt unter der autoritären Erziehung, die ihn auch psychisch sehr belastete. Wie sehr Kafka unter seinem Vater gelitten haben muss, zeigt sich in seinem "Brief an den Vater“ von 1919. Der Brief umfasste 104 handgeschriebene Seiten und wurde von Kafka nie abgeschickt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die handelnden Personen
- Gregor
- Die Stufen der Verwandlung – Widerspruch von Gefühlen und Gestalt
- Der Vater
- Krank und schwach vs. aggressiv und dominant
- Nachsicht des Vaters
- Die Mutter
- Die Tochter
- Gregor
- Themen
- Der Vater-Sohn-Konflikt
- Verwandlung als Motiv
- Erzählstruktur, Erzählform
- Erzähltechnik
- Sprache
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit analysiert Franz Kafkas Erzählung "Die Verwandlung" und untersucht die zentralen Figuren, Themen und erzählerischen Besonderheiten des Textes. Ziel ist es, die literarische Bedeutung und Relevanz des Werks aufzuzeigen und seine Bedeutung in der deutschen Literaturgeschichte zu beleuchten.
- Die Verwandlung Gregors Samsa als Metapher für Entfremdung und Isolation
- Der Vater-Sohn-Konflikt und die gesellschaftliche Rolle des Einzelnen
- Die Ambivalenz der familiären Beziehungen und die Herausforderungen der Kommunikation
- Die Rolle der Sprache und der Erzählperspektive in der Konstruktion der Geschichte
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung führt in die Entstehungsgeschichte von "Die Verwandlung" ein und erläutert die Bedeutung des Werks im Kontext von Kafkas Lebens und Werk. Besonders wird Kafkas schwieriges Verhältnis zu seinem Vater thematisiert, das sich in seinem literarischen Schaffen deutlich widerspiegelt.
Die handelnden Personen
Gregor
Dieser Abschnitt beschäftigt sich mit der Hauptfigur Gregor Samsa und beleuchtet seine Verwandlung vom Menschen zum Käfer. Die Analyse untersucht die verschiedenen Stufen der Verwandlung und die widersprüchlichen Gefühle und Reaktionen, die Gregor währenddessen erlebt.
Der Vater
Der Abschnitt widmet sich der Figur des Vaters. Er analysiert dessen widersprüchliche Verhaltensweisen, sowohl seine Schwäche und Krankheit als auch seine Dominanz und Aggressivität. Des Weiteren wird die Nachsicht des Vaters gegenüber Gregor beleuchtet.
Themen
Der Vater-Sohn-Konflikt
Dieser Abschnitt analysiert die Spannungen und Konflikte zwischen Gregor und seinem Vater, die durch die Verwandlung verstärkt werden. Der Text beleuchtet die gesellschaftlichen Erwartungen und Rollen, die der Vater-Sohn-Beziehung zugrunde liegen.
Verwandlung als Motiv
Dieser Abschnitt untersucht das Motiv der Verwandlung in Kafkas Werk. Es beleuchtet die metaphysischen und psychologischen Aspekte der Verwandlung und ihre Bedeutung als Ausdruck von Entfremdung, Isolation und dem Verlust der eigenen Identität.
Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf Schlüsselwörter wie Verwandlung, Entfremdung, Isolation, Vater-Sohn-Konflikt, Familienbeziehungen, Kommunikation, Sprache und Erzählperspektive. Sie beleuchtet die literarische Relevanz dieser Themen im Kontext von Franz Kafkas Werk und seiner Bedeutung für die deutsche Literaturgeschichte.
- Quote paper
- Katrin Niemann (Author), 2003, Analyse eines selbstgewählten Prosatextes am Beispiel: Franz Kafka "Die Verwandlung", Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/14392