2004 wurde das 150- jährige Bestehen der Pfahlbauforschungen im Alpenraum mit einer Vielzahl Symposien, Sonderausstellungen und Jubiläumspublikationen gefeiert. Die Weiterentwicklung naturwissenschaftlicher Verfahren und bessere Arbeitsmöglichkeiten vor allem in der Unterwasserarchäologie hatte in den letzten drei Dekaden zu einem Anstieg an Ausgrabungen in Feuchtgebieten nördlich und südlich der Alpen geführt.
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich im Rahmen des Hauptseminars „Siedlungs- und Landschaftsarchäologie“ mit spätbronzezeitlichen Feuchtbodensiedlungen zwischen Federsee und Neuenburger See. Entsprechend der langen und sehr dynamischen Forschungsgeschichte soll, etwas ausführlicher als üblich, der wissenschaftliche Diskurs der vergangenen 150 Jahre erörtert, sowie die Entwicklung von Pfahlbauten aus der neolithischen Tradition heraus skizziert werden. Damit eng verbunden sind die klimatischen Verhältnisse und Veränderungen, vor allem im Hinblick auf den Hiatus von Feuchtbodensiedlungen in der Mittelbronzezeit, respektive dem Abbruch jener Siedlungen in der Mitte des 9. vorchristlichen Jahrhunderts sowie die Umweltbedingungen der Spätbronzezeit. Anhand dreier spätbronzezeitlicher Siedlungen am Federsee (Wasserburg Buchau), am Bodensee (Unteruhldingen- Stollenwiesen) und am Neuenburger See (Auvernier- Nord) sollen beispielhaft Siedlungsstrukturen und Bauformen auf allgemeingültige Charakteristika hin untersucht werden. Die Auswahl der Fallbeispiele erfolgte anhand unterschiedlicher Kriterien. In erster Linie sollte das große Spektrum der Siedlungsstrukturen und Bauformen dargestellt werden. Ausschlaggebend ist jedoch auch die unterschiedliche topographische Lage und die Differenzierung zwischen Moor- und Seeufersiedlung. Zudem erschienen die unterschiedlichen angewandten Arbeitsmethoden (Luftbildarchäologie, taucharchäologische Untersuchungen und „herkömmliche“ archäologische Ausgrabung), mit denen die drei Fallbeispiele untersucht wurden, eine spannende Darstellung zu versprechen.
Inhaltsverzeichnis
- I Einleitung
- 1.1. Problemstellung und Themenabgrenzung
- 1.2. Forschungsgeschichte der Pfahlbaudiskussion und Quellenlage
- II Hauptteil
- 2. Chronologie von Feuchtbodensiedlungen im zirkumalpinen Raum
- 3. Klimatische Veränderungen und Umweltbedingungen der Bronzezeit
- 4. Spätbronzezeitliche Feuchtbodensiedlungen im zirkumalpinen Raum
- 4.1. Fallbeispiel 1: Wasserburg Buchau (Federsee)
- 4.1.1. Siedlungsstruktur
- 4.1.2. Bauformen
- 4.1.3. Funde
- 4.1.4. Chronologische Einordnung
- 4.2. Fallbeispiel 2: Unteruhldingen- Stollenwiesen (Bodensee)
- 4.2.1. Siedlungsstruktur
- 4.2.2. Bauformen
- 4.2.3. Funde
- 4.2.4. Chronologische Einordnung
- 4.3. Fallbeispiel 3: Auvergnier- Nord (Neuneburger See)
- 4.3.1. Siedlungsstruktur
- 4.3.2. Bauformen
- 4.3.3. Funde
- 4.3.4. Chronologische Einordnung
- III Resumé
- IV Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit zielt darauf ab, spätbronzezeitliche Feuchtbodensiedlungen zwischen Federsee und Neuenburger See im Kontext der Forschungsgeschichte, der klimatischen Bedingungen und der Entwicklung von Pfahlbauten zu untersuchen. Sie beleuchtet die spezifischen Siedlungsstrukturen und Bauformen anhand dreier Fallbeispiele: Wasserburg Buchau (Federsee), Unteruhldingen- Stollenwiesen (Bodensee) und Auvernier- Nord (Neuenburger See).
- Entwicklung der Pfahlbauten aus der neolithischen Tradition
- Klimatische Veränderungen und ihre Auswirkungen auf die Siedlungen
- Untersuchung von Siedlungsstrukturen und Bauformen an drei Beispielen
- Vergleich der unterschiedlichen topographischen Lagen
- Analyse der angewandten Arbeitsmethoden (Luftbildarchäologie, Taucharchäologie, herkömmliche Ausgrabungen)
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Problemstellung und die Themenabgrenzung der Arbeit vor und gibt einen Überblick über die Forschungsgeschichte der Pfahlbauproblematik. Der Hauptteil beschäftigt sich mit der Chronologie der Feuchtbodensiedlungen im zirkumalpinen Raum, den klimatischen Veränderungen der Bronzezeit und den spätbronzezeitlichen Feuchtbodensiedlungen. Anhand dreier Fallbeispiele werden die Siedlungsstrukturen und Bauformen analysiert. Das Resumé fasst die wichtigsten Ergebnisse zusammen.
Schlüsselwörter
Spätbronzezeit, Feuchtbodensiedlungen, Pfahlbauten, Siedlungsstrukturen, Bauformen, Federsee, Bodensee, Neuenburger See, Wasserburg Buchau, Unteruhldingen- Stollenwiesen, Auvernier- Nord, Forschungsgeschichte, Klimatische Veränderungen, Umweltbedingungen, Luftbildarchäologie, Taucharchäologie, Archäologische Ausgrabungen.
- Quote paper
- Christina Michel (Author), 2009, Spätbronzezeitliche Feuchtbodensiedlungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/143902
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