Als eines der erschreckendsten Ereignisse des 19. Jahrhunderts stellt sich die Ausbreitung der Cholera in den wachsenden urbanen Räumen Europas dar. Gerade der Ausbruch der Cholera in Paris, im Frühling 1832, traf die Stadt alarmierend und befeuerte das Narrativ der kranken Stadt, die durch Überbevölkerung in eine prekäre Situation geraten war. Die literarischen Rezeptionen der Geschehnisse zum Ausbruch der Krankheit sind vielfältig. Dabei stellt gerade Heinrich Heines Pariser Korrespondenz für die Augsburger „Allgemeine Zeitung“ im April 1832 eine der wichtigen deutschsprachigen Texte zum Cholera-Ausbruch in Paris dar. Doch nicht nur Heine hat die Thematik rezeptiert, auch Ludwig Börne hat die Cholera in seinen Briefen aus Paris an einigen Stellen thematisiert. Gerade die Briefe von 1831 zeigen eine Perspektive auf die Cholera in Europa. Damit wird die Erkrankung durch Börne und Heine aus unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet. Dies bietet Anlass, beide Betrachtungsweisen zu untersuchen und zu vergleichen. Auch die Fehde von Heine und Börne, die auch aus der Konfrontation zwei verschiedener Schreibhaltungen und Denkweisen der Vormärzzeit entsteht2, wirft die Frage auf, inwieweit sich die Perspektiven der deutschen Autoren auf die Cholera in Paris und außerhalb unterscheiden, oder ob sich ein einheitliches Bild der Literaten zeichnen lässt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Autoren Börne und Heine im zeitlichen Kontext
- Börne und Heine
- Die Cholera ab 1830 in Europa
- Texte zur Cholera von Börne und Heine
- Heines Pariser Korrespondenz für die Augsburger „Allgemeine Zeitung“ vom 19. April 1832
- Börnes Briefe aus Paris zwischen 1830 und 1833
- Vergleich der Korrespondenzen zur Cholera aus Paris
- Zeitliche Perspektive und Adressaten
- Erzählperspektive und Gestaltung
- Erzählperspektive
- Gestaltung Heines Text
- Gestaltung der Texte von Börne
- Gesamt Vergleich
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die literarischen Rezeptionen der Cholera-Epidemie in Paris im Frühling 1832 durch Ludwig Börne und Heinrich Heine. Sie zielt darauf ab, die unterschiedlichen Perspektiven der beiden Autoren auf die Krankheit und die soziale Situation in Paris zu vergleichen und zu kontrastieren.
- Die Cholera als literarisches Thema im Vormärz
- Die literarische Auseinandersetzung mit der Cholera-Epidemie in Paris
- Der Einfluss von Börnes und Heines persönlicher Beziehung auf ihre literarischen Werke
- Der Vergleich der Schreibstile und Erzählperspektiven der beiden Autoren
- Die Rezeption der Werke von Börne und Heine im zeitlichen Kontext
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt den historischen Kontext der Cholera-Epidemie in Paris im Frühling 1832 dar und führt in die literarischen Rezeptionen der Krankheit durch Ludwig Börne und Heinrich Heine ein. Kapitel 2 beleuchtet die Biografien der beiden Autoren im Kontext der Vormärzzeit, mit besonderem Fokus auf ihre jüdische Herkunft und ihren Einfluss auf ihr literarisches Schaffen. Kapitel 3 konzentriert sich auf die Texte zur Cholera von Börne und Heine, analysiert Heines Pariser Korrespondenz für die Augsburger „Allgemeine Zeitung“ vom 19. April 1832 sowie Börnes Briefe aus Paris zwischen 1830 und 1833.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit der Cholera-Epidemie in Paris im 19. Jahrhundert, der literarischen Rezeption der Krankheit durch Ludwig Börne und Heinrich Heine, der Vormärzzeit, der jüdischen Identität, der politischen Situation, der deutschen Literatur, dem Vergleich von Schreibstilen und Erzählperspektiven.
- Quote paper
- Paula Surkau (Author), 2023, Die Cholera in Paris im Blickwinkel deutscher Literaten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1435811