Das deutsche Gesundheitswesen steht vor großem Umbruch und die Rahmenbedingungen ändern sich grundlegend, so dass es für jedes Krankenhaus besonders wichtig ist, seinen betriebswirtschaftlichen Aufgaben wichtige Stellung einzuräumen. Das Überleben vieler deutscher Krankenhäuser wird von einem funktionsfähigen Controllingsystem abhängen, welches der Klinikleitung wichtige Entscheidungsgrundlagen u. a. bezüglich des kurz- und langfristigen Erfolges einzelner Leistungen liefert.
Die Wirtschaftlichkeit von Krankenhäusern und Kliniken hatte in früheren Jahren eine untergeordnete Bedeutung, was vor allem an den verschiedenen Finanzierungssystemen lag. Heute aber gewinnen insbesondere wegen der pauschalisierten Finanzierung von stationären und künftig auch ambulanten Krankenhausleistungen die Kostenorientierung und Prozessoptimierung zunehmend an Bedeutung. Vor dieser Tatsache darf sich heutzutage kein modernes Krankenhaus-Controlling verschließen. Das Ziel ist ein dienstleistungsorientiertes Unternehmen, und zur Umsetzung des genannten Ziels bedarf es neu entwickelter Management- und Controllingmethoden, die effizient einsetzbar sind.
Für die Vergütung der allgemeinen Krankenhausleistungen wurde für die deutschen Krankenhäuser gemäß § 17b KHG ein durchgängiges, leistungsorientiertes und pauschalierendes Vergütungssystem eingeführt. Grundlage hierfür bildet das
G-DRG-System (German-Diagnosis Related Groups-System, Diagnosebezogene Fallgruppen), wodurch jeder stationäre Behandlungsfall mittels einer entsprechenden DRG-Fallpauschale vergütet wird. Das führt in den Krankenhäusern zu der Notwendigkeit, die Kosten- und Leistungssteuerung weiterzuentwickeln. Die bisher praktizierte Kostenarten- und Kostenstellenrechnung ist als alleiniges Steuerungsinstrument nicht mehr ausreichend. Es besteht die Notwendigkeit, als Grundlage eine Kostenträgerrechnung zu etablieren, um die Kosten pro Behandlungsfall auszuwerten, zu steuern und Einsparpotenziale zu identifizieren.
Dadurch hat die patientenbezogene Kostenträgerrechnung als Element des Controllings zunehmend an Bedeutung gewonnen und ist in den Krankenhäusern ein unverzichtbares Instrument, um auf detaillierte Kosteninformationen zuzugreifen.
Vorliegende Arbeit versucht die Besonderheiten der krankenhausspezifischen Kostenträgerrechnung, insbesondere im Hinblick auf das G-DRG-System, sowie deren praktische Umsetzung zu erläutern.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Grundlagen der allgemeinen Kostenträgerrechnung
- Krankenhausspezifische Kostenträgerrechnung
- Gründe für die Einführung der Kostenträgerrechnung
- Allgemeinen Merkmale
- Vorgehensweise der Kostenträgerrechnung im G-DRG-System
- Weitere Auswertungsmöglichkeiten
- Gemeinsamkeiten der allgemeinen und der krankenhausspezifischen Funktionen der Kostenrechnung
- Praktische Umsetzung der Kostenträgerrechnung im Krankenhaus
- Anforderungen an das Krankenhaus bei der Implementierung der Kostenträgerrechnung
- Datenübermittlung
- Zusammenfassung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Seminararbeit setzt sich zum Ziel, die Einführung einer Kostenträgerrechnung in einem Krankenhaus im Kontext des G-DRG-Systems zu beleuchten. Dabei werden die Besonderheiten der krankenhausspezifischen Kostenträgerrechnung im Vergleich zur allgemeinen Kostenträgerrechnung betrachtet und ihre praktische Umsetzung in der Klinikpraxis erörtert.
- Gründe für die Einführung der Kostenträgerrechnung im Krankenhaus
- Wesentliche Merkmale der krankenhausspezifischen Kostenträgerrechnung
- Die Rolle der Kostenträgerrechnung im G-DRG-System
- Praktische Herausforderungen bei der Implementierung der Kostenträgerrechnung
- Bedeutung der Kostenträgerrechnung für die Steuerung und Optimierung von Krankenhausprozessen
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Das deutsche Gesundheitswesen steht vor großen Veränderungen, die Krankenhäuser vor neue Herausforderungen stellen. Die Kostenträgerrechnung gewinnt in diesem Kontext zunehmend an Bedeutung, um die Wirtschaftlichkeit von Krankenhäusern zu verbessern und die Leistungsqualität zu optimieren.
- Grundlagen der allgemeinen Kostenträgerrechnung: Das Kapitel erläutert die grundlegenden Prinzipien und Methoden der Kostenträgerrechnung. Es werden die verschiedenen Arten der Kostenträgerrechnung und deren Einsatzgebiete beschrieben.
- Krankenhausspezifische Kostenträgerrechnung: Dieses Kapitel beleuchtet die Besonderheiten der Kostenträgerrechnung im Krankenhausbereich, insbesondere im Hinblick auf das G-DRG-System. Es werden die Gründe für die Einführung der Kostenträgerrechnung im Krankenhaus, ihre Funktionsweise und weitere Auswertungsmöglichkeiten im Detail behandelt.
- Praktische Umsetzung der Kostenträgerrechnung im Krankenhaus: Das Kapitel widmet sich der praktischen Implementierung der Kostenträgerrechnung in einem Krankenhaus. Es werden die notwendigen Voraussetzungen und Anforderungen, sowie die Prozesse der Datenübermittlung betrachtet.
Schlüsselwörter
Die vorliegende Arbeit behandelt die Einführung einer Kostenträgerrechnung im Krankenhaus, insbesondere im Kontext des G-DRG-Systems. Die wichtigsten Themen und Begriffe sind: Kostenträgerrechnung, G-DRG, Krankenhausfinanzierung, Leistungsorientierte Vergütung, Kostenmanagement, Controlling, Krankenhausbetriebswirtschaft.
- Quote paper
- Irina Flach (Author), 2008, Einführung einer Kostenträgerrechnung im Krankenhaus, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/143465