In der vorliegenden Hausarbeit beschäftige ich mich mit dem Thema „Zensur zur Zeit der Karlsbader Beschlüsse 1819-1848 und ihre Auswirkung auf die Augsburger ‘Allgemeine Zeitung’ im 19. Jahrhundert“.
Nach einer Übersicht über die Zensurgeschichte von 1819-1848 und einer Erläuterung der Strategien des Ideenschmuggels, möchte ich anhand der Augsburger „Allgemeinen Zeitung (AZ)“ Beispiele für die Anwendung der Zensur geben.
Neben verschiedenen Beispielen für den Einfluss der Zensur, habe ich mich näher mit der Berichterstattung der AZ zum Hambacher Fest befasst. Durch eine Untersuchung dieser Berichterstattung möchte ich darstellen, wie sich das Hambacher Fest unter der Zensurordnung in der Presse wiedergespiegelt hat. #
Im Rahmen dieser Hausarbeit ist es mir leider nur möglich,
ein paar exemplarische Artikel oder Textpassagen vorzustellen, an denen sich die Zensur erkennen lässt. Ich bitte dies zu berücksichtigen.
Neben der Recherche in der AZ stütze ich mich besonders auf Elke Blumenauers „Journalismus zwischen Pressefreiheit und Zensur. Die Augsburger ‛Allgemeine Zeitung’ im Karlsbader System 1818-1848“. Sie hat sich umfassend mit der den Karlsbader Beschlüssen zugrunde liegenden Zensur der AZ befasst. Ein weiteres
Buch, das sich mit der AZ beschäftigt, ist Eduard Heycks Monographie „Die Allgemeine Zeitung 1798-1898“, eine Auftragsarbeit anlässlich des 100jährigen Jubiläums der AZ. Hierbei ist zu beachten, dass es sich bei Eduard Heyck um den Historiker der AZ handelt, und sich die Monographie, da eine
Auftragsarbeit, manchmal doch sehr subjektiv mit der Geschichte und den Mitarbeitern der AZ auseinandersetzt.
Einen Überblick über die Pressegeschichte des 19. Jahrhunderts bot mir sowohl Kurt Koszyks „Deutsche Presse im 19. Jahrhundert. Geschichte der deutschen Presse Teil II“ als auch Rudolf Stöbers „Deutsche Pressegeschichte“.
Durch Wolfram Siemanns Aufsatz „Ideenschmuggel. Probleme der
Meinungskontrolle und das Los deutscher Zensoren im 19. Jahrhundert“ in der Historischen Zeitschrift bekam ich einen umfassenden Einblick in die Techniken der Zensur und den Ideenschmuggel. Siemann geht nicht nur allgemein auf die verschiedenen Möglichkeiten der Zensurumgehung ein, sondern gibt auch konkrete Beispiele für die Arbeit der Zensoren.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- I. Die Karlsbader Beschlüsse
- 1. Das Bundespressegesetz
- 1.1 Die Zensurbestimmungen
- 1.2 Verschärfung und Erweiterung des Bundespressegesetzes
- 1.3 „Das Jahr der bedingten Pressefreiheit“ in Preußen und erneute Verschärfung der Zensur
- 1.4 Die Aufhebung der Karlsbader Beschlüsse und somit des Bundespressegesetzes
- 1. Das Bundespressegesetz
- II. Die Zensur und deren Umgehung
- 1. Durchführung der Zensur
- 1.1 Mangelnde Informationen
- 1.2 Selbstzensur
- 2. Strategien des Ideenschmuggels
- 2.1 Schmuggel aus dem Ausland
- 2.2 Wahl des Druckortes
- 2.3 Berichte über das Ausland und Historisierung
- 2.4 Neue Formen der Meinungsäußerung
- 1. Durchführung der Zensur
- III. Die Augsburger „Allgemeine Zeitung“ und die Zensur
- 1. Einordnung und Geschichte der „Allgemeinen Zeitung“
- 2. Ausgewählte Zensur-Beispiele
- 2.1 Textänderungen
- 2.2 Zensurlücken
- 2.3 Widerrufe und Berichtigungen durch Nachzensur
- 2.4 Auseinandersetzung mit der Zensur in Artikeln der „Allgemeinen Zeitung“
- 2.5 Der Pakt zwischen Zeitung und Leser
- 3. Das Hambacher Fest und die Berichterstattung in der AZ
- 3.1 Das Hambacher Fest
- 3.2 Berichterstattung in der AZ
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht die Auswirkungen der Zensur während der Zeit der Karlsbader Beschlüsse (1819-1848) auf die Augsburger „Allgemeine Zeitung“. Die Arbeit analysiert die Zensurmechanismen, Strategien ihrer Umgehung und deren konkrete Auswirkungen auf die Berichterstattung der Zeitung, insbesondere im Bezug auf das Hambacher Fest. Der Fokus liegt auf der Darstellung der Zensur als Instrument der politischen Kontrolle und ihrer Interaktion mit der Presse.
- Die Karlsbader Beschlüsse und das Bundespressegesetz
- Methoden der Zensur und Strategien des Ideenschmuggels
- Die „Allgemeine Zeitung“ als Fallbeispiel für die Zensur
- Die Berichterstattung des Hambacher Festes unter Zensurbedingungen
- Der Einfluss der Zensur auf die Meinungsbildung im 19. Jahrhundert
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beschreibt das Thema der Arbeit, die Untersuchung der Zensur im Kontext der Karlsbader Beschlüsse und deren Einfluss auf die Augsburger „Allgemeine Zeitung“, mit besonderem Augenmerk auf die Berichterstattung zum Hambacher Fest. Sie benennt die verwendeten Quellen und deren jeweilige Perspektiven und Einschränkungen.
I. Die Karlsbader Beschlüsse: Dieses Kapitel beschreibt den historischen Kontext der Karlsbader Beschlüsse und deren Entstehung als Reaktion auf liberale und nationale Bewegungen. Es erläutert das Bundespressegesetz von 1819, dessen Zensurbestimmungen und deren Auswirkungen auf die Pressefreiheit im Deutschen Bund. Die unterschiedlichen Formen der Zensuranwendung in den einzelnen Bundesstaaten werden beleuchtet. Das Kapitel betont die Rolle Österreichs unter Metternichs Führung in der Durchsetzung der Beschlüsse.
II. Die Zensur und deren Umgehung: Dieses Kapitel befasst sich mit der praktischen Umsetzung der Zensur und den Strategien, mit denen versucht wurde, diese zu umgehen. Es werden verschiedene Methoden des „Ideenschmuggels“ diskutiert, wie z.B. der Schmuggel aus dem Ausland, die Wahl des Druckortes oder die Verwendung von indirekten Berichterstattungsmethoden. Das Kapitel zeigt die Reaktionen der Presse auf die Zensur und das Spannungsfeld zwischen Zensur und der Verbreitung von politischen Ideen.
III. Die Augsburger „Allgemeine Zeitung“ und die Zensur: Dieses Kapitel analysiert die „Allgemeine Zeitung“ als Fallbeispiel. Es beschreibt die Geschichte der Zeitung und präsentiert exemplarisch verschiedene Fälle von Zensur, wie Textänderungen, Zensurlücken und Widerrufe. Besondere Aufmerksamkeit widmet es der Berichterstattung über das Hambacher Fest, um zu zeigen, wie die Zensur die Darstellung politischer Ereignisse beeinflusste. Der „Pakt“ zwischen Zeitung und Lesern unter Zensurbedingungen wird ebenfalls untersucht.
Schlüsselwörter
Karlsbader Beschlüsse, Zensur, Bundespressegesetz, Pressefreiheit, Ideenschmuggel, Augsburger Allgemeine Zeitung, Hambacher Fest, Metternich, Deutsches Vormärz, Meinungsfreiheit, politische Kontrolle.
Häufig gestellte Fragen zur Hausarbeit: Auswirkungen der Zensur der Karlsbader Beschlüsse auf die Augsburger Allgemeine Zeitung
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit untersucht die Auswirkungen der Zensur während der Zeit der Karlsbader Beschlüsse (1819-1848) auf die Augsburger „Allgemeine Zeitung“. Der Fokus liegt auf der Analyse der Zensurmechanismen, Strategien ihrer Umgehung und deren konkreten Auswirkungen auf die Berichterstattung der Zeitung, insbesondere bezüglich des Hambacher Festes. Die Arbeit beleuchtet die Zensur als Instrument der politischen Kontrolle und deren Interaktion mit der Presse.
Welche Themen werden in der Hausarbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themenschwerpunkte: die Karlsbader Beschlüsse und das Bundespressegesetz; Methoden der Zensur und Strategien des Ideenschmuggels; die „Allgemeine Zeitung“ als Fallbeispiel für die Zensur; die Berichterstattung des Hambacher Festes unter Zensurbedingungen; und der Einfluss der Zensur auf die Meinungsbildung im 19. Jahrhundert.
Wie ist die Hausarbeit strukturiert?
Die Hausarbeit umfasst eine Einleitung, drei Hauptkapitel und einen Schlussteil mit Schlüsselbegriffen. Kapitel I behandelt die Karlsbader Beschlüsse und das Bundespressegesetz. Kapitel II fokussiert auf die Zensur und deren Umgehung mittels verschiedener Strategien des Ideenschmuggels. Kapitel III analysiert die Augsburger „Allgemeine Zeitung“ als Fallbeispiel, inklusive der Berichterstattung zum Hambacher Fest. Die Einleitung beschreibt das Thema und die Methodik, während der Schlussteil Schlüsselbegriffe zusammenfasst.
Welche Quellen wurden verwendet?
Die Hausarbeit benennt in der Einleitung die verwendeten Quellen und deren jeweilige Perspektiven und Einschränkungen. Die genaue Quellenangabe findet sich im Haupttext der Arbeit.
Wie wird die Zensur in der Hausarbeit dargestellt?
Die Hausarbeit beschreibt die Zensurmechanismen detailliert, darunter die konkreten Zensurbestimmungen des Bundespressegesetzes, die praktische Umsetzung der Zensur und die Reaktionen der Zeitung darauf (z.B. Textänderungen, Zensurlücken, Widerrufe). Sie analysiert die Zensur als Instrument der politischen Kontrolle und zeigt auf, wie sie die Berichterstattung beeinflusste.
Welche Rolle spielt das Hambacher Fest in der Hausarbeit?
Das Hambacher Fest dient als wichtiges Fallbeispiel, um die Auswirkungen der Zensur auf die Berichterstattung über ein bedeutendes politisches Ereignis zu untersuchen. Die Hausarbeit analysiert, wie die „Allgemeine Zeitung“ über das Fest berichtete und welche Einschränkungen durch die Zensur entstanden.
Welche Strategien zur Umgehung der Zensur werden behandelt?
Die Hausarbeit beschreibt verschiedene Strategien des „Ideenschmuggels“, die von der Presse zur Umgehung der Zensur eingesetzt wurden. Dazu gehören der Schmuggel aus dem Ausland, die Wahl des Druckortes, indirekte Berichterstattung und neue Formen der Meinungsäußerung.
Welche Bedeutung hat die Augsburger „Allgemeine Zeitung“ in dieser Arbeit?
Die Augsburger „Allgemeine Zeitung“ dient als Fallbeispiel, um die Auswirkungen der Zensur auf eine konkrete Zeitung zu analysieren. Die Hausarbeit untersucht die Geschichte der Zeitung, präsentiert exemplarische Fälle von Zensur und beleuchtet den „Pakt“ zwischen Zeitung und Lesern unter Zensurbedingungen.
Welche Schlüsselwörter charakterisieren den Inhalt der Hausarbeit?
Schlüsselwörter sind: Karlsbader Beschlüsse, Zensur, Bundespressegesetz, Pressefreiheit, Ideenschmuggel, Augsburger Allgemeine Zeitung, Hambacher Fest, Metternich, Deutsches Vormärz, Meinungsfreiheit, politische Kontrolle.
- Quote paper
- Anna Zafiris (Author), 2004, Zensur zur Zeit der Karlsbader Beschlüsse 1819-1848 und ihre Auswirkung auf die Augsburger „Allgemeine Zeitung“ im 19. Jahrhundert, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/143306