In der Arbeit wird versucht, die Verbindung zwischen Spiel, kindlicher Entwicklung und psychomotorischer Perspektive herzustellen und zu entschlüsseln. Daraus ergeben sich folgende zwei Fragestellungen, an welchen sich die Bachelorarbeit orientiert. Zum einen wird im Hinblick auf die zweite Fragestellung versucht darzustellen, warum das Spiel überhaupt einen Einfluss auf die kindliche Entwicklung besitzt. Zum anderen wird untersucht, inwiefern sich die Bedeutung des Spiels für die kindliche Entwicklung aus psychomotorischer Perspektive äußert. Die Beantwortung der ersten Fragestellung dient dazu, das angesprochene Thema in das Feld einordnen zu können und jenes logisch abzurunden.
Dem Spielen im Kindesalter kommt eine wichtige Bedeutung zu. Denn in keinem anderen menschlichen Lebensabschnitt stehen die Wirklichkeit und das Spiel in einem solchen wechselseitigem Zusammenhang wie das in der Kindheit der Fall ist. Kinder drücken sich über jenes psychisch und gleichzeitig kindgerecht aus. Sie erzeugen und gestalten durch die Verschmelzung der inneren und der äußeren Gegebenheiten ihre eigene Wirklichkeit zu einer Einheit, dem Spiel.
In den letzten 20 Jahren konnte allerdings ein kontinuierlicher Rückgang der aufgewendeten Zeit für das freie kindliche Spiel, welches durch die Eigeninitiative des Kindes charakterisiert ist, beobachtet werden. Schätzungen zufolge wird in den USA von bereits 50% ausgegangen. Gleichzeitig hat sich die Lebenswelt von Kindern hinsichtlich sozialstruktureller Bedingungen und Erziehungsstilen im Vergleich zu vor einigen Jahrzehnten deutlich gewandelt. Durch den zunehmenden Straßenverkehr und das Verschwinden von Grünflächen in den Städten hat sich ebenfalls die Raumnutzung verändert. Kinder können im öffentlichen Bereich nur noch wenige Räume für sich, das Spiel und das eigene Tun beanspruchen. Das freie Spielen ist festen Terminen wie sportlicher oder musikalischer Früherziehung unterzuordnen und daher zunehmend zeitlich begrenzt. Flowerfahrungen im zeitvergessenen Spiel können nur selten erfahren werden.
Immer mehr Pädagogen sind der Meinung, dass sich eine Einschränkung des Spiels negativ auf die kindliche Entwicklung auswirken könnte. lm Umkehrschluss könnte dieses für die Entwicklung eine entscheidende Bedeutung haben. Es lassen sich vielseitige Studien vorfinden, die die Bedeutung des Spiels für die kindliche Entwicklung bestätigen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Überblick - Psychomotorik
- Historie
- Paradigmen
- Therapie
- Entwicklungsförderung
- Pädagogik, Bildung & Erziehung
- Gesundheitsförderung
- Psychomotorische Perspektiven
- Die Funktionale Perspektive
- Die Kompetenztheoretische Perspektive
- Die Sinnverstehende Perspektive
- Die Ökologisch-systemische Perspektive
- Zielsetzungen der Perspektiven
- Ziele der kompetenztheoretischen Perspektive
- Ziele der sinnverstehenden Perspektive
- Zusammenfassung im Hinblick auf die Fragestellung
- Überblick - Spiel
- Die Verortung des Spiels innerhalb der Psychomotorik
- Definitionsversuche und Merkmale des Spiels
- Spielformen
- Eltern-Kind-Spiele
- Psychomotorische Spiele/Funktionsspiele
- Exploration als Vor-Spiel
- Frühe Symbolspiele
- Funktionsspiel mit Mobilität: Bewegungsspiele
- Raufspiele und gespielte Aggression
- Fantasie- und Rollenspiele
- Objekt- und Konstruktionsspiele
- Regelspiele
- Zusammenfassung im Hinblick auf die Fragestellung
- Überblick - Entwicklung
- Entwicklung als Strukturbildung
- Entwicklung und Reifung
- Entwicklung und Lernen
- Entwicklung als Adaptation
- Entwicklung und Alter
- Entwicklungsmodelle nach Erikson und Piaget
- Eriksons psychosoziales Stufenmodell
- Piagets Spielkonzept und kognitive Entwicklungspsychologie
- Zusammenfassung im Hinblick auf die Fragestellung
- Die Bedeutung des Spiels für die kindliche Entwicklung aus psychomotorischer Perspektive
- Evolutionärer Hintergrund und physiologische Aspekte
- Kognitive Aspekte
- Sprachliche und kommunikative Aspekte
- Soziale & kulturelle Aspekte
- Psychologische und emotionale Aspekte
- Beantwortung der Fragestellungen
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Bachelorarbeit befasst sich mit der Bedeutung des Spiels für die kindliche Entwicklung aus psychomotorischer Perspektive. Sie untersucht die vielfältigen Einflüsse des Spiels auf die körperliche, kognitive, sprachliche, soziale und emotionale Entwicklung des Kindes. Die Arbeit beleuchtet verschiedene psychomotorische Perspektiven und betrachtet Spielformen sowie Entwicklungstheorien im Zusammenhang mit der Bedeutung des Spiels.
- Psychomotorische Perspektiven auf Spiel und Entwicklung
- Spielformen und ihre Bedeutung für die kindliche Entwicklung
- Zusammenhang zwischen Spiel und kognitiver Entwicklung
- Soziale und emotionale Auswirkungen des Spiels
- Bedeutung des Spiels in unterschiedlichen Entwicklungsphasen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Bachelorarbeit ein und beschreibt die Relevanz des Spiels für die kindliche Entwicklung. Kapitel 2 gibt einen umfassenden Überblick über die Psychomotorik, ihre Historie, verschiedene Paradigmen sowie Zielsetzungen der Perspektiven. Kapitel 3 widmet sich dem Spiel, beleuchtet seine Verortung innerhalb der Psychomotorik, Definitionsversuche, Merkmale und verschiedene Spielformen. Kapitel 4 thematisiert Entwicklung und betrachtet verschiedene Entwicklungstheorien sowie die Rolle des Spiels in der kognitiven Entwicklung. Kapitel 5 untersucht die Bedeutung des Spiels für die kindliche Entwicklung aus psychomotorischer Perspektive, wobei die Auswirkungen auf verschiedene Entwicklungsbereiche wie die motorische, kognitive, sprachliche, soziale und emotionale Entwicklung erörtert werden.
Schlüsselwörter
Psychomotorik, Spiel, kindliche Entwicklung, Entwicklungsförderung, kognitiv, sozial, emotional, Bewegung, Sprache, Kommunikation, Entwicklungstheorien, Erikson, Piaget
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- Isabel May (Author), 2023, Die Bedeutung des Spiels für die kindliche Entwicklung aus psychomotorischer Perspektive, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1432104