In dieser Arbeit sollen zwei wesentliche Kritikpunkte gegen den libertären Paternalismus untersucht und bewertet werden. Dabei soll die Frage beantwortet werden, ob die beiden Kritikpunkte so einwandfrei und eindeutig sind, dass sie dazu veranlassen, das gesamte Konzept der beiden Verhaltensökonomen Thaler und Sunstein zu verwerfen oder ob die Argumente ebenfalls kritisiert werden können und der libertär-paternalistische Ansatz somit Bestand hat. Es soll gezeigt werden, dass beide Argumente im Hinblick auf bestimmte Aspekte des libertären Paternalismus plausibel sind, jedoch zumindest in Teilen widerlegt werden können. Der Fokus liegt hierbei auf dem Anwendungsbereich des Gesundheitswesens, da Thaler und Sunstein in ihren Ausführungen häufig Bezug auf Aspekte der individuellen und gesamtgesellschaftlichen Gesundheit nehmen.
In einem ersten Teil soll der libertäre Paternalismus zunächst in Grundzügen erläutert werden, um eine verständliche Grundlage für die darauffolgende Diskussion bieten zu können. Anschließend daran werden die zwei großen Kritikpunkte am libertären Paternalismus untersucht. Hierbei soll es zunächst um die Frage gehen, ob der libertäre Paternalismus normativ gerechtfertigt werden kann und eingesetzt werden sollte, da dies ein häufig hervorgebrachter Kritikpunkt ist. Danach wird geprüft, ob die Kritik, dass Nudges die Willensfreiheit einschränken, angebracht und gerechtfertigt ist. In einem abschließenden Fazit werden die gewonnenen Erkenntnisse dann noch einmal zusammengefasst und das Konzept des libertären Paternalismus bewertet.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der libertäre Paternalismus
- Untersuchung wesentlicher Kritikpunkte
- Die Frage nach dem »Sollen«
- Die Grenzen der normativen Rechtfertigung
- Die Einschränkung der Willensfreiheit
- Die Frage nach dem »Sollen«
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit befasst sich mit dem libertären Paternalismus im Bereich Gesundheit und untersucht zwei wesentliche Kritikpunkte an diesem Konzept. Es wird geklärt, ob die Kritikpunkte so stark sind, dass das Konzept verworfen werden sollte, oder ob es Argumente gibt, die die Kritikpunkte widerlegen. Die Untersuchung fokussiert sich auf den Anwendungsbereich des Gesundheitswesens und bezieht sich dabei auf die Ansätze von Thaler und Sunstein.
- Normative Rechtfertigung des libertären Paternalismus
- Eingeschränkte Willensfreiheit durch Nudges
- Anwendungsbereich im Gesundheitswesen
- Kritikpunkte am libertären Paternalismus
- Bewertung des libertären Paternalismus
Zusammenfassung der Kapitel
- Die Einleitung gibt einen Überblick über die aktuelle Debatte um staatliche Eingriffe in die individuelle Autonomie im Kontext der Corona-Pandemie und führt den libertären Paternalismus als einen möglichen Lösungsansatz ein.
- Kapitel 2 definiert den libertären Paternalismus, beschreibt die Funktionsweise von Nudges und erläutert die ethischen Prinzipien, die bei deren Anwendung zu beachten sind.
- Kapitel 3 befasst sich mit den beiden Hauptkritikpunkten am libertären Paternalismus: der normativen Rechtfertigung und der Einschränkung der Willensfreiheit.
Schlüsselwörter
Libertärer Paternalismus, Nudges, Verhaltensökonomie, Gesundheit, Autonomie, Willensfreiheit, normative Rechtfertigung, Kritikpunkte, Gesundheitswesen.
- Quote paper
- Selina Krebs (Author), 2022, Der libertäre Paternalismus im Bereich Gesundheit. Eine Untersuchung wesentlicher Kritikpunkte, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1431887