Datenarchivierung gibt es seit tausenden von Jahren. Einst wurde Wissen in Steintafeln gemeißelt, später wurde Papier verwendet, heute werden über 92% aller Informationen auf digitalen Datenträgern wie CDs, Festplatten und USB-Sticks gespeichert. Auf den ersten Blick scheint die moderne Welt alles richtig zu machen, denn digitale Daten in Form von Nullen und Einsen sind platzsparend und – scheinbar – sicher für die Zukunft aufbewahrt.
Diese Arbeit versucht die Frage zu klären, inwiefern digitale Daten wirklich "sicher" sind und ob wir uns nicht vielleicht in einem digitalen Mittelalter befinden, in dem sich die Langzeitarchivierung von Daten als viel schwieriger erweist, als es vordergründig scheint. Tiefer eingegangen wird dabei auf die Langzeitarchivierung von Verwaltungsinformationen. In weiterer Folge soll die Frage geklärt werden, worin die Ursachen des Problems der Langzeitarchivierung von Daten liegen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Begriffsbestimmung
- Allgemeine Begriffe
- Analoge und digitale Speicherung
- Rechtliche Grundlagen
- Archivierung in kultureller Hinsicht
- Urheberrecht
- Patentrecht
- Lizenzvereinbarungen
- Archivierung in Verwaltungen
- Aufbewahrung elektronischer Akten
- Vernichtung elektronischer Akten
- Aussonderung, Anbietung und Skartierung
- Datenschutz
- Archivierung in Unternehmen
- Strategien zur Datenarchivierung
- Metadaten als Voraussetzung
- Standardformate
- Migration
- Migration durch Datenträgerwechsel
- Migration durch Veränderung des Datenformates
- Migration durch Strukturveränderung des Archivpakets
- Emulation
- Hardware-Museum
- Technische Normen und Standards
- Datenträger
- Mikrofilm
- Magnetische Datenträger
- Optische Datenträger
- Flashspeicher
- Magneto-optische Datenträger
- Dateiformate
- Bildformate
- Unstrukturierte Textdateien
- Strukturierte Textdateien
- Datenbanken
- Abspielgeräte
- Verweise
- Software
- Archivierung von Verwaltungsinformationen
- Grundlagen
- Referenzmodell: OAIS
- Entstehung und Grundlagen des Modells
- Informationsmodell des OAIS
- Prozessmodell des OAIS
- Technische Empfehlung
- Speicherformate
- Migration in der Verwaltung
- Übermittlung von Akten
- Prozessempfehlung
- Klassifikation und Angebot durchführen
- Archivgut abrufen
- Archivwürdige Themen abstimmen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit untersucht die Herausforderungen der Langzeitarchivierung digitaler Daten, insbesondere im Verwaltungskontext. Es wird analysiert, welche rechtlichen, technischen und organisatorischen Aspekte eine erfolgreiche Langzeitarchivierung beeinflussen und welche Strategien zur Bewältigung der damit verbundenen Probleme existieren.
- Rechtliche Rahmenbedingungen der Datenarchivierung
- Technische Herausforderungen der Langzeitarchivierung digitaler Daten (Datenträger, Formate, Migration)
- Organisationsstrukturen und Prozesse für eine effiziente Datenarchivierung
- Das Referenzmodell OAIS und seine Bedeutung für die Langzeitarchivierung
- Best-Practice-Beispiele und Empfehlungen für die Praxis
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema der Langzeitarchivierung von Daten ein und beschreibt die Zielsetzung der Arbeit. Sie hebt die wachsende Bedeutung digitaler Daten und die damit verbundenen Herausforderungen für die langfristige Archivierung hervor. Das Problem der scheinbaren Sicherheit digitaler Daten im Gegensatz zu den tatsächlichen Schwierigkeiten der Langzeitarchivierung wird angesprochen. Die Gliederung der Arbeit wird vorgestellt.
Begriffsbestimmung: Dieses Kapitel klärt grundlegende Begriffe der Datenarchivierung. Es differenziert zwischen analogen und digitalen Speichermedien und legt den Fokus auf die spezifischen Herausforderungen der digitalen Langzeitarchivierung. Die Definitionen schaffen eine solide Basis für das Verständnis der folgenden Kapitel.
Rechtliche Grundlagen: Dieses Kapitel analysiert die rechtlichen Rahmenbedingungen für die Archivierung von Daten in kulturellen Einrichtungen, Verwaltungen und Unternehmen. Es beleuchtet Aspekte des Urheberrechts, des Patentrechts und des Datenschutzes, die für die langfristige Aufbewahrung und den Zugriff auf Daten relevant sind. Die unterschiedlichen rechtlichen Anforderungen an die Archivierung in den verschiedenen Bereichen werden detailliert dargestellt.
Strategien zur Datenarchivierung: Dieses Kapitel beschreibt verschiedene Strategien zur Sicherung digitaler Daten über lange Zeiträume. Es werden Metadaten, Standardformate und verschiedene Migrationsstrategien (Refreshment, Replication, Transformation, Repackaging) erläutert, um die Herausforderungen durch veraltende Hardware und Software zu bewältigen. Emulation und die Einrichtung eines Hardware-Museums werden als alternative Ansätze präsentiert.
Technische Normen und Standards: Der Fokus dieses Kapitels liegt auf den technischen Aspekten der Langzeitarchivierung. Es werden verschiedene Datenträger (Mikrofilm, magnetische, optische, Flash- und magneto-optische Datenträger) und Dateiformate (Bildformate, strukturierte und unstrukturierte Textdateien, Datenbanken) im Hinblick auf ihre Eignung für die Langzeitarchivierung bewertet. Die Kompatibilität der verwendeten Technologien und die Notwendigkeit von Standards werden hervorgehoben.
Archivierung von Verwaltungsinformationen: Dieses Kapitel befasst sich speziell mit der Langzeitarchivierung von Verwaltungsinformationen. Das Referenzmodell OAIS (Open Archival Information System) wird detailliert vorgestellt, inklusive seines Informations- und Prozessmodells. Es werden technische Empfehlungen und Prozessempfehlungen für die Archivierung und den Zugriff auf Verwaltungsakten gegeben. Die Notwendigkeit einer sorgfältigen Klassifizierung und Bereitstellung von Archivgut wird betont.
Schlüsselwörter
Langzeitarchivierung, digitale Daten, Rechtliche Grundlagen, Technische Standards, Migrationsstrategien, OAIS-Referenzmodell, Verwaltungsinformationen, Datenträger, Dateiformate, Datenschutz.
Häufig gestellte Fragen zur Diplomarbeit: Langzeitarchivierung digitaler Daten
Was ist der Gegenstand dieser Diplomarbeit?
Die Diplomarbeit befasst sich umfassend mit der Langzeitarchivierung digitaler Daten, insbesondere im Verwaltungskontext. Sie analysiert die rechtlichen, technischen und organisatorischen Herausforderungen und Strategien einer erfolgreichen Langzeitarchivierung.
Welche Themen werden in der Arbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Schwerpunktthemen: Rechtliche Rahmenbedingungen der Datenarchivierung, technische Herausforderungen (Datenträger, Formate, Migration), Organisationsstrukturen und Prozesse für eine effiziente Archivierung, das OAIS-Referenzmodell und Best-Practice-Beispiele.
Welche rechtlichen Aspekte werden betrachtet?
Die Arbeit analysiert die rechtlichen Grundlagen der Datenarchivierung in kulturellen Einrichtungen, Verwaltungen und Unternehmen. Hierzu gehören Aspekte des Urheberrechts, Patentrechts und Datenschutzes, sowie die spezifischen Anforderungen an die Archivierung in den verschiedenen Bereichen.
Welche technischen Herausforderungen werden diskutiert?
Die Arbeit untersucht die technischen Herausforderungen der Langzeitarchivierung, einschließlich der Auswahl geeigneter Datenträger (Mikrofilm, magnetische, optische, Flash- und magneto-optische Datenträger) und Dateiformate (Bildformate, strukturierte und unstrukturierte Textdateien, Datenbanken). Die Bedeutung von Migrationsstrategien (Refreshment, Replication, Transformation, Repackaging), Emulation und die Verwendung von Standardformaten werden ebenfalls behandelt.
Welche Rolle spielt das OAIS-Referenzmodell?
Das OAIS-Referenzmodell (Open Archival Information System) wird detailliert vorgestellt. Die Arbeit erklärt das Informations- und Prozessmodell des OAIS und seine Bedeutung für die Langzeitarchivierung von Verwaltungsinformationen.
Welche Strategien zur Datenarchivierung werden vorgestellt?
Die Arbeit beschreibt verschiedene Strategien zur Langzeitarchivierung, darunter die Verwendung von Metadaten, Standardformaten, verschiedene Migrationsansätze, Emulation und die Einrichtung eines Hardware-Museums.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in die Kapitel: Einleitung, Begriffsbestimmung, Rechtliche Grundlagen, Strategien zur Datenarchivierung, Technische Normen und Standards, und Archivierung von Verwaltungsinformationen. Jedes Kapitel enthält eine Zusammenfassung im Dokument.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Langzeitarchivierung, digitale Daten, Rechtliche Grundlagen, Technische Standards, Migrationsstrategien, OAIS-Referenzmodell, Verwaltungsinformationen, Datenträger, Dateiformate, Datenschutz.
Für wen ist diese Arbeit relevant?
Diese Arbeit ist relevant für alle, die sich mit der Langzeitarchivierung digitaler Daten auseinandersetzen, insbesondere im Verwaltungsbereich. Sie richtet sich an Fachleute, Studierende und alle Interessierten, die ein tieferes Verständnis der Herausforderungen und Lösungsansätze in diesem Bereich gewinnen möchten.
Wo finde ich weitere Informationen?
Das vollständige Inhaltsverzeichnis und Kapitelzusammenfassungen befinden sich im Hauptdokument. Weitere Informationen können in der vollständigen Diplomarbeit nachgelesen werden.
- Quote paper
- Patrick Maier (Author), 2009, Rechtliche, technische und organisatorische Aspekte zur Langzeitarchivierung von Daten, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/143138