Dieser Sammelband beinhaltet drei Hausarbeiten.
Der Vampir beweist seit über zweieinhalb Jahrhunderten anhaltende Präsenz in Büchern, Bildern, Filmen und Serien, in Werbespots, Kunst- oder Subkulturszenen. Der neue Trend der Mainstream-Unterhaltungsindustrie, Vampire als angepasste Beschützer der Moral in Erscheinung treten zu lassen, steht dabei in einer Tradition, welche bereits in der Romantik begann. Als lebende Tote waren Vampire, ähnlich wie heute, gleichzeitig Ausdruck und Regulativ breit geteilter gesellschaftlicher Ängste und Sehnsüchte. Die Frage der ersten Arbeit ist also eine zweifache: Welche evolutionären Veränderungen bezüglich des Moralverständnisses lassen sich am Vampir ablesen, und welche Auswirkungen haben diese auf seinen Platz in der Gesellschaft?
Wo Bram Stoker traditionelle Überlieferungen aus Rumänien und Transsilvanien nutzt, wo weitere Legenden und Mythen aus der Welt zum Tragen kommen, welche anderen Quellen und Inspirationen sich für den Vampir finden und, was lediglich Stokers Imagination entspringt, ist Gegenstand der zweiten Arbeit. Dabei wird zunächst auf die Ursprünge des Vampiraberglaubens und Stokers Grundidee des Romans eingegangen. Im Anschluss findet eine genauere Betrachtung der Verwandlung des Menschen in einen Vampir und darauffolgend des Vampirs selbst, mit seinem äußeren Erscheinungsbild, seinen Eigenschaften und Fähigkeiten statt. Zuletzt wird ein Blick auf die Maßnahmen gegen den Vampir, sowohl auf Abwehrmaßnahmen wie auch auf die Vernichtung des Vampirs, geworfen. Im Endeffekt soll gezeigt werden, dass Stokers Vampirfigur nicht lediglich auf seine eigene Vorstellungskraft zurückgeht, viel mehr werden verschiedene Mythen und Legenden aus dem Volksaberglauben verschiedener Kulturen miteinander verwoben.
Neben kulturwissenschaftlichen, gendertheoretischen oder beispielsweise rezeptionsanalytischen Fragestellungen ist Dreh- und Angelpunkt gegenwärtiger Verhandlungen mit dem Vampirismus die Analyse der Entwicklung eines Mythos. Die These des dritten Textes lautet, dass sich der Mythos um die Vampirfigur gewandelt hat: Gilt die Figur des Vampirs in seinen Anfängen noch als bösartiges Monster, fungiert der Vampir in heutigen Mainstream-Produktionen als Identifikationsfigur. Bei dieser Untersuchung bezieht sich die Arbeit auf zwei audiovisuelle Formate, "Nosferatu – eine Symphonie des Grauens" von 1922 und die knapp 90 Jahre später erschienene Roman-Verfilmung "Twilight - Bis(s) zum Morgengrauen".
Inhaltsverzeichnis
- Der moralische und gesetzliche Wandel im Vampirismus
- Übertragung der eigenen Ängste und Sehnsüchte auf die Vampirfigur
- Der moralische und gesetzliche Wandel im Vampirismus
- Der anarchistische Einzelgänger
- Der humanisierte Vampir gruppiert sich: Wandlung zum individuell Guten
- Der ambivalente Vampir als Teil einer Parallelgesellschaft
- Vampire als metaphorischer Spiegel der menschlichen Gesellschaftsmoral
- Bewertung der vampirischen Moral hinsichtlich des Gattungsegoismus
- Volksaberglaube in Bram Stokers "Dracula". Inspirationen für den Vampirroman in Legenden und Mythen
- Einleitung
- Ursprünge des Vampiraberglaubens und Stokers Grundidee
- Der Mythos Vampir
- Die Bezeichnung Nosferatu
- Schauplatz des Romans
- Vlad Tepes und Graf Dracula
- Die Verwandlung zum Vampir
- Wie wird man zum Vampir
- Der Verwandlungsprozess und typische Krankheitsbilder
- Der Vampir selbst
- Äußerliche Merkmale
- Die Eigenschaften
- Die Fähigkeiten
- Maßnahmen gegen den Vampir
- Abwehr
- Vernichtung
- Fazit
- Die Entwicklung des Vampirmythos in audiovisuellen Formaten. Am Beispiel von "Nosferatu" und "Twilight"
- Einleitung
- Theorie und Methodik
- Analyse der Primärwerke
- Nosferatu - Eine Symphonie des Grauens
- Twilight - Bis(s) zum Morgengrauen
- Gegenüberstellung
- Fazit und Reflexion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Entwicklung des Vampirmythos in Literatur und Film. Ziel ist es, den Wandel des Vampirbildes im Laufe der Zeit zu analysieren und die gesellschaftlichen Ängste und Sehnsüchte zu beleuchten, die sich in der Figur des Vampirs spiegeln. Besonderes Augenmerk liegt auf der Veränderung des moralischen und gesetzlichen Status des Vampirs.
- Der Wandel des Vampirbildes von der monströsen Gestalt zur komplexen Figur
- Die Projektion gesellschaftlicher Ängste und Sehnsüchte auf den Vampir
- Der Einfluss von Volksglauben und Legenden auf die Gestaltung des Vampirmythos
- Die Darstellung des Vampirs in Literatur und Film
- Die Entwicklung des moralischen und gesetzlichen Verständnisses des Vampirismus
Zusammenfassung der Kapitel
Der moralische und gesetzliche Wandel im Vampirismus: Dieses Kapitel analysiert die Entwicklung des Vampirbildes in der Literatur und im Film und wie sich die gesellschaftlichen Moralvorstellungen darin widerspiegeln. Es werden verschiedene Stadien der Vampirdarstellung beleuchtet, beginnend mit dem anarchistischen Einzelgänger bis hin zum humanisierten Vampir, der sich in eine Parallelgesellschaft integriert. Der Fokus liegt auf der Frage, wie sich das Verständnis von Moral und Gesetzlichkeit auf die gesellschaftliche Akzeptanz des Vampirs auswirkt und wie diese ambivalenten Figuren als Spiegelbild der menschlichen Gesellschaftsmoral verstanden werden können. Die Arbeit verfolgt dabei die Frage nach der evolutionären Veränderung des Moralverständnisses, die sich an der Vampirfigur ablesen lässt, und welche Auswirkungen diese auf seinen Platz in der Gesellschaft hat.
Volksaberglaube in Bram Stokers "Dracula". Inspirationen für den Vampirroman in Legenden und Mythen: Dieses Kapitel befasst sich mit den Ursprüngen des Vampiraberglaubens und deren Einfluss auf Bram Stokers "Dracula". Es untersucht die mythologischen Grundlagen des Vampirmythos, die historische Figur Vlad Tepes und wie diese Elemente in Stokers Roman verarbeitet wurden. Der Fokus liegt auf der Entstehung des Vampirs als Figur, der Verwandlung zum Vampir und den damit verbundenen Krankheitsbildern sowie den physischen und psychischen Eigenschaften des Vampirs und den Methoden zu seiner Abwehr und Vernichtung. Es wird die Frage nach dem Ursprung des Mythos, der Symbolik der Figur und seiner Bedeutung für die Gesellschaft untersucht.
Die Entwicklung des Vampirmythos in audiovisuellen Formaten. Am Beispiel von "Nosferatu" und "Twilight": Dieses Kapitel analysiert die filmische Adaption des Vampirmythos anhand von "Nosferatu" und "Twilight". Der Vergleich dieser beiden Filme soll zeigen, wie sich die Darstellung des Vampirs im Laufe der Zeit verändert hat und wie sich gesellschaftliche Veränderungen in der filmischen Umsetzung widerspiegeln. Der Fokus liegt auf der Veränderung der Darstellung des Vampirs als Monster und als romantische Figur und die Bedeutung der visuellen Gestaltung für die Charakterisierung des Vampirs.
Schlüsselwörter
Vampirmythos, Vampirismus, Volksglaube, Literatur, Film, Moral, Gesetzlichkeit, Gesellschaft, Dracula, Nosferatu, Twilight, Entwicklung, Wandel, Ängste, Sehnsüchte, Projektion.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Text "Der moralische und gesetzliche Wandel im Vampirismus"
Was ist der Gegenstand dieser Arbeit?
Diese Arbeit untersucht die Entwicklung des Vampirmythos in Literatur und Film. Sie analysiert den Wandel des Vampirbildes im Laufe der Zeit und beleuchtet die gesellschaftlichen Ängste und Sehnsüchte, die sich in der Figur des Vampirs spiegeln. Ein besonderer Fokus liegt auf der Veränderung des moralischen und gesetzlichen Status des Vampirs.
Welche Themen werden im Detail behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themenschwerpunkte: den Wandel des Vampirbildes von der monströsen Gestalt zur komplexen Figur; die Projektion gesellschaftlicher Ängste und Sehnsüchte auf den Vampir; den Einfluss von Volksglauben und Legenden auf die Gestaltung des Vampirmythos; die Darstellung des Vampirs in Literatur und Film; und die Entwicklung des moralischen und gesetzlichen Verständnisses des Vampirismus.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit und worum geht es darin?
Die Arbeit besteht aus drei Kapiteln: Kapitel 1 ("Der moralische und gesetzliche Wandel im Vampirismus") analysiert die Entwicklung des Vampirbildes und die sich darin spiegelnden gesellschaftlichen Moralvorstellungen. Es betrachtet verschiedene Stadien der Vampirdarstellung und die Auswirkungen des Verständnisses von Moral und Gesetzlichkeit auf die gesellschaftliche Akzeptanz des Vampirs. Kapitel 2 ("Volksaberglaube in Bram Stokers 'Dracula'. Inspirationen für den Vampirroman in Legenden und Mythen") befasst sich mit den Ursprüngen des Vampiraberglaubens und dessen Einfluss auf Bram Stokers "Dracula". Es untersucht mythologische Grundlagen, die historische Figur Vlad Tepes und deren Verarbeitung in Stokers Roman. Kapitel 3 ("Die Entwicklung des Vampirmythos in audiovisuellen Formaten. Am Beispiel von 'Nosferatu' und 'Twilight'") analysiert die filmische Adaption des Vampirmythos anhand von "Nosferatu" und "Twilight", um die Veränderung der Vampirdarstellung im Laufe der Zeit und den Einfluss gesellschaftlicher Veränderungen zu zeigen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt?
Schlüsselwörter sind: Vampirmythos, Vampirismus, Volksglaube, Literatur, Film, Moral, Gesetzlichkeit, Gesellschaft, Dracula, Nosferatu, Twilight, Entwicklung, Wandel, Ängste, Sehnsüchte, Projektion.
Welche Quellen werden in der Arbeit verwendet?
Die konkreten Quellen sind im Text nicht explizit genannt, aber die Arbeit bezieht sich auf Bram Stokers "Dracula", F.W. Murnaus "Nosferatu" und die "Twilight"-Saga. Weitere literarische und filmische Quellen sind wahrscheinlich in den einzelnen Kapiteln detaillierter aufgeführt.
Für wen ist diese Arbeit gedacht?
Diese Arbeit ist für ein akademisches Publikum gedacht, das sich für die Entwicklung des Vampirmythos, die Darstellung von Moral und Gesellschaft in der Literatur und im Film und die Analyse von Mythen und Legenden interessiert.
Wo finde ich den vollständigen Text?
Der vollständige Text ist nicht in diesem FAQ enthalten. Dieses Dokument bietet nur eine Zusammenfassung des Inhalts.
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- GRIN Verlag (Hrsg.) (Editor), Frederike Gadeberg (Author), 2023, Der Vampir-Mythos in Literatur und Film. Inspirationen aus dem Volksaberglauben und der Wandel des Vampirismus im Laufe der Zeit, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1430970