Gegenstand dieser Ausarbeitung ist das Persönlichkeitsrecht im Medienzeitalter.
Das Medienzeitalter bezeichnet den aktuellen und zukünftigen Stand der
Informationsgesellschaft, die in Zukunft noch stärker Informationen aus den
Medien nutzen wird. Durch die zunehmende Digitalisierung der Übertragungswege
und die damit einhergehende Konvergenz der Medien steigt die Gefahr
ernsthafter Persönlichkeitsrechtsverletzungen. Das Allgemeine Persönlichkeitsrecht
ist eng mit der Entwicklung der Mediengesellschaft verknüpft. Durch
die Entwicklung der Massenmedien entwickelten sich neue Möglichkeiten das
Persönlichkeitsrecht des Einzelnen zu verletzen. Das allgemeine Persönlichkeitsrecht
hat die Aufrechterhaltung der Grundbedingungen sozialer Beziehungen
zwischen dem Grundrechtsträger und seiner Umwelt zum Ziel1. Daher
kommt dem Allgemeinen Persönlichkeitsrecht eine immer größer werdende Bedeutung
zu. Diese Arbeit wird an Hand von Beispielen einige aktuelle rechtliche
Entwicklungen im Bereich der Massenmedien dokumentieren.
Inhaltsverzeichnis
- A. Einleitung
- B. Caroline
- I. BGH Entscheidung vom 19.12.1995
- 1. Absolute und relative Person der Zeitgeschichte
- 2. Beurteilungsspielraum der Medien
- 3. Recht auf Privatsphäre
- II. Entscheidung des BVerfG 15.12.1999
- 1. Das Kriterium der örtlichen Abgeschiedenheit
- 2. Kommerzialisierung des Persönlichkeitsrechts
- 3. Schutz durch Art. 6 GG
- III. Entscheidung des EGMR vom 24.06.2004
- 1. Ablehnung des Kriteriums der örtlichen Abgeschiedenheit
- 2. Beitrag zu einer Debatte von öffentlichem Interesse
- 3. Die Person der Zeitgeschichte
- 4. Unterhaltungspresse
- IV. Das Verhältnis der EGMR-Entscheidungen zum nationalen Recht
- V. Kritik an der Entscheidung des EGMR
- VI. Die weitere Entwicklung in der deutschen Rechtsprechung
- 1. Abgestuftes Schutzkonzept
- 2. Ereignis der Zeitgeschichte
- 3. Nachrichtenwert
- 4. Unterhaltungspresse
- 1. Abschied von der Person der Zeitgeschichte
- 2. Kernbereich der Privatsphäre
- I. BGH Entscheidung vom 19.12.1995
- C. Comedy
- I. Die Rolle der Öffentlichkeit
- II. Allgemeines Persönlichkeitsrecht
- III. Kunstfreiheit
- 1. Materieller Kunstbegriff
- 2. Formaler Kunstbegriff
- 3. Offener Kunstbegriff
- IV. Methodik der Bewertung von Comedy
- 1. Entkleidung des Sinngehalts
- 2. Mehrdeutige Aussagen
- VII. Die Entscheidungen des BVerfG vom 26. Februar 2008
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Ausarbeitung untersucht das Persönlichkeitsrecht im Kontext des Medienzeitalters. Sie analysiert die Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs (BGH), des Bundesverfassungsgerichts (BVerfG) und des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte (EGMR) bezüglich des Schutzes der Privatsphäre gegenüber medialen Berichterstattungen, insbesondere im Bereich der "Personality" und der Comedy. Die Arbeit beleuchtet die Spannungsfelder zwischen Persönlichkeitsrecht, Pressefreiheit und Kunstfreiheit.
- Entwicklung des Persönlichkeitsrechts im Medienzeitalter
- Rechtsprechung des BGH, BVerfG und EGMR zum Persönlichkeitsrecht
- Abgrenzung zwischen "Personen der Zeitgeschichte" und Privatpersonen
- Der Schutz der Privatsphäre im Spannungsfeld mit der Pressefreiheit
- Der Umgang mit Comedy und Satire im Hinblick auf das Persönlichkeitsrecht
Zusammenfassung der Kapitel
A. Einleitung: Dieses Kapitel dient als Einführung in die Thematik des Persönlichkeitsrechts im Medienzeitalter und skizziert den weiteren Aufbau der Arbeit. Es legt den Fokus auf die Herausforderungen und die Komplexität des Themas, die sich durch den rasanten Wandel der Medienlandschaft ergeben.
B. Caroline: Dieses Kapitel analysiert die vielschichtige Rechtsprechung im Fall "Caroline", beginnend mit der Entscheidung des BGH, über die des BVerfG bis hin zum Urteil des EGMR. Es untersucht die Entwicklung des Kriteriums der "örtlichen Abgeschiedenheit", die Bedeutung des "Beitrags zu einer Debatte von öffentlichem Interesse" und die unterschiedlichen Ansätze im nationalen und europäischen Recht zum Schutz der Privatsphäre. Die jeweiligen Urteile werden detailliert dargestellt und kritisch bewertet, mit einem Fokus auf die Entwicklung des Schutzes von Persönlichkeitsrechten im Kontext der Medienberichterstattung.
C. Comedy: Dieses Kapitel widmet sich der besonderen Herausforderung des Persönlichkeitsrechts im Kontext von Comedy und Satire. Es untersucht die Rolle der Öffentlichkeit, das allgemeine Persönlichkeitsrecht und die Kunstfreiheit, wobei unterschiedliche Kunstbegriffe (materiell, formal, offen) diskutiert werden. Die Methodik der Bewertung von Comedy wird erläutert, wobei die Analyse des Sinngehalts und die Berücksichtigung mehrdeutiger Aussagen im Mittelpunkt stehen. Der Abschnitt bietet eine detaillierte Betrachtung der juristischen Herausforderungen und des Abwägungsprozesses zwischen dem Schutz der Persönlichkeit und der Ausübung von Kunstfreiheit.
Schlüsselwörter
Persönlichkeitsrecht, Medienrecht, Pressefreiheit, Kunstfreiheit, Privatsphäre, Caroline-Urteil, EGMR, BVerfG, BGH, Personen der Zeitgeschichte, Comedy, Satire, Nachrichtenwert, öffentliches Interesse.
Häufig gestellte Fragen zum Dokument: Persönlichkeitsrecht im Medienzeitalter
Was ist der Gegenstand dieses Dokuments?
Das Dokument analysiert das Persönlichkeitsrecht im Kontext des Medienzeitalters. Es untersucht die Rechtsprechung des BGH, BVerfG und EGMR bezüglich des Schutzes der Privatsphäre gegenüber medialen Berichterstattungen, insbesondere im Bereich von "Personality"-Berichterstattung und Comedy. Die Arbeit beleuchtet die Spannungsfelder zwischen Persönlichkeitsrecht, Pressefreiheit und Kunstfreiheit.
Welche Rechtsprechungsfälle werden behandelt?
Der Schwerpunkt liegt auf dem Fall "Caroline", welcher anhand von Entscheidungen des BGH (19.12.1995), BVerfG (15.12.1999) und EGMR (24.06.2004) detailliert analysiert wird. Zusätzlich werden die Entscheidungen des BVerfG vom 26. Februar 2008 behandelt.
Welche zentralen Themen werden diskutiert?
Zentrale Themen sind die Entwicklung des Persönlichkeitsrechts im Medienzeitalter, die Rechtsprechung des BGH, BVerfG und EGMR zum Persönlichkeitsrecht, die Abgrenzung zwischen "Personen der Zeitgeschichte" und Privatpersonen, der Schutz der Privatsphäre im Spannungsfeld mit der Pressefreiheit und der Umgang mit Comedy und Satire im Hinblick auf das Persönlichkeitsrecht.
Wie wird der Fall "Caroline" behandelt?
Der Fall "Caroline" wird Schritt für Schritt anhand der verschiedenen Gerichtsentscheidungen (BGH, BVerfG, EGMR) analysiert. Es werden die jeweiligen Urteilsbegründungen dargestellt und kritisch bewertet, insbesondere die Entwicklung des Kriteriums der "örtlichen Abgeschiedenheit" und die Bedeutung des "Beitrags zu einer Debatte von öffentlichem Interesse".
Wie wird das Thema Comedy und Satire behandelt?
Das Kapitel zu Comedy und Satire untersucht die Rolle der Öffentlichkeit, das allgemeine Persönlichkeitsrecht und die Kunstfreiheit (unter Berücksichtigung verschiedener Kunstbegriffe: materiell, formal, offen). Es wird eine Methodik zur Bewertung von Comedy vorgestellt, die die Analyse des Sinngehalts und die Berücksichtigung mehrdeutiger Aussagen umfasst.
Welche Schlüsselbegriffe sind relevant?
Wichtige Schlüsselbegriffe sind: Persönlichkeitsrecht, Medienrecht, Pressefreiheit, Kunstfreiheit, Privatsphäre, Caroline-Urteil, EGMR, BVerfG, BGH, Personen der Zeitgeschichte, Comedy, Satire, Nachrichtenwert, öffentliches Interesse.
Welche Kapitel umfasst das Dokument?
Das Dokument gliedert sich in eine Einleitung (A), ein Kapitel zu dem Fall "Caroline" (B), ein Kapitel zu Comedy (C) und ein Kapitel zu den Entscheidungen des BVerfG vom 26. Februar 2008 (VII). Kapitel B und C untergliedern sich in weitere Unterkapitel.
Für wen ist dieses Dokument relevant?
Dieses Dokument ist relevant für Juristen, Wissenschaftler, Studenten und alle, die sich mit dem Persönlichkeitsrecht im Kontext des Medienrechts befassen. Es bietet eine strukturierte Analyse der relevanten Rechtsprechung und der damit verbundenen Herausforderungen.
- Quote paper
- Christian Kramarz (Author), 2008, Persönlichkeitsrecht im Medienzeitalter, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/143071