Während der Begriff Logistik in den letzten Jahrzehnten immer mehr an Bedeutung gewonnen hat und heutzutage allgegenwärtig ist, wird er mit dem Militär jedoch selten direkt in Verbindung gebracht. Wie so zahlreiche weitere Erfindungen, so stellt aber auch die Logistik ein Gebiet dar, das sich aus dem Militär entwickelt hat: ,,Der Logistikbegriff wurde nach dem 2. Weltkrieg vom Militär in die Wirtschaft übernommen und hat sich zu einer eigenen Fachrichtung an Fachhochschulen und Universitäten entwickelt." Seit dem Auftreten von kriegerischen Konflikten war es für die militärischen Einheiten entscheidend, über eine zuverlässige und geregelte Versorgung zu verfügen. Während die Truppenversorgung bis ins 17. Jahrhundert jedoch noch weitestgehend autark verlief und sich vorwiegend auf Nahrungsmittel beschränkte, so entstanden im Laufe der Zeit – auf Grund der immer größer werdenden Heere und vor allem bedingt durch den technischen Fortschritt – völlig neue Herausforderungen an die Logistik. Dass der Nachschubbedarf der Kampftruppen sich seit 1914 mehr als versiebenfacht hat, ist ein Indikator für die enorme Bedeutung und Komplexität, die der Militärlogistik mittlerweile zugesprochen werden kann. Insbesondere seit dem 2. Weltkrieg, bei dem es auf Grund der enormen räumlichen Ausdehnung zu massiven Engpässen in der Versorgung kam, die dazu führten, dass das Kriegsgeschehen und der -verlauf nachhaltig beeinflusst wurden, ist die herausragende Bedeutung der Logistik unumstritten.
In der folgenden Hausarbeit werden, ausgehend von einer kurzen allgemeinen Definition des Begriffs Logistik, die Definition und die Aufgaben der Militärlogistik abgeleitet. Anschließend wird die logistische Versorgung der Bundeswehr im In- und Ausland dargestellt, sowie mögliche Schwierigkeiten bei der Durchführung der Militärlogistik aufgezeigt. Die gewonnenen Erkenntnisse werden im Fazit noch einmal aufgegriffen und abschließend zusammengefasst.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Die Militärlogistik
2.1 Definition und Aufgaben der Logistik
2.2 Definition und Aufgaben der Militärlogistik
3. Die Militärlogistik der Bundeswehr
3.1 Die Militärlogistik im Inland
3.2 Die Militärlogistik im Ausland
4. Fazit
5. Literaturverzeichnis
5.1 Literaturquellen
5.2 Onlinequellen
6. Abbildungsverzeichnis
1. Einleitung
Während der Begriff Logistik in den letzten Jahrzehnten immer mehr an Bedeutung gewonnen hat und heutzutage allgegenwärtig ist, wird er mit dem Militär jedoch selten direkt in Verbindung gebracht. Wie so zahlreiche weitere Erfindungen, so stellt aber auch die Logistik ein Gebiet dar, das sich aus dem Militär entwickelt hat: ,,Der Logistikbegriff wurde nach dem 2. Weltkrieg vom Militär in die Wirtschaft übernommen und hat sich zu einer eigenen Fachrichtung an Fachhochschulen und Universitäten entwickelt."[1])
Seit dem Auftreten von kriegerischen Konflikten war es für die militärischen Einheiten entscheidend, über eine zuverlässige und geregelte Versorgung zu verfügen. Während die Truppenversorgung bis ins 17. Jahrhundert jedoch noch weitestgehend autark verlief und sich vorwiegend auf Nahrungsmittel beschränkte, so entstanden im Laufe der Zeit – auf Grund der immer größer werdenden Heere und vor allem bedingt durch den technischen Fortschritt – völlig neue Herausforderungen an die Logistik. Dass der Nachschubbedarf der Kampftruppen sich seit 1914 mehr als versiebenfacht hat,[2]) ist ein Indikator für die enorme Bedeutung und Komplexität, die der Militärlogistik mittlerweile zugesprochen werden kann. Insbesondere seit dem 2. Weltkrieg, bei dem es auf Grund der enormen räumlichen Ausdehnung zu massiven Engpässen in der Versorgung kam, die dazu führten, dass das Kriegsgeschehen und der -verlauf nachhaltig beeinflusst wurden, ist die herausragende Bedeutung der Logistik unumstritten.
In der folgenden Hausarbeit werden, ausgehend von einer kurzen allgemeinen Definition des Begriffs Logistik, die Definition und die Aufgaben der Militärlogistik abgeleitet. Anschließend wird die logistische Versorgung der Bundeswehr im In- und Ausland dargestellt, sowie mögliche Schwierigkeiten bei der Durchführung der Militärlogistik aufgezeigt. Die gewonnenen Erkenntnisse werden im abschließenden Fazit noch einmal aufgegriffen und zusammengefasst.
2. Die Militärlogistik
2.1 Definition und Aufgaben der Logistik
„Der Begriff Logistik umfasst alle Material- und Informationsprozesse, die der Raumüberwindung und Zeitüberbrückung sowie deren Steuerung und Regelung dienen. Logistik umfasst damit die gesamte Spanne von der Beschaffung der Rohstoffe bis zur Auslieferung der Fertigerzeugnisse an den Abnehmer und somit alle inter- und zwischenbetrieblichen Transport-, Lager- und Umschlagsvorgänge.“[3])
Reinhardt Jünemann, der als ein Begründer der industriellen Logistik in Deutschland gilt, sieht die Aufgabe der Logistik darin, dass die richtigen Güter, in der richtigen Menge, in der richtigen Qualität, zur richtigen Zeit, am richtigen Ort, zu den richtigen Kosten bereit zu stellen sind.[4]) Auf Grund der auffälligen r-Alliteration wird diese Aussage Jünemanns in der einschlägigen Literatur auch oftmals als die „6 r der Logistik“ bezeichnet.
2.2 Definition und Aufgaben der Militärlogistik
Bezug nehmend auf die vorangegangene allgemeingültige Definition der Logistik ist es die Aufgabe der Militärlogistik, die von den militärischen Einheiten benötigten Güter zeitlich und räumlich so zu verteilen, dass eine reibungslose Versorgung ermöglicht wird, um so eine optimale Einsatzbereitschaft der militärischen Einheiten gewährleisten zu können.
Dazu zählen neben der Planung, Beschaffung, Lagerung und Verteilung von materiellen Gütern, die sich von einer Schraube bis hin zum kompletten Panzer erstreckt, auch der Transport und die Bewirtschaftung des Personals. Dabei geht der Versorgungsfluss aber nicht ausschließlich zu den zu versorgenden militärischen Einheiten hin, sondern auch wieder von ihnen weg (Entsorgung).[5])
Weitere Aufgabenbereiche stellen Infrastrukturmaßnahmen sowie die medizinische Versorgung des Personals dar.
[...]
[1]) Ihde, Gösta B.; Transport, Verkehr, Logistik – Gesamtwirtschaftliche Aspekte und einzelwirtschaftliche Handhabung; 2001; Seite 23.
[2]) Vgl.: http://wissen.spiegel.de/wissen/dokument/dokument.html?id=45439912&top=SPIEGEL
[Letzter Zugriff: 20.06.2009]
[3]) Der Brockhaus Wirtschaft; 2004; s.v.: Logistik.
[4]) Vgl.: http://www.logipedia.org/lexikon/sechs-r-regel [Letzter Zugriff: 20.06.2009]
[5]) Vgl.: http://www.bmlv.gv.at/omz/ausgaben/artikel.php?id=380 [Letzter Zugriff: 22.06.2009]
- Quote paper
- Sebastian Budde (Author), 2009, Die Militärlogistik der Bundeswehr, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/142976
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