Dan Browns Bestseller „The Da-Vinci-Code: Sakrileg“ erregt das Interesse der Gesellschaft wie kaum ein anderer Roman in der jüngeren Vergangenheit. Das öffentliche Echo bewegt sich dabei zwischen extremen Gegenpolen. Hier die Verfechter des seit Jahren traditionellen, in kirchlichen Parametern denkenden Glaubens, die sich empört über die durch den Roman verbreiteten Thesen gegen jede Art von Verbreitung des selben aussprechen, dort eine breite Masse begeisterter Leser, die durch die scheinbare Dichte der Argumentation des Autors und die geradezu revolutionär anmutende These über eine die Weltgeschichte manipulierende Verschwörung auf der höchsten Ebene fasziniert und elektrisiert ist.
Im Mittelpunkt der Diskussionen steht dabei das durch den Roman propagierte Bild der Maria Magdalena und seine Konsequenzen für die moderne Gesellschaft. Um sich angemessen mit diesem Bild auseinandersetzen zu können, ist es im Folgenden unabdingbar, zunächst Dan Browns in Bruchteilen servierte Version um die Blutlinie Jesu aus der Romanhandlung zu filtern, um sie anschließend für die hier relevante Fragestellung neu zu konstruieren.
Dieses „Faktenbündel“ muss im Anschluss seine historische Faktizität beweisen. Seit Erscheinen des Romans muss sich der Autor mit dem Vorwurf des pseudo-wissenschaftlichen Arbeitens auseinander setzen. Auch diese Arbeit soll die Argumentation Browns analysieren und bewerten, jedoch sollte man dabei nicht außer Acht lassen, dass das Buch explizit als Roman und nicht als Sachbuch publiziert wurde. Dass das öffentliche Echo dennoch ein Ausmaß von solchen Dimensionen angenommen hat, führt unweigerlich zu einem weiteren Aspekt, der in diesem Zusammenhang erörtert werden muss: Die Konsequenzen und vielleicht auch Verdienste, die man dem Werk zuschreiben muss.
Es bleibt also die Frage, warum ein Buch, welches dem eigenen Anspruch nach eine fiktive Handlung geschmückt mit historischen Tatsachen wiedergibt, eine solche Stellung im öffentlichen Interesse einnimmt. Welche Aussagen genau wirken hier auf welche Weise? Ist es möglich, dass Dan Brown mit seinem Roman vielen bisher der breiten Masse unbekannten Fakten zu neuer oder erstmaliger Popularität verholfen hat? Im Rahmen einer kritischen Würdigung werden diese Aspekte den Fokus dieser Arbeit ausmachen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Blutlinie Jesu – Dan Browns Version einer Weltverschwörung
- Fakt oder Fiktion?
- Fazit
- Biblische Bestandsaufnahme
- Auseinandersetzung mit den Thesen Browns
- Verleumdungskampagne wider besseren Wissen?
- Maria Magdalena als Ehefrau Jesu?
- Weitere „Fakten“
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert die in Dan Browns Roman „Sakrileg“ präsentierten Thesen über Maria Magdalena und ihre angebliche Rolle in der Geschichte des Christentums. Es wird untersucht, ob Browns Aussagen auf historischen Fakten beruhen oder fiktive Elemente in den Vordergrund stellen. Die Arbeit beleuchtet dabei insbesondere die Behauptung, dass Maria Magdalena die Ehefrau Jesu und die Mutter seines Kindes war.
- Die Darstellung Maria Magdalenas in Dan Browns „Sakrileg“
- Die historische Faktizität von Browns Thesen
- Die Bedeutung und der Einfluss von Browns Roman auf die öffentliche Meinung
- Die mögliche Rezeption der dargestellten Thesen durch die Gesellschaft
- Die Frage, inwieweit Brown mit seinem Werk einer breiten Masse bisher unbekannte Fakten zugängig gemacht hat
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung
Die Einleitung stellt Dan Browns „Sakrileg“ als einen Roman vor, der eine breite öffentliche Debatte über die Rolle Maria Magdalenas im frühen Christentum ausgelöst hat. Die Arbeit setzt sich zum Ziel, die Thesen Browns zu analysieren und kritisch zu bewerten, wobei sie den Fokus auf die Behauptung legt, dass Maria Magdalena die Ehefrau Jesu und die Mutter seines Kindes war.
Die Blutlinie Jesu – Dan Browns Version einer Weltverschwörung
Dieses Kapitel beleuchtet die in Browns Roman präsentierte Theorie einer „größten Verschleierungsaktion in der Geschichte der Menschheit“. Brown behauptet, dass Maria Magdalena nicht nur eine Jüngerin Jesu, sondern seine Partnerin und Mitbegründerin seiner Bewegung war. Zudem soll sie die Verfasserin ihres eigenen Evangeliums, die Geliebte Jesu und die Mutter seines Kindes gewesen sein.
Biblische Bestandsaufnahme
Das Kapitel setzt sich mit den Thesen Browns aus biblischer Sicht auseinander. Es werden die biblischen Texte, die sich auf Maria Magdalena beziehen, analysiert und ihre Aussagen in Relation zu den Thesen des Romans gestellt. Die Arbeit befasst sich auch mit der Frage, ob Browns Interpretationen der biblischen Texte gerechtfertigt sind.
Schlüsselwörter
Die Arbeit befasst sich mit den zentralen Schlüsselbegriffen und -themen des Romans „Sakrileg“: Maria Magdalena, Jesus Christus, Blutlinie, Gralssuche, Prieuré de Sion, Verschwörungstheorien, historische Faktizität, biblische Exegese, öffentliche Meinung, Rezeption.
- Arbeit zitieren
- Katrin Raußen (Autor:in), 2006, Magdalena - Frau oder Geliebte Jesu?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/142880