Ende des 19. Jahrhunderts befanden sich 85 Prozent der Erdoberfläche unter Kolonialherrschaft oder in einer halbkolonialen Abhängigkeit. Die deutsche Kolonialgeschichte begann erst in dieser Zeit.
In den 70er-Jahren des Jahrhunderts hatten sich Forscher, Missionare und Handelshäuser zu den ersten Kolonialvereinen zusammengeschlossen, um auf einen Erwerb von Kolonien durch das deutsche Kaiserreich hinzuwirken. Ihr Ziel waren der freie Zugang zu Rohstoffen, die Erschließung neuer Märkte und der Schutz von Handelsrouten, kurz: die ökonomische Nutzung des erhofften kolonialen Besitzes. Aber der damalige Reichskanzler Bismarck war zunächst gegen den Erwerb von Kolonien, freundete sich allerdings nach und nach aus innenpolitischen, wirtschaftlichen und wahltaktischen Erwägungen mit dem Gedanken an überseeische Besitzungen des Deutschen Reiches an. Außerdem schien durch das weitere Vordringen der schon bestehenden Kolonialmächte in Afrika eine schnelle Beteiligung Deutschlands am Wettrennen um die letzten verfügbaren Gebiete geboten.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Kolonisierung Kameruns
- Der Beginn der deutschen Kolonialgeschichte
- Die Entstehung der deutschen Kolonie Kamerun
- Die Schutzverträge
- Der Verlauf der deutschen Herrschaft
- Die Experimentierphase bis 1890
- Die Eroberungs- und Befriedungsphase bis 1906
- Die Reformphase bis 1914
- Während des 1. Weltkriegs
- Die Ausbeutung der Einheimischen
- Das System der indirekten Herrschaft
- Der Krieg gegen die Einheimischen
- Enteignungen und Sklaverei
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit beleuchtet die Geschichte der deutschen Kolonialherrschaft in Kamerun von den Anfängen bis zum Ersten Weltkrieg. Sie untersucht die Motive und Gründe für die Kolonisierung, die Etappen der Inbesitznahme und die Herrschaftsformen. Dabei werden sowohl die Perspektive der deutschen Kolonialherren als auch die der einheimischen Bevölkerung berücksichtigt. Die Arbeit soll Einblicke in die Auswirkungen der Kolonisierung auf Kamerun und die Lebensbedingungen der dort lebenden Menschen geben.
- Die Motive und Gründe für die deutsche Kolonisierung Kameruns
- Die Etappen der Inbesitznahme Kameruns durch Deutschland
- Die verschiedenen Herrschaftsformen der deutschen Kolonialverwaltung
- Die Ausbeutung der einheimischen Bevölkerung durch die deutschen Kolonialherren
- Die Auswirkungen der deutschen Kolonialherrschaft auf Kamerun
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik ein und beleuchtet den historischen Kontext der deutschen Kolonialisierung Kameruns. Kapitel 2 behandelt den Beginn der deutschen Kolonialgeschichte, die Entstehung der Kolonie Kamerun und die Rolle der Schutzverträge. Kapitel 3 befasst sich mit dem Verlauf der deutschen Herrschaft in Kamerun, unterteilt in die Experimentierphase bis 1890, die Eroberungs- und Befriedungsphase bis 1906, die Reformphase bis 1914 und die Zeit während des Ersten Weltkriegs. Kapitel 4 untersucht die Ausbeutung der Einheimischen durch die deutschen Kolonialherren, einschließlich des Systems der indirekten Herrschaft, des Krieges gegen die Einheimischen und der Enteignungen und Sklaverei.
Schlüsselwörter
Deutscher Imperialismus, Kolonialgeschichte, Kamerun, Westafrika, Schutzverträge, indirekte Herrschaft, Ausbeutung, Sklaverei, Widerstand.
- Quote paper
- Marie Kuster (Author), 2004, Die Hoch-Zeit des deutschen Imperialismus bis 1914/1919, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/142783