Im Rahmen eines fast zweijährigen Vorpraktikums bei der AWO-D ha-be ich bereits einen freien Träger kennen gelernt. Daher interessierte mich in meinem sechswöchigen Praktikum zum einen insbesondere die Organisations- und Arbeitsstruktur eines öffentlichen Trägers im Vergleich zu einem freien Träger und zum anderen die besondere Schnittstelle einer Sozialarbeit in der Justiz, wobei der Sozialarbeiter als Ermittlungsorgan der Staatsanwaltschaft auftritt. Aus diesem Grund wird in dieser Arbeit zuerst detailliert die Staatsanwaltschaft mit ihrer Geschichte, Organisationsstruktur, Aufgaben und Verwaltung be-schrieben. Über die Funktion der Staatsanwaltschaft ergibt sich Sinn und Zweck der Aufgaben einer Gerichtshilfe und der Übergang von der juristischen zur sozialarbeiterischen Würdigung. Über die Entstehung, rechtliche Grundlage und die Arbeitsfelder der Gerichtshilfe wird das Selbstverständnis und die Sonderstellung des Gerichtshelfers in sozialarbeiterischen Handlungsfeldern verdeutlicht. Dem schließen sich die speziellen Tätigkeiten der Gerichtshilfe L an, wobei die verwaltungsmäßige Anbindung an die Staatsanwaltschaft veranschaulicht wird. Über soziale Reformen in der ambulanten Straffälligenhilfe der Justiz wird seit Jahrzehnten bundesweit debattiert. Viele Länder gehen inzwischen eigene Wege in der Handhabung der Privatisierung und Effizienzausnutzung der möglichen Synergieeffekte. Nun ist es auch in Niedersachsen soweit: Das vermutlich größte und einschneidenste Reformprojekt JustuS ist im Juli 2006 gestartet. Wie die Strukturen, Kon-zepte sowie erste Ergebnisse aussehen, wird im fünften Kapitel, als Schwerpunktthema, vorgestellt. Abschließend erfolgt eine Reflexion und Schlussfolgerung über die berufspraktische Tätigkeit im Fazit. Für die leichtere Lesbarkeit wird ausschließlich die männliche Form verwendet, gemeint ist jedoch immer auch die Weibliche.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Die Staatsanwaltschaft als Anstellungsträger
- Historie und Funktion
- Aufbau und Tätigkeiten
- Im Kontext zur Gerichtshilfe
- Die Gerichtshilfe - ein sozialer Dienst der Justiz
- Entstehung und Selbstverständnis
- Rechtliche Grundlagen als Arbeitsvorgabe
- Arbeitsfelder der Gerichtshilfe
- Struktur und Aufgaben der Gerichtshilfe L
- Berichterstattung
- Gemeinnützige Arbeit
- Täter-Opfer-Ausgleich
- Reformprojekt Justus
- Projektstruktur, Aufbau und Zeitplan
- Erste Ergebnisse der Teilprojektgruppe VIII
- Kritische Reflexion
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Staatsanwaltschaft als öffentlichen Träger im Vergleich zu freien Trägern und beleuchtet die Schnittstelle sozialer Arbeit in der Justiz. Der Fokus liegt auf der Gerichtshilfe, ihrer Entstehung, rechtlichen Grundlagen und Arbeitsfeldern. Die Arbeit analysiert die spezifischen Aufgaben der Gerichtshilfe L und ihren Bezug zur Staatsanwaltschaft. Schließlich wird das Reformprojekt Justus als Beispiel für Reformen in der ambulanten Straffälligenhilfe vorgestellt.
- Vergleich zwischen öffentlichen und freien Trägern in der Sozialarbeit
- Die Rolle der Gerichtshilfe im Justizsystem
- Rechtliche Grundlagen und Arbeitsfelder der Gerichtshilfe
- Spezifische Aufgaben der Gerichtshilfe L
- Analyse des Reformprojekts Justus
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung beschreibt die Motivation der Autorin für die Arbeit, die auf einem Praktikum bei einem öffentlichen Träger im Kontext der Sozialarbeit in der Justiz basiert. Es wird der Vergleich zwischen öffentlichen und freien Trägern sowie die besondere Rolle des Sozialarbeiters als Ermittlungsorgan der Staatsanwaltschaft angekündigt. Die Arbeit wird als eine detaillierte Beschreibung der Staatsanwaltschaft, der Gerichtshilfe und des Reformprojekts Justus angekündigt.
2. Die Staatsanwaltschaft als Anstellungsträger: Dieses Kapitel befasst sich mit der Staatsanwaltschaft, ihrer historischen Entwicklung und ihrer aktuellen Rolle im Strafprozessrecht. Es werden die Missstände des 19. Jahrhunderts im Kontext der Inquisitionsprozesse und die darauffolgende Strafprozessreform beleuchtet, welche die Aufspaltung der verfahrensbeherrschenden Rolle des Inquirenten zur Folge hatte. Das Kapitel erläutert das Legalitätsprinzip und die Aufgaben der Staatsanwaltschaft bei der Strafverfolgung, von der Ermittlung bis zur Strafvollstreckung. Es betont die Rolle der Staatsanwaltschaft als Repräsentantin des Rechtsstaates und ihre Verpflichtung zu Legalität und Objektivität.
3. Die Gerichtshilfe - ein sozialer Dienst der Justiz: Dieses Kapitel behandelt die Gerichtshilfe als sozialen Dienst der Justiz, ihre Entstehung, ihre rechtlichen Grundlagen und ihre vielfältigen Arbeitsfelder. Es verdeutlicht das Selbstverständnis und die Sonderstellung des Gerichtshelfers im Kontext sozialarbeiterischer Handlungsfelder. Der Fokus liegt auf der Vermittlung zwischen juristischen und sozialarbeiterischen Perspektiven und der Bedeutung der Gerichtshilfe für das Funktionieren des Justizsystems.
4. Struktur und Aufgaben der Gerichtshilfe L: Dieses Kapitel beschreibt die spezifischen Strukturen und Aufgaben der Gerichtshilfe L, mit besonderem Fokus auf die verwaltungsmäßige Anbindung an die Staatsanwaltschaft. Es werden die Tätigkeitsfelder der Berichterstattung, gemeinnützigen Arbeit und des Täter-Opfer-Ausgleichs detailliert dargestellt und eingeordnet.
5. Reformprojekt Justus: Das Kapitel widmet sich dem Reformprojekt Justus in Niedersachsen, einem umfassenden Projekt zur Reform der ambulanten Straffälligenhilfe. Es werden die Projektstruktur, der Aufbau und der Zeitplan erläutert, sowie erste Ergebnisse der Teilprojektgruppe VIII präsentiert. Eine kritische Reflexion der Ergebnisse und des Projekts insgesamt schließt das Kapitel ab.
Schlüsselwörter
Staatsanwaltschaft, Gerichtshilfe, Strafprozessrecht, Sozialarbeit, Reformprojekt Justus, Legalitätsprinzip, Täter-Opfer-Ausgleich, ambulante Straffälligenhilfe, öffentlicher Träger, freier Träger, Niedersachsen.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu "Die Staatsanwaltschaft und die Gerichtshilfe im Kontext des Reformprojekts Justus"
Was ist der Inhalt dieser Arbeit?
Diese Arbeit analysiert die Staatsanwaltschaft als öffentlichen Träger im Vergleich zu freien Trägern und untersucht die Schnittstelle sozialer Arbeit in der Justiz. Der Schwerpunkt liegt auf der Gerichtshilfe, ihren rechtlichen Grundlagen, Arbeitsfeldern und der spezifischen Arbeit der Gerichtshilfe L. Zusätzlich wird das Reformprojekt Justus in Niedersachsen als Beispiel für Reformen in der ambulanten Straffälligenhilfe vorgestellt.
Welche Themen werden behandelt?
Die Arbeit behandelt folgende Themen: den Vergleich öffentlicher und freier Träger in der Sozialarbeit, die Rolle der Gerichtshilfe im Justizsystem, die rechtlichen Grundlagen und Arbeitsfelder der Gerichtshilfe, die spezifischen Aufgaben der Gerichtshilfe L und eine Analyse des Reformprojekts Justus. Es werden historische Entwicklungen der Staatsanwaltschaft und die Herausforderungen im Kontext von Inquisitionsprozessen beleuchtet.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in fünf Kapitel: Eine Einleitung, ein Kapitel zur Staatsanwaltschaft als Anstellungsträger, ein Kapitel zur Gerichtshilfe als sozialer Dienst der Justiz, ein Kapitel zur Struktur und den Aufgaben der Gerichtshilfe L und schließlich ein Kapitel zum Reformprojekt Justus. Jedes Kapitel bietet eine detaillierte Beschreibung und Analyse des jeweiligen Themas.
Was ist das Ziel der Arbeit?
Die Arbeit zielt darauf ab, die Staatsanwaltschaft und die Gerichtshilfe im Kontext sozialer Arbeit in der Justiz zu untersuchen und zu vergleichen. Sie beleuchtet die Zusammenarbeit beider Institutionen und analysiert die Auswirkungen von Reformen wie dem Projekt Justus auf die ambulante Straffälligenhilfe.
Welche Rolle spielt die Gerichtshilfe?
Die Gerichtshilfe wird als sozialer Dienst der Justiz beschrieben, der zwischen juristischen und sozialarbeiterischen Perspektiven vermittelt. Ihre Aufgaben umfassen Berichterstattung, gemeinnützige Arbeit und den Täter-Opfer-Ausgleich. Die Arbeit betont die Bedeutung der Gerichtshilfe für das Funktionieren des Justizsystems.
Was ist das Reformprojekt Justus?
Das Reformprojekt Justus ist ein Projekt in Niedersachsen zur Reform der ambulanten Straffälligenhilfe. Die Arbeit beschreibt die Projektstruktur, den Aufbau, den Zeitplan und erste Ergebnisse, insbesondere der Teilprojektgruppe VIII, und bietet eine kritische Reflexion des Projekts.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Staatsanwaltschaft, Gerichtshilfe, Strafprozessrecht, Sozialarbeit, Reformprojekt Justus, Legalitätsprinzip, Täter-Opfer-Ausgleich, ambulante Straffälligenhilfe, öffentlicher Träger, freier Träger, Niedersachsen.
Welche Quellen werden verwendet?
Die Arbeit basiert auf einem Praktikum der Autorin bei einem öffentlichen Träger im Kontext der Sozialarbeit in der Justiz. Weitere Quellen werden im Text nicht explizit benannt.
- Quote paper
- Heike Meyer (Author), 2006, Die Gerichtshilfe, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/142679