In dieser Hausarbeit möchte ich zuerst einen kurzen Überblick über das Transtheoretische
Modell (TTM) geben. Anschließend näher auf die Kernkonstrukte des TTM eingehen und
dann die Vorteile und Kritiken am TTM anbringen. Zum Schluss möchte ich das TTM auf ein
Anwendungsbeispiel beziehen.
Das Transtheoretische Modell (TTM), auch „Stages of Change“ genannt, ist ein dynamisches
Modell der Verhaltensänderung. Es versucht, dass menschliche Verhalten zu verstehen und zu
erklären. Es wurde von Prochaska 1979 entwickelt und im Laufe der Jahre durch seine
Forschungsgruppe erweitert (Prochaska, 1979; Prochaska & DiClemente, 1984; Prochaska,
DiClemente & Norcoss, 1992; Prochaska, DiClemente, Velicer & Rossi, 1992). Der Begriff
„Transtheoretisch“ wurde von Prochaska deswegen gewählt, weil er durch eine frühere
Untersuchung (1979) verschiedene Veränderungsprozesse des menschlichen Verhaltens
identifizierte. Das TTM beinhaltet deswegen verschiedene psychologische Kernkonzepte aus
kognitiven, motivationalen und behavioralen Theorien. Seinen Ursprung fand das TTM
eigentlich in der Rauchentwöhnung, allerdings wird es heutzutage auf allerlei Feldern, wie
z.B. Alkoholmissbrauch, Essstörungen, Drogenkonsum, Kondomgebrauch, Körperliche
Aktivität und sogar auf die Entwöhnung von dem Gang zum Sonnenstudio, angewandt. Es
gibt auch immer mehr Forschungsgruppen, von daher wird eine Weiterentwicklung des TTM
in nächsten Jahren zu beobachten sein. Vorrang in dieser Hausarbeit hat das TTM angewendet
auf die körperliche Aktivität. Im TTM wird eine Verhaltensänderung nicht nur über das
sichtbare Verhalten (aktiv vs. inaktiv) definiert, sondern anhand der Bereitschaft, das
Verhalten ändern zu wollen (Knoll 2005). [...]
Inhaltsverzeichnis
- Das Transtheoretische Modell (TTM)
- Kernkonstrukte des TTM
- Stufe der Absichtslosigkeit („precontemplation“)
- Stufe der Absichtsbildung („contemplation“)
- Stufe der Vorbereitung („preparation“)
- Stufe der Handlung („action“)
- Stufe der Aufrechterhaltung („maintenance“)
- Veränderungsprozesse („processes of change“)
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit bietet einen Überblick über das Transtheoretische Modell (TTM) der Verhaltensänderung, fokussiert auf körperliche Aktivität. Die Arbeit beschreibt die Kernkonstrukte des Modells, beleuchtet Vor- und Nachteile und illustriert die Anwendung anhand eines Beispiels.
- Das Transtheoretische Modell (TTM) und seine Stadien der Verhaltensänderung
- Die Kernkonstrukte des TTM: deskriptive, prozedurale und kognitive Ebene
- Die zehn Veränderungsprozesse im TTM
- Anwendung des TTM auf die Steigerung körperlicher Aktivität
- Kritikpunkte und Limitationen des TTM
Zusammenfassung der Kapitel
Das Transtheoretische Modell (TTM): Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in das Transtheoretische Modell (TTM), auch bekannt als „Stages of Change“, ein dynamisches Modell zur Erklärung menschlicher Verhaltensänderung. Es wurde von Prochaska entwickelt und basiert auf verschiedenen psychologischen Theorien. Ursprünglich auf die Rauchentwöhnung angewendet, findet es heute breite Anwendung in diversen Bereichen, einschließlich der Steigerung körperlicher Aktivität, dem Fokus dieser Arbeit. Das TTM definiert Verhaltensänderung nicht nur durch das sichtbare Verhalten, sondern auch durch die Bereitschaft zur Veränderung.
Kernkonstrukte des TTM: Dieser Abschnitt detailliert die drei Kernkonstrukte des TTM: die deskriptive Ebene (fünf Stadien der Verhaltensänderung), die prozedurale Ebene (Veränderungsprozesse zur Beschleunigung des Stadiumswechsels) und die kognitive Ebene (Zuordnung kognitiver Variablen zu den Stadien). Die fünf Stadien – Absichtslosigkeit, Absichtsbildung, Vorbereitung, Handlung und Aufrechterhaltung – werden als dynamische Phasen beschrieben, die nicht linear durchlaufen werden müssen. Rückfälle sind normal und werden als Teil des Prozesses betrachtet.
Stufe der Absichtslosigkeit („precontemplation“): Personen in diesem Stadium denken innerhalb der nächsten sechs Monate nicht über eine Verhaltensänderung nach. Dies liegt oft an mangelndem Wissen über negative Konsequenzen oder fehlenden Glauben an die eigene Fähigkeit zur Veränderung. Eine defensive Haltung und Leugnung des Problemverhaltens sind kennzeichnend. Der sechsmonatige Zeitraum ist eine willkürliche Annahme und bietet ein mögliches Feld für weitere Forschung und Verbesserung des Modells.
Stufe der Absichtsbildung („contemplation“): In diesem Stadium setzt sich die Person bewusst mit ihrem Verhalten auseinander und denkt ernsthaft über eine Veränderung in den nächsten sechs Monaten nach. Obwohl offen für Informationen, fehlt noch die Abwägung von Kosten und Nutzen. Konkrete Maßnahmen werden noch nicht ergriffen. Das Abwägen von Vor- und Nachteilen kann sich über Monate oder Jahre erstrecken.
Stufe der Vorbereitung („preparation“): Die Personen sind bereit und motiviert zu handeln und planen eine Verhaltensänderung innerhalb der nächsten sechs Monate. Das neue Verhalten wird probeweise ausprobiert, um Schwierigkeiten zu identifizieren. Die Aktivität ist noch unregelmäßig und gering. Die Entscheidung zur Veränderung ist getroffen, die Planung steht im Mittelpunkt.
Stufe der Handlung („action“): In diesem Stadium beginnt die Person ernsthaft mit dem neuen Verhalten. Entschlossenheit und Engagement sind hoch. Diese Stufe ist von außen gut erkennbar, da die Person aktiv wird. Das Risiko von Rückfällen ist hoch, da der Aufwand erheblich ist. Regelmäßigkeit, Intensität und Kontinuität der Aktivität sind entscheidend. Selbstverpflichtung und Willensstärke sind kennzeichnend.
Stufe der Aufrechterhaltung („maintenance“): Das neue Verhalten wird länger als sechs Monate beibehalten. Der Fokus liegt auf der Rückfallprävention. Das Rückfallrisiko ist geringer als in der Handlungsphase, erfordert aber weiterhin Anstrengung. Die Evaluation kritischer Situationen und der Entwicklung neuer Bewältigungsstrategien sind wichtig.
Veränderungsprozesse („processes of change“): Dieser Abschnitt beschreibt zehn Veränderungsprozesse, die den Übergang zwischen den Stadien erleichtern. Diese Prozesse, wie Bewusstmachung, emotionale Entlastung, Neubewertung der Umwelt und der eigenen Person, unterstützen die Person aktiv bei der Verhaltensänderung.
Schlüsselwörter
Transtheoretisches Modell (TTM), Verhaltensänderung, körperliche Aktivität, Stadien der Veränderung, Veränderungsprozesse, Selbstwirksamkeit, Entscheidungsbalance, Rückfallprävention, Gesundheitsverhalten.
Häufig gestellte Fragen zum Transtheoretischen Modell (TTM)
Was ist das Transtheoretische Modell (TTM)?
Das Transtheoretische Modell (TTM), auch bekannt als „Stages of Change“, ist ein dynamisches Modell zur Erklärung menschlicher Verhaltensänderung. Es wurde von Prochaska entwickelt und basiert auf verschiedenen psychologischen Theorien. Ursprünglich zur Rauchentwöhnung angewendet, findet es heute breite Anwendung in diversen Bereichen, einschließlich der Steigerung körperlicher Aktivität.
Welche Kernkonstrukte beinhaltet das TTM?
Das TTM umfasst drei Kernkonstrukte: die deskriptive Ebene (fünf Stadien der Verhaltensänderung), die prozedurale Ebene (Veränderungsprozesse zur Beschleunigung des Stadiumswechsels) und die kognitive Ebene (Zuordnung kognitiver Variablen zu den Stadien).
Welche Stadien der Verhaltensänderung beschreibt das TTM?
Das TTM beschreibt fünf Stadien: 1. Absichtslosigkeit („precontemplation“), 2. Absichtsbildung („contemplation“), 3. Vorbereitung („preparation“), 4. Handlung („action“) und 5. Aufrechterhaltung („maintenance“). Diese Stadien sind dynamisch und werden nicht linear durchlaufen. Rückfälle sind normal und Teil des Prozesses.
Was ist die Stufe der Absichtslosigkeit („precontemplation“)?
In diesem Stadium denkt die Person innerhalb der nächsten sechs Monate nicht über eine Verhaltensänderung nach. Dies liegt oft an mangelndem Wissen über negative Konsequenzen oder fehlenden Glauben an die eigene Fähigkeit zur Veränderung.
Was ist die Stufe der Absichtsbildung („contemplation“)?
Hier setzt sich die Person bewusst mit ihrem Verhalten auseinander und denkt ernsthaft über eine Veränderung in den nächsten sechs Monaten nach. Es fehlt jedoch noch die Abwägung von Kosten und Nutzen, und konkrete Maßnahmen werden noch nicht ergriffen.
Was ist die Stufe der Vorbereitung („preparation“)?
Die Person ist bereit und motiviert zu handeln und plant eine Verhaltensänderung innerhalb der nächsten sechs Monaten. Das neue Verhalten wird probeweise ausprobiert.
Was ist die Stufe der Handlung („action“)?
Die Person beginnt ernsthaft mit dem neuen Verhalten. Entschlossenheit und Engagement sind hoch. Das Rückfallrisiko ist hoch.
Was ist die Stufe der Aufrechterhaltung („maintenance“)?
Das neue Verhalten wird länger als sechs Monate beibehalten. Der Fokus liegt auf der Rückfallprävention. Das Rückfallrisiko ist geringer als in der Handlungsphase.
Welche Veränderungsprozesse unterstützt das TTM?
Das TTM beschreibt zehn Veränderungsprozesse, die den Übergang zwischen den Stadien erleichtern. Diese Prozesse, wie Bewusstmachung, emotionale Entlastung, Neubewertung der Umwelt und der eigenen Person, unterstützen die Person aktiv bei der Verhaltensänderung.
Welche Kritikpunkte und Limitationen hat das TTM?
Der sechsmonatige Zeitraum in den einzelnen Stadien ist eine willkürliche Annahme und bietet ein mögliches Feld für weitere Forschung und Verbesserung des Modells. Weitere Kritikpunkte und Limitationen werden in der vollständigen Arbeit behandelt.
Wofür kann das TTM angewendet werden?
Das TTM findet breite Anwendung in diversen Bereichen der Verhaltensänderung, beispielsweise bei der Steigerung körperlicher Aktivität, der Rauchentwöhnung und vielen weiteren gesundheitsrelevanten Verhaltensweisen.
Welche Schlüsselwörter beschreiben das TTM?
Transtheoretisches Modell (TTM), Verhaltensänderung, körperliche Aktivität, Stadien der Veränderung, Veränderungsprozesse, Selbstwirksamkeit, Entscheidungsbalance, Rückfallprävention, Gesundheitsverhalten.
- Quote paper
- Janina Maier (Author), 2008, Das Transtheoretische Modell, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/142303