Die vorliegende Arbeit erforschte den Zusammenhang zwischen psychosozialen Arbeitsbedingungen und Burnout unter dem theoretischen Rahmen des Anforderungs-Kontroll-(Unterstützungs-)Modells sowie des Modells beruflicher Gratifikationskrisen. Burnout wurde als dreidimensionales Konstrukt, bestehend aus den Komponenten Erschöpfung, Zynismus und berufliche Effizienz, betrachtet. Eine Stichprobe von 145 Beschäftigten eines Großbetriebes im öffentlichen Sektor Österreichs wurde für eine Online-Befragung mit querschnittlichem Design rekrutiert. Als Erhebungsinstrumente kamen das Maslach Burnout Inventory – General Survey, der Demand Control Support Questionnaire sowie die Kurzversion des Effort-Reward Imbalance Questionnaires zum Einsatz. Als zentrale statistische Auswertungsverfahren wurden multiple lineare Regressionen, t-Tests für unabhängige Stichproben und einfaktorielle Varianzanalysen berechnet. Die Ergebnisse zeigen, dass ein bestimmtes Muster von Arbeitsstressfaktoren signifikant mit einem stärkeren Empfinden von Burnout einhergeht. Die zwei Arbeitsbedingungen, die bei den befragten Beschäftigten einen signifikanten Anstieg im Erschöpfungsempfinden vorhersagen, sind höhere Verausgabung am Arbeitsplatz und stärkeres Overcommitment. Als signifikante Prädiktoren von höherem Zynismus und geringerer beruflicher Effizienz fungieren geringere Belohnung sowie ein geringeres Maß an sozialer Unterstützung. Während die zentrale Interaktionshypothese des Modells beruflicher Gratifikationskrisen in Bezug auf alle Burnout-Dimensionen repliziert werden konnte, bedarf die Interaktionshypothese des Anforderungs-Kontroll-(Unterstützungs-)Modells weiterer Prüfung. Die Untersuchungsergebnisse weisen darauf hin, dass insbesondere dem Modell beruflicher Gratifikationskrise eine besondere Bedeutung zur Erklärung von Burnout zukommt. Die Erkenntnisse können für die Entwicklung von gesundheitsförderlichen Maßnahmen im Setting Betrieb von Bedeutung sein, jedoch wird zu weiterer Forschung aufgerufen, um evidenzbasierte, effektive Programme zur Burnout-Prävention hervorzubringen.
Inhaltsverzeichnis
- 1. EINLEITUNG
- 2. THEORETISCHER UND EMPIRISCHER HINTERGRUND
- 2.1. Gesundheit und Gesundheitsmanagement im betrieblichen Kontext
- 2.1.1. Begriffsdefinition Gesundheit
- 2.1.2. Betriebliches Gesundheitsmanagement
- 2.1.3. Das Vorgehen im Betrieblichen Gesundheitsmanagement
- 2.2. Stress und Stressbewältigung
- 2.2.1. Begriffsbestimmung Stress
- 2.2.2. Das transaktionale Stressmodell nach Lazarus
- 2.3. Psychosozialer Stress am Arbeitsplatz
- 2.3.1. Folgen von Arbeitsstress
- 2.3.2. Ausgewählte Arbeitsstressmodelle
- 2.3.2.1. Das Anforderungs-Kontroll-(Unterstützungs-)Modell
- 2.3.2.2. Das Modell beruflicher Gratifikationskrisen
- 2.4. Das Burnout-Syndrom
- 2.4.1. Begriffsdefinition Burnout
- 2.4.2. Ursachen von Burnout
- 2.4.2.1. Situative Faktoren
- 2.4.2.2. Personale Faktoren
- 2.4.3. Konsequenzen von Burnout
- 2.5. Stand der Forschung
- 2.5.1. Systematische Literaturrecherche
- 2.5.2. Selektionskriterien
- 2.5.3. Kritische Bewertung der Studienqualität
- 2.5.4. Selektionsprozess
- 2.5.5. Kategorisierung der Studien und Synthese der Forschungsergebnisse
- 2.5.5.1. Arbeitsbedingungen gemäß dem Anforderungs-Kontroll-(Unterstützungs-)Modell
- 2.5.5.2. Arbeitsbedingungen gemäß dem Modell beruflicher Gratifikationskrisen
- 2.5.6. Interpretation der Ergebnisse und zentrale Folgerungen
- 2.6. Zusammenfassung und festgestellte Forschungslücken
- 2.7. Forschungsfrage
- 2.8. Hypothesen
- 2.8.1. Psychosoziale Arbeitsbedingungen und Erschöpfung
- 2.8.2. Psychosoziale Arbeitsbedingungen und Zynismus
- 2.8.3. Psychosoziale Arbeitsbedingungen und berufliche Effizienz
- 3. METHODE
- 3.1. Untersuchungsdesign
- 3.2. Stichprobenkonstruktion
- 3.3. Fragebogenüberprüfung
- 3.4. Untersuchungsdurchführung
- 3.5. Erhebungsinstrumente
- 3.5.1. Kurzversion des Effort-Reward Imbalance Questionnaires (ERI-S)
- 3.5.2. Demand Control Support Questionnaire (DCSQ)
- 3.5.3. Maslach Burnout Inventory-General Survey (MBI-GS)
- 3.5.4. Soziodemografische und berufliche Merkmale
- 3.6. Datenaufbereitung
- 3.7. Datenanalyse
- 3.7.1. Prüfung interner Konsistenz und deskriptivstatistische Analysen
- 3.7.2. Inferenzstatistische Analysen
- 3.7.3. Signifikanzniveau und Effektgrößen
- 4. DARSTELLUNG DER ERGEBNISSE
- 4.1. Rücklauf und Datenbereinigung
- 4.2. Zusammensetzung der Stichprobe
- 4.3. Deskriptivstatistische Befunde
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Masterarbeit untersucht den Zusammenhang zwischen psychosozialen Arbeitsbedingungen und Burnout bei Beschäftigten im öffentlichen Sektor Österreichs. Ziel ist es, die Einflussfaktoren von Burnout zu identifizieren und dazu beizutragen, präventive Maßnahmen im betrieblichen Gesundheitsmanagement zu entwickeln.
- Einfluss psychosozialer Arbeitsbedingungen auf Burnout
- Anwendung des Anforderungs-Kontroll-(Unterstützungs-)Modells und des Modells beruflicher Gratifikationskrisen
- Identifizierung signifikanter Prädiktoren für Burnout-Dimensionen (Erschöpfung, Zynismus, berufliche Effizienz)
- Implikationen für gesundheitsförderliche Maßnahmen im Betrieb
- Ableitung von Handlungsempfehlungen für die Burnout-Prävention
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Dieses Kapitel führt in das Thema der Arbeit ein und beschreibt die Relevanz der Burnout-Prävention im betrieblichen Kontext. Es skizziert die Forschungsfrage und die Hypothesen, die im weiteren Verlauf der Arbeit untersucht werden.
2. Theoretischer und Empirischer Hintergrund: Dieses Kapitel legt die theoretischen Grundlagen der Arbeit dar. Es werden Konzepte wie Gesundheit, Betriebliches Gesundheitsmanagement, Stress, Stressbewältigung und Burnout definiert und die relevanten Arbeitsstressmodelle (Anforderungs-Kontroll-(Unterstützungs-)Modell und Modell beruflicher Gratifikationskrisen) ausführlich erläutert. Der aktuelle Forschungsstand zum Thema wird präsentiert und bestehenden Forschungslücken wird nachgegangen. Schließlich werden die Forschungsfrage und die spezifischen Hypothesen der Studie formuliert.
3. Methode: In diesem Kapitel wird die Methodik der Studie detailliert beschrieben. Das Untersuchungsdesign, die Stichprobenkonstruktion, die verwendeten Erhebungsinstrumente (Maslach Burnout Inventory-General Survey (MBI-GS), Demand Control Support Questionnaire (DCSQ), Kurzversion des Effort-Reward Imbalance Questionnaires (ERI-S)) sowie die Datenanalysemethoden (multiple lineare Regressionen, t-Tests, Varianzanalysen) werden erläutert. Die Vorgehensweise bei der Datenaufbereitung wird ebenfalls dargestellt.
4. Darstellung der Ergebnisse: Dieses Kapitel präsentiert die Ergebnisse der durchgeführten Studie. Der Rücklauf der Befragung, die Zusammensetzung der Stichprobe sowie deskriptivstatistische Befunde werden dargelegt. Die Ergebnisse der inferenzstatistischen Analysen werden im Detail beschrieben und interpretiert. Hierbei werden die Zusammenhänge zwischen den psychosozialen Arbeitsbedingungen und den Burnout-Dimensionen beleuchtet und die getesteten Hypothesen bewertet.
Schlüsselwörter
Burnout, Arbeitsstress, psychosoziale Arbeitsbedingungen, öffentlicher Sektor, Anforderungs-Kontroll-(Unterstützungs-)Modell, Modell beruflicher Gratifikationskrisen, Erschöpfung, Zynismus, berufliche Effizienz, Prävention, Gesundheitsmanagement.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Masterarbeit: Psychosoziale Arbeitsbedingungen und Burnout im öffentlichen Sektor Österreichs
Was ist das Thema dieser Masterarbeit?
Die Masterarbeit untersucht den Zusammenhang zwischen psychosozialen Arbeitsbedingungen und Burnout bei Beschäftigten im öffentlichen Sektor Österreichs. Ziel ist die Identifizierung von Einflussfaktoren auf Burnout und die Entwicklung präventiver Maßnahmen im betrieblichen Gesundheitsmanagement.
Welche Modelle werden in der Arbeit angewendet?
Die Arbeit wendet das Anforderungs-Kontroll-(Unterstützungs-)Modell und das Modell beruflicher Gratifikationskrisen an, um die psychosozialen Arbeitsbedingungen und deren Einfluss auf Burnout zu analysieren.
Welche Forschungsfragen und Hypothesen werden untersucht?
Die Arbeit untersucht den Einfluss psychosozialer Arbeitsbedingungen auf die Burnout-Dimensionen Erschöpfung, Zynismus und berufliche Effizienz. Konkrete Hypothesen beziehen sich auf die Zusammenhänge zwischen diesen Variablen.
Welche Methoden werden in der Studie verwendet?
Die Studie verwendet ein quantitatives Untersuchungsdesign. Es werden Fragebögen eingesetzt (Maslach Burnout Inventory-General Survey (MBI-GS), Demand Control Support Questionnaire (DCSQ), Kurzversion des Effort-Reward Imbalance Questionnaires (ERI-S)). Die Datenanalyse umfasst multiple lineare Regressionen, t-Tests und Varianzanalysen.
Welche Ergebnisse werden in der Arbeit präsentiert?
Die Arbeit präsentiert Ergebnisse zum Rücklauf der Befragung, zur Zusammensetzung der Stichprobe und deskriptivstatistische Befunde. Detailliert werden die Ergebnisse der inferenzstatistischen Analysen beschrieben und interpretiert, wobei die Zusammenhänge zwischen psychosozialen Arbeitsbedingungen und Burnout-Dimensionen beleuchtet und die Hypothesen bewertet werden.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Burnout, Arbeitsstress, psychosoziale Arbeitsbedingungen, öffentlicher Sektor, Anforderungs-Kontroll-(Unterstützungs-)Modell, Modell beruflicher Gratifikationskrisen, Erschöpfung, Zynismus, berufliche Effizienz, Prävention, Gesundheitsmanagement.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit gliedert sich in vier Kapitel: Einleitung, Theoretischer und Empirischer Hintergrund, Methode und Darstellung der Ergebnisse. Der theoretische Teil umfasst die Definition relevanter Konzepte, die Vorstellung der Arbeitsstressmodelle und eine systematische Literaturrecherche. Der Methoden-Teil beschreibt das Studiendesign, die Stichprobe, die verwendeten Instrumente und die Datenanalyse. Der Ergebnis-Teil präsentiert die Befunde und deren Interpretation.
Welche Schlussfolgerungen werden gezogen?
Die Arbeit zieht Schlussfolgerungen über den Zusammenhang zwischen psychosozialen Arbeitsbedingungen und Burnout im öffentlichen Sektor. Es werden Implikationen für gesundheitsförderliche Maßnahmen im Betrieb und Handlungsempfehlungen für die Burnout-Prävention abgeleitet. Die Ergebnisse liefern wichtige Erkenntnisse für die Gestaltung gesundheitsförderlicher Arbeitsbedingungen und die Entwicklung präventiver Maßnahmen.
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- Alexandra Wernet (Author), 2023, Zusammenhang zwischen psychosozialen Arbeitsbedingungen und Burnout. Eine Erhebung mit Beschäftigten eines Großbetriebes im öffentlichen Sektor Österreichs, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1422882