Die Arbeit verfolgt das Ziel, die Gewaltdarstellung, auf der Figuren-, Handlungs- und Raumebene, in den verschiedenen Märchenversionen zu analysieren. Für die Analyse wird zum einen die physische und psychische Gewalt in der Hänsel und Gretel Originalfassung aus dem Jahr 1812 der Brüder Grimm durchleuchtet. Zum anderen wird die modernere Zeichentrickversion des Märchens aus der Serie SimsalaGrimm, aus dem Jahr 1999, untersucht. Das Ziel der Arbeit ist der Vergleich dieser Märchenumsetzungen mit Hinblick auf den Gewaltaspekt. Es wird der Frage nachgegangen, wie physische und psychische Gewalt auf der narrativen Ebene dargestellt wird und welche spezielle Rolle die boshaften Figuren dabei spielen.
In kaum irgendwelchen anderen Geschichten wird „so viel geköpft, zerhackt, gehängt oder ertränkt und in Nagelfässern zu Tode geschleift wie im Märchen“. Dabei zählen Märchen zu Kindergeschichten. Die Beschäftigung mit Gewalt und Grausamkeiten in Märchen ist von hoher Relevanz, da das Böse in Märchen genau so präsent ist wie das Gute. Die Rede ist von Helden und ihren Gegenspielern. Diese Gegenspieler vollziehen ihre grausamen Taten hemmungslos. In Märchen werden ihre Untaten, wie Mord und Kannibalismus, anschaulich in Szene gesetzt. Die folgende Arbeit beschäftigt sich mit dem Märchen Hänsel und Gretel, da es weltweit als das „deutscheste“ Märchen aller Zeiten gilt und in der Beliebtheitsskala an erster oder zweiter Stelle steht. Das Märchen ist ununterbrochen in Bildgeschichten präsent und gilt als das verbreitetste Märchen aller Kinder-und Hausmärchen. Die Gewalt fasziniert und die wohl grausamste Hexe ist in Hänsel und Gretel vorzufinden: die Menschenfresserin.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Definition Gewalt
- Physische Gewalt
- Psychische Gewalt
- Märchen
- Definition
- Brüder Grimm - Kinder- und Hausmärchen (1812)
- Forschungsstand
- Gewalt in klassischen Märchen
- Das Zweiebenenmodell nach Wenzel
- Die Handlung
- Die Figuren
- Der Raum
- Analyse Hänsel und Gretel der Brüder Grimm
- Inhaltsangabe Hänsel und Gretel (KHM 15)
- Die Gewaltdarstellung auf der Handlungsebene
- Die Figuren
- Figur der Mutter
- Figur der bösen Hexe
- Der Raum
- Filmanalysemodell nach Staiger
- Die Handlung
- Die Figuren
- Der Raum
- Analyse Hänsel und Gretel Simsala Grimm-Version
- Inhaltsangabe Hänsel und Gretel (Simsala Grimm)
- Die Gewaltdarstellung auf der Handlungsebene
- Die Figuren
- Figur der Stiefmutter
- Figur der bösen Hexe
- Der Raum
- Vergleich
- Gemeinsamkeiten
- Unterschiede
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Gewaltdarstellung in verschiedenen Märchenversionen von Hänsel und Gretel. Ziel der Untersuchung ist es, die physische und psychische Gewalt in der Originalfassung der Brüder Grimm aus dem Jahr 1812 und der Zeichentrickversion der Serie SimsalaGrimm aus dem Jahr 1999 zu analysieren und miteinander zu vergleichen. Dabei wird insbesondere der Frage nachgegangen, wie Gewalt auf der Handlungs-, Figuren- und Raumebene dargestellt wird und welche Rolle die bösen Figuren dabei spielen.
- Definition und Analyse von physischer und psychischer Gewalt
- Charakterisierung der Gewaltdarstellung in klassischen Märchen
- Untersuchung des Zweiebenenmodells nach Wenzel für die Analyse der Originalfassung von Hänsel und Gretel
- Anwendbarkeit des Filmanalysemodells nach Staiger auf die SimsalaGrimm-Version
- Vergleich der beiden Märchenversionen hinsichtlich ihrer Gewaltdarstellung und Interpretation der Ergebnisse
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Definition der Begriffe physische und psychische Gewalt, die für die anschließende Analyse von Bedeutung sind. Anschließend wird der Begriff des Märchens erläutert und ein kurzer Überblick über die Hintergründe und Funktionen der Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm gegeben. Der aktuelle Forschungsstand wird beleuchtet, um die Relevanz des Themas zu verdeutlichen. Im weiteren Verlauf wird ein Einblick über Gewalt in klassischen Märchen gegeben.
Die Analyse der Originalfassung von Hänsel und Gretel erfolgt mithilfe des Zweiebenenmodells von Peter Wenzel, wobei der Fokus auf die Handlungs-, Figuren- und Raumebene liegt. Die Analyse der SimsalaGrimm-Version basiert auf dem Filmanalysemodell von Michael Staiger, ebenfalls unter Berücksichtigung der narrativen Ebene.
Der Vergleich der beiden Märchenversionen beinhaltet eine Analyse der Gemeinsamkeiten und Unterschiede in der Darstellung von Gewalt. Die Arbeit endet mit einem Fazit, welches die wichtigsten Erkenntnisse zusammenfasst.
Schlüsselwörter
Gewaltdarstellung, Märchen, Hänsel und Gretel, Brüder Grimm, SimsalaGrimm, physische Gewalt, psychische Gewalt, Zweiebenenmodell, Filmanalysemodell, Handlungsebene, Figuren, Raum, Vergleich.
- Quote paper
- Angelika Gerweg (Author), 2022, Die Gewaltdarstellung im Märchen. Analyse und Vergleich des Märchens "Hänsel und Gretel" in der Originalfassung der Brüder Grimm und der "SimsalaGrimm" Zeichentrickverfilmung, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1421333