Das Phänomen „Systemsprenger*innen“ ist seit der gleichnamigen Filmveröffentlichung im Jahr 2019 nicht nur im fachlichen, sondern auch im gesellschaftlichen Diskurs sehr umstritten. Das Jugendhilfesystem scheint keine passenden Maßnahmen für die Kinder und Jugendlichen bereitstellen zu können und die Zielgruppe ist von Stigmatisierungsprozessen betroffen. In dieser Arbeit erfolgt eine differenzierte Auseinandersetzung mit dem Begriff, den Charakteristika der heterogenen Zielgruppe und den Denkmustern der Kinder und Jugendlichen. Des Weiteren werden unterschiedliche stationäre Angebote vorgestellt, in welchen „Systemsprenger*innen“ untergebracht werden. Es wird die Wirksamkeit der unterschiedlichen Maßnahmen ermittelt und im Anschluss wird sich mit den inklusiven Perspektiven für die Zielgruppe auseinandergesetzt. Hier werden Anhand eines Expert*innen-Interviews Faktoren herausgearbeitet, welche zu einer Inklusion der Kinder und Jugendlichen in das Hilfesystem und in die Gesellschaft führen können. Des Weiteren werden die Punkte Herausforderungen in der Arbeit, Exklusion und das Systemversagen kritisch diskutiert.
Since the release of the movie “system crasher” in 2019, the eponymous phenomenon has been discussed highly controversial not only in a professional but also in a social discourse. The youth welfare system does not seem to be able to provide suitable measures for the children and young people and the target group is affected by stigmatization. This paper deals with the term, the characteristics of the heterogeneous target group and the thought patterns of the children and youths in a differentiated way. Furthermore, different inpatient services are presented in which "system crasher" are accommodated. The effectiveness of the different measures is determined and then the inclusive perspectives for the target group are dealt with. With the help of an expert interview, factors are worked out that can lead to the inclusion of the children and young people in the help system and in society. Furthermore, the points of challenges in the work, exclusion and system failure are critically discussed.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Das Phänomen „Systemsprenger*innen“
- Charakteristika
- Innere Subjektlogiken nach Menno Baumann
- Kinder- und Jugendhilfemaßnahmen
- Rechtliche Rahmenbedingungen
- Hilfen zur Erziehung
- Stationäre Erziehungshilfen
- Intensivpädagogische Einrichtungen
- Therapeutische Einrichtungen
- Intensive sozialpädagogische Einzelbetreuung
- Stationäre Erziehungshilfen
- Effektivität der Jugendhilfemaßnahmen
- Die Debatte um inklusive Perspektiven für „Systemsprenger*innen“
- Evaluation der stationären Angebote für „Systemsprenger*innen“
- Methodisches Vorgehen
- Interviewauswertung
- Begriffsbezeichnung „Systemsprenger*innen“
- Herausforderungen in der Arbeit
- Inklusion
- Exklusion
- Systemversagen
- Diskussion
- Fazit
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit setzt sich kritisch mit dem Phänomen „Systemsprenger*innen“ auseinander, das im Kontext der Jugendhilfemaßnahmen in sozialen Einrichtungen eine zentrale Rolle spielt. Ziel ist es, das Konzept der „Systemsprenger*innen“ zu beleuchten, die Charakteristika der Zielgruppe zu analysieren und verschiedene stationäre Angebote in der Jugendhilfe zu beleuchten. Die Arbeit beschäftigt sich mit der Effektivität der Maßnahmen und untersucht inklusive Perspektiven für die Zielgruppe. Darüber hinaus werden Herausforderungen in der Arbeit, Exklusion und Systemversagen kritisch diskutiert.
- Das Phänomen „Systemsprenger*innen“ und seine gesellschaftliche Relevanz
- Charakteristika der Zielgruppe und die Bedeutung von Subjektlogiken
- Analyse von Jugendhilfemaßnahmen und deren Effektivität
- Inklusive Perspektiven für „Systemsprenger*innen“ und die Rolle des Hilfesystems
- Herausforderungen, Exklusion und Systemversagen in der Jugendhilfe
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik „Systemsprenger*innen“ ein und skizziert den Forschungsstand. Im zweiten Kapitel wird das Phänomen „Systemsprenger*innen“ näher betrachtet, inklusive der Charakteristika der Zielgruppe und der Bedeutung der Subjektlogiken nach Menno Baumann. Das dritte Kapitel beleuchtet verschiedene Kinder- und Jugendhilfemaßnahmen, darunter die rechtlichen Rahmenbedingungen und die verschiedenen Formen von Hilfen zur Erziehung, insbesondere stationäre Erziehungshilfen und intensive sozialpädagogische Einzelbetreuung. Dabei wird auch die Effektivität der Maßnahmen diskutiert. Das vierte Kapitel befasst sich mit der Debatte um inklusive Perspektiven für „Systemsprenger*innen“ und das fünfte Kapitel widmet sich der Evaluation von stationären Angeboten, wobei das methodische Vorgehen und die Ergebnisse eines Expert*innen-Interviews präsentiert werden. Die Diskussion des Interviews konzentriert sich auf die Begriffsbezeichnung „Systemsprenger*innen“, Herausforderungen in der Arbeit, Inklusion, Exklusion und Systemversagen. Schließlich werden die Ergebnisse im Fazit zusammengefasst und diskutiert.
Schlüsselwörter
Die Arbeit fokussiert auf die Begriffe „Systemsprenger*innen“, Jugendhilfesystem, Systemversagen, Inklusion, Exklusion, stationäre Angebote, Jugendhilfemaßnahmen, Charakteristika, Subjektlogiken und Effektivität.
- Quote paper
- Leonie Gottsche (Author), 2022, Systemsprenger*innen. Eine kritische Auseinandersetzung mit den Jugendhilfemaßnahmen in sozialen Einrichtungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1419036