Die Einkommensverteilung beschreibt die tatsächliche oder rechnerische Verteilung der
Gesamteinkommen, die in einer Volkswirtschaft innerhalb eines bestimmten Zeitraums erzielt
wurden. Die Zusammenfassung (Aggregation) der Einkommen zum Volkseinkommen kann
nach funktionalen und personalen Gesichtspunkten vorgenommen werden (vgl.
Bundeszentrale für politische Bildung 2004).
Als Einkommen selbst bezeichnet man umgangssprachlich Einnahmen eines Privathaushalts.
In der Volkswirtschaftslehre stellt das Einkommen sowohl in der Mikroökonomie als auch in
der Makroökonomie eine zentrale Größe zur Messung der ökonomischen Wohlfahrt dar. Das
Einkommen ermöglicht einem Privathaushalt, über Konsum heute und Sparen für die Zukunft
seinen Wohlstand zu vergrößern.
Verteilungsmaße sind solche Werte, die nicht jede einzelne Merkmalsausprägung innerhalb
einer Verteilung betrachten, sondern die tendenzielle Verteilung der einzelnen
Merkmalsausprägungen insgesamt am besten beschreiben (vgl. Wittwer, 2007, S.6). In der
Verteilungstheorie ist eine Vielzahl von Verteilungsmaßen mit recht unterschiedlichen
Eigenschaften entwickelt worden. Jedes Messkonzept impliziert normative Setzungen in
Form der jeweils unterstellten sozialen Wohlfahrtsfunktion. Dies äußert sich in
unterschiedlicher Sensitivität der Indikatoren auf Verteilungsänderungen in bestimmten
Einkommensbereichen, so dass zur Abdeckung einer Bandbreite subjektiver
Wertvorstellungen mehrere Ungleichheitsmaße berechnet und ausgewiesen werden (vgl.
Becker / Hauser, 2003, S. 61).
Im Folgenden werden die funktionale sowie die personale Einkommensverteilung ausführlich
erläutert, deren wichtigsten Verteilungsmaße vorgestellt, erklärt und deren Vor- und Nachteile
erläutert.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung und Begriffe
2. Funktionale Einkommensverteilung
2.1 Lohn- und Gewinnquote
2.2 Bereinigte Lohnquote
2.3 Arbeitseinkommensquote
3. Personelle Einkommensverteilung
3.1 Darstellung der personellen Einkommensverteilung
3.2 Personelle Verteilungsmaße
3.2.1 Die Lorenzkurve
3.2.2 Der Gini-Koeffizient
3.2.3 Atkinson-Maß
3.2.4 Mittlere logarithmische Abweichung (MLD) / Theil-Index (theil-Maß)
3.2.5 Quantilsbetrachtung.
4. Fazit
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Häufigkeitsverteilungskurve der Einkommen
Abbildung 2: Lorenzkurve
Abbildung 3: Lorenzkurve - Gleichverteilung
Abbildung 4: Lorenzkurve - Ungleichverteilung
Abbildung 5: Unterschiedliche Lorenzkurven beim gleichen Ginikoeffizienten
1. Einleitung und Begriffe
Die Einkommensverteilung beschreibt die tatsächliche oder rechnerische Verteilung der Gesamteinkommen, die in einer Volkswirtschaft innerhalb eines bestimmten Zeitraums erzielt wurden. Die Zusammenfassung (Aggregation) der Einkommen zum Volkseinkommen kann nach funktionalen und personalen Gesichtspunkten vorgenommen werden (vgl. Bundeszentrale für politische Bildung 2004).
Als Einkommen selbst bezeichnet man umgangssprachlich Einnahmen eines Privathaushalts. In der Volkswirtschaftslehre stellt das Einkommen sowohl in der Mikroökonomie als auch in der Makroökonomie eine zentrale Größe zur Messung der ökonomischen Wohlfahrt dar. Das Einkommen ermöglicht einem Privathaushalt, über Konsum heute und Sparen für die Zukunft seinen Wohlstand zu vergrößern.
Verteilungsmaße sind solche Werte, die nicht jede einzelne Merkmalsausprägung innerhalb einer Verteilung betrachten, sondern die tendenzielle Verteilung der einzelnen Merkmalsausprägungen insgesamt am besten beschreiben (vgl. Wittwer, 2007, S.6). In der Verteilungstheorie ist eine Vielzahl von Verteilungsmaßen mit recht unterschiedlichen Eigenschaften entwickelt worden. Jedes Messkonzept impliziert normative Setzungen in Form der jeweils unterstellten sozialen Wohlfahrtsfunktion. Dies äußert sich in unterschiedlicher Sensitivität der Indikatoren auf Verteilungsänderungen in bestimmten Einkommensbereichen, so dass zur Abdeckung einer Bandbreite subjektiver Wertvorstellungen mehrere Ungleichheitsmaße berechnet und ausgewiesen werden (vgl. Becker / Hauser, 2003, S. 61).
Im Folgenden werden die funktionale sowie die personale Einkommensverteilung ausführlich erläutert, deren wichtigsten Verteilungsmaße vorgestellt, erklärt und deren Vor- und Nachteile erläutert.
2. Funktionale Einkommensverteilung
Die funktionale Einkommensverteilung orientiert sich an der Entstehung des Volkseinkommens. Dabei erfolgt eine Anordnung der Einkommensentstehung nach ökonomischen Funktionen. Hier wird an die Produktionsfaktoren Arbeit und Kapital angeknüpft, durch deren Einsatz im Produktionsprozess das zu verteilende Einkommen entsteht. Die funktionale Einkommensverteilung wird mit den prozentualen Anteilen der einzelnen Einkommensarten am Volkseinkommen und zwar die Verteilung des Volkseinkommens in Einkommen aus unselbständiger Arbeit und in Einkommen aus Unternehmertätigkeit und Vermögen beschrieben. (vgl. Cezanne, 1993, S. 525, / Rose, 1965, S. 2).
Der erste Schritt zur Berechnung der funktionalen Einkommensverteilung ist die Ermittlung des zu Verteilung entstehenden Volkseinkommens, das aus dem Bruttosozialprodukt (BSP) errechnet wird. So werden aus dem BSP die Abschreibungen und die um die Subventionen korrigierten indirekten Steuern abgezogen. Diese Größen haben keine Verteilungsfunktion, die sich auf die Produktionsfaktoren bezieht und werden deswegen nicht berücksichtigt. Die Abschreibungen werden zur Erhaltung des Kapitalstocks verwendet und die indirekten Steuern abzüglich der Subventionen werden an die Staatskasse abgeführt (vgl. Cezanne, 1993 S. 525).
Die Berechnung des zu verteilenden Einkommens kann der folgenden Formel entnommen werden:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
2.1 Lohn- und Gewinnquote
Das Volkseinkommen wird als die Summe des Bruttoeinkommens aus unselbständiger Arbeit und Bruttoeinkommen aus Unternehmertätigkeit und Vermögen beschrieben. Der prozentuale Anteil am Einkommen aus unselbständiger Arbeit (Löhne und Gehälter) am Volkseinkommen wird als Lohnquote bezeichnet. Der Anteil der Einkommen aus Unternehmertätigkeit und Vermögen wird als Gewinnquote bezeichnet. Wenn die Lohnquote berechnet wurde, kann man den Anteil des Einkommens aus Unternehmertätigkeit und Vermögen am Volkseinkommen sehr einfach ermitteln, indem man die Gewinnquote als Restgröße errechnet:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Y: Volkseinkommen
L: Arbeitnehmerentgelte
G: Unternehmens- und Vermögensentgelte (Einkommen aus Unternehmertätigkeit und Vermögen
Aus der oben beschriebenen Formel ist ersichtlich, dass eine Steigerung der Lohnquote eine Senkung der Gewinnquote in dem gleichen Ausmaß in sich bringt (vgl. Rose, 1965, S. 84). Man kann zwischen Brutto- und Nettolohnquote unterscheiden. Die Bruttolohnquote umfasst die Summe aus Bruttolöhnen und -gehältern und die Arbeitgeberbeiträge zur Sozialversicherung. Bei dieser Rechnung verbleibt der Anteil der selbständigen Tätigkeit als Bruttogewinnquote (1 - Bruttolohnquote). Die auf diese Art und Weise ermittelte Bruttolohnquote (und die Gewinnquote als Restgröße) hat jedoch viele Nachteile in Hinsicht auf die Beurteilung der funktionalen Einkommensverteilung. Wenn z.B. der Staat die Sozialversicherungsbeiträge oder die Lohnsteuer erhöht, wird bei konstant bleibendem Nettoeinkommen eine Scheinverbesserung der Unselbständigen die Folge sein. Die Nettolohnquote dagegen beschreibt die Nettolöhne und -gehälter. Hierzu werden von dem Bruttoeinkommen die Sozialbeiträge der Arbeitnehmer und Arbeitgeber sowie die Lohnsteuer subtrahiert (vgl. Emrich, 1980, S. 7). Mit dem Nettoeinkommen ist wiederum die Nettogewinnquote zu berechnen.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
2.2 Bereinigte Lohnquote
Auch die Nettolohnquote berücksichtigt jedoch nicht die Verschiebung in der Struktur von Selbständigen und Nichtselbständigen, d.h. dass die Relation der Zahl der Selbständigen zu jener der Unselbständigen in die Rechnungsgrundlage nicht einbezogen wird. Der Anteil an Arbeitnehmern ändert sich aber im Zeitablauf. Wenn z.B. die Lohnquote einer bestimmten Periode angestiegen ist, wäre falsch dies so zu interpretieren, dass die Unselbständigen im Vergleich zu den Beziehern von Unternehmens- und Vermögenseinkommen durchschnittlich besser gestellt sind. In diesem Fall könnte eine erhöhte Anzahl der Unselbständigen als Ursache für den gestiegenen Lohnanteil am Volkseinkommen sein.
Die Lohnquote lässt sich rechnerisch um diesen strukturellen Faktor korrigieren. Dazu gibt die bereinigte Lohnquote das durchschnittlichen Lohneinkommen eines abhängig Beschäftigen bezogen auf das durchschnittlichen Einkommen aller Erwerbstätigen im Sinne eines Pro-Kopf-Einkommen der Lohnempfänger wieder. Dazu wird hier die einfache Lohnquote mit der Veränderung der Erwerbstätigenstruktur gewichtet. (vgl. Bohnet, 1994, S. 63) Bei der Analyse der bereinigten Lohnquote von mehreren Perioden muss eine BasisErwerbstätigenstruktur angenommen werden.
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
2.3 Arbeitseinkommensquote
Die Einkommen aus unselbständiger Arbeit sind nicht gleich dem Gesamtarbeitseinkommen. Da bei der Betrachtung der Gewinnquote das Einkommen ohne Arbeitsleistung aufgefasst wird, wird weiterhin die ergänzte Lohnquote bzw. die Arbeitseinkommensquote berechnet. Unter der Arbeitseinkommensquote wird das Verhältnis aus gesamtwirtschaftlichem Arbeitseinkommen und Volkseinkommen verstanden. Das gesamte Arbeitseinkommen kann man ermitteln, indem man einen kalkulatorischen Unternehmerlohn schätzt und dieses Arbeitseinkommen der Selbständigen zu dem Einkommen aus unselbständiger Arbeit hinzurechnet (vgl. Blümle, 1975, S.144). Nach dieser Vorgehensweise kann das Volkseinkommen in Arbeitseinkommen und Vermögenseinkommen aufgeteilt werden. Zur Berechnung des kalkulatorischen Unternehmerlohns wird unterstellt, dass jeder Selbständige und mithelfende Familienangehörige einen Durchschnittslohn in gleicher Höhe wie das Arbeitnehmerentgelt je Arbeitnehmer erhält. Die gesamten kalkulatorischen Unternehmerlöhne ergeben sich aus der Multiplikation dieses Durchschnittslohns mit der Anzahl der Selbständigen und mithelfenden Familienangehörigen (vgl. Cezanne, 1993, S. 530).
Das gesamtwirtschaftliche Arbeitseinkommen kann folgendermaßen berechnet werden:
(1)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Arbeitseinkommensquote:
(2)
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Wenn (1) in (2) eingesetzt wird lässt sich die folgende Formel ermitteln:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
AEQ t: Arbeitseinkommensquote
AE: Gesamtwirtschaftliches Arbeitseinkommen
Hier kann man erkennen, dass die Arbeitseinkommensquote als das Verhältnis aus Lohneinkommen je beschäftigten Arbeitnehmer zum Volkseinkommen je Erwerbstätigen interpretieren werden kann (Sachverständigenrat, Anhang IV A , 2008).
Die Verteilungsmaße der funktionalen Einkommensverteilung haben den Vorteil der Zuverlässigkeit der Datenbasis der Volkswirtschftlichen Gesamtrechnung sowie eine schnelle Berechnung und Verfügbarkeit der Daten (vgl. Cezanne, 1993, S. 531). Andererseits sind einige Nachteile als besonders gravierend zu beachten.
Ein wesentlicher Nachteil der funktionalen Einkommensverteilung ist, dass sie keine Aussage über die Verteilung des Einkommens innerhalb der Empfängergruppe und die Anzahl an Personen, die es in dieser Gruppe gibt. Damit können keine Aussagen über die Gleichheit oder Ungleichheit der Einkommensverteilung gemacht werden.
In der heutigen Volkswirtschaft beziehen die Personen Einkommen aus unterschiedlichen Quellen, d.h. unterschiedlichen Einkommensarten. Einerseits erzielen auch Haushalte von Arbeitnehmern Vermögenseinkommen (z.B. Zinsen, Mieten, etc.), andererseits beziehen Selbständige Lohn- und Transfer- und Vermögenseinkommen. Daher sind die Daten zur „Querverteilung“ nicht aussagekräftig.
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