Soziale Arbeit agiert nicht immer im Kontext der Freiwilligkeit, auch wenn viele Sozialarbeiter Freiwilligkeit für eine gelingende Hilfe voraussetzen. Es gibt durchaus Situationen, in welchen sich Klienten selbst an einen Sozialen Dienst wenden und um professionelle Hilfe bei der Bewältigung von verschiedenen Lebenssituationen bitten, doch es gibt genauso Situationen, in denen Menschen kein Problem bei sich sehen und deshalb keine Veränderung in ihrem Leben anstreben. In manchen Fällen ist die Ablehnung einer Hilfe in Ordnung. In anderen Fällen stellt diese Situation eine große Herausforderung dar, da bestimmte gesetzliche Grundlagen das Eingreifen des Staates vorgeben und Menschen gegebenenfalls zum Annehmen einer Hilfe verpflichtet werden können.
Aber wie soll eine solche Hilfe gelingen? Wie können wir Klienten motivieren, bei einer solchen Hilfe mitzuarbeiten? Wie können Fachkräfte einen Drang nach Veränderung bei Klienten auslösen, wenn diese gar kein Problem sehen? Diese Frage müssen sich immer mehr Sozialarbeiter stellen, da der Anteil von sogenannter Zwangsberatung stetig zunimmt. In der Sozialen Arbeit gibt es zahlreiche Bereiche, in denen Zwangsberatung vorkommen kann. Diese Bereiche werden im 3. Kapitel genannt, der Fokus dieser Arbeit wird jedoch auf dem Zwangskontext des Jugendamtes, bzw. des Allgemeinen Sozialen Dienstes, liegen.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- 1. Professionelle Beratung in der Sozialen Arbeit
- 1.1 Definition Beratung
- 1.2 Historische Annäherung
- 1.3 Grundsätze der Beratung
- 2. Allgemeiner Sozialer Dienst
- 2.1 Historische Entwicklung
- 2.2 Relevante Rechtliche Rahmenbedingungen
- 2.3 Aufgabenprofil
- 2.4 Schwerpunktaufgabe Kindesschutz
- 3. Beratung im Zwangskontext
- 3.1 Definition Zwangskontext
- 3.2 Forschungsstand
- 3.3 Ethische Aspekte
- 3.4 Die Situation der Fachkraft
- 3.5 Die Situation der Klienten
- 3.6 Widerstand
- 4. Umgang mit nicht-motivierten Klientinnen im ASD
- 4.1 Ansätze zum Umgang
- 4.1.1 Transparenz schaffen und Rollen klären
- 4.1.2 Verstärken und Erschaffen von pro-sozialen Werten
- 4.1.3 Gemeinsame Problemlösung
- 4.1.4 Die Helfer-Klient-Beziehung
- 4.2 Motivation
- 4.2.1 Definition
- 4.2.2 Veränderung der Motivation
- 4.2.3 Methoden zur Motivationsveränderung
- 4.3 Problemlösung
- 4.4 Beratungsmethoden
- 4.4.1 Lösungsorientierte Beratung
- 4.4.2 Systemische Beratung
- 4.4.3 Klientenzentrierte Beratung
- 4.4.4 Motivierende Gesprächsführung
- 4.4.5 Konfrontative Pädagogik
- 5. Zusammenfassung
- 6. Leitfaden zum Umgang mit unfreiwilligen Klient:innen im ASD
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Masterarbeit befasst sich mit der Herausforderung der Beratung von nicht-motivierten Klient:innen im Bereich des Allgemeinen Sozialen Dienstes. Das Ziel ist es, verschiedene Ansätze und Methoden zu analysieren, die in der sozialen Arbeit angewendet werden können, um diese Herausforderung zu meistern.
- Definition und Bedeutung von Zwangskontexten in der Beratung
- Ethische Aspekte der Beratung im Zwangskontext
- Methoden und Strategien zur Motivation nicht-motivierter Klient:innen
- Die Rolle der Fachkraft in der Beratung im Zwangskontext
- Die Bedeutung der Helfer-Klient-Beziehung im Zwangskontext
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung beleuchtet die Problematik der Beratung von nicht-motivierten Klient:innen im Bereich des Allgemeinen Sozialen Dienstes und führt die Forschungsfrage ein. Kapitel 1 bietet eine grundlegende Definition der Beratung in der Sozialen Arbeit, sowie eine historische Annäherung und die relevanten Grundsätze der Beratung.
Kapitel 2 fokussiert auf den Allgemeinen Sozialen Dienst. Hier wird die historische Entwicklung, relevante rechtliche Rahmenbedingungen und das Aufgabenprofil beleuchtet. Besonderes Augenmerk liegt auf der Schwerpunktaufgabe „Kindesschutz“, die für die Masterarbeit von zentraler Bedeutung ist.
Kapitel 3 befasst sich mit der Beratung im Zwangskontext. Neben der Definition werden aktuelle Forschungsstände und ethische Aspekte betrachtet. Die Situation der Fachkraft und der Klient:innen sowie das Phänomen des Widerstandes werden analysiert.
Kapitel 4 untersucht verschiedene Ansätze zum Umgang mit nicht-motivierten Klient:innen im ASD. Die Bedeutung von Transparenz, Rollenklärung, Verstärkung pro-sozialer Werte und gemeinsamer Problemlösung wird beleuchtet. Der Einfluss der Helfer-Klient-Beziehung auf die Motivation der Klient:innen wird ebenfalls diskutiert.
Kapitel 5 fasst die Ergebnisse der Arbeit zusammen und stellt die Kernaussagen heraus.
Schlüsselwörter
Zwangsberatung, Motivation, nicht-motivierte Klient:innen, Allgemeiner Sozialer Dienst, Kindesschutz, Beratung, Helfer-Klient-Beziehung, ethische Aspekte, Forschungsstand, Methoden, Praxis, Handlungssicherheit.
- Quote paper
- Sophia Willwohl (Author), 2023, Soziale Arbeit im Bereich der Unfreiwilligkeit. Die Beratung nicht-motivierter Klienten im Bereich des Allgemeinen Sozialen Dienstes, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1418014