Das Ziel dieser Arbeit besteht in der Erklärung der Notwendigkeit einer Finanzplanung für die Planung und Optimierung des Net Working Capital bzw. zur Liquiditätssicherung sowie in der Darstellung von Optimierungsoptionen auf Basis der Ergebnisse der Finanzplanung. Eine Planung ist grundsätzlich notwendig, um Handlungsschritte festzulegen,
die zur Erreichung eines Ziels notwendig sind. Eine strategische Unternehmensplanung ist demzufolge notwendig, um künftige Produkt-Markt-Kombinationen10 festzulegen, womit die unternehmerischen
Ziele (z. B. Umsatzsteigerung um 20 Prozent) erreicht werden sollen.
Um Auskunft über die Auswirkungen der strategischen Planung auf künftige
Periodenüberschüsse sowie auf den Liquiditäts- bzw. Kapitalbedarf
zu erhalten, wird die Finanzplanung angewendet. Die GuV- Planung gibt
dabei Auskunft über die Auswirkungen der strategischen Planung auf
Erträge, Aufwendungen und Periodenüberschüsse. Um die Auswirkungen
auf das Net Working Capital und folglich auf die Liquidität zu simulieren,
wird die integrierte Finanzplanung eingesetzt. Die Planbestände der Net
Working Capital Positionen dienen sowohl der Ermittlung der künftig notwendigen
Liquidität als auch der Identifikation von Optimierungspotentialen
und bilden deshalb immer die Ausgangsbasis zur Einleitung von Optimierungsmaßnahmen.
Dies hat folgende Hintergründe: ein erwarteter
Rückgang des operativen Cashflow kann z. B. auf einen geplanten Umsatzanstieg
und einen damit einhergehenden Anstieg des Net Working
Capital (also einem Anstieg der Forderungen, Vorräte und Verbindlichkeiten)
zurückzuführen sein. Das Net Working Capital Management muss
klären, welcher Anteil eines erwarteten Anstieges aufgrund der geplanten
Umsatzausweitung unvermeidbar ist und welcher Anteil durch Optimierungsmaßnahmen
reduziert werden kann. Bei einem, durch einen Umsatzrückgang
verursachten, Anstieg des operativen Cashflows (bedingt
durch niedrigere Bestände an Forderungen, Vorräten und Verbindlichkeiten)
muss das Net Working Capital Management prüfen, ob dieser Anstieg
ausschließlich auf den Umsatzrückgang zurückzuführen ist, oder ob
noch Optimierungspotential besteht.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Grundlagen, Ausgangsbasis und Ziel der Arbeit
- 1.1 Definition des Net Working Capital
- 1.2 Definitionen des Cashflows
- 1.3 Ziel und Zusammensetzung der Arbeit
- 1.4 Bedeutung des Net Working Capital Managements
- 1.4.1 Liquidität
- 1.4.2 Rentabilität
- 1.4.3 Shareholder Value
- 2 Planung auf Basis der Gewinn- und Verlustrechnung
- 2.1 Grundlagen der GuV- Planung
- 2.2 Prognose der Deckungsbeiträge für einzelne Profit Center
- 2.3 Überführung der Teilpläne in einen Gesamtplan
- 2.4 Schwachstellen einer reinen GuV- Planung
- 3 Integrierte Finanzplanung
- 3.1 Theoretische Grundlagen der integrierten Finanzplanung
- 3.1.1 Zusammenhang zwischen GuV und Bilanz
- 3.1.2 Eröffnungsbilanz und Liquiditätsstatus
- 3.1.3 Zusammenführung von Teilplänen
- 3.1.4 Planbilanz
- 3.1.5 (Plan-) Kapitalflussrechnung
- 3.1.5.1 Beschreibung der (Plan-) Kapitalflussrechnung
- 3.1.5.2 Bestandteile der (Plan-) Kapitalflussrechnung
- 3.1.5.3 Vorgehen bei der Erstellung
- 3.1.5.4 Analyse der (Plan- ) Kapitalflussrechnung
- 3.2 Wichtige Kennzahlen und Steuerungsgrößen
- 3.2.1 Nutzen von Kennzahlen für die integrierte Finanzplanung
- 3.2.2 Kreditorenlaufzeit
- 3.2.3 Debitorenlaufzeit
- 3.2.4 Lagerumschlagshäufigkeit und Lagerdauer
- 3.2.5 Cash to Cash Cycle
- 3.3 Modell zur integrierten Finanzplanung
- 3.3.1 Prämissen
- 3.3.2 Vorgehensbeschreibung
- 3.3.3 Fazit: Analyse anhand der (Plan-) Kapitalflussrechnung
- 3.4 Kritische Würdigung der integrierten Finanzplanung
- 4 Rolling Forecast
- 4.1 Grundlagen des Rolling Forecast
- 4.2 Adäquate Prognosezeiträume
- 4.3 Varianten von Prognoseverfahren
- 4.4 Notwendige Prognoseparameter
- 4.5 Ergebnis des Rolling Forecast
- 4.6 GAP- Analyse
- 4.7 Kritische Würdigung
- 5 Maßnahmen zur Optimierung des Net Working Capital
- 5.1 Ziele des Net Working Capital Managements
- 5.2 Optimierung von Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
- 5.3 Optimierung von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
- 5.4 Optimierung der Lagerbestände
- 6 Resümee, Fazit und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Bachelorarbeit zielt auf die Optimierung des Net Working Capitals ab. Es werden verschiedene Planungsmethoden und deren Anwendung auf die Optimierung des Net Working Capitals untersucht. Die Arbeit analysiert die Stärken und Schwächen der jeweiligen Methoden und entwickelt Handlungsempfehlungen.
- Definition und Bedeutung des Net Working Capitals
- Planung des Net Working Capitals auf Basis der Gewinn- und Verlustrechnung
- Integrierte Finanzplanung und deren Anwendung auf das Net Working Capital
- Anwendung des Rolling Forecast zur Prognose des Net Working Capitals
- Maßnahmen zur Optimierung des Net Working Capitals
Zusammenfassung der Kapitel
1 Grundlagen, Ausgangsbasis und Ziel der Arbeit: Dieses Kapitel legt die Grundlagen für die gesamte Arbeit fest. Es definiert den Begriff Net Working Capital und Cashflow und beschreibt Zielsetzung und Aufbau der Arbeit. Besondere Bedeutung wird der Bedeutung des Net Working Capital Managements für Liquidität, Rentabilität und Shareholder Value beigemessen. Diese Einführung schafft ein klares Verständnis der zentralen Konzepte und des methodischen Ansatzes der Arbeit.
2 Planung auf Basis der Gewinn- und Verlustrechnung: Dieses Kapitel beleuchtet die Planung des Net Working Capitals basierend auf der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV). Es werden die Grundlagen der GuV-Planung erläutert und die Prognose der Deckungsbeiträge für einzelne Profit Center behandelt. Die Überführung der Teilpläne in einen Gesamtplan wird dargestellt, ebenso wie die Schwachstellen dieser rein auf GuV basierenden Planungsmethode. Der Fokus liegt auf den Limitationen dieser Methode im Vergleich zu umfassenderen Ansätzen.
3 Integrierte Finanzplanung: Das Kapitel befasst sich ausführlich mit der integrierten Finanzplanung als umfassenderer Methode. Es werden die theoretischen Grundlagen erläutert, inklusive des Zusammenhangs zwischen Gewinn- und Verlustrechnung und Bilanz, der Bedeutung der Eröffnungsbilanz und des Liquiditätsstatus. Die Zusammenführung von Teilplänen, die Planbilanz und vor allem die Plan-Kapitalflussrechnung werden detailliert beschrieben, inklusive ihrer Bestandteile, Erstellung und Analyse. Wichtige Kennzahlen wie Kreditoren- und Debitorenlaufzeit, Lagerumschlag und Cash-to-Cash-Cycle werden eingeführt und im Kontext der integrierten Finanzplanung erläutert. Ein Modell zur integrierten Finanzplanung wird vorgestellt und kritisch gewürdigt.
4 Rolling Forecast: Dieses Kapitel widmet sich dem Rolling Forecast als dynamisches Prognoseverfahren. Es werden die Grundlagen, adäquate Prognosezeiträume und verschiedene Prognoseverfahren erläutert. Der Fokus liegt auf den notwendigen Prognoseparametern und der Interpretation der Ergebnisse, inklusive der GAP-Analyse. Die Methode wird kritisch bewertet, um ihre Eignung im Kontext der Net Working Capital Optimierung zu beurteilen.
5 Maßnahmen zur Optimierung des Net Working Capital: In diesem Kapitel werden konkrete Maßnahmen zur Optimierung des Net Working Capitals vorgestellt. Die Ziele des Net Working Capital Managements werden erneut hervorgehoben. Es werden detailliert Optimierungsansätze für Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie die Optimierung der Lagerbestände diskutiert. Hier werden praxisrelevante Strategien zur Verbesserung des Net Working Capitals aufgezeigt.
Schlüsselwörter
Net Working Capital, Cashflow, integrierte Finanzplanung, Gewinn- und Verlustrechnung, Plan-Kapitalflussrechnung, Rolling Forecast, Liquidität, Rentabilität, Shareholder Value, Kreditorenlaufzeit, Debitorenlaufzeit, Lagerumschlagshäufigkeit, Cash to Cash Cycle, Optimierung.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Bachelorarbeit: Optimierung des Net Working Capitals
Was ist der Gegenstand dieser Bachelorarbeit?
Die Bachelorarbeit befasst sich mit der Optimierung des Net Working Capitals (Nettoumlaufvermögen). Sie untersucht verschiedene Planungsmethoden und deren Anwendung auf die Optimierung des Net Working Capitals, analysiert deren Stärken und Schwächen und entwickelt Handlungsempfehlungen.
Welche Planungsmethoden werden untersucht?
Die Arbeit untersucht drei Hauptmethoden: die Planung auf Basis der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV), die integrierte Finanzplanung und den Rolling Forecast. Jede Methode wird detailliert beschrieben und hinsichtlich ihrer Eignung zur Optimierung des Net Working Capitals bewertet.
Was versteht man unter Net Working Capital und Cashflow?
Die Arbeit definiert zu Beginn den Begriff Net Working Capital (Nettoumlaufvermögen) und Cashflow (Kapitalfluss) und erklärt deren Bedeutung für die Unternehmensführung. Die Bedeutung des Net Working Capital Managements für Liquidität, Rentabilität und Shareholder Value wird hervorgehoben.
Wie wird die Planung auf Basis der Gewinn- und Verlustrechnung durchgeführt?
Dieses Kapitel erläutert die Grundlagen der GuV-Planung, die Prognose der Deckungsbeiträge für einzelne Profit Center und die Überführung der Teilpläne in einen Gesamtplan. Es werden aber auch die Schwächen dieser Methode im Vergleich zu umfassenderen Ansätzen aufgezeigt.
Was ist die integrierte Finanzplanung und wie funktioniert sie?
Die integrierte Finanzplanung wird als umfassendere Methode zur Planung des Net Working Capitals vorgestellt. Sie beinhaltet den Zusammenhang zwischen GuV und Bilanz, die Eröffnungsbilanz, den Liquiditätsstatus, die Zusammenführung von Teilplänen, die Planbilanz und vor allem die detailliert beschriebene Plan-Kapitalflussrechnung (inkl. Bestandteile, Erstellung und Analyse). Wichtige Kennzahlen wie Kreditoren- und Debitorenlaufzeit, Lagerumschlag und Cash-to-Cash-Cycle werden im Kontext der integrierten Finanzplanung erläutert. Ein konkretes Modell wird vorgestellt und kritisch gewürdigt.
Was ist der Rolling Forecast und wie wird er angewendet?
Der Rolling Forecast wird als dynamisches Prognoseverfahren erklärt. Das Kapitel behandelt die Grundlagen, adäquate Prognosezeiträume, verschiedene Prognoseverfahren, notwendige Prognoseparameter, die Interpretation der Ergebnisse (inkl. GAP-Analyse) und eine kritische Bewertung der Methode in Bezug auf die Net Working Capital Optimierung.
Welche Maßnahmen zur Optimierung des Net Working Capitals werden vorgeschlagen?
Konkrete Maßnahmen zur Optimierung des Net Working Capitals werden vorgestellt, darunter Optimierungsansätze für Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie die Optimierung der Lagerbestände. Praxisrelevante Strategien zur Verbesserung des Net Working Capitals werden aufgezeigt.
Welche Kennzahlen spielen eine wichtige Rolle?
Wichtige Kennzahlen, die in der Arbeit behandelt werden, sind die Kreditorenlaufzeit, die Debitorenlaufzeit, die Lagerumschlagshäufigkeit und der Cash-to-Cash-Cycle. Diese Kennzahlen dienen zur Analyse und Steuerung des Net Working Capitals.
Welche Ziele verfolgt das Net Working Capital Management?
Das Net Working Capital Management zielt darauf ab, die Liquidität des Unternehmens zu sichern, die Rentabilität zu verbessern und den Shareholder Value zu steigern. Die Arbeit betont die Bedeutung dieser Ziele.
- Quote paper
- Matthias Brosche (Author), 2009, Optimierung des Net Working Capital, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/141779