Diese Bachelorarbeit gibt zunächst eine Einführung in die heutige Sterbekultur, definiert den Begriff der Trauer und stellt 3 Modelle von Trauerphasen dar. Anknüpfend daran werden Auswirkungen des Bindungspersonverlustes für kleine Kinder durch John Bowlbys Bindungstheorie veranschaulicht. Die vier Stadien der Denkentwicklung nach Jean Piaget, geben außerdem einen Einblick in kindliche Todeskonzepte. Es werden folgende Fragen behandelt: "Was bedeutet Trauerarbeit und wie sieht sie bei Kindern aus?" und "Sind Kinder überhaupt zu Trauer fähig?"
Zusätzlich wird auf Ausdrucksformen kindlicher Trauer und mögliche Einflussfaktoren eingegangen. Es werden außerdem Reaktionen von Kindern verschiedener Alters- und Entwicklungsstufen auf den Tod ihrer Bindungsperson dargestellt. Die Bachelorarbeit beschreibt anschließend, was Kinder in Bezug auf Tod, Verlust und Trauer stärkt (Resilienz). In diesem Zuge wird auf Rituale, Religion und kindliche Fragen zum Tod eingegangen. Abschließend geht es darum, wie Trauer in Kindertageseinrichtungen pädagogisch begleitet oder durch Trauer- und Sterbebegleitung professionell unterstützt werden kann.
Der Tod stellt eine starke, emotionale Erfahrung und Belastung dar. Parkes beschreibt die Erfahrung von Tod sogar als stärksten Stress überhaupt, welchen ein Mensch erleiden kann. Von Beginn an, werden Kinder mit Trennung, Abschied, Sterben, Tod und Trauer konfrontiert. Bereits bei der Geburt muss sich das Kind vom schützenden Bauch der Mutter trennen. Daran kommt letztendlich kein Mensch vorbei, sie gehören zum Leben dazu.
Das Thema kindliche Trauer hat mich bereits zu Beginn meines Studiums interessiert. Aus meiner Sicht wurde das Thema in Seminaren und Vorlesungen jedoch zu kurz behandelt. Die Themenwahl hat für mich des Weiteren einen persönlichen Grund. Mein zukünftiger Schwiegervater starb im November 2017 ganz plötzlich. Das war ein großer Schock und der erste Todesfall, den ich bewusst und hautnah erlebt habe. Dadurch habe ich mich schlussendlich für das Thema der kindlichen Trauerprozesse entschieden.
Für Kinder ist die Bewältigung des Todes einer geliebten Person besonders schwierig. Sie befinden sich mitten in der Entwicklung. Ihre Persönlichkeit ist noch nicht gefestigt. Aus diesem Grund benötigen sie die Unterstützung Erwachsener, die ihren Trauerprozess behutsam begleiten. Kinder widmen sich Tod und Trauer auf selbstverständliche Weise. Sie sind neugierig, stellen Fragen und sind sogar fasziniert davon.
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- Leoni Hauff (Author), 2019, Kindliche Trauerprozesse. Professionelle Unterstützung unter Berücksichtigung religionspädagogischer und resilienztheoretischer Überlegungen, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1417569
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