Die Magazine der chinesischen Republikzeit hatten unter anderem zum Ziel,den weltgewandten Charakter chinesischer Städte zu reflektieren. Auf zahllosen Abbildungen sieht man die Menschen einer "neuen Oberschicht" in westlichen Anzügen oder in westlich anmutenden Uniformen.Die Inkorporation solcher kulturellen Elemente schien Maßstab für Modernität und Fortschritt. Unterstrichen wird diese Ausrichtung in einer Vielzahl periodischer Veröffentlichungen.
Der Aspekt des Kosmopolitischen ist jedoch nur die Basis eines weitaus komplexeren Diskurses, der durch zahlreiche Beiträge in den Magazinen transportiert werden sollte.Blickt man tiefer, so lassen sich bei der Zeitschrift Liangyou beispielsweise - als eine der auflagenstärksten Druckerzeugnisse in jener Zeit - durchaus vielschichtigere Botschaften herauslesen. Zahlreiche Beiträge dienen dazu, ein ethnisches und kulturelles Koordinatensystem zu entwerfen, in dem man den Leser einzutragen versuchte, bzw. in das er sich selbst verorten sollte. Dies geschah nicht aus einer Überzeugung heraus, dass die eigene Kultur eine Überlegenheit gegenüber anderen Völkern und Nationen ausstrahlte, sondern aus der tiefen Unsicherheit schwerwiegender gesellschaftlicher Brüche, die kennzeichnend für die Republikzeit zwischen 1911 und 1949 in China waren.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Zum thematischen Aufbau von Liangyou ()
- Einleitendes zum Aufbau
- Fotoberichte
- Politische Berichterstattung in Bildern
- Kunst- und Kulturbetrachtungen
- Textbeiträge
- Anzeigen und Werbetexte
- Fazit
- Literaturverzeichnis
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Arbeit analysiert eine Ausgabe der Zeitschrift Liangyou () aus der Republikzeit (1912-1949) und untersucht, wie das Magazin die geschichtliche Entwicklung Chinas in dieser Zeit widerspiegelt. Die Arbeit beleuchtet die Rolle von Liangyou als Medium der modernen und kosmopolitischen Strömungen in Shanghai, die sich in den 1920er Jahren etablierten.
- Die Konstruktion von Modernität und Tradition in der Republikzeit
- Die Rolle von Liangyou als Medium der modernen Kultur und Gesellschaft
- Die Darstellung von Politik, Kunst und Kultur in der Zeitschrift
- Die Bedeutung von Bildern und Texten in der Vermittlung von Inhalten
- Die Rezeption von westlichen Einflüssen in der chinesischen Gesellschaft
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung stellt die Zeitschrift Liangyou () und ihren Kontext in der frühen chinesischen Moderne vor. Sie beleuchtet die Bedeutung des Magazins als Spiegelbild der gesellschaftlichen und kulturellen Veränderungen in Shanghai. Die Einleitung führt außerdem die zentralen Themen der Arbeit ein, die im weiteren Verlauf der Analyse vertieft werden.
Das Kapitel "Zum thematischen Aufbau von Liangyou ()" analysiert die Struktur und den Inhalt der Ausgabe von Liangyou vom 30. Mai 1927. Es werden die verschiedenen Rubriken und Themenbereiche des Magazins vorgestellt, darunter Fotoberichte, Textbeiträge und Anzeigen. Die Analyse beleuchtet die Rolle von Bildern und Texten in der Vermittlung von Inhalten und die Bedeutung von westlichen Einflüssen in der Gestaltung des Magazins.
- Arbeit zitieren
- Mike Bernd (Autor:in), 2009, Geschichtlichkeit und Modernität in einem Magazin aus der Republikzeit (1912-1949) , München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/141722
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