Der Import englischer Wörter und Wendungen wird in der aktuellen Diskussion oft in einem Atemzug mit der wachsenden Unsicherheit der Menschen im Umgang mit der deutschen Sprache, der schwindenden Sensibilität gegenüber dem eigenen soziokulturellen Hintergrund oder einfach mit der Neigung, sich mit dem Nimbus des fremden Sprachmaterials identifizieren zu wollen, genannt. Mathias Schreiber erklärt ihn in seinem Spiegel-Artikel gar mit der „fast paranoide[n] Lust der Deutschen an der Vernachlässigung und Vergröberung des eigenen Idioms“ (Schreiber 2006: 183) und unterstellt Denglisch-Sprechern damit eine Art sprachlichen Masochismus, die Freude am Zerstören des eigenen Wortschatzes.
Der Begriff Denglisch selbst wirft neue Kontroversen auf, beschreiben doch auch Termini wie Germish, Engleutsch und der geläufigere Anglizismus den Sprachimport aus dem Englischen. Auch ist nicht geklärt, ob es sich beim Denglisch um eine Erscheinung der Standard- oder der Umgangssprache handelt.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Erste Definitionsfindung
- Pro und Kontra
- Internationalität
- Denglisch als kreativer Prozess
- Praktikabilität
- Einflussdauer und Wirkung
- Denglisch - Standard oder Nonstandard?
- Begriffsdefinition Standard und Standardvarietät
- Zuordnung des Denglischen
- Lösungsversuch: Deutsches Englisch als Varietät des Englischen (nach Barbour)
- Schlussbemerkungen
- Bibliographie
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die vorliegende Hausarbeit befasst sich mit dem Phänomen Denglisch und untersucht dessen Bedeutung im Kontext von Standard und Variation. Ziel ist es, den Begriff Denglisch zu definieren, seine Verwendung zu analysieren und seine Einordnung in den Standard- oder Nonstandardbereich zu diskutieren. Dabei werden Argumente für und gegen die Verwendung von Denglisch beleuchtet und der Ansatz des englischen Sprachwissenschaftlers Steven Barbour, der Denglisch als Varietät des Englischen betrachtet, vorgestellt.
- Definition des Begriffs Denglisch
- Analyse der Verwendung von Denglisch
- Einordnung von Denglisch in den Standard- oder Nonstandardbereich
- Argumente für und gegen die Verwendung von Denglisch
- Der Ansatz von Steven Barbour: Deutsches Englisch als Varietät des Englischen
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik Denglisch ein und stellt die Relevanz des Themas im Kontext der aktuellen Sprachdiskussion dar. Sie beleuchtet die kontroversen Meinungen zum Sprachimport aus dem Englischen und die Schwierigkeiten, den Begriff Denglisch eindeutig zu definieren.
Das zweite Kapitel widmet sich der Definition des Begriffs Denglisch. Es werden verschiedene Definitionen aus der Sprachkritik und der Linguistik vorgestellt und analysiert. Dabei wird deutlich, dass Denglisch meist pejorativ verwendet wird und bisher keiner strikten wissenschaftlichen Definition unterliegt.
Im dritten Kapitel werden Argumente für und gegen die Verwendung von Denglisch diskutiert. Die Befürworter sehen in Denglisch ein Mittel zur Internationalisierung der deutschen Sprache und zur Überwindung von Sprachgrenzen. Die Gegner hingegen befürchten eine Verdrängung des deutschen Wortschatzes und eine Verarmung der Sprache.
Das vierte Kapitel befasst sich mit der Frage, ob Denglisch als Standard oder Nonstandard zu betrachten ist. Es werden die Begriffe Standard und Standardvarietät definiert und die Einordnung von Denglisch in diesen Kontext diskutiert.
Das fünfte Kapitel stellt den Ansatz des englischen Sprachwissenschaftlers Steven Barbour vor, der Denglisch als Varietät des Englischen betrachtet und als German English bezeichnet. Dieser Ansatz bietet eine alternative Perspektive auf das Phänomen Denglisch und eröffnet neue Möglichkeiten für die Analyse und Einordnung des Sprachimports.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Begriff Denglisch, Standard und Variation, Anglizismen, Sprachimport, Internationalisierung, Sprachkritik, Sprachwissenschaft, German English, Standardvarietät und Nonstandard.
- Quote paper
- M.A. Claudia Jahn (Author), 2007, Do You Speak Denglish?, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/141646