Innovationen beeinflussen den Menschen sowie dessen natürliche und institutionelle Umwelt. Verallgemeinert betrachtet, waren und werden sie immer ein essentieller Bestandteil des Prozesses von der Ressourcengenerierung bis zur Ressourcenverwendung sein. Qualitativ und quantitativ steigende Bedürfnisse bedingen, angesichts restriktiv verfügbarer Ressourcen, die Notwendigkeit für innovative Lösungen zur Ressourcennutzung. Die Gruppe der Umweltinnovationen betrifft diejenigen innovativen Produkte und Prozesse, welche direkt oder mittelbar einen positiven Einfluss auf den Umweltzustand haben. Da Verwertungsaspekte per Definition ein Wesensbestandteil jeder Innovation sind, ergibt sich diese Anforderung demnach zwingend für die Gruppe der Umweltinnovationen. Somit reicht der alleinige ökologische Bezug nicht aus, sondern muss um die ökonomische Komponente ergänzt werden. Durch die Analyse der charakteristischen Eigenschaften von Umweltinnovationen ergeben sich drei grundlegende Perspektiven zur Bestimmung potentieller Positionierungskriterien. Die Anbieterperspektive betrachtet die Unternehmen, welche Umweltinnovationen generieren und am Markt anbieten. Deren Situation und Innovationsverhalten wird hauptsächlich von unternehmensexternen und -internen Faktoren beeinflusst. Die Nachfrageperspektive betrachtet die Prozesse zur Übernahme bzw. Verbreitung von Umweltinnovationen und analysiert die Faktoren, welche maßgeblich, hemmend oder förderlich, darauf wirken. Sowohl Angebots- als auch Nachfrageaspekte werden von der Umweltpolitik beeinflusst. Damit erhält die Umweltpolitikperspektive eine übergeordnete Bedeutung für Umweltinnovationen. Diese Darstellungen können für einige der darin aufgezeigten Faktoren durch empirische Untersuchungen untermauert werden. Dennoch bleibt aufgrund der Novität des Untersuchungsgegenstandes der Nachweis für alle Faktoren offen und kann lediglich anhand der Erkenntnisse der allgemeinen Innovationsforschung begründet werden. Die Komplexität dieser Faktoren und deren interdependente Beziehungen zueinander begründen jedoch, dass die Analyse einzelner Faktoren keine eindeutigen Aussagen über Wirkungen auf den gesamten Innovationsprozess zulassen. Vielmehr legen diese Eigenschaften die Vermutung nahe, dass die Positionierung von Umweltinnovationen durch das Zusammenspiel aller Ebenen beeinflusst wird. Diesem Ansatz folgt die IPP, welche die Vernetzung aller drei Ebenen fokussiert.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- 1. Abschnitt: Umwelt, Innovationen und ökonomische Perspektiven
- A. Überlegungen zum ökologischen Innovationsbegriff
- I. Approximation des Innovationsbegriffes
- II. Merkmale von Innovationen
- a) Neuheitsgrad
- b) Komplexität
- c) Unsicherheit und Risiko
- d) Konfliktgehalt
- B. Determination der Umweltinnovation
- I. Eigenschaften von Umweltinnovationen
- II. Ansätze und Prinzipien für Umweltinnovation
- III. Klassifizierung von Umweltinnovationen
- a) Multidimensionale Gliederung
- b) Strategische Gliederung
- C. Phasenorientierte Betrachtung
- I. Stage-Gate Modell
- II. Feuerwerksmodell
- III. Ökologische Phasenbetrachtung
- 2. Abschnitt: Markt für Umweltinnovationen – eine angebotsorientierte Betrachtung
- A. Impulse für Umweltinnovationen - das Multi-Impuls-Modell
- I. Aspekte des Lead-Market-Konzepts
- II. Politisch-rechtliche Kräfte
- III. Unternehmensinterne Einflussfaktoren
- a) Geschäftsdemographie und Geschäftsphilosophie
- b) Unternehmensstruktur
- c) Ressourcenausstattung
- IV. Unternehmensexterne Einflussfaktoren
- a) Einflüsse aus dem weiteren Unternehmensumfeld
- 1. Technologische Kräfte
- 2. Makroökonomische Kräfte
- 3. Ökologische Kriterien
- 4. Sozio-kulturelle Kräfte
- b) Resultate des Kernkonzepts
- 1. Wettbewerbssituation in der Branche
- 2. Markteintritt neuer Unternehmen und der Einfluss substituierender Technologien
- 3. Verhandlungsposition der Abnehmer
- 4. Verhandlungsmacht der Kooperationspartner
- 5. Einfluss von Sonderfaktoren
- V. Porter Hypothese und Resultate der Policy-Analyse
- B. Betrachtungen des Marktes für Umweltinnovationen
- I. Nachfrage nach Umweltschutzgütern in Deutschland
- II. Spezielle Darstellung ausgewählter Innovationsfelder
- a) Energieeffizienz
- 1. Marktvolumen und Entwicklung
- 2. Innovationstreiber
- b) Rohstoffeffizienz und Kreislaufwirtschaft
- 1. Marktvolumen und Entwicklung
- 2. Innovationstreiber
- c) Nachhaltige Mobilität
- 1. Marktvolumen und Entwicklung
- 2. Innovationstreiber
- d) Nachhaltige Wasserwirtschaft
- 1. Marktvolumen und Entwicklung
- 2. Innovationstreiber
- III. Einfluss umweltpolitischer Instrumente
- Definition und Merkmale von Umweltinnovationen
- Einflussfaktoren auf die Entwicklung und Implementierung von Umweltinnovationen
- Marktanalyse des Sektors Umweltinnovationen in Deutschland
- Rolle der Umweltpolitik bei der Förderung von Umweltinnovationen
- Bedeutung der Integrierten Produktpolitik für die Positionierung von Umweltinnovationen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Diplomarbeit untersucht die Positionierungskriterien für Umweltinnovationen in kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU). Sie befasst sich mit der Frage, welche Faktoren die Einführung und den Erfolg von Umweltinnovationen in KMU beeinflussen. Die Arbeit analysiert die wichtigsten Impulse und Einflussfaktoren für Umweltinnovationen sowohl aus Anbieter- als auch aus Nachfragerperspektive.
Zusammenfassung der Kapitel
1. Abschnitt: Umwelt, Innovationen und ökonomische Perspektiven
Dieser Abschnitt definiert den Begriff der Umweltinnovation und untersucht seine Eigenschaften und Merkmale. Der Innovationsprozess und seine ökologische Beeinflussung werden beleuchtet, und verschiedene Ansätze und Prinzipien für Umweltinnovationen werden vorgestellt. Die Klassifizierung von Umweltinnovationen anhand verschiedener Kriterien sowie eine phasenorientierte Betrachtung des Innovationsprozesses runden diesen Abschnitt ab.
2. Abschnitt: Markt für Umweltinnovationen – eine angebotsorientierte Betrachtung
Dieser Abschnitt untersucht den Markt für Umweltinnovationen aus der Anbieterperspektive. Es werden die wichtigsten Impulse für Umweltinnovationen anhand des Multi-Impuls-Modells analysiert. Dazu gehören politische und rechtliche Rahmenbedingungen, unternehmensinterne und -externe Einflussfaktoren sowie die Wettbewerbssituation in der Branche. Der Abschnitt beleuchtet auch die Nachfrage nach Umweltschutzgütern in Deutschland und betrachtet verschiedene Innovationsfelder wie Energieeffizienz, Rohstoffeffizienz, nachhaltige Mobilität und nachhaltige Wasserwirtschaft.
Schlüsselwörter
Umweltinnovationen, kleine und mittelständische Unternehmen (KMU), Innovationsprozess, Marktanalyse, Umweltpolitik, Integrierte Produktpolitik, Energieeffizienz, Rohstoffeffizienz, Kreislaufwirtschaft, nachhaltige Mobilität, nachhaltige Wasserwirtschaft.
- Arbeit zitieren
- Diplom-Kaufmann Christian Wimmer (Autor:in), 2009, Positionierungskriterien für Umweltinnovationen in kleinen und mittelständischen Unternehmen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/141516