Die FMEA ist ein vorbeugendes Werkzeug der Qualitätsplanung, deren Einsatz auf der quantitativen Ebene Kostenreduktionen und auf der qualitativen Ebene unternehmensinterne Nutzen verspricht, indem mögliche Fehler aufgelistet, nach Auftrittswahrscheinlichkeit, Bedeutung und Entdeckungswahrscheinlichkeit bewertet und schließlich entsprechende Maßnahmen ermittelt werden. In der Automobil-Zuliefer-Industrie wird sie von den Kunden gefordert, zusätzlich ist sie für gewisse Zertifizierungen vorgeschrieben. In Oberösterreich ist der Großteil der Automobil-Zulieferer im Automobil-Cluster OÖ vereint. Ob und inwieweit sich die von der FMEA versprochenen Nutzen tatsächlich erzielen lassen, der Einsatz eine Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit ermöglicht, welche Probleme bei der Anwendung auftreten und ob eine Standortsicherung durch den Einsatz der FMEA möglich ist, wurde mit Hilfe einer Befragung unter diesen ermittelt. Die Auswertung hat gezeigt, dass die größten Probleme mit der Akzeptanz der FMEA und den ermittelten Ergebnissen auftreten. Einsatzgrund ist meist eine Vorgabe von außen und weniger die Erzielung von Wettbewerbsvorteilen. Besonders bei der Reduktion von Fehlern und deren Folgekosten konnten die Unternehmen Erfolge verbuchen. Eine mögliche Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit durch den Einsatz der FMEA konnte nicht verifiziert werden.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Theoretischer Teil
- Allgemeines zur FMEA
- Begriffsdefinitionen
- Qualität und ihre Ansprüche an die Automobilindustrie
- Managementsystem
- Qualitätsmanagement
- Managementsystem
- QSU (Qualität Sicherheit Umwelt) Managementsystem
- QSGU (Qualität Sicherheit Gesundheit Umwelt)
- Fehler
- Umwelteinwirkung
- Entwicklung der FMEA
- Geschichte
- Die drei Hauptarten der FMEA
- Die System - FMEA
- Die Konstruktions- FMEA
- Die Prozess - FMEA
- Wo lässt sich die FMEA in einem Managementsystem einordnen
- Unternehmensstrategien und Ihr Zusammenhang mit Qualitäts-Tools
- Strategie der Kostenführerschaft
- Strategie der Differenzierung
- Gemischte Strategien mit Fokus auf Differenzierung oder Kostenführerschaft
- Instrumente zur Unterstützung der FMEA
- Ursache-Wirkungs-Diagramm (Ishikawa)
- ABC/XYZ - Analyse
- Integration der FMEA in ein bestehendes Qualitätsmanagement System
- Einbindung mittels Software Tools oder Excel Sheet
- Byteworx, Easy-FMEA, Relex und Apis
- Zusammenspiel der einzelnen Managementsystem - Elemente
- Erweiterungen der FMEA
- Die Umwelt - FMEA
- Die FMECA (Failure Mode, Effects and Criticality Analysis)
- Die Branchenstruktur der Automobilindustrie
- Die Automobilindustrie im Überblick
- Die Automobilindustrie in (Ober)-Österreich
- Voraussetzungen für Zulieferbetriebe
- Regionale zu beachtende Besonderheiten
- Erfolgs- und Bestimmungsfaktoren für die erfolgreiche Implementierung der FMEA - Methodik
- Ein bestehendes Qualitätsmanagement
- Teambildung auf Projektbasis
- Bestimmung eines Moderators als Ansprechpartner für alle Beteiligten
- Integration in ein QSGU Managementsystem
- Erfassung aller beteiligten Komponenten und Prozesse
- Klare Strukturierung der Abläufe
- Stetige Weiterentwicklung im Sinne eines Kontinuierlichen Verbesserungsprozesses
- Infrastrukturelle Voraussetzungen
- Der Automobilindustrie, die FMEA betreffend, zugrunde liegende Normen
- ISO 9001: 2000 - Die Basis der Prozesskontrolle
- QS-9000- Detaillierte Rahmenbedingungen auf Basis von ISO 9000 für Nordamerika (bis 14.12.2006)
- VDA 6.1-6.4 - Regelwerk des Verbandes der Automobilindustrie
- ISO/TS 16949: 2002 – Zusammenfassung der Anforderungen internationaler Automobilhersteller
- ISO 14001 – Umweltmanagementsystemnorm, für PDCA und KVP
- KBA
- Die Anwendung der FMEA in der Praxis
- Vorteile und Nutzen der FMEA
- Quantifizierbarer Nutzen
- Reduktion der Entwicklungszeit
- Reduktion der Fehler- und Prüfkosten
- Reduktion der Investitionskosten
- Reduktion der Änderungskosten
- Reduktion der Kulanz- und Garantiekosten
- Nicht Quantifizierbarer Nutzen: Förderung von
- bereichsübergreifender, kooperativer und simultaner Zusammenarbeit
- intensiver Teamarbeit
- bereichsübergreifenden Informations- und Erfahrungsaustausch
- bereichsübergreifender Kommunikation auch außerhalb der FMEA
- gesteigerte Ergebnisakzeptanz durch Konsensbildung
- Verbesserte Einarbeitung neuer Mitarbeiter
- Frühwarnfunktion der FMEA
- International anerkanntes Tool
- Quantifizierbarer Nutzen
- Nachteile der FMEA
- Unabschätzbarkeit nicht bekannter Risiken
- Möglichkeit der Willkür bei der Bewertung
- Ständiger Aktualisierungsbedarf
- Grenzen und Einsatzmöglichkeiten
- Einflussfaktoren auf den Aufwand und die Kosten einer FMEA
- Komplexität des Produkts bzw. Fertigungsablaufs
- Detaillierungsgrad
- Qualität der Vorbereitung
- Methodisches Wissen und Routine der Teilnehmer
- Einflussfaktoren für den Erfolg der FMEA
- Zielorientierte Anwendung
- Unterstützung der FMEA
- Verständnis der FMEA
- Forderung einer FMEA
- Ziele des Einsatzes
- Erfüllung von externen Vorgaben
- Reduzierung von Fehlern
- Eliminierung von Risiken und Fehlerfolgen
- Folgekosteneinsparungen
- Einflussfaktoren auf den Aufwand und die Kosten einer FMEA
- Planung und Durchführung der FMEA
- Grobplanung
- FMEA – Ziele definieren
- FMEA - Würdigkeitsanalyse
- Feinplanung
- Moderatoren festlegen
- Teilnehmer festlegen
- Aufwandsplanung
- Terminplanung
- Die einzelnen Schritte
- Entwicklung des Formblattes
- Merkmale mit besonderer Bedeutung („Diamonds“)
- Risikoanalyse
- Untersuchungsobjekte festlegen
- 1st-Zustand des Untersuchungsobjekts beschreiben
- Mögliche Fehler auflisten
- Risikobewertung
- Fehlerfolgen ermitteln
- Fehler- und Risikobewertung
- Ermittlung der Risiko - Prioritätszahl
- Wahrscheinlichkeit des Auftretens eines Fehlers
- Bedeutung = Auswirkung auf den Kunden
- Wahrscheinlichkeit des Entdeckens vor Auslieferung an einen Kunden
- Risikominimierung
- Fehlerursachen erfassen
- Soll Zustände beschreiben
- Abstellmaßnahmen ermitteln
- Reaktionsschwellen
- FMEA - Reviews / Verbesserten Zustand bewerten
- Entscheidungen treffen und Maßnahmenkatalog erstellen
- Kreislaufführung der FMEA (KVP)
- Grobplanung
- Praktischer Teil
- Befragung von Unternehmen zur Bestimmung der praktischen Einsatzmöglichkeiten und Grenzen der FMEA sowie zur Verifizierung der unter Punkt 5 genannten Vorteile
- Der Automobilcluster Oberösterreich
- Zieldefinition
- Design des Online - Fragebogens
- Auswertung und Erkenntnisse
- Durch die FMEA beeinflusste Erfolgsfaktoren
- Kosten- und Nutzenaspekte der FMEA
- Soll / Ist - Vergleich der quantifizierbaren Nutzen
- Konnten in den Unternehmen die erwarteten Ziele erreicht werden?
- Welche Probleme treten bei Integration und Anwendung auf?
- Hält die FMEA was sie verspricht?
- Ist Wettbewerbsfähigkeitssteigerung durch FMEA möglich?
- Welche relevanten Konkurrenz- Tools werden angewandt?
- Was ist notwendig um FMEA erfolgreich anzuwenden?
- Wo besteht Verbesserungspotential bei der FMEA – Methodik?
- Kurz - Interview eines beispielhaften Unternehmens, XXXXXXXXXXXXXXXX, zu den ermittelten Ergebnissen
- Erkenntnisse und Empfehlungen
- Für die Unternehmen
- Für den Standort Oberösterreich
- Für den zukünftigen Einsatz der FMEA - Methodik
- Schlussbemerkung
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Failure Mode and Effects Analysis (FMEA) und ihren Einsatzmöglichkeiten in der Automobilindustrie. Die Analyse zielt darauf ab, die Vorteile und den Nutzen der FMEA aufzuzeigen, sowie die Grenzen und Einsatzmöglichkeiten dieser Methode zu beleuchten. Dabei werden auch die Erfolgsfaktoren für eine erfolgreiche Implementierung der FMEA in Unternehmen erörtert.
- Die Bedeutung der FMEA für die Qualitätssicherung in der Automobilindustrie
- Die verschiedenen Arten und Anwendungen der FMEA
- Die Integration der FMEA in bestehende Qualitätsmanagement-Systeme
- Die Herausforderungen und Chancen der FMEA-Methodik in der Praxis
- Die Erfolgsfaktoren für eine erfolgreiche Implementierung der FMEA
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung gibt eine Einführung in das Thema FMEA und skizziert den Rahmen der vorliegenden Arbeit. Der theoretische Teil beleuchtet die FMEA als ein Instrument der Qualitätssicherung, wobei verschiedene Aspekte wie Begriffsdefinitionen, Geschichte und Arten der FMEA sowie ihre Integration in Managementsysteme behandelt werden. Im Anschluss daran wird die Branchenstruktur der Automobilindustrie in Österreich, insbesondere in Oberösterreich, näher betrachtet.
Das dritte Kapitel widmet sich den Erfolgsfaktoren für die Implementierung der FMEA-Methodik in Unternehmen, wobei Aspekte wie Teambildung und die Integration in Qualitätsmanagementsysteme im Vordergrund stehen. Der Fokus des vierten Kapitels liegt auf den Normen, die der FMEA in der Automobilindustrie zugrunde liegen, beispielsweise ISO 9001, QS-9000 und VDA 6.1-6.4. Das fünfte Kapitel beleuchtet die Vorteile und den Nutzen der FMEA, wobei sowohl quantifizierbare als auch nicht-quantifizierbare Aspekte berücksichtigt werden. Außerdem werden die Grenzen und Einsatzmöglichkeiten der FMEA sowie Einflussfaktoren auf den Aufwand und den Erfolg der FMEA-Methodik untersucht.
Das sechste Kapitel behandelt die Planung und Durchführung der FMEA, wobei die einzelnen Schritte der Risikoanalyse, Risikobewertung und Risikominimierung detailliert beschrieben werden. Der praktische Teil der Arbeit beschäftigt sich mit der Befragung von Unternehmen im Automobilcluster Oberösterreich, um die praktischen Einsatzmöglichkeiten und Grenzen der FMEA zu ermitteln. Dabei werden auch die ermittelten Erkenntnisse aus der Befragung analysiert und bewertet.
Abschließend werden Erkenntnisse und Empfehlungen für Unternehmen und den Standort Oberösterreich sowie für den zukünftigen Einsatz der FMEA-Methodik zusammengetragen. Die Arbeit endet mit einer Schlussbemerkung.
Schlüsselwörter
Die FMEA ist ein wichtiges Instrument der Qualitätssicherung in der Automobilindustrie. Sie hilft Unternehmen, potentielle Fehler und deren Auswirkungen frühzeitig zu erkennen und zu vermeiden. Die Arbeit untersucht die FMEA hinsichtlich ihrer Vorteile, Grenzen und Einsatzmöglichkeiten, insbesondere im Kontext der österreichischen Automobilindustrie.
- Befragung von Unternehmen zur Bestimmung der praktischen Einsatzmöglichkeiten und Grenzen der FMEA sowie zur Verifizierung der unter Punkt 5 genannten Vorteile
- Vorteile und Nutzen der FMEA
- Allgemeines zur FMEA
- Quote paper
- Mag. Michael Schwarzl (Author), 2008, Die FMEA in der oberösterreichischen Automobilzulieferindustrie, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/141476