Als am Aschermittwoch von der Beichte gesprochen wurde, war ein Großteil der Schülerinnen und Schüler nicht in der Lage den Beichtstuhl in der Kirche zu finden oder dessen Bedeutung zu benennen.
Aus diesem Grund wird in dieser Arbeit ein Konzept für die zweiten Schuljahre entwickelt, welches es den Kindern ermöglicht, schon vor dem Besuch der Schulmesse eine Beziehung zu der Kirche aufzubauen, diese intensiv kennenzulernen, selbstständig zu erkunden und die Kirche als Ort des gelebten Glaubens zu erfahren. Dabei liegt das Hauptaugenmerk darauf ein Vertrautheitsgefühl aufbauen zu können und das angemessene Verhalten zu erproben.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Ausgangssituation der Klasse
3. Kirchraumpädagogik - Theoretische Grundlagen
4. Lehrplanbezug
5. Konzeptionelle Entwicklung des Projektes
5.1. Planung
5.1.1. Ziele des Projektes
5.1.2. Vorbereitung des Projektes
5.1.3. Ermitteln der Lernvoraussetzungen
5.1.4. Planung des genauen Ablaufs
5.1.5. Abschluss und Reflexion des Projektes
5.1.6. Berücksichtigung der Lehrerfunktionen
5.2. Durchführung des Projektes zur Konzepterprobung
5.2.2. Tag 1 - Sammeln der Vorerfahrungen
5.2.3. Tag 2 - Kennenlernen der Kirche von außen
5.2.4. Tag 3 - Kennenlernen der Kirche innen
5.2.5. Tag 4 - Kennenlernen der Kirche innen
5.2.6. Tag 5 - Kennenlernen der Kirche durch Erklärungen des Pastors
5.2.7. Tag 6 - Ausmessen der Kirche und besondere Betrachtung der Kirchenfenster
5.2.8. Tag 7 - Kennenlernen des Altars in Verbindung mit der Bedeutung des Abendmahls
5.2.9. Abschluss des Projektes
6. Evaluation
7. Fazit
Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Die KGS am Bergmannsplatz ist eine katholische Grundschule im Duisburger Norden. Trotz der konfessionellen Bindung besuchen viele Schülerinnen und Schüler die Schule, die keine religiösen Erfahrungen in der Familie sammeln konnten, sowie muslimisch auf-wachsende Kinder, welche ebenfalls keine christlich-religiösen Vorerfahrungen besitzen. Dies führt im Religionsunterricht zu einer sehr heterogenen Lerngruppe.
Ab dem dritten Schuljahr besuchen alle Schülerinnen und Schüler gemeinsam die 14tägig stattfindende Schulmesse in der nahegelegenen Herz Jesu-Kirche.
Neben der Herz Jesu-Kirche befindet sich im Schulbezirk jedoch noch die weitere Gemeinde St. Norbert, was zur Folge hat, dass die in der Schulmesse besuchte Kirche nur für einen Teil der Kinder die Heimatgemeinde darstellt. Neben den evangelischen, muslimischen, buddhistischen und konfessionslosen Kindern, welche auf Grund des Besuchs einer Bekenntnisschule verpflichtend an den katholischen Schulmessen teilnehmen müssen, sind daher auch ein Teil der katholischen Schülerinnen und Schüler in dieser Gemeinde fremd.
Ferner hat ein Großteil ohnehin gerade seine Heimatgemeinde und somit auch ein Stück des Heimatgefühls verlieren müssen, da die Kirchgemeinde Sankt Martin, welche ebenfalls häufig im Schulgottesdienst besucht wurde, geschlossen wurde.
Doch auch für die Kinder, die mit Herz Jesu vertraut sind, gab es vor kurzem eine große Veränderung. Der langjährige Pastor Mertens wurde überraschend in eine andere Gemein-de versetzt und der neue Pastor Pater Tobias trat dessen Nachfolge an. Somit erschien für alle in der Schulmesse ein neues Gesicht.
All dies sind Punkte, die das Heimat- und Vertrautheitsgefühl der Kinder zur Herz Jesu-Kirche deutlich erschweren. Gerade in der Schulmesse wird dies deutlich.
Die wenigsten Schülerinnen und Schüler sind mit der Kirche vertraut, was sich u.a. an störendem Verhalten während der Messe zeigt. Immer wieder wird deutlich, dass den Kindern die in dieser Kirche geltenden Regeln und Gewohnheiten nicht bekannt sind. So treten häufig Störungen auf, da die Kinder sich untereinander unterhalten, andere bewusst ablenken und/ oder ärgern, was wiederum zu Streitereien oder z.T. lautem Lachen führt.
Ebenso fällt auf, dass ein Großteil der Schülerinnen und Schüler Gegenstände der Kirche nicht kennen oder benennen können. So lassen sich beispielsweise immer wieder erstaunt suchende Blicke erkennen, wenn plötzlich die Orgel aus dem Hintergrund ertönt. Auch sind die wenigsten Kinder mit dem Weihwasserbecken an den Kirchtüren vertraut und nutzen es nur selten für den vorgesehenen Zweck.
Als am Aschermittwoch von der Beichte gesprochen wurde, war ein Großteil der Schülerinnen und Schüler nicht in der Lage den Beichtstuhl in der Kirche zu finden oder dessen Bedeutung zu benennen.
Aus diesem Grund soll in dieser Arbeit ein Konzept für die zweiten Schuljahre entwickelt werden, welches es den Kindern ermöglicht, schon vor dem Besuch der Schulmesse eine Beziehung zu der Kirche aufzubauen, diese intensiv kennenzulernen, selbstständig zu erkunden und die Kirche als Ort des gelebten Glaubens zu erfahren. Dabei liegt das Hauptaugenmerk darauf ein Vertrautheitsgefühl aufbauen zu können und das angemessene Verhalten zu erproben.
2. Ausgangssituation der Klasse
In der Klasse 2b befinden sich 21 Schülerinnen und Schüler, von denen einige einen Migrationshintergrund aufweisen. Ein Schüler weist keine Religionszugehörigkeit auf, eine Schülerin gehört dem Buddhismus an und fünf Schülerinnen und Schüler wachsen muslimisch auf.
Um die Ausgangssituation im Bezug auf das kirchliche Wissen und Interesse der Kinder zu überprüfen, wurde zu Beginn des Projektes eine Gesprächsrunde[1] mit den Schülerinnen und Schülern geführt, in denen sie erzählen durften, was sie bereits über die Kirche, bzw. Kirchen allgemein wissen, sowie Fragen stellen konnten. Dabei stellte sich heraus, dass zwar viele Schülerinnen und Schüler zu dieser Gemeinde gehören und dort auch getauft wurden, ansonsten jedoch nur wenige bis gar keine Erfahrungen mit der Herz Jesu-Kirche sammeln konnten. Lediglich eine Schülerin berichtete, dass sie regelmäßig mit ihrer Familie die Messe besuche.
Diese defizitären Vorerfahrungen wurden im weiteren Verlauf des Gesprächs nochmals verdeutlicht. Die meisten Schülerinnen und Schüler waren so wenig mit Kirchen vertraut, dass sie nicht in der Lage waren vertiefende Fragen zu entwickeln.
Die Fragen, die schließlich doch gestellt wurden, bestätigten meine Vermutungen, dass hier eine intensive Beschäftigung mit dem Gebäude Kirche und deren Innenraum notwendig ist und vertiefendes Detailwissen vorerst ausgeblendet werden muss. So kamen Fragen auf, ob sich in der Kirche auch ein Kreuz mit Jesus befindet, ob es in der Kirche einen Geheimgang gibt oder woher in der Kirche die Musik kommt.
Die Vermutung, dass die Kinder der Klasse bisher nur wenig bis gar keine Erfahrungen mit Kirchen sammeln konnten, wurde mir in Gesprächen mit der Klassen-, sowie der Religionslehrerin ebenfalls bestätigt.
3. Kirchraumpädagogik - Theoretische Grundlagen
Der Begriff ‚Kirche‘ entspringt dem griechischen Wort ‚kyriakon‘ oder ‚kyriaké‘ und meint damit ‚dem Herrn gehörig‘. Dies ist jedoch weniger als Besitzverhältnis gemeint, als dass es vielmehr symbolisch verstanden werden muss und somit bedeutet, dass die Kirche den Ort Gottes auf Erden darstellt und daher eine besondere Nähe des Menschen zu Gott ermöglicht.[2]
Der Begriff ‚Pädagogik‘ stammt ebenso aus der griechischen Sprache und leitet sich von ‚paideia‘ ab, was so viel bedeutet wie ‚Erziehung‘, ‚Bildung‘. Ebenso ist der Ursprung aber auch in der Zusammensetzung von ‚pais‘ (‚Knabe‘, ‚Kind‘) und ‚agein‘ (‚führen‘) zu finden. Die Pädagogik ist also das wissenschaftliche Gebiet, welches sich mit der Erziehung und Bildung auseinandersetzt. Dabei unterliegt ihr einerseits die Aufgabe Bildungs- und Erziehungszusammenhänge zu erforschen, als auch Bildung und Erziehung zu verbessern und hierfür Vorschläge zu geben.[3]
Die Kirchraumpädagogik[4] entwickelte sich Mitte der 80er Jahre des 20. Jahrhunderts.[5] Grund hierfür war die Erkenntnis, dass immer weniger Kinder und Jugendliche persönliche Bezüge zum Kirchraum und der Kirchgemeinde aufgebaut hatten[6] und das Interesse der jüngeren Generation an der Kirche massiv nachließ. Rupp nennt diese Entwicklung, welche zur Folge hat, dass „Symbole und Riten, Bekenntnisse und Zeugnisse, Vorstellungen und Lehren des christlichen Glaubens“[7] auf Grund des Fehlens einer ehemals selbstverständlichen, alltagskulturellen Einbettung des Glaubenszeugnisse nicht mehr verstanden werden, einen Traditionsabbruch.[8]
Um diesen defizitären Erfahrungsbezug zu Kirche und Religion[9] zu mindern und den „kirchenfernen Zeitgenossinnen und Zeitgenossen“[10] die Kirche mit all ihren Symbolen und Riten wieder näher zu bringen und sie für diese zu interessieren, entwickelten erstmals evangelische Religionspädagogen in den nord- und ostdeutschen Gemeinden die Kirch-raumpädagogik.[11]
Dabei basiert die Kirchraumpädagogik auf unterschiedlichen Ansätzen. Nörtersheuser sieht den Ursprung in der bereits bestehenden Museumspädagogik[12], welche die Besucher mit eigens entwickelten methodisch-didaktischen Konzepten an die Ausstellungsobjekte heranführen möchte, um sie ihnen so näher zu bringen.[13]
Rupp erkennt die Wurzeln zusätzlich in einer „Initiative des Gemeindekollegs der VELKD[14] »Kirchen erzählen vom Glauben«“[15], welche das Ziel verfolgt, Kirchen auch außerhalb der Gottesdienstzeiten zu öffnen. Auf diese Weise sollen die Kirchen selbstständig, aber auch mit Hilfe spannender, erfahrungs- und glaubensorientierter und gruppenbezogener Kirchenführungen erschlossen werden.[16]
Ferner kann sich die Kirchraumpädagogik, laut Rupp auf die Ansätze der Berneuchener Bewegung, „insbesondere auf Wilhelm Stälin und Karl Bernhard Ritter“[17] berufen.[18]
Diese Bewegung entwickelte sich nach dem Ersten Weltkrieg zwischen 1923 und 1928 im heutigen Polen, um „miteinander Wege für eine innere Erneuerung der Kirche zu suchen.“[19] Dabei hatte die Berneuchener Bewegung ihren „wichtigsten Platz in der Liturgik“[20], befasste sich jedoch gleichzeitig mit der Ausbildung neuer Kirchendiener.[21]
Doch nicht nur von Seiten der Kirchen entwickelte sich der Wunsch nach einer Veränderung und Erneuerung, sondern viele Zeitgenossen sehnten und sehnen sich in der schnellen heutigen Zeit danach, in den auratischen Räumen der Kirchen einen Ort der Stille, Einkehr und Besinnung finden zu können, was laut Sloterdijk eine Hinwendung zum Raum er-fordert. Ferner kommt immer mehr deren Wunsch auf, an die positiven Erfahrungen der Kirchräume anzuknüpfen[22] und hierfür der Kirche wieder näherzukommen.
Da Kirchen i.d.R. jedoch lediglich historisch interpretiert werden und daher die Prinzipal-gegenstände des Kirchraums, wie Altar, geöffnete Bibel, Altarkreuz o.ä. nicht thematisiert, interpretiert und reflektiert werden[23], bedurfte es hier einer Erneuerung, welche sich in der Methode der Kirchraumpädagogik niederschlug.
Bis heute hat diese sich immer weiterentwickelt, fortgesetzt und gefestigt, so dass die Literatur zu diesem Thema immer umfangreicher wird und es inzwischen eine Fülle an Erfahrungsberichten, wie beispielsweise den Aufsatz von Kürscher ‚Kirchenerkundung mit allen Sinnen. Ein Praxisbericht‘[24] oder von Berndt ‚Kirchenerkundung - und dann? Eine Unterrichtseinheit über „Kirche“ als Gebäude und Gemeinde.‘[25], gibt. Ebenso gibt es Empfehlungen der ‚Evangelische[n] Kirche in Deutschland‘ (EKD), sowie den ‚Bundesverband Kirchenpädagogik e.V.‘[26]
Dieser formuliert das Ziel der Kirchraumpädagogik folgendermaßen: „Kirchenpädagogik will Kirchenräume für Menschen öffnen und den Sinngehalt christlicher Kirchen mit Kopf, Herz und Hand erschließen und vermitteln, um so die Inhalte der christlichen Religion bekannt zu machen und einen Zugang zu spirituellen Dimensionen zu ermöglichen.“[27]
Die Kirchraumpädagogik möchte also einen Beitrag dazu leisten, persönliche Erfahrungen mit Formen des überlieferten und gelebten Glaubens zu machen und anzueignen und somit die persönliche Entwicklung voranzubringen, das Vertrauen zum Kirchraum und der Gemeinde aufzubauen, sowie die kulturelle Gestalt des Christentums kennen und lesen zu lernen. Es geht der Kirchraumpädagogik nach Aussage Rupps folglich um eine Alphabetisierung, Erinnerung und Beheimatung.[28]
Um dies zu ermöglichen, ist das raum- und erfahrungsbezogene Arbeiten mit methodischer Vielfalt, bei dem die Kirche mit dem ganzen Körper und allen Sinnen erfahren werden kann, wichtig und notwendig.[29] Pestalozzis Ansatz des Lernens mit Kopf, Hand und Herz[30] wird hier aufgegriffen und soll das Interesse für die Kirche nicht nur bei den Kindern wecken.
Zwar müssen während der Kirchraumpädagogik Elemente der geistlichen Raumerschließung enthalten sein, das handlungsorientierte, ganzheitliche und spielerische Lernen darf aber gerade im Umgang mit Kindern nicht vernachlässigt werden, so ist es laut Rupp auch durchaus legitim die Kirche als „Bastelstube“[31] zu gebrauchen.[32]
Laut Julius gliedert sich die Begegnung mit der Kirche während der Kirchraumpädagogik in vier Schritte[33]:
Die erste Phase nennt Julius Eröffnung oder Annäherung. Sie dient der Orientierung und Einstimmung auf den neuen, besonderen Raum. Wichtig ist hierbei, dass gespürt und er-fahren wird, dass ein neuer, anderer Raum betreten wird.
Die zweite Phase, stellt die Phase des Verweilens oder Entdeckens dar. Dabei stehen die selbstständige Wahrnehmung des Raumes und das ganzheitliche Entdecken im Vordergrund, bei dem die eigenen Gefühle, Fragen, Ideen usw. mit der Kirche in Verbindung gebracht werden.
Bei der dritten Phase handelt es sich um die Verdichtung oder Vertiefung, in der die neuen Eindrücke und das Gelernte verarbeitet werden können.
Die vierte Phase bildet schließlich die Rückkehr oder Verabschiedung, hier kann alles nochmals überdacht und langsam in den Alltag zurückgekehrt werden.[34]
Bei Betrachtung dieser vier Phasen wird nochmals verdeutlicht, dass es sich bei der Kirchraumpädagogik nicht um eine Kirchenführung, sondern eine persönliche Begegnung mit der Kirche handelt und daher eine besondere Didaktik erfordert.[35]
Damit ist eine besondere Herangehensweise an die Kirche gemeint. So sollte stets von innen nach außen und vom Ganzen zum Einzelnen, also deduktiv an die Kirchentdeckung herangegangen werden.
Die Methoden zur Erschließung der Kirche sind zahlreich und erstrecken sich über frühste Empfehlungen für Kinder ab drei Jahren, über Empfehlungen für Kinder im Grundschulalter, Jugendliche und Erwachsene. Da es sich bei dieser Arbeit um ein Konzept für den Grundschulunterricht handelt, werde ich mich auf die hierfür relevanten Methoden beschränken, welche für die Durchführung mit Grundschulkindern empfohlen werden.
Um der deduktiven Vorgehensweise zu entsprechen, sollte die Kirche zuerst in ihrem äußeren Gesamteindruck wahrgenommen und erschlossen werden. Hierbei liegt der Blick-punkt vorerst auf den äußeren Besonderheiten des Gebäudes an sich und typischen Merk-malen einer Kirche allgemein.[36] Auch liegt die Selbstständigkeit im Vordergrund, da die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Kirche selbstständig umrunden[37] und sich mit den für sie interessanten Aspekten befassen sollen. Dabei können die Blickpunkte der Entdecken-den jedoch durch gezielte Fragen, wie beispielsweise nach Anzahl der Fenster oder Türen,
nach Schrittlänge der Kirche[38] oder Name der Kirche[39] gelenkt werden. Die eigenen Entdeckungen stehen jedoch stets im Vordergrund. Um diese nicht aus dem Blick zu verlieren, wird gerade bei der Kirchraumpädagogik mit Kindern das Spiel ‚Ich sehe was, was du nicht siehst‘ angeraten.[40] So wird das von ihnen Entdeckte gewürdigt, gleichzeitig müssen die Lernenden ihre Entdeckungen genau beschreiben und vertiefen somit den Blick darauf nochmals intensiv.
Goecke-Seischab und Harz empfehlen zusätzlich den Einsatz von Ferngläsern, um auf Grund der Höhe auch Weitentferntes, wie z.B. Figuren und Ornamente erkennbar werden zu lassen.[41]
Um auf den Innenraum und das darin angemessene Verhalten einzuleiten, wird schließlich die Kirchtür in den Blick genommen, mit bereits bekannten Türen verglichen und darüber nachgedacht, ob das Verhalten hinter jeder Tür gleichermaßen ist und welches Verhalten hinter einer Kirchtür erwartet wird.[42] Auch Vermutungen darüber, was hinter der Tür zu erwarten ist, sind willkommen.
Bei dem Einzug in die Kirche sollte es sich nach Meinung Rupps, um einen gestalteten Einzug handeln[43], welche die Phase der Annäherung und Eröffnung hervorhebt, so dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Umstellung auf einen den Ort bewusst vornehmen können. Hierfür wird das Einziehen mit Kerzen und/ oder Singen eines Liedes vorgeschlagen. Degen und Hansen stellen dabei jedoch die eigene Entscheidung in den Vordergrund und stellen die Art des Einzuges frei.[44] Auch in der Kirche steht das eigene Entdecken, gemäß der eigenen Interessen und dem eigenen Tempo im Vordergrund. Um die aufkommenden Fragen nicht aus dem Blick zu verlieren, schlägt Kürschner vor, an die Stellen im Kirchraum, zu denen Fragen aufkommen, sogenannte farbige ‚Signalpunkte‘ zu legen und diese einen anschließenden gemeinsamen Rundgang durch die Kirche bestimmen zu lassen, an dem vor Ort die jeweiligen Fragen formuliert und Antworten darauf gefunden werden.[45] Dies birgt den Vorteil, dass die Interessen und Fragen ernstgenommen werden und verhindert, „dass ein Monolog über die Köpfe der Teilnehmenden hinwegrauscht.“[46]
Eine weitere Möglichkeit, die Kirche auf eigenen Wegen zu erschließen, bietet sich darin einen ‚Lieblingsplatz‘ in der Kirche ausfindig zu machen und dort zu verweilen, die Aus-wahl aber auch zu begründen.[47] Damit die Kirche und die auf diese Weise kennengelernten Gegenstände mit mehreren Sinnen erschlossen werden können, sollten die Kinder diese neben dem Sehen auch Hören, Riechen und vor allem erspüren.[48] Dieses wird durch ein Verbinden der Augen und durch die Kirche Geführtwerden ermöglicht. Dabei sollen verschiedene Gegenstände durch Tasten erschlossen und wiedererkannt werden.
[...]
[1] Vgl. Kapitel 5.2.1.
[2] Vgl. Everdiking, S. 7.
[3] Vgl. Babylon.
[4] Die Bezeichnungen ‚Kirchraumpädagogik‘, ‚Kirchenpädagogik‘ und ‚Kirchenraumpädagogik‘ werden synonym verwendet. In der vorliegenden Arbeit wird sich auf die einheitliche Bezeichnung ‚Kirchraumpädagogik‘ beschränkt.
[5] Vgl. Nörtersheuser, S. 9.
[6] Vgl. Rupp, S. 10.
[7] Ebd.
[8] Vgl. Ebd.
[9] Vgl. Fischer, S. 102.
[10] Rupp, S. 10.
[11] Vgl. Ebd.
[12] Vgl. Nörtersheuser, S. 9.
[13] Vgl. Bundesverband Museumspädagogik.
[14] Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands.
[15] Vgl. Rupp, S. 10.
[16] Vgl. Gemeindekolleg der VELKD.
[17] Rupp, S. 10.
[18] Vgl. Ebd.
[19] Kloster Kirchberg.
[20] Rupp, S. 10.
[21] Vgl. Ebd.
[22] Vgl. Ders., S. 10f.
[23] Vgl. Ebd.
[24] Vgl. Kürschner, S. 149ff.
[25] Vgl. Berndt.
[26] Vgl. http://www.bvkirchenpaedagogik.de.
[27] Bundesverband Kirchenpädagogik, S. 2.
[28] Vgl. Rupp, S. 18.
[29] Vgl. Bundesverband Kirchenpädagogik, S. 2.
[30] Vgl. Rupp, S. 17; Everdiking, S. 8.
[31] Rupp, S. 17.
[32] Vgl. Ebd.
[33] Vgl. Hinderer, S. 26.
[34] Vgl. Ders., S. 26ff.
[35] Vgl. Rupp, S. 17.
[36] Vgl. Ders., S. 47.
[37] Vgl. Degen/ Hansen, S. 73.
[38] Da Grundschulkinder je nach Alter noch nicht ausreichend mit Maßeinheiten und Abmessen größerer Abstände vertraut sind, eignet sich in dem Fall das Zählen der eigenen Schritte. Dies ist für die Kinder anschaulich und verständlicher. Dabei ist es jedoch wesentlich darauf einzugehen, dass auf Grund unterschiedlicher Schrittlängen, verschiedene Ergebnisse entstehen können. Vgl. Degen/ Hansen, S. 74.
[39] Vgl. Goecke-Seischab/ Harz, S. 29.
[40] Vgl. Ebd.
[41] Vgl. Ders., S. 26.
[42] Vgl. Rupp, S. 59.
[43] Vgl. Ebd.
[44] Vgl. Degen/ Hansen, S. 74.
[45] Vgl. Kürschner, S. 152.
[46] Ebd.
[47] Vgl. Goecke-Seischab/ Harz, S. 37; Rupp, S. 107.
[48] Vgl. Degen/ Hansen, S.73f.
- Arbeit zitieren
- Julia Wenigmann (Autor:in), 2009, Wie können Kinder eines 2. Schuljahres die Kirche als Ort gelebten Glaubens erschließen und ansatzweise erfahren?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/141321
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