Diese Arbeit möchte zunächst der Begrifflichkeit der SSA nachgehen, indem eine Definition gegeben, und die Entwicklung kurz angerissen wird. Das Hauptaugenmerk möchte ich auf die Merkmale der SSA richten, hier möchte ich zunächst dem Selbstverständnis, der Profession und den Arbeitsprinzipien nachgehen, und im Verlauf klären, was denn eigentlich das Tätigkeitsfeld des SWs ist, und wie ein guter SW beschaffen sein sollte. In der weiteren Abhandlung möchte ich dann die Ziele näher beleuchten, und frage mich, mit welchen Problemen die SSA wohl behaftet sein mag. Im Weiteren wird die Stellung der SSA in Bezug zu anderen Professionen herausgearbeitet, sowie auch die gesamtsystemische Position zwischen Staat, Gesellschaft und Individuum. Abschließend gibt ein kurzer Rundumblick in die Zukunft eine Aussicht auf die zukünftige Position der SSA. Eine eigene Stellungnahme soll diese Arbeit abrunden.
Ich denke die lebensweltnahe Herangehensweise des SWs ist in der Tat der einzige Weg, um zu jungen Menschen, die vom System Gesellschaft enttäuscht sind, Kontakt aufzunehmen, und ihnen behutsam durch Beratung und kleine Hilfen wieder Mut zu schenken, damit sie wieder ein Teil der Gesellschaft sein können. Dabei ist der Grundsatz der Freiwilligkeit der Klienten und eine vorsichtige, respektierende Herangehensweise unabdingbar.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
2. Begriff
3 Entwicklung
3.1 Modelle der 60er und 70er Jahre in den USA
4 Merkmale der SSA
4.1 Selbstverständnis der SSA
4.2 Professionalisierung des Helfens
4.2.1 Soziale Arbeit als Profession?
4.3 Arbeitsprinzipien
4.3.1 Versorgungsorientierung
4.3.2 Berücksichtigung gewachsener Szene- und Gruppenkulturen
4.3.3 Was macht einen Streetworker aus?
4.4 Aufgabenbereich/Tätigkeitsbereich
4.4.1 Allgemeine soziale Arbeit – Streetwork
4.4.2 Street-live
4.4.3 Ziele
4.5 Problemzonen des Streetwork
4.5.1 Streetwork als Sozialfeuerwehr
4.5.2 Im Spannungsverhältnis von Hilfe und Kontrolle
4.5.2.1 Sozialpolitische Einbindung
4.6 Rahmenbedingungen
4.6.1 Qualitätssicherung
4.6.2 Gesetzliche Grundlagen
5 Neuere gesellschaftstheoretische Prämissen der Sozialen Arbeit
5.1 Ausblick
6. Eigene Stellungnahme
Literaturverzeichnis
1 Einleitung
Diese Arbeit möchte zunächst der Begrifflichkeit der SSA[1] nachgehen, indem eine Definition gegeben, und die Entwicklung kurz angerissen wird. Das Hauptaugenmerk möchte ich auf die Merkmale der SSA richten, hier möchte ich zunächst dem Selbstverständnis, der Profession und den Arbeitsprinzipien nachgehen, und im Verlauf klären, was denn eigentlich das Tätigkeitsfeld des SWs ist, und wie ein guter SW beschaffen sein sollte. In der weiteren Abhandlung möchte ich dann die Ziele näher beleuchten, und frage mich, mit welchen Problemen die SSA wohl behaftet sein mag. Im Weiteren wird die Stellung der SSA in Bezug zu anderen Professionen herausgearbeitet, sowie auch die gesamtsystemische Position zwischen Staat, Gesellschaft und Individuum. Abschließend gibt ein kurzer Rundumblick in die Zukunft eine Aussicht auf die zukünftige Position der SSA. Eine eigene Stellungnahme soll diese Arbeit abrunden.
2. Begriff
Soziale Arbeit im Allgemeinen ist eine „berufliche Tätigkeit, die auf individuelle Hilfen oder gesellschaftspolitische Maßnahmen zur Verbesserung der Lebenslage sozial Schwacher und Gefährdeter abzielen“ (Brockhaus 1994: 921). Soziale Arbeit ging hervor aus dem mittelalterlichen Armenwesen, und ebenso aus der sozialen Bewegung des 19. Jh. Anfängliche klösterliche Armenpflege, kirchliche Caritas und Hospitäler im 16. Jh. sind die Ahnen der modernen Beratungs-, Ermittlungs- und Vermittlungstätigkeit. Die Hilfe leistet auch heute noch die Gesellschaft. Hilfe wird gewährleistet in kritischen Lebenslagen wie Alter, Krankheit, Arbeitslosigkeit, Verelendung.[2] SW im Speziellen ist hierfür eine Methode der Sozialen Arbeit, sie ist aufsuchende Arbeit, und begibt sich durch direktes Aufsuchen informeller Treffpunkte wie Straßenecken, Parks Spielplätze etc. ins soziale Brandfeld (unmittelbares Lebensumfeld der Zielgruppe).[3] Dabei versucht sie Kontakte aufzunehmen und Verbindungen herzustellen. Der SW ist universeller Ansprechpartner, er verpflichtet sich der Verschwiegenheit und Anonymität. Es ist eine eigenständige Arbeitsform und grenzt sich gegen sicherheits- und ordnungspolitische Tätigkeiten ab. SW bietet niedrigschwellige, offene Angebote an, und zielt darauf, Vertrauen aufzubauen.[4] Verschiedene Begriffe sind regionabhängig (mobile Jugendarbeit, Straßenarbeit). 1997 einigte man sich auf den Sammelbegriff SW/Mobile Jugendarbeit. Später ergab sich der Ansatz „Aufsuchende Jugendsozialarbeit“. So ergaben sich viele Schwerpunkte und Ausrichtungen, die kaum trennscharf zu halten sind.[5]
3 Entwicklung
In der Wende vom 19. zum 20. Jh. nahm man sich der Erziehung der Armen (Hygiene, Säuglingsversorgung, Haushaltsführung) an, darauf folgte eine Verberuflichung der Wohlfahrtspflege. Durch den Wandel der Wirtschaftsformen und des Soziallebens im 19. Jh. beginnt die Moderne. Es kristallisieren sich Fürsorge, Wohlfahrtspflege, später dann Sozialarbeit heraus. Fortan verschärfte sich eine Polarisierung von Arm und Reich in der Gesellschaft, und führte zu sozialen Problemen. Zeitgleich erfolgte eine Schwächung der Sozialverbände. Nun wuchs die Forderung nach sozialpolitischer Aktivität. Sozialarbeit konnte durch Sozialversicherungen Hilfe zur Selbsthilfe hervorbringen, zur Förderung und Stabilisierung menschenwürdiger Lebensverhältnisse. Man ging zwei Ansätzen nach: case- und community work. Dabei ist eine Ambivalenz von personenbezogener und struktureller Arbeit festzumachen. Bis heute hat sich die Soziale Arbeit stetig ausdifferenziert, und sich den Gesellschaftsprozessen angepasst.[6]
3.1 Modelle der 60er und 70er Jahre in den USA
Das Transformationsmodell will eine Veränderung selbst- oder fremddefinierter delinquenter Straßenbanden, diese bekommen einen gang worker zugeteilt, der eine Umformung zu einer sozial anerkannten Jugendgruppe versucht. Man will eine positive Wertsystemveränderung der Gruppe.
Da dieses Modell fruchtlos verlief, versuchte man durch das Abschreckungsmodell mittels überwachender Kontrolltätigkeit Präsenz auf den Straßen zu zeigen. Gebietsbezogener Einsatz ging vor Straßengruppen. Man konzentrierte sich auf Gewaltäußerungen und Vermittlungsbemühungen bei Konflikten zwischen Jugendbanden. In DEU verstärkte man 1970 die aufsuchende Sozialarbeit in verschiedenen Projektgründungen in Arbeitsfeldern mit problematischem Klientel.[7]
4 Merkmale der SSA
4.1 Selbstverständnis der SSA
SSA wendet sich an alle (jungen) Menschen, die auf der Straße leben. Da andere päd. Angebote sie nicht mehr erreichen, oder sie sie nicht erreichen wollen, so trifft der SW diese Menschen in ihrem Lebensraum. Er gestaltet mit ihnen den Lebensraum und zeigt Alternativen, die weniger gefährdend sind. Dabei wird mit Freiwilligkeit, Anonymität, Akzeptanz, Niedrigschwelligkeit, Parteilichkeit, Mobilität Gemeinwesenorientierung, Flexibilität und Kontinuität gearbeitet.[8] Das Selbstverständnis beinhaltet zudem die Umschreibung des Aktionsortes, die Ursachen der Handlungsnotwendigkeit, als auch den Berufsethos. Man versucht, Gangs, Cliquen und Gruppen zu erreichen. Oft werden SW als Eindringlinge empfunden, die ausspionieren wollen und die Polizei informieren. Ganz im Gegenteil jedoch will man Vertrauen schaffen. Dafür sorgt die nötige Offenheit. Durch die defensive Form werden Angebote geschaffen, wodurch Klienten von sich aus Kontakt aufnehmen. Der indirekte Weg involviert den SW als Mittelsmann, der durch eine Person aus der Zielgruppe vorgestellt wird. Durch direktes Ansprechen der Gruppe kann man schneller zum gewünschten Kontakt gelangen.[9]
4.2 Professionalisierung des Helfens
Die Menschen helfen sich, seit es sie gibt. Hilfe ist subjektiv bestimmt, und kommt nur dann zustande, wenn und soweit Hilfe erwartet werden kann. Wurde früher in Sippe und Clan sich gegenseitig geholfen, so geschieht es auch heute im Freundeskreis, jedoch passierte eine Ausweitung mit Gründung des Sozialstaates, und Hilfe wurde ab dann auch durch den Staat geleistet. In der persönlichen Umgebung wird Hilfe als Gebot Gottes durch Nächstenliebe geleistet. Der Staat bietet Hilfe, die Bedürftigen nehmen diese Hilfen (oftmals Geld) an. Aufgrund des hohen Komplexitätsgrades der Gesellschaft musste sich Hilfe zwangsläufig professionalisieren, um Hilfe zu gewährleisten. Gegenläufig kommt es so jedoch durch Technisierung und Institutionalisierung zu einer Negation/Minderung der Individualisierung von Hilfe. SSA ist allegorisch betrachtet ein Organ, das den Anspruch erhebt, eigenständig zu handeln/entscheiden, und bewegt sich dennoch an der langen Leine des Sozialstaates. Das wirkt sich negativ auf die gesamte Konstellation aus (Klient, SW, Staat), weil dar Berufsethos des SWs eine reale Umsetzung seines Auftrages unmöglich macht.[10] Diese Diskussion des Doppelmandats soll nun weiter thematisiert werden.
[...]
[1] SSA = Straßensozialarbeit, SW = Streetwork(er), SA = Soziale Arbeit.
[2] Vgl. http://socio.ch/arbeit/t_orikap.htm, 12.10.2009, 23:13.
[3] Vgl. http://cms.uni-kassel.de/unicms/uploads/media/V8Streetwork.doc, 12.10.2009, 23:16.
[4] Vgl. http://www.erkelenz.de/de/Kinder_Jugend_und_Familie/Streetwork_Stra__ensozialarbeit/Streetwork.
html, 12.10.2009, 23:25.
[5] Vgl. Seewald, Stefanie, Jugendkultur - Eine Herausforderung für die Sozialarbeit Punkt 3.1.
[6] Vgl. http://socio.ch/arbeit/t_orikap.htm, 12.10.2009, 23:13.
[7] Vgl. http://cms.uni-kassel.de/unicms/uploads/media/V8Straßensozialarbeit.doc, 12.10.2009, 23:16.
[8] Vgl. http://www.awo-hannover.de/Streetwork/sites/darstellung.htm, 13.10.2009, 00:45.
[9] Vgl. http://www.awo-hannover.de/Streetwork/sites/darstellung.htm, 13.10.2009, 00:59.
[10] Vgl. http://socio.ch/arbeit/t_orikap.htm, 12.10.2009, 23:13.
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