Was ist Religion? Wer auf diese Frage eine Definition erwartet oder eine präzise
Wesensbestimmung erhofft, sucht beim Philosophen Ludwig Wittgenstein (1889-
1951) vergebens. Dieser gehört unumstritten zu den wichtigsten Philosophen des 20. Jahrhunderts.
Sein Denken hat maßgeblich dazu beigetragen, den Blickwinkel der Philosophie auf die Sprache zu richten und den Beginn einer linguistischen Wende („linguistic turn“) in der Philosophie einzuleiten.
Gemessen an seiner Lebenszeit ist Wittgensteins Ruhm im deutschen Sprachraum jungen Datums, denn während sich Wittgenstein in den angelsächsischen Ländern, zumindest in Fachkreisen, längst einer Popularität erfreute und von Kennern seiner Gedankenwelt für einen der bedeutendsten Denker gehalten wurde, zugleich für denjenigen, der die geistige Lage am besten repräsentiert, blieb er in Deutschland bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges der breiten Öffentlichkeit unbekannt.
Peter Sloterdijk schreibt deshalb: „Er [Wittgenstein] impfte die anglo-amerikanische Welt mit dem Wahnsinn der ontologischen Differenz, indem er vorkritische Empiriker anhielt zum Staunen darüber, nicht wie die Welt, sondern dass die Welt ist.“
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Biographischer Abriss
- (Der Stellenwert der) Religion im Leben Wittgensteins
- Wesen der Religion
- Religiöser Glaube basiert nicht auf Vernunftschlüssen
- Glaube ist eine Lebenseinstellung
- Können religiöse und nichtreligiöse Menschen einander verstehen?
- Einwände
- Schlussfolgerungen
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit beleuchtet die Philosophie Ludwig Wittgensteins im Hinblick auf Religion und religiösen Glauben. Sie befasst sich mit der Frage, wie Wittgenstein Religion definiert, welche Rolle sie in seinem Leben spielte und wie sich Vernunft und Glaube in seinem Denken zueinander verhalten. Der Fokus liegt dabei auf Wittgensteins Spätphilosophie, wobei frühere Werke und Einflüsse ebenfalls betrachtet werden.
- Definition von Religion nach Wittgenstein
- Bedeutung von Religion im Leben des Philosophen
- Das Verhältnis von Vernunft und religiösem Glauben
- Die Rolle der Sprache in der Auseinandersetzung mit dem Glauben
- Wittgensteins Kritik an traditionellen philosophischen Ansätzen zur Religion
Zusammenfassung der Kapitel
- Einleitung: Die Einleitung führt in das Thema ein und skizziert die wichtigsten Fragen, die die Arbeit behandelt. Sie stellt die Relevanz von Wittgensteins Denken für das Verständnis von Religion und Glauben heraus.
- Biographischer Abriss: Dieses Kapitel beleuchtet wichtige Stationen im Leben Ludwig Wittgensteins, die sein Denken und seine Auseinandersetzung mit Religion beeinflusst haben. Es umfasst seine Kindheit, sein Studium, seinen Militärdienst im Ersten Weltkrieg und seine späteren akademischen Tätigkeiten.
- (Der Stellenwert der) Religion im Leben Wittgensteins: Dieses Kapitel untersucht die Rolle der Religion im Leben des Philosophen. Es analysiert seine persönlichen Ansichten zum Glauben und seine Auseinandersetzung mit religiösen Themen in seinen Schriften.
- Wesen der Religion: In diesem Kapitel erörtert die Arbeit Wittgensteins Verständnis von Religion. Es befasst sich mit seinen Argumenten, dass religiöser Glaube nicht auf Vernunft oder Logik basiert, sondern eine besondere Form der Lebenseinstellung darstellt.
Schlüsselwörter
Die zentralen Begriffe, die in dieser Arbeit behandelt werden, sind Ludwig Wittgenstein, Religion, religiöser Glaube, Vernunft, Sprachphilosophie, Lebensform, Ethik, Tractatus logico-philosophicus, Philosophische Untersuchungen, und die Bedeutung von Sprache und Sprachethik.
- Quote paper
- André Schmiljun (Author), 2008, Wittgenstein über Religion und religiösen Glauben , Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/141067