Seit einigen Jahrhunderten bereits stellt die Textgattung
„Kindergedicht“ einen Baustein der Lyrik dar. Die Entwicklung der
Gedichte war bestimmt von vielen Einflussfaktoren. Steht am
Anfang dieses Prozesses noch die Rezeption als eine Art
„Volksweise“, so kann man, wenn man die heutige
Entwicklungsstufe von Kinderlyrik betrachtet, einiges mehr
feststellen. Das heutige Kindergedicht beschäftigt sich inhaltlich
mit dem Hinterfragen von Sachverhalten, aber auch mit
„Widerspruch“ (REGER 1990, S. 66) und Protest. Die Kinder
werden schon im Grundschulalter mit der „harten“ Wirklichkeit
konfrontiert. Kritische „Reflexionen“ (REGER 1990, S. 64) über
das eigene Ich und über das Verhältnis zu anderen, sowie zur
persönlichen Verantwortung für die Umgebung fließen ebenfalls in
diese lyrische Textform mit ein. Neuere Kindergedichte bilden
zusehends realitätskritische Texte bedingt durch soziokulturelle
Veränderungen und neuen Aspekten in der Erwachsenenlyrik. Auf
stilistisch-syntaktischer Ebene wird versucht, anhand eines
vorgegebenen Rasters die „Kreativität“ (GATTI 1979, S. 66) der
Schüler zu wecken: Schüler stellen selbst Gedichte her. Neben
einem handlungs- und produktionsorientierten Lernprozess kommt
auch das kognitive Moment nicht zu kurz. Gedichtformen werden
zum Teil genutzt, um Übergänge zwischen Lyrik und epischer
Textproduktion methodisch-didaktisch sinnvoller zu gestalten.
Zusammenfassend gesagt, herrscht heute ein aktiver und
produktionsorientierter Umgang mit Kindergedichten, bei dem „mit
Lyrik gearbeitet wird“. Die in dieser Examensarbeit zubanalysierende syntaktische Veränderung von Kindergedichten soll
auch das epochentypische Verständnis und rezeptionsrelevante
Punkte deutlich machen.
Kindergedichte haben nach wie vor den Effekt, die junge
Generation (aber auch die ältere) zu faszinieren. Ihr Zauber und ihr
Anreiz verliert selten seine Wirkung, so dass Generationen von
Menschen in ihren Bann gezogen wurden und werden. Oder wie
kann man sich erklären, dass eine 80jährige Frau, die vor rund
70 Jahren ein Kindergedicht auswendig lernte, dieses noch heute
fehlerlos vortragen kann ?
Kindergedichte sind (nicht nur in unserer Gesellschaft) ein
Kulturgut und sollten als solches auch bewahrt werden.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Inhaltsverzeichnis
- Einleitung: Einführung - Faszination Kinderlyrik
- Begriffsdefinitionen
- Begriffe und primäre Ausdrucksformen der Kinderlyrik
- Kinderreim
- Kinderlied
- Kinderspiel
- Das Kindergedicht
- Syntaktische Untersuchung
- Syntaktische Untersuchungskriterien zur Vorgehensweise bei der Analyse von Kindergedichten
- Forschung und Typologie
- Entstehung und Entwicklung von Kindergedichten
- Typologie der Kinderlyrik
- Gebrauchsverse
- Erlebnis- und Stimmungslyrik
- Reflexionslyrik
- Geschehnislyrik
- Sprachspiele
- Untersuchung und Analyse
- Hermann von Reichenau — „Vogel federlos..."
- Biographische Daten
- Text: „Vogel federlos..."
- Analyse nach syntaktischen Untersuchungskriterien
- Andreas Gryphius — „Auf die Geburt seines ältesten Sohnes"
- Biographische Daten
- Text: „Auf die Geburt seines ältesten Sohnes"
- Analyse nach syntaktischen Untersuchungskriterien
- Magnus Gottfried Lichtwer — „Das Kamel"
- Biographische Daten
- Text: „Das Kamel"
- Analyse nach syntaktischen Untersuchungskriterien
- Johann Wolfgang von Goethe — „Es fing ein Knab ein Vöglein"
- Biographische Daten
- Text: „Es fing ein Knab ein Vöglein"
- Analyse nach syntaktischen Untersuchungskriterien
- Ludwig Tieck — „Miesekätzchen"
- Biographische Daten
- Text: „Miesekätzchen"
- Analyse nach syntaktischen Untersuchungskriterien
- Heinrich Hoffmann von Fallersleben — „Frühlings Ankunft"
- Biographische Daten
- Text: „Frühlings Ankunft"
- Analyse nach syntaktischen Untersuchungskriterien
- Friedrich Güll — „Kletterbüblein"
- Biographische Daten
- Text: „Kletterbüblein"
- Analyse nach syntaktischen Untersuchungskriterien
- Theodor Fontane — „Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland"
- Biographische Daten
- Text: „Herr von Ribbeck auf Ribbeck im Havelland"
- Analyse nach syntaktischen Untersuchungskriterien
- Richard Dehmel — „Die Schaukel"
- Biographische Daten
- Text: „Die Schaukel"
- Analyse nach syntaktischen Untersuchungskriterien
- Christian Morgenstern — „Das Neue Spiel" und „Das Treue Rad"
- Biographische Daten
- Texte: „Das Neue Spiel" und „Das Treue Rad"
- Analyse nach syntaktischen Untersuchungskriterien
- Kurt Schwitters — „Doppelmoppel"
- Biographische Daten
- Text: „Doppelmoppel"
- Analyse nach syntaktischen Untersuchungskriterien
- James Krüss — „Der Sperling und die Schulhofkinder"
- Biographische Daten
- Text: „Der Sperling und die Schulhofkinder"
- Analyse nach syntaktischen Untersuchungskriterien
- Elisabeth Borchers — „September"
- Biographische Daten
- Text: „September"
- Analyse nach syntaktischen Untersuchungskriterien
- Josef Reding — „Friede"
- Biographische Daten
- Text: „Friede"
- Analyse nach syntaktischen Untersuchungskriterien
- Fritz Schmidt — „Was heißt denn das ?"
- Text: „Was heißt denn das ?"
- Analyse nach syntaktischen Untersuchungskriterien
- Schlussbetrachtung
- Literaturangaben
- Literaturverzeichnis
- Bild- und Textquellenverzeichnis
- Sekundärliteratur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die wissenschaftliche Examensarbeit zielt darauf ab, eine diachronische Analyse der Textgattung „Kindergedichte" anhand von syntaktischen Untersuchungsmethoden zu liefern. Die Arbeit untersucht Kindergedichte aus verschiedenen Jahrhunderten detailliert in ihrer Syntax und stellt Verbindungen zwischen Syntax und der interpretatorischen Ebene des Textes her.
- Entwicklung und Wandel der Kinderlyrik über die Jahrhunderte
- Syntaktische Besonderheiten und Merkmale von Kindergedichten
- Verbindung zwischen Syntax und Interpretation
- Epochentypische Merkmale und Rezeptionswirkung von Kindergedichten
- Entwicklung und Wandel der Erziehungsauffassung und Einstellung zum Kind
Zusammenfassung der Kapitel
Die Arbeit beginnt mit einer Einführung in die Faszination der Kinderlyrik und definiert wichtige Begriffe. Anschließend werden die verschiedenen Ausdrucksformen der Kinderlyrik, wie Kinderreim, Kinderlied und Kinderspiel, vorgestellt. Das Kindergedicht im engeren Sinne wird genauer betrachtet und seine Entwicklung von den Anfängen bis zur heutigen Zeit beleuchtet.
Im Anschluss werden verschiedene Kindergedichte aus unterschiedlichen Epochen vorgestellt und anhand von syntaktischen Kriterien analysiert. Die Arbeit untersucht dabei die Satzstruktur, die Wortarten, den Reim, die Metrik und die Versform der Gedichte. Für jedes Gedicht werden die wichtigsten Merkmale und Besonderheiten der Syntax dargestellt und in Bezug zur Epoche und zur Rezeptionswirkung gesetzt.
Die Arbeit endet mit einer Schlussbetrachtung, die die wichtigsten Erkenntnisse der Untersuchung zusammenfasst und die Bedeutung der Kinderlyrik für die Entwicklung von Kindern hervorhebt.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen die Kinderlyrik, die Syntax, die diachronische Analyse, die Textgattung, die Kindergedichte, die Epochen, die Rezeptionswirkung, die Erziehungsauffassung, die Einstellung zum Kind, die Sprachentwicklung, die Sprachförderung und die Sprachspiele.
- Hermann von Reichenau — „Vogel federlos..."
- Arbeit zitieren
- Georg Bauer (Autor:in), 2002, Syntaktische Untersuchungen an Kindergedichten für Kinder der Grundschule, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/14093
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