Stichtag für das Ende des zweiten Weltkriegs ist der 8. Mai 1945, der Tag, an dem Deutschland kapitulierte. Zu diesem Zeitpunkt war das deutsche Heer schon lange nicht mehr wehrfähig und befand sich im Osten und Westen auf dem Rückzug, nur in einigen Kesseln (etwa in und um Berlin) wurde bis zuletzt Widerstand geleistet. Dass dies nicht mehr in dem Glauben an einen möglichen Sieg vonstatten ging, sondern von der Reichsführung befohlen und durch Terror an der eigenen Bevölkerung erzwungen wurde, soll an anderer Stelle erörtert werden.
In der vorliegenden Arbeit liegt der Schwerpunkt auf dem Kriegsende in Köln und Umgebung. Die amerikanischen Truppen durchquerten das Ruhrgebiet bereits Ende Februar und erreichten Köln am 5. März 1945, dessen Bewohner sich ohne weitere Kämpfe ergaben. Bis zur Potsdamer Konferenz (17. Juli bis 2. August), auf der unter anderem die Verwaltung des besetzten Deutschlands geregelt wurde, mussten die Alliierten die Neuordnung der Städte und ländlichen Gebiete allein übernehmen. Die Darstellung solcher Verwaltungsaufgaben anhand eines exemplarischen Beispiels wie Köln gibt einen überschaubaren Einblick in die Stunde Null und ist in diesem Rahmen besser zu bewältigen als der Blick auf das ganze Deutsche Gebiet. Allerdings werde ich auch auf den gesamten Sektor der US-amerikanischen Besatzung eingehen. Dies bietet sich hinsichtlich des Quellenmaterials und der Sekundärliteratur an, das über diese Besatzungszone reichhaltiger ist als beispielsweise über die britische oder französische.
Im Folgenden werde ich nicht nur die verwaltungstechnischen und politisch strukturierenden Aufgaben der amerikanischen Alliierten thematisieren. Zur Sprache kommt auch das Verhältnis zwischen den Besatzern und Bewohnern; als Quelle dafür dienen Zeitzeugenberichte und der „Pocket Guide to Germany“ für Soldaten aus den USA.
Das erste Kapitel ist ausserdem dem Einmarsch der alliierten Truppen in Westdeutschland gewidmet, da dies das Thema meines vorangegangenen Referats war und zum Verständnis der Ausgangslage hilfreich ist.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Der Kampf vor der Kapitulation
- Einmarsch der Amerikaner in Köln
- Das Military Government Detachment E1H2
- Der Pocket Guide
- Aufbau einer Stadtverwaltung
- Entnazifizierung
- Wiederaufbau der Stadt
- Gesundheitswesen
- Ernährung
- Arbeit
- Recht und Ordnung
- Infrastruktur
- Kultur
- Diplaced Persons
- Schluss
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit untersucht die Rolle der Amerikanischen Militärregierung in Köln von März bis Juli 1945 und beleuchtet die Herausforderungen und Aufgaben der Besatzungsmacht in der unmittelbaren Nachkriegszeit.
- Die Situation in Köln vor dem Einmarsch der Amerikaner
- Die Organisation und Aufgaben der amerikanischen Militärregierung
- Die Herausforderungen des Wiederaufbaus der Stadt
- Das Verhältnis zwischen Besatzern und Bewohnern
- Die Bedeutung des „Pocket Guide to Germany“ als Quelle für die Untersuchung
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Arbeit ein und beschreibt den zeitlichen und räumlichen Rahmen der Untersuchung. Das erste Kapitel befasst sich mit der militärischen Situation in Westdeutschland im Vorfeld der Kapitulation und schildert den Rückzug der deutschen Wehrmacht sowie die strategischen Entscheidungen der Alliierten. Das zweite Kapitel widmet sich dem Einmarsch der amerikanischen Truppen in Köln und beschreibt die Zerstörung der Stadt durch Bombenangriffe, die Reaktion der Bevölkerung und die ersten Schritte der amerikanischen Militärregierung.
Schlüsselwörter
Amerikanische Militärregierung, Köln, Kriegsende 1945, Wiederaufbau, Entnazifizierung, „Pocket Guide to Germany“, Zeitzeugenberichte, Militärverwaltung, Besatzungsmacht, Stunde Null.
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- Anna-Maria Heinemann (Autor), 2008, Die Amerikanische Militärregierung in Köln von März bis Juli 1945, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/140863