Ich möchte in dieser Arbeit im ersten Teil auf den Begriff Schatten in der Psychologie C.G. Jungs eingehen. In diesem werde ich auch kurz auf die Bibel, das Neue Testament, eingehen und zwar in bezug auf Jesus und den Teufel. Im zweiten Teil möchte ich mit einem Ausschnitt aus dem Lukas Evangelium (4,1-13), an Hand der Versuchung Jesu durch den Teufel, das Symbol des Schattens aus der Psychologie C.G. Jungs auf die betreffende Bibelstelle anwenden. Dazu werde ich den Ausschnitt zuerst kurz wiedergeben und beschreiben und anschließend im Hinblick auf die im ersten Teil meiner Arbeit aufgeführten Eigenschaften und Bedeutungen des Schattens interpretieren. Im dritten Teil möchte ich schließlich kurz Stellung nehmen zum Thema Träume in der Bibel und den Nutzen für die heutige Zeit wobei ich hier auf Grundlage der Archetypen und Symbole argumentieren möchte.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Der Schatten
3. Jesu Versuchung durch den Teufel (Lukas 14,1-13)
3.1 Beschreibung
3.2 Deutung
4. Die Bibel und der Traum
Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Ich möchte in dieser Arbeit im ersten Teil auf den Begriff Schatten in der Psychologie C.G. Jungs eingehen. In diesem werde ich auch kurz auf die Bibel, das Neue Testament, eingehen und zwar in Bezug auf Jesus und den Teufel. Im zweiten Teil möchte ich mit einem Ausschnitt aus dem Lukas Evangelium (4,1-13), an Hand der Versuchung Jesu durch den Teufel, das Symbol des Schattens aus der Psychologie C.G. Jungs auf die betreffende Bibelstelle anwenden. Dazu werde ich den Ausschnitt zuerst kurz wiedergeben und beschreiben und anschließend im Hinblick auf die im ersten Teil meiner Arbeit aufgeführten Eigenschaften und Bedeutungen des Schattens interpretieren. Im dritten Teil möchte ich schließlich kurz Stellung nehmen zum Thema Träume in der Bibel und den Nutzen für die heutige Zeit wobei ich hier auf Grundlage der Archetypen und Symbole argumentieren möchte.
2. Der Schatten
Nach der Vorstellung C.G. Jungs beinhaltet die Psyche „die Gesamtheit aller bewussten und unbewussten psychischen Vorgänge, während die Seele mehr einen Funktionskomplex mit einem gewissen Persönlichkeitscharakter darstellt. Die Ganzheit der Psyche wird differenziert nach dem Bewusstsein und dem Unbewussten.“[1] Es gibt eine weitere Unterteilung in Individualpsyche und Kollektivpsyche. Kollektiv bedeutet hierbei, dass sie allen Menschen gemein ist und sich im Laufe der Jahre und Jahrhunderte durch die verschiedenen Generationen hindurch entwickelt hat oder schlicht ein Erbe aus vergangenen Zeiten ist. „Kollektiv sind alle Grundformen des Denkens und Fühlens, alle Grundtriebe sowie die Übereinkunft der Menschen darüber, was allen gemeinsam ist.“[2] Man unterscheidet von diesem kollektiven Unbewussten das persönliche Unbewusste, dies setzt sich zusammen aus dem, „was wir einmal erlebt bzw. erlitten haben, jedoch vergessen oder ganz gern „verdrängen“, weil es uns nach den Moralmaßstäben unserer Gesellschaft als Tabu erscheint.“[3]
Dieses Unbewusste „manifestiert sich in Traumbildern und Phantasien bzw. Visionen.“[4] Quellen bestimmter Bilder/Symbole/Phantasien sind hierbei die so genannten Archetypen. Diese sind unsichtbare und unanschauliche Wirkfaktoren im Unbewussten des Menschen[5]. Sie geben den archetypischen Bildern und Symbolen eine Ordnung, wobei sich kein Bild vollständig entschlüsseln lässt. Zwar kann man durch Analyse bestimmte Bedeutungen erkennen aber gänzlich lassen sie sich nicht erklären etwas bleibt stets im Unbewussten. Und dennoch „handelt es sich offensichtlich nicht um bloße Bilder, sondern um ein seelisches Potential, dessen Bedeutung Fall für Fall gar nicht ernst genug genommen werden kann.“[6]
Eines dieser Symbole ist der Schatten, er kann sowohl aus dem persönlichen als auch aus dem kollektiven Unbewussten heraus auftreten. Der Schatten steht nach C.G. Jung unter anderem für das gegensätzliche „Ich“. „Darunter werden alle dunklen Charakterzüge und dunklen Aspekte der Persönlichkeit verstanden. Es sind nicht nur die kleinen Schwächen und Schönheitsfehler, sondern alle inferioren Persönlichkeitsanteile, deren unterste Schichten sich kaum von der Triebhaftigkeit eines Tieres unterscheiden lassen. Zum Schatten gehören alle verdrängten, minderwertigen und schuldhaften Anteile der Person, die bisher unbewusst herrschten und der Integration ins Bewusstsein harrten.“[7] So kann man unter dem Begriff Schatten die Wesenszüge, die man auch als böse bezeichnen kann, zusammenfassen. Der Schatten findet sich in den verschiedensten Ausprägungen in der Mythologie verschiedener Völker oder auch der Literatur wieder. Beispiele hierfür sind unter anderem der Mephisto in Goethes Faust oder Hermann Hesses Steppenwolf. Nach Jung gehört dieser zu jedem Individuum untrennbar hinzu und die Beschäftigung mit ihm ist eine wichtige Etappe auf dem Weg zur Selbstverwirklichung bzw. zur Ausgeglichenheit des seelischen Befindens/ der Psyche. Denn, dass der Schatten all jene dunklen Charakterzüge und dunklen Aspekte der Persönlichkeit verkörpert und diese im Unbewussten liegen und erst ins Bewusstsein integriert werden müssen „ist ein schwieriges moralisches Problem und zugleich ein wichtiger Schritt zur Selbsterkenntnis.“[8]
„Die Bewusstmachung des Schattens ist nicht nur in der Anfangsarbeit der analytischen Psychotherapie eine wichtige Aufgabe, sondern darüber hinaus eine Lebensaufgabe für jeden Menschen.“[9] Oftmals wird der eigene Schatten auf bekannte gleichgeschlechtliche Personen übertragen und die vermeintlichen Ursachen am gegenüber entdeckt und auszumerzen versucht. Aufgabe ist es sich mit seinen verborgenen Sehnsüchten, Begabungen und Trieben usw. auseinanderzusetzen. Um dies zu können, muss man sie allerdings als zu sich gehörend erkennen und verstehen. Oft befremdet den Menschen ein Auftreten seines eigenen Schattens und es ist besonders schwierig sich mit den eigenen, innersten Gegensätzen auseinanderzusetzen. Jung unterscheidet die Form des „persönlichen Schatten“ und die des „kollektiven Schatten“, wobei die erste Form kaum gelebte seelische Züge des Individuums darstellt, die zweite die „Rückseite“ des herrschenden Zeitgeistes[10]. Der Schatten muss allerdings nicht unbedingt „schlechte“ Seiten des Individuums aufzeigen. Er tritt dort auf, wo Dinge im verborgenen liegen, bei Eigenschaften die nicht oder nicht zur Genüge genutzt werden. So kann sein Ursprung auch aus positiven Wesenheiten herrühren, allerdings wird er meist mit dem Bösen in Verbindung gebracht. Getreu der Annahme Jungs, dass alles seinen Gegensatz bzw. ein ergänzendes vervollständigendes Gegenüber besitzt, ist für Jung das Böse allerdings nicht darin begründet, dass das Gute fehlt. Vielmehr ist ohne das Böse das Gute nicht vorhanden und umgekehrt. Das Böse ergänzt das Gute und gehört untrennbar zu jedem Menschen. Jung zieht in diesem Fall eine Parallele zur Kirche und dem in ihr beschriebenen Bild des Teufels. Er ist, nach Jung, dazu geeignet um die böse Macht im Unbewussten zu beschreiben[11]. In der Bibel selbst tritt der Schatten in verschiedensten Formen und Texten auf. Sowohl im Alten Testament z.B. in der Form Kains, der seinen Bruder Abel ermordet, als auch im Neuen Testament, eben als Teufel der Jesus in Versuchung führt. Das letztere Beispiel möchte ich aufnehmen und im Weiteren an Lukas 4,1-13 bearbeiten.
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[1] Hark, Helmut: Lexikon Jungscher Grundbegriffe S. 134
[2] Hark, Helmut: Lexikon Jungscher Grundbegriffe S. 135
[3] Wehr, Gerhard: Selbsterfahrung durch C.G. Jung S. 14
[4] Wehr, Gerhard: Selbsterfahrung durch C.G. Jung S. 14
[5] Hark, Helmut: Lexikon Jungscher Grundbegriffe S.26
[6] Wehr, Gerhard: Selbsterfahrung durch C.G. Jung S. 15
[7] Hark, Helmut: Lexikon Jungscher Grundbegriffe S. 145
[8] Hark, Helmut: Lexikon Jungscher Grundbegriffe S. 145
[9] Hark, Helmut: Lexikon Jungscher Grundbegriffe S. 145f
[10] Jacobi, Jolande: Die Psychologie von C.G. Jung S.112/113
[11] Hark, Helmut: Lexikon Jungscher Grundbegriffe S. 38
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