In dieser Arbeit werde ich mich mit der langen Reise eines durch Importwaren übermittelten Motivs beschäftigen, nämlich der Lotusblüte. Ursprünglich in der buddhistischen Kunst als Symbol der Reinheit verwendet, gelangte es durch den Import von Ostasiatika ins Mamlukenreich, wo es in vielen Kunstgattungen reichlich rezipiert wurde. Von diesen werde ich mich in dieser Arbeit auf die Architektur konzentrieren. Um der Frage des Transfers über das Mittelmeer nachgehen, werde ich mir die venezianische Gotik anschauen, da Venedig in engem Kontakt mit den Mamlukenreich stand. Zugleich werde ich Ausschau nach verwandten Motiven halten, die wegen der optischen Ähnlichkeit eine ähnliche oder gar austauschbare Verwendung aufwiesen. Zunächst einmal kam das Motiv von buddhistischen in eher muslimisch geprägte Kontexte, und beim weiteren Transfer über das Mittelmeer erneut in einen anderen. Inwiefern bei dieser kontinuierlichen Weitergabe und Wechsel durch Kulturen, geprägt durch verschiedene Religionen, die Bedeutungen dieses Motivs von einer Religion zur anderem, oder gar von einer religiösen in eine profane Umdeutung umschwang, möchte ich beantworten. Wichtig ist mir bei der Betrachtung dieser transkulturellen, -konfessionellen und -medialen Ausbreitungsgeschichte die Trennung der Religion von Kultur im Allgemeinen, da die Religion nicht zwangsläufig jeden einzelnen Bereich der Kultur vollständig vorformen muss.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Verwendung in der mamlukischen Architektur
- Mögliche Rezeption in der venezianischen Gotik
- Conclusio
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Verbreitung des Lotusblütenmotivs, beginnend mit seiner Verwendung in der buddhistischen Kunst, über seine Rezeption in der mamlukischen Architektur bis hin zu möglichen Einflüssen auf die venezianische Gotik. Das Hauptziel ist es, den transkulturellen und transkonfessionellen Transfer dieses Motivs zu analysieren und die Veränderungen seiner Bedeutung im Kontext verschiedener kultureller und religiöser Umgebungen zu beleuchten.
- Die Reise des Lotusblütenmotivs von Ostasien nach Europa
- Die Verwendung des Lotusblütenmotivs in der mamlukischen Architektur
- Vergleichbare Motive und deren Verwendung
- Die Bedeutung des Motivs in verschiedenen kulturellen und religiösen Kontexten
- Der Einfluss des Mamlukenreichs auf die Verbreitung des Motivs im Mittelmeerraum
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung beschreibt den Import ostasiatischer Artefakte, insbesondere Seidenstoffe und Keramiken, ins Mamlukenreich des 14. Jahrhunderts. Sie hebt die Bedeutung des Handels für die Verbreitung von Motiven hervor und fokussiert sich auf die Lotusblüte als ein Beispiel für den transkulturellen Austausch. Die Arbeit untersucht die Transformation des Motivs von buddhistischen in muslimische und schließlich europäische Kontexte und analysiert, wie sich seine Bedeutung im Laufe dieses Prozesses verändert hat. Der Fokus liegt auf der Architektur, insbesondere im Vergleich mamlukischer und venezianischer Beispiele, um den Transfer über das Mittelmeer zu untersuchen. Die Trennung von Religion und Kultur wird als wichtiger Aspekt der Analyse betont.
Verwendung in der mamlukischen Architektur: Dieses Kapitel analysiert die Verwendung des Lotusblütenmotivs in der mamlukischen Architektur anhand von vier Beispielen: der Sultan-Hassan-Moschee, der Madrasa al-Nasir, der Taybarsiyya Madrasa und der Madrasa Sultan-al-Zahir-Barquq. Es beschreibt die unterschiedlichen Gestaltungsweisen des Motivs, von vereinfachten Darstellungen bis hin zu komplexen Rankenmustern. Die Analyse berücksichtigt die Materialien, Farben und die räumliche Anordnung der Motive und legt den Fokus auf die jeweilige Funktion und Bedeutung des Motivs im Kontext des jeweiligen Bauwerks. Die verschiedenen Ausprägungen des Motivs werden detailliert beschrieben und miteinander verglichen, um Gemeinsamkeiten und Unterschiede herauszuarbeiten. Die Simplifizierung des Motivs in der Architektur im Vergleich zu den Textilien und Keramiken wird als Anpassung an den Arbeitsaufwand interpretiert.
Schlüsselwörter
Lotusblüte, Mamluken, Architektur, Venezianische Gotik, Transkultureller Austausch, Transkonfessioneller Transfer, Mittelmeerraum, 14. Jahrhundert, Ornament, Dekoration, Buddhistische Kunst, Islamische Kunst, Motivtransformation.
Häufig gestellte Fragen zur Arbeit: "Der transkulturelle Transfer des Lotusblütenmotivs"
Was ist das Thema dieser Arbeit?
Die Arbeit untersucht den transkulturellen und transkonfessionellen Transfer des Lotusblütenmotivs von Ostasien über das Mamlukenreich bis hin zur venezianischen Gotik. Der Fokus liegt auf der Analyse der Veränderungen der Bedeutung des Motivs in verschiedenen kulturellen und religiösen Kontexten und seiner Verbreitung über den Mittelmeerraum.
Welche Zielsetzung verfolgt die Arbeit?
Das Hauptziel ist die Analyse des transkulturellen und transkonfessionellen Transfers des Lotusblütenmotivs und die Erforschung seiner Bedeutungswandels in buddhistischen, muslimischen und europäischen Kontexten. Die Arbeit beleuchtet den Einfluss des Handels und die Anpassung des Motivs an verschiedene künstlerische und architektonische Stile.
Welche Kapitel umfasst die Arbeit?
Die Arbeit beinhaltet eine Einleitung, ein Kapitel zur Verwendung des Lotusblütenmotivs in der mamlukischen Architektur, ein Kapitel zu möglichen Rezeptionen in der venezianischen Gotik und eine Schlussfolgerung (Conclusio).
Welche Aspekte der mamlukischen Architektur werden untersucht?
Das Kapitel zur mamlukischen Architektur analysiert die Verwendung des Lotusblütenmotivs an vier Beispielen: der Sultan-Hassan-Moschee, der Madrasa al-Nasir, der Taybarsiyya Madrasa und der Madrasa Sultan-al-Zahir-Barquq. Es werden Gestaltungsweisen, Materialien, Farben, räumliche Anordnung und die Bedeutung des Motivs im jeweiligen Kontext untersucht.
Wie wird der Vergleich zwischen mamlukischer und venezianischer Architektur vorgenommen?
Die Arbeit vergleicht die Verwendung des Lotusblütenmotivs in der mamlukischen und venezianischen Architektur, um den Transfer des Motivs über das Mittelmeer zu beleuchten. Der Fokus liegt dabei auf der Transformation des Motivs und seiner Bedeutung in unterschiedlichen kulturellen Kontexten.
Welche Rolle spielt der Handel im Kontext dieser Arbeit?
Der Import ostasiatischer Artefakte, insbesondere Seidenstoffe und Keramiken, ins Mamlukenreich des 14. Jahrhunderts, wird als wichtiger Faktor für die Verbreitung des Lotusblütenmotivs hervorgehoben. Der Handel wird als Motor des transkulturellen Austausches betrachtet.
Welche Schlüsselwörter beschreiben den Inhalt der Arbeit?
Die wichtigsten Schlüsselwörter sind: Lotusblüte, Mamluken, Architektur, Venezianische Gotik, Transkultureller Austausch, Transkonfessioneller Transfer, Mittelmeerraum, 14. Jahrhundert, Ornament, Dekoration, Buddhismus, Islam, Motivtransformation.
Wie wird die Bedeutung des Lotusblütenmotivs analysiert?
Die Arbeit analysiert die Bedeutung des Lotusblütenmotivs in verschiedenen kulturellen und religiösen Kontexten und untersucht, wie sich seine Bedeutung im Laufe seines Transfers verändert hat. Die Trennung von Religion und Kultur wird als wichtiger Aspekt der Analyse betrachtet.
Welche Schlussfolgerung zieht die Arbeit?
(Die konkrete Schlussfolgerung wird in der Arbeit selbst dargestellt. Diese FAQ fasst nur den Inhalt der vorliegenden Übersicht zusammen.)
- Quote paper
- Rastagar Munir (Author), 2022, Die Rolle der Mamluken bei der Ausbreitung des Motivs der Lotusblüte und weiteren Ornamenten im Mittelmeerraum des 14. Jahrhunderts, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1408215