Das Aufwerfen interessanter Fragen, die Erforschung von Naturphänomenen, um neues Wissen und neue Erkenntnisse zu generieren, das ist die primäre Aufgabe der Grundlagenforschung, die daher als ein bedeutender Faktor für Innovationen, Wachstum und künftigen Wohlstand der Gesellschaft angesehen wird. Doch lediglich rund 5% der privatwirtschaftlichen Forschungsaufwendungen werden im scheinbar so bedeutenden Bereich der Grundlagenforschung investiert. Ein Großteil der betriebenen Grundlagenforschung wird stattdessen durch staatliche Institutionen bereitgestellt und finanziert oder zumindest durch staatliche Forschungs- und Technologiepolitik gefördert.
Ziel dieser Arbeit ist es daher zu untersuchen, welche Argumente einen Staatseingriff im Bereich der Grundlagenforschung rechtfertigen könnten bzw. was gegen einen derartigen Eingriff in die marktwirtschaftliche Ordnung spricht.
Dazu ist zunächst der Bereich der Grundlagenforschung zu definieren und von anderen Bereichen der Forschung und Entwicklung abzugrenzen, bevor im Anschnitt 3 Kriterien insbesondere aus der Theorie des Marktversagens, die einen Staatseingriff rechtfertigen könnten, diskutiert werden. Im Teil 4 dieser Arbeit werden dann Argumente herausgearbeitet, die gegen einen Staatseingriff und somit für einen Rückzug des Staates aus der Bereitstellung der Grundlagenforschung sprechen. Abschnitt 5 würdigt die g ewonnenen Erkenntnisse im Hinblick auf die Frage, ob Grundlagenforschung letztlich Staatsaufgabe sein sollte und gibt einen Ausblick auf sich anschließende Fragestellungen, die im Rahmen dieser Arbeit nicht diskutiert werden können.
Inhaltsverzeichnis
- Problemstellung und Zielsetzung
- Definition und Abgrenzung der Grundlagenforschung
- Grundlagenwissen - ein öffentliches Gut
- Wissens-Spillovers
- Unteilbarkeiten, Informationsmängel und Risikoaversion, Zeitpräferenz
- Argumente gegen eine staatliche Bereitstellung und Finanzierung der Grundlagenforschung
- Informationsprobleme
- Mitnahme- bzw. Crowding-out-Effekte
- Wirtschaftspolitische Aspekte
- Abschließende Würdigung und Ausblick
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit befasst sich mit der Frage, ob Grundlagenforschung vom Staat bereitgestellt und finanziert werden sollte. Die Analyse untersucht die Argumente für und gegen einen staatlichen Eingriff im Bereich der Grundlagenforschung, um zu beurteilen, ob dieser gerechtfertigt ist oder nicht.
- Definition und Abgrenzung der Grundlagenforschung
- Argumente für einen staatlichen Eingriff
- Argumente gegen einen staatlichen Eingriff
- Die Rolle von staatlichen Förderungsmaßnahmen
- Die Bedeutung von Grundlagenforschung für Innovation und Wohlstand
Zusammenfassung der Kapitel
Problemstellung und Zielsetzung
Die Arbeit stellt die Frage nach der Notwendigkeit staatlicher Bereitstellung und Finanzierung von Grundlagenforschung in den Vordergrund. Sie beleuchtet den geringen Anteil privatwirtschaftlicher Investitionen in Grundlagenforschung und analysiert die Gründe für die dominierende Rolle des Staates in diesem Bereich.
Definition und Abgrenzung der Grundlagenforschung
Das Kapitel definiert den Begriff der Grundlagenforschung und grenzt sie von der angewandten Forschung ab. Es werden die charakteristischen Merkmale der Grundlagenforschung hinsichtlich ihrer Zielsetzung, des Wissensgewinns und des Bezugs zu praktischen Problemen erläutert.
Argumente für eine staatliche Bereitstellung und Finanzierung der Grundlagenforschung
Dieses Kapitel präsentiert Argumente aus der Theorie des Marktversagens, die einen staatlichen Eingriff in die Bereitstellung von Grundlagenforschung rechtfertigen könnten. Dazu zählen das öffentliche Gut-Charakter des Grundlagenwissens, Wissens-Spillovers und Unteilbarkeiten, Informationsmängel sowie Risikoaversion und Zeitpräferenz.
Argumente gegen eine staatliche Bereitstellung und Finanzierung der Grundlagenforschung
Das Kapitel widmet sich Argumenten, die gegen einen staatlichen Eingriff und für einen Rückzug des Staates aus der Bereitstellung von Grundlagenforschung sprechen. Es werden Informationsprobleme, Mitnahme- bzw. Crowding-out-Effekte und wirtschaftspolitische Aspekte diskutiert.
Schlüsselwörter
Grundlagenforschung, staatliche Bereitstellung, Finanzierung, Marktversagen, öffentliches Gut, Wissens-Spillovers, Informationsprobleme, Crowding-out-Effekte, Wirtschaftspolitik, Innovation, Wohlstand.
- Arbeit zitieren
- Marcus Rothamel (Autor:in), 2003, Muss Grundlagenforschung vom Staat bereitgestellt und finanziert werden?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/14077