Es gibt wohl nur sehr wenige Philosophen, bei denen das Denken so eng mit dem Leben verknüpft ist wie bei Sören Kierkegaard. Demzufolge liegt die Versuchung nahe, Kierkegaards Denken und Schreiben als Ausdruck seines Lebens zu werten und damit auch eventuell – zu entwerten. Obwohl sich intimste Tagebuchaufzeichnungen und Liebesbriefe in seinen ästhetisch-philosophischen Schriften wiederfinden lassen und einige seiner Bücher als Botschaft für eine einzige Person gedacht sind, dass die unglückselige Verlobungsgeschichte von ihn immer wieder erneut thematisiert und philosophisch reflektiert wurde, läßt zunächst auf eine außergewöhnliche Einheit von Leben und Werk schließen. Vieles wird natürlich erst durch Kierkegaards Lebensgeschichte verständlich, dennoch gehen die Bewegungen und Ergebnisse, wie die Triftigkeit und Bündigkeit seines Denkens weit über die Kontingenz eines Lebenslaufes hinaus. Offensichtlich gehört Kierkegaard auch zu jener Art von Menschen, deren geistiges Schaffen durch ein bedeutsames Erlebnis bestimmt ist und dementsprechend aus lauter Variationen zu ein und demselben Thema, aus der vielfältigen und vielschichtigen Abwandlung eines einzigen Grundmotivs zu bestehen scheint. Von der Kraft, die sich aus solch einem großen Erlebnis heraus entwickeln kann, sagt Nietzsche einmal: „aus sich heraus eigenartig zu wachsen, Vergangenes und Fremdes umzubilden und einzuverleiben, Wunden auszuheilen, Verlorenes zu ersetzen, zerbrochene Formen aus sich nachzuformen“ und meint, dass es Menschen gäbe, die diese Kraft so wenig besäßen, dass sie an einem einzigen Erlebnis, an einem einzigen Schmerz wie an einem kleinen blutigen Riß verbluteten.
Inhaltsverzeichnis
- Vorwort
- Einleitung
- Kierkegaard, Leben und Werk - Leitgedanken
- "Der Begriff Angst – Eine schlichte psychologisch-andeutende Überlegung in Richtung auf das dogmatische Problem der Erbsünde"
- Die Möglichkeit oder der Schwindel der Freiheit
- Abschließende Gedanken und Folgerungen
- Anhang
- Literaturverzeichnis
- Primärliteratur
- Sekundärliteratur
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Hausarbeit befasst sich mit dem Begriff der Angst im Werk von Søren Kierkegaard. Sie analysiert Kierkegaards philosophische Auseinandersetzung mit der Angst und untersucht, wie er sie als ein zentrales Element der menschlichen Existenz begreift. Die Arbeit beleuchtet die Bedeutung der Angst für Kierkegaards Philosophie und ihre Relevanz für die Frage nach der menschlichen Freiheit und der Beziehung des Menschen zu Gott.
- Die Angst als Ausdruck der menschlichen Freiheit
- Die Angst als Herausforderung für die menschliche Existenz
- Die Angst als Brücke zwischen dem Menschen und Gott
- Die Angst als Ausgangspunkt für die Selbstfindung
- Die Angst als Ausdruck der menschlichen Endlichkeit
Zusammenfassung der Kapitel
Die Einleitung führt in die Thematik der Hausarbeit ein und stellt den Autor Søren Kierkegaard sowie seine philosophischen Grundgedanken vor. Sie beleuchtet die enge Verknüpfung von Kierkegaards Leben und Werk und zeigt auf, wie seine persönlichen Erfahrungen seine philosophischen Reflexionen prägten. Die Einleitung stellt die zentrale Bedeutung der Angst für Kierkegaards Philosophie heraus und gibt einen Überblick über die Themen, die in der Hausarbeit behandelt werden.
Das Kapitel "Kierkegaard, Leben und Werk - Leitgedanken" bietet einen kurzen biographischen Abriss von Kierkegaards Leben und beleuchtet seine wichtigsten Werke. Es zeigt auf, wie Kierkegaards Leben von einer tiefen inneren Zerrissenheit geprägt war und wie diese Zerrissenheit sich in seinen philosophischen Schriften widerspiegelt. Das Kapitel beleuchtet die zentralen Themen von Kierkegaards Philosophie, wie die Frage nach der menschlichen Freiheit, die Beziehung des Menschen zu Gott und die Bedeutung der Angst für die menschliche Existenz.
Das Kapitel "Der Begriff Angst – Eine schlichte psychologisch-andeutende Überlegung in Richtung auf das dogmatische Problem der Erbsünde" analysiert Kierkegaards philosophische Auseinandersetzung mit der Angst. Es untersucht, wie Kierkegaard die Angst als ein zentrales Element der menschlichen Existenz begreift und welche Rolle sie für die Frage nach der menschlichen Freiheit und der Beziehung des Menschen zu Gott spielt. Das Kapitel beleuchtet die verschiedenen Facetten der Angst, wie die Angst vor der Freiheit, die Angst vor dem Nichts und die Angst vor Gott.
Schlüsselwörter
Die Schlüsselwörter und Schwerpunktthemen des Textes umfassen den Begriff der Angst, die menschliche Freiheit, die Beziehung des Menschen zu Gott, die Selbstfindung, die menschliche Endlichkeit, Søren Kierkegaard, Philosophie, Existenzphilosophie, Theologie, Religionsphilosophie, Psychologie, Literaturwissenschaft.
- Quote paper
- Marta Cornelia Broll (Author), 2004, Sören Aabye Kierkegaard - Der Begriff Angst, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/140664