In dieser Arbeit soll die Soziale Arbeit im Bereich der Altenpflege beleuchtet werden, auch wenn das Phänomen des Burnouts in allen Berufen vorkommt. Burnout im Allgemeinen und besonders in der Sozialarbeit hat viele soziale und ökonomische Auswirkungen. Für die Institutionen, in denen Burnout- Erkrankte tätig sind bedeutet dies, dass die Effektivität der Arbeit verringert wird. Die Zahl der Arbeitsausfälle, die durch Burnout verursacht sind, erhöht sich zunehmend. Viele Betroffene geben den Beruf schließlich auf und gehen vorzeitig in den Ruhestand. LEITER und MASLACH haben herausgefunden, dass der Schaden für die allgemeine Gesundheit durch Burnout so groß ist wie durch Übergewicht und Rauchen zusammen. Ursprünglich galt Burnout als eine spezifische Problematik von helfenden Berufen. Ausbrennen konnten demnach zum Beispiel Krankenschwestern und Krankenpfleger, Lehrer*innen und Sozialarbeiter*innen, die sich im Bemühen um das Wohl ihrer Mitmenschen verausgaben. Später wurde Burnout dann eher als Manager- Krankheit wahrgenommen, die vor allem im Dauerstress stehenden Leistungsträger*innen betreffen soll. Zwischenzeitlich wurde jedoch deutlich, dass ein Burnout nicht nur gestresste Manager*innen oder Helfer*innen treffen kann, sondern praktisch alle Bevölkerungsgruppen vom Burnout betroffen sind.
Fußballtrainer Ralf Rangnick, Fernsehkoch Tim Mälzer und der Politiker Thomas Platzeck stehen als Persönlichkeiten stellvertretend für das Burnout- Syndrom, welches in der medialen Öffentlichkeit in den letzten Jahren eine stetig wachsende Bedeutung einnahm. Dabei bestehen unterschiedliche Ansichten über den Zusammenhang des Phänomens. Krankenkassen, Rentenversicherungen und Fachverbände veröffentlichen immer neue alarmierende Zahlen über vermehrte Krankschreibungen und frühzeitige Berentungen wegen psychischer Störungen. Es gibt aber keine klaren Aussagen über Burnout- Erkrankungen selbst, da die Weltgesundheitsorganisation erst im Mai 2019 Burnout als Krankheit anerkannt hat. In der Internationalen Klassifikation der Krankheiten (ICD) der WHO ist nun Burnout als Syndrom aufgrund von “chronischen Stress am Arbeitsplatz, der nicht erfolgreich verarbeitet wird” definiert. Explizit weist die WHO darauf hin, dass der Begriff Burnout ausschließlich im beruflichen Zusammenhang und nicht für Erfahrungen in anderen Lebensbereichen verwendet werden sollte. Die neue Klassifikationsliste mit dem Namen ICD-11 soll im Januar 2022 in Kraft treten.
- Arbeit zitieren
- Heidi Graf (Autor:in), 2021, Burnout – ein besonderes Problem für die Soziale Arbeit im Berufsfeld Altenpflege. Hintergründe, Erklärungsansätze und Handlungsstrategien zur Prävention und Intervention, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1405529
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