Technischer Fortschritt und stetige wirtschaftliche Weiterentwicklung drängen insbesondere industrielle Unternehmen zu ständiger Erweiterung und Erneuerung ihrer Technologien und Innovationen. Um in dem sich rasch ändernden wirtschaftlichen Umfeld und unter dem Druck der Konkurrenz langfristig bestehen zu können, müssen Unternehmen ihre Produkte, Serviceleistungen und Prozesse fortwährend den Anforderungen des Wettbewerbs anpassen. Die Fähigkeit zur Wandlung trägt entscheidend zum Erfolg und dem Fortbestand der Unternehmen bei. Diese Relevanz ist unter anderem ein Grund dafür, dass Technologie- und Innovationsmanagement seit Jahrzehnten in der strategischen Unternehmensführung immer mehr an Bedeutung zunehmen.
Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, einen Beitrag zum Verständnis von heutigem Technologie- und Innovationsmanagement zu leisten und deren Bedeutung in industriellen Unternehmen zu erläutern.
Inhaltsverzeichnis
1 Einleitung
1.1 Problemstellung und Zielsetzung
1.2 Gang der Untersuchung
2 Begriffliche Grundlagen
2.1 Technologie
2.2 Innovation
3 Technologie- und Innovationsmanagement am Beispiel der Firma Henkel
3.1 Ausgestaltung des Technologie- und Innovationsmanagements
3.2 Entwicklung des Innovationsmanagements bei Henkel
3.3 Portfoliomanagement bei Henkel
4 Weiterentwicklungstendenzen im dynamischen Markt- und Wettbewerbsumfeld
5 Schnittstellenmanagement
5.1 Gestaltung der Schnittstellen zu anderen Funktionsbereichen
5.2 Gestaltung der Schnittstellen zu anderen Wertschöpfungs- partnern
6 Resumée und Schlussbetrachtung
Verzeichnis des Anhangs
Anhang
Literaturverzeichnis
1 Einleitung
1.1 Problemstellung und Zielsetzung
Technischer Fortschritt und stetige wirtschaftliche Weiterentwicklung drängen insbe-sondere industrielle Unternehmen zu ständiger Erweiterung und Erneuerung ihrer Tech-nologien und Innovationen.1 Um in dem sich rasch ändernden wirtschaftlichen Umfeld und unter dem Druck der Konkurrenz langfristig bestehen zu können, müssen Unter-nehmen ihre Produkte, Serviceleistungen und Prozesse fortwährend den Anforderungen des Wettbewerbs anpassen. Die Fähigkeit zur Wandlung trägt entscheidend zum Erfolg und dem Fortbestand der Unternehmen bei.2 Diese Relevanz ist unter anderem ein Grund dafür, dass Technologie- und Innovationsmanagement seit Jahrzehnten in der strategischen Unternehmensführung immer mehr an Bedeutung zunehmen.3
Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, einen Beitrag zum Verständnis von heutigem Technologie- und Innovationsmanagement zu leisten und deren Bedeutung in industriel-len Unternehmen zu erläutern.
1.2 Gang der Untersuchung
Der Schwerpunkt dieser Arbeit liegt auf der Analyse der Ausgestaltung des Technolo-gie- und Innovationsmanagements in produzierenden Unternehmen. In der Fachliteratur wird oftmals ein sehr breites Spektrum zum Thema Technologie- und Innovationsma-nagement behandelt. So gehen einige Autoren zum Thema Innovationsmanagement z.B. auf Instrumente und Techniken zur Ideengenerierung, auf Möglichkeiten zur Förderung von Motivation der Mitarbeiter und weitere Aspekte genauer ein.4
Auf ein Eingehen auf das breite Spektrum Bereich des Technologie- und Innovations-managements soll hier auf Grund des begrenzten Umfangs der Untersuchung bewusst verzichtet werden, um die Bedeutung der geschickten Anwendung des Technologie-und Innovationsmanagements herauszustellen.
Im zweiten Kapitel werden zunächst die Begriffe Technologie und Innovation genauer definiert, um eine Grundlage zur weiteren Betrachtung zu schaffen.
Im Kapitel 3.1 wird die Ausgestaltung des Technologie- und Innovationsmanagements auszugsweise anhand des Beispiels der Firma Henkel betrachtet. Kapitel 3.2 untersucht zu diesem Beispiel die Entwicklung des Innovationsmanagements. In Kapitel 3.3 wird das Portfoliomanagement bei der Firma Henkel dargestellt wird.
Kapitel 4 beschäftigt sich mit Weiterentwicklungstendenzen, die in den Verantwor-tungsbereich des Technologie- und Innovationsmanagements fallen.
Kapitel 5.1 und 5.2 befassen sich mit der Gestaltung der Schnittstellen bezüglich des Technologie- und Innovationsmanagements zu Funktionsbereichen im Unternehmen (intern) einerseits (Kap. 5.1) und zu Wertschöpfungspartnern (extern) andererseits (Kap. 5.2).
Im abschließenden sechsten Kapitel erfolgt zum Abschluss ein Resumée und eine Schlussbetrachtung.
2 Begriffliche Grundlagen
2.1 Technologie
Zur genaueren Definition des Begriffs „Technologie“ muss zunächst auf den Begriff „Technik“ eingegangen werden, da letzterer die Technologie begründet und oft mit ihr unbewusst verwechselt wird.
Unter „Technik“ versteht man im Allgemeinen „[...]die Art und Weise des Vorgehens, um eine bestimmte Aufgabe zu lösen.5 [...] Technik, die ihren Ausdruck in der Anwen-dung bestimmter Verfahren oder in den Eigenschaften bestimmter Objekte findet, kann als das Ergebnis der Anwendung technischen Wissens interpretiert werden.“6 Technik umfasst mit anderen Worten die Mittel, derer man sich bedient, um Arbeitsschritte zu vollziehen.
„Ergebnis der Entwicklung von Betriebsmitteln, Werkstoffen oder Produkten mit neuen oder verbesserten technischen Merkmalen oder der Erarbeitung neuer technischer Ver-fahren ist entsprechendes Wissen. Dieses technische Wissen wird im Allgemeinen als Technologie bezeichnet.“7 Es besteht somit nicht nur eine klare Abgrenzung von Tech-nik und Technologie, sondern auch eine Zuordnung beider Begriffe zueinander. Techni-ken oder vereinigtes technisches Wissen können eine neue Technologie begründen.
„Technologie meint das potentielle mögliche Wissen, Technik die tatsächliche, konkrete Anwendung. Mit anderen Worten findet die Technologie in der Technik ihren realisier-ten Niederschlag.“8
2.2 Innovation
Eine Innovation (lateinisch innovatio: Neuerung, Veränderung) beschreibt eine Neue-rung, die zur neuen, fortschrittlichen Lösung eines bestimmten Problems angewendet wird.9 Auf Unternehmen bezogen, können Innovationen somit in nahezu allen Berei-chen erfolgen. In den meisten Fällen wird es sich jedoch um Produkt, Service oder Pro-zessinnovationen handeln.
Im Folgenden werden mit Innovationen besonders diejenigen Erneuerungen und Verän-derungen angesprochen, die als Grundlage zur Bildung neuer Techniken, Produkte und Technologien dienen.
„Innovationen sind Investitionen des Unternehmens zur Erwirtschaftung künftiger Er-träge. Sie sind in der Regel längerfristig orientiert und zeichnen sich sowohl durch hohe Chancen als auch durch starke Risiken aus. Innovationsmanagement ist deshalb maß-geblich darauf ausgerichtet, die mit einer Innovation gegebenen Chancen für die Unter-nehmensentwicklung konsequent auszunutzen und die damit verbundenen Risiken sys-tematisch einzugrenzen und abzubauen.“10 Diese sehr abstrakt formulierte Definition spiegelt die hohe Bedeutung von Innovationen und deren Management wider. Deshalb wird Innovationsmanagement oft als Aufgabe der Unternehmensführung verstanden. Innovationen können als strategische Komponente eingesetzt werden und entscheidend auf die Zukunft von Unternehmen Einfluss nehmen.11 „Kurz gesagt, eine Innovation ist eine Unternehmensaktivität, die durch Forschung neue Ideen in das Unternehmen ein-führt, durch Entwicklung diese Ideen weiterverarbeitet und sie anschließend im Produk-tionsprozeß und auf dem Absatzmarkt ökonomisch verwertet.“12
3 Technologie- und Innovationsmanagement am Beispiel der Firma Henkel
Als Beispiel für eine geschickte Gestaltung des Innovationsprozesses sei an dieser Stelle das Unternehmen Henkel betrachtet. Die Henkel KGaA ist ein großes, international agierendes, industrielles Unternehmen mit Sitz in Düsseldorf, dessen Kernkompetenzen auf den Gebieten der Oberflächenchemie und -physik sowie der Chemie der nachwach-senden Rohstoffe liegt.13
3.1 Ausgestaltung des Technologie- und Innovationsmanagements
„Der Markt hat immer schon verlangt, dass Forschung und Entwicklung mit Innovatio-nen auf die spezifischen Bedürfnisse der Märkte und der Kunden reagiert.“14 Forschung kann also nicht mehr isoliert für sich erfolgen, sondern muss stets den Kunden und die Bedürfnisse beachten. Henkel reagiert hierauf durch eine besonders enge Kooperation mit den Funktionsbereichen Marketing, Produktentwicklung, Anwendungstechnik, Ver-fahrensentwicklung und Produktion. Besonderer Wert wird darüber hinaus auf intensi-ven Kontakt zu Universitäten und Forschungseinrichtungen auf nationaler und interna-tionaler Ebene gelegt.15
Eine sich dynamisch verändernde Unternehmensumwelt mit aggressivem Wettbewerb, zunehmend gesättigten Märkten und immer kürzeren Produktlebenszyklen stellt hohe Anforderungen an die Flexibilität der Innovationsfähigkeit und der Forschung & Ent-wicklung. Henkel reagierte bis dato mit einer zunehmenden Dezentralisierung der F & E, indem man beispielsweise die Zentrale Verfahrensentwicklung aufgegliedert und den operativen Unternehmensbereichen zugeordnet hat. Durch Akquisitionen angeeignete F & E - Kapazitäten wurden ebenfalls in die operativen Geschäftsbereiche integriert. Als deutliches Merkmal dieser Dezentralisierung lässt sich das zugeordnete F & E – Budget heranziehen. 80% des Budgets sind bei Henkel direkt dem operativen Geschäft zuge-ordnet, wohingegen nur noch 20% auf die Zentrale Forschung der Henkel-Gruppe ent-fallen, wobei auch hier die operativen Unternehmensbereiche Einfluss auf die For-schung nehmen können, indem sie den zentralen Stellen Forschungsaufträge erteilen.16 Diese Ressourcenallokation fördert im besonderen Maße marktnahe Entwicklungen und Innovationen.
[...]
1 Vgl. HENFLING (1981), S.11; HAFERKAMP (1982), S. 25; WEIGAND (1996), S 19 f.
2 Vgl. GERPOTT (1999), S. 1; EWALD (1989), S. 1; CLARK/STAUNTON (1989), S. 3 f.
3 Vgl. EWALD (1989), S. 1.
4 Vgl. HIGGINS/WIESE (1996), S. 75-186; WIESE (1985), S. 41-106, FRANKE/BRAUN (1998), S. 19-89.
5 HENFLING (1981), S. 17.
6 HENFLING (1981), S. 18; HENFLING vertieft den Begriff „Technik“ noch weiter, worauf aus Grün-den des Verständnisses hier verzichtet wird.
7 HENFLING (1981), S. 18-19.
8 HAUPT (2000), S. 45.
9 Vgl. Microsoft® Encarta® Professional (2002), Suchbegriff: „Innovation“.
10 PLESCHAK/SABISCH (1996), S. 5.
11 Für weitere Definitionen vgl. HAUSCHILDT (1993), S.3-7.
12 DE PAY(1989), S. 8.
13 Vgl. HOFMANN/KNOBEL (1998), S. 446.
14 HOFMANN/KNOBEL (1998), S, 446.
15 Vgl. HOFMANN/KNOBEL (1998), S. 446.
16 Vgl. HOFMANN/KNOBEL (1998), S. 448.
- Quote paper
- Sönke Thiedemann (Author), 2004, Die Bedeutung von Technologie- und Innovationsmanagement in sich dynamisch wandelnden Umfeldern, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/140504
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