In dieser Arbeit wird die Herkunft der Goten und ihre ersten Kontakte mit dem römischen Reich, sowie die weitere Entwicklung bis zum Vertrag von 382 betrachtet, um dann der Forschungsfrage nachzugehen: Unterscheidet sich das Gotenfoedus von den bisherigen Verträgen mit gotischen "foederati", wenn ja wie, und welche Auswirkungen könnte es für die Zukunft des Imperiums gehabt haben?
Nachdem Theodosius der Große im Jahre 382 das "Gotenfoedus" ausgehandelt hatte, herrschte für längere Zeit weitestgehend Friede. In diesem kurzen Satz verbergen sich wichtige Fragen: was genau war der Inhalt des Gotenfoedus? Den exakten Text kennen wir nicht, wir müssen auf verschiedene antike Quellen sowie moderne archäologische Untersuchungen vertrauen. Hat Theodosius den Vertrag ausgehandelt? Oder sein Unterhändler Saturninus mit Fritigern – obwohl letzterer seit 380 in den Quellen nicht mehr explizit erwähnt wird? Und wer waren die Goten? Ein Volk? Eine Ansammlung verschiedener Stämme, Familienclans, oder eine "Gewaltgemeinschaft", die sich Ihr Brot durch Raubzüge verdiente?
Bereits nach den Gotenstürmen Ende des 2. Jahrhunderts kam es 332 zu einem ersten Vertrag zwischen den Goten genannten Völkerschaften und dem römischen Imperium. 376 erlaubte Valens ihre Ansiedlung auf römischem Boden, 378 in der Schlacht von Adrianopel fügten die Goten dem römischen Heer eine der empfindlichsten Niederlagen zu, die dieses je erfahren hat. Erst nach weiteren verlustreichen Schlachten wurde 382 das "Gotenfoedus" vereinbart, dessen Beurteilung durch die Zeitgenossen ich genauer untersuchen werde.
Inhaltsverzeichnis
- EINLEITUNG / FRAGESTELLUNG
- DIE HERKUNFT DER VISIGOTEN
- DIE VISIGOTEN UND IHR VERHÄLTNIS ZUM RÖMISCHEN REICH
- ERSTE VERTRÄGE MIT DEM IMPERIUM 332
- DIE ANSIEDLUNG AUF RÖMISCHEM BODEN 376
- THEODOSIUS DER GROẞE UND DAS GOTENFOEDUS VON 382
- DER INHALT DES GOTENFOEDUS
- MÖGLICHE AUSWIRKUNGEN DES VERTRAGES VON 382
- FAZIT / ZUSAMMENFASSUNG
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Arbeit analysiert die Herkunft der Visigoten und ihre ersten Kontakte mit dem römischen Reich, untersucht die Entwicklung bis zum Vertrag von 382 und beantwortet die Frage, ob sich das Gotenfoedus von früheren Verträgen mit gotischen „foederati“ unterscheidet. Außerdem werden die potenziellen Auswirkungen des Vertrags auf die Zukunft des Imperiums beleuchtet.
- Die Herkunft der Visigoten und ihre Identitätsbildung
- Die Beziehungen der Visigoten zum Römischen Reich im 3. und 4. Jahrhundert
- Das Gotenfoedus von 382 und seine Inhalte
- Die Analyse der Unterschiede zwischen dem Gotenfoedus und früheren Verträgen
- Die potenziellen Auswirkungen des Gotenfoedus auf das spätere Römische Reich
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung / Fragestellung
Die Einleitung stellt die Forschungsfrage und erklärt die Bedeutung des Gotenfoedus von 382 für die Geschichte des Römischen Reiches. Sie stellt auch wichtige Fragen zum Inhalt des Vertrags, den beteiligten Personen und der Identität der Goten.2. Die Herkunft der Visigoten
Dieses Kapitel beleuchtet die vielfältigen Erklärungen zur Herkunft der Goten, die sich aus dem Kultverband der Wielbark-Kultur entwickelt haben könnten. Es beschreibt die Herausbildung von zwei Gruppierungen: den Ostrogoten und den Visigoten.3. Die Visigoten und ihr Verhältnis zum römischen Reich
Dieses Kapitel behandelt die ersten Kontakte der Visigoten mit dem Römischen Reich im 3. Jahrhundert und beschreibt die fortwährenden Kriegshandlungen und Raubzüge. Es analysiert die Rolle der Goten als Sklavenlieferanten und Söldner sowie die Interessen des römischen Reichs an der Stabilität der barbarischen Völker.3.1. Erste Verträge mit dem Imperium 332
Dieses Kapitel beschreibt den ersten Foederatenvertrag zwischen den Terwingen und dem römischen Reich im Jahr 332. Es erläutert die Bedingungen des Vertrags, die wirtschaftlichen Kontakte und die Auswirkungen auf die Goten.3.2. Die Ansiedlung auf römischem Boden 376
Dieses Kapitel schildert die Ansiedlung der Visigoten auf römischem Boden im Jahr 376 und die daraus resultierenden Probleme. Es analysiert die Ursachen für die Rebellion der Goten und die Rolle des römischen Reichs in der Eskalation der Konflikte.Schlüsselwörter
Die Arbeit konzentriert sich auf die Geschichte der Visigoten, die Beziehungen der Goten zum Römischen Reich, die Analyse des Gotenfoedus von 382, die vergleichende Betrachtung mit früheren Verträgen sowie die Auswirkungen des Vertrags auf das spätere Römische Reich. Wichtige Schlüsselbegriffe sind: Gotenfoedus, Visigoten, Ostrogoten, Foederati, Deditii, Römisches Reich, Barbarengruppen, Raubzüge, Militär, Politik, Diplomatie, Wirtschaft, Kultur.- Citar trabajo
- Wolfgang Seifert (Autor), 2020, Die Ansiedlung der Visigoten in Griechenland unter Theodosius dem Großen im Vergleich zu früheren Ansiedlungen von Barbaren, Múnich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1400317