In der Arbeit mit dem Thema „Al Mina“ soll die Entwicklung des Hafens Al Mina in der Zeit der griechischen Ostkolonisation und dessen Bedeutung für den Handel zwischen der griechischen und der nahöstlichen Welt dargestellt werden. Die Gründungsgeschichte Al Minas fällt in eine Zeit in der schriftliche Aufzeichnungen im griechischen Raum noch nicht existent sind. So muss die Geschichte dieses Hafens aus den archäologischen Fundstücken heraus interpretiert werden.
Der erste Kontakt zwischen den beiden Welten an diesem Hafen wird in das 8. Jahrhundert v. Chr. datiert. Das wirtschaftlich starke Euböa drängte in diesem Jahrhundert in den östlichen Mittelmeerraum. Eine große Anzahl an Töpferware belegt den ausgiebigen Handel zwischen den beiden verschiedenen Kulturen. Neben Keramiken wurden auch Metalle, Sklaven und vor allem Wissen gehandelt. Dieses Wissen förderte die Entwicklung von Rüstungen und Waffen. Ein besonders wichtiges Ereignis war die Übernahme der Schrift durch die Griechen. Ihre, höchstwahrscheinlich durch Missverständnisse aufgetretene, Modifikation des semitischen Alphabets sorgte dafür, dass sich das neue Alphabet sehr schnell in Griechenland und den Nachbarstaaten ausbreitete. Al Mina wird für diesen Wissenstransfer von einigen Wissenschaftlern als Hauptort betrachtet. Was mit Sicherheit gesagt werden kann, ist dass Al Mina für die Griechen über Jahrhunderte hinweg ein wichtiger Handelsposten war. Nach den Euböern und Zyprern entdeckten das griechische Festland und die ostgriechischen Inseln Al Mina für sich. Die Waren die dabei nach Al Mina gelangten verbreiteten sich weit ins Hinterland, bis nach Babylon und Ninive. Diese Regionen blieben jedoch auch nicht von politischen Umweltzungen verschont. In der über vierhundert jährigen Geschichte wechselten die Machtverhältnisse von den Assyrern über die Babylonier zu den Persern, bis schließlich Alexander der Große 333 v. Chr. diese Region eroberte. All diese Wechsel konnten den Handel in Al Mina nicht stoppen. Zwar war Al Mina immer wieder vom Verfall betroffen doch erlangte der Hafen stets so an Signifikanz für die Griechen, dass er immer wieder aufgebaut wurde und mehrere Blütephasen durchlebte. Für das 5. Jahrhundert wurden Münzen in Al Mina nachgewiesen.
Diese stammten hauptsächlich aus Attika und wurden unter Alexander dem Großen durch mazedonische ersetzt.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Einleitung
- 1.1 Thema, Fragestellung und Eingrenzung
- 1.2 Quellenlage und Forschungsstand
- 2. Vorgeschichte
- 3. Al Mina/Poseideion
- 4. Handelsposten Al Mina
- 4.1 Al Mina: Die erste Periode
- 4.2 Al Mina unter den Assyrern
- 4.3 Al Mina: Die zweite Periode
- 5. Von Al Mina nach Seleukia
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die Entwicklung des Hafens Al Mina während der griechischen Ostkolonisation und seine Bedeutung für den Handel zwischen der griechischen und der nahöstlichen Welt. Sie konzentriert sich auf die Interpretation archäologischer Funde, da schriftliche Aufzeichnungen aus dieser Zeit rar sind. Die Arbeit beleuchtet den kulturellen Austausch und die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden Regionen.
- Die Rolle Al Minas als wichtiger Handelsposten im östlichen Mittelmeer
- Der kulturelle Austausch zwischen griechischen und nahöstlichen Kulturen
- Die wirtschaftliche Bedeutung des Hafens für die griechische Kolonisation
- Die politischen Veränderungen und ihre Auswirkungen auf Al Mina
- Die Entwicklung und der Niedergang des Hafens im Laufe der Jahrhunderte
Zusammenfassung der Kapitel
1. Einleitung: Die Einleitung definiert das Thema der Arbeit als die Entwicklung des Hafens Al Mina während der griechischen Ostkolonisation und dessen Bedeutung für den Handel zwischen Griechenland und dem Nahen Osten. Aufgrund des Mangels an schriftlichen Quellen aus dieser Zeit wird die Bedeutung archäologischer Funde für die Rekonstruktion der Geschichte Al Minas hervorgehoben. Die Arbeit fokussiert sich auf den Zeitraum ab dem 8. Jahrhundert v. Chr. bis zum Niedergang des Hafens, mit einer kurzen Erwähnung der späteren Geschichte für die Vollständigkeit. Die Quellenlage und der Forschungsstand werden ebenfalls kurz angeschnitten, mit Betonung der Bedeutung der Ausgrabungen von Sir Leonard Woolley und der Werke von John Boardman und Martin Robertson.
2. Vorgeschichte: Dieses Kapitel beleuchtet die Vorgeschichte der griechischen Handelsbeziehungen im östlichen Mittelmeer, beginnend mit der Bronzezeit und den Kontakten zwischen minoischen und mykenischen Händlern und Mesopotamien. Es beschreibt die Unterbrechung dieser Beziehungen durch die dorische Wanderung und die darauffolgenden Kriege und inneren Zwistigkeiten im 12. Jahrhundert v. Chr. Danach wird die Entwicklung der ersten neuen Eisenzeitkultur in Athen und der damit verbundene wirtschaftliche Aufschwung beschrieben, der zu einem erneuten Interesse an überseeischen Gebieten führte. Der Schwerpunkt liegt auf den eingeschränkten Zeugnissen für Importe aus dem Osten im 9. Jahrhundert v. Chr., mit Ausnahme von Euböa, das als ein wichtiger Übermittler für Waren diente.
4. Handelsposten Al Mina: Dieses Kapitel analysiert die Entwicklung des Handelspostens Al Mina, unterteilt in verschiedene Perioden. Es beschreibt den intensiven Handel zwischen griechischen und nahöstlichen Kulturen, unterstützt durch archäologische Funde wie Keramik. Die Rolle Al Minas im Wissenstransfer, insbesondere die Übernahme und Modifikation des semitischen Alphabets durch die Griechen, wird beleuchtet. Die politischen Veränderungen unter assyrischer, babylonischer und persischer Herrschaft sowie die Auswirkungen auf den Handel in Al Mina werden diskutiert. Das Kapitel zeigt, dass trotz politischer Umbrüche der Hafen seine Bedeutung für die Griechen behielt und mehrere Blütephasen durchlebte. Die Entdeckung von Münzen aus Attika und später aus Mazedonien unterstreicht den anhaltenden Wohlstand Al Minas bis zu seiner endgültigen Ablösung durch Seleukia.
Schlüsselwörter
Al Mina, griechische Ostkolonisation, Handel, Archäologie, Keramik, Wissenstransfer, Assyrer, Babylonier, Perser, Alexander der Große, Seleukia, Euböa, Ostmittelmeer.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zu "Entwicklung des Hafens Al Mina während der griechischen Ostkolonisation"
Was ist das Thema der Arbeit?
Die Arbeit untersucht die Entwicklung des Hafens Al Mina während der griechischen Ostkolonisation und seine Bedeutung für den Handel zwischen der griechischen und der nahöstlichen Welt. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Interpretation archäologischer Funde, da schriftliche Quellen rar sind.
Welche Zeitspanne wird behandelt?
Der Fokus liegt auf dem Zeitraum ab dem 8. Jahrhundert v. Chr. bis zum Niedergang des Hafens. Die spätere Geschichte wird nur kurz erwähnt.
Welche Bedeutung hat Al Mina?
Al Mina war ein wichtiger Handelsposten im östlichen Mittelmeer, der den kulturellen Austausch und die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen griechischen und nahöstlichen Kulturen ermöglichte. Seine Bedeutung für die griechische Kolonisation war erheblich.
Welche Quellen wurden verwendet?
Die Arbeit stützt sich hauptsächlich auf archäologische Funde, da schriftliche Quellen aus dieser Zeit rar sind. Die Bedeutung der Ausgrabungen von Sir Leonard Woolley und der Werke von John Boardman und Martin Robertson wird hervorgehoben.
Wie ist die Arbeit strukturiert?
Die Arbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zur Vorgeschichte, ein Kapitel über Al Mina und seine Entwicklung in verschiedenen Perioden (unter anderem unter assyrischer Herrschaft), und ein Kapitel über den Übergang von Al Mina nach Seleukia. Die Kapitelzusammenfassungen bieten detaillierte Einblicke in den jeweiligen Inhalt.
Welche Schlüsselthemen werden behandelt?
Schlüsselthemen sind die Rolle Al Minas als Handelsposten, der kulturelle Austausch zwischen Griechen und Nahostvölkern, die wirtschaftliche Bedeutung des Hafens, politische Veränderungen und deren Auswirkungen, sowie die Entwicklung und der Niedergang des Hafens.
Welche Rolle spielte Al Mina im kulturellen Austausch?
Al Mina spielte eine wichtige Rolle im Wissenstransfer. Ein Beispiel ist die Übernahme und Modifikation des semitischen Alphabets durch die Griechen.
Wie wird die Bedeutung archäologischer Funde hervorgehoben?
Archäologische Funde, insbesondere Keramik, sind die Grundlage der Analyse. Sie belegen den intensiven Handel und den kulturellen Austausch zwischen den beiden Regionen.
Welche politischen Veränderungen beeinflussten Al Mina?
Die assyrische, babylonische und persische Herrschaft sowie die Herrschaft Alexanders des Großen und die Gründung von Seleukia hatten erhebliche Auswirkungen auf Al Mina und seinen Handel.
Welche Schlüsselwörter beschreiben die Arbeit?
Schlüsselwörter sind: Al Mina, griechische Ostkolonisation, Handel, Archäologie, Keramik, Wissenstransfer, Assyrer, Babylonier, Perser, Alexander der Große, Seleukia, Euböa, Ostmittelmeer.
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- Karsten Mertens (Author), 2007, Die Entwicklung und Bedeutung des Hafens Al Mina in der Zeit der griechischen Ostkolonisation, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/139990