Die Grundlage des abendländischen Klosterlebens wurde geprägt. Geprägt durch eine Mönchsregel, die zum Modellleben im Kloster diente und dient. Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Benediktregel.
Als Erstes wird auf den Verfasser, Benedikt von Nursia, eingegangen, um die Entstehung seiner Schrift einleiten zu können.
Die Regula Benedicti entstand im 6. Jahrhundert nach Christi, dadurch lässt sich anhand dieser, die religiöse Welt des Mittelalters veranschaulichen. Dabei sollen, in dem zweiten Teil der Arbeit, erläuterte Regeln einen Einblick in das Mönchsleben gewähren. Die Neuerung durch Benedikts Regel verlieh dem Mönchtum des Westens seine endgültige Form. Sie bewahrte das antike Bildungsgut. Dadurch wurden die Klöster im Mittelalter immer häufiger Zufluchtsorte für Gelehrte und die wichtigsten Zentren der christlichen Bildung. Gemessen an den Normen der Zeit, während und nach der Völkerwanderung, forderte die Regel von Benedikt keine besondere ausgeprägte Strenge für die Klostergemeinschaft. Anhand eines Tagesablaufs in einem mittelalterlichen Kloster wird der genannte Aspekt in einem dritten Abschnitt in dieser Arbeit behandelt.
Die Grundlage für ein weiter bestehendes Mönchtum war entstanden Doch durch Reformen gelang es, dass die Benediktregel bis heute Bestandteil der Klöster im gesamten Abendland geblieben ist. So bekam die Regel und ihr Schöpfer auch im gesamten Christentum Aufmerksamkeit und Bedeutung bis hin ins 21. Jahrhundert. Mit diesem Thema beschäftigt sich der letzte Teil dieser Arbeit.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Vom Gründer, Benedikt von Nursia, bis zur Entstehung der Benediktregel
2.1 Das Leben von Benedikt von Nursia
2.2 Der Bau vom Montecassino und die Entstehung der Regel
3. Die Regula Benedicti – Wegweiser für das Mönchsleben
3.1 Aufbau der Regel
3.2 Das Menschenbild aus Sicht der Regula Benedicti
3.3 Die bedeutsamsten Regeln zum Leben in der Klostergemeinschaft
4. Das Leben nach der RB im mittelalterlichen Kloster
4.1 Tagesablauf
5. Einfluss der RB in der Geschichte bis hin in das 21. Jahrhundert
5.1 Verbreitungen durch Reformen
5.2 Bedeutung im Christentum im 21. Jahrhundert
6. Resümee
7. Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Die Grundlage des abendländischen Klosterlebens wurde geprägt. Geprägt durch eine Mönchsregel, die zum Modellleben im Kloster diente und dient.
Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Benediktregel.
Als Erstes wird auf den Verfasser, Benedikt von Nursia, eingegangen, um die Entstehung seiner Schrift einleiten zu können.
Die Regula Benedicti entstand im 6. Jahrhundert nach Christi, dadurch lässt sich anhand dieser, die religiöse Welt des Mittelalters veranschaulichen. Dabei sollen, in dem zweiten Teil der Arbeit, erläuterte Regeln einen Einblick in das Mönchsleben gewähren.
Die Neuerung durch Benedikts Regel verlieh dem Mönchtum des Westens seine endgültige Form. Sie bewahrte das antike Bildungsgut. Dadurch wurden die Klöster im Mittelalter immer häufiger Zufluchtsorte für Gelehrte und die wichtigsten Zentren der christlichen Bildung.
Gemessen an den Normen der Zeit, während und nach der Völkerwanderung, forderte die Regel von Benedikt keine besondere ausgeprägte Strenge für die Klostergemeinschaft. Anhand eines Tagesablaufs in einem mittelalterlichen Kloster wird der genannte Aspekt in einem dritten Abschnitt in dieser Arbeit behandelt.
Die Grundlage für ein weiter bestehendes Mönchtum war entstanden Doch durch Reformen gelang es, dass die Benediktregel bis heute Bestandteil der Klöster im gesamten Abendland geblieben ist. So bekam die Regel und ihr Schöpfer auch im gesamten Christentum Aufmerksamkeit und Bedeutung bis hin ins 21. Jahrhundert. Mit diesem Thema beschäftigt sich der letzte Teil dieser Arbeit.
2. Vom Gründer, Benedikt von Nursia, bis zur Entstehung der Benediktregel
Die Benediktregel, auch Regula Benedicti (RB) genannt, wurde von Benedikt von Nursia erschaffen. Sein Leben und seine Erfahrungen führten ihn zu der Verfassung der bedeutsamen Regel. Deswegen ist es von Bedeutung einen Einblick in die Geschichte des Benedikts zu erhalten.
2.1 Das Leben von Benedikt von Nursia
Benedikt von Nursia gilt durch seine Regel als „der Begründer des christlichen Mönchtums im Westen“[1]. Befasst man sich deswegen, mit seiner Geschichte, so muss erwähnt werden, dass das was man über sein Leben weiß, auf Legenden und Vermutungen basiert.
Es gibt nur eine wahre Quelle, das „2. Buch der Dialoge des Hl. Papstes Gregor des Großen“[2], in dem über das Leben des Benedikts berichtet wird.
So lässt sich als erstes sagen, dass Benedikt von Nursia um 480 in Nursia (Italien) geboren wurde. Da seine Familie reiche Landbesitzer waren, konnte er nach einer Ausbildung für höhere Studien nach Rom gehen. Doch schon frühzeitig bemerkte Benedikt, dass die „Sittenlosigkeit“[3] der Kommilitonen ihn dazu zwangen, das Studium abzubrechen. Er machte sich auf die Suche nach der Einsamkeit um damit nur noch Gott zu dienen.
Zunächst lebte Benedikt mit einer Gruppe Einsiedler in Affile[4]. Doch er suchte weiterhin eine größere Einsamkeit, die er schließlich in einer Höhle bei Subiaco[5] fand. In dieser ließ er sich drei Jahre lang nieder. Benedikts Leben in der Höhle fiel den umliegenden Siedlungen auf und so kam es, dass eine Einsiedlerkolonie Benedikt als Abt einstellen wollte. Er nahm den Posten an. Doch als er die schlechten Sitten in der Kolonie nicht duldete, lehnten sich die Siedler gegen ihren Abt auf und versuchten ihn sogar zu vergiften.[6] Daraufhin verließ Benedikt die Kolonie und ließ sich in Subiaco nieder, wo er dann schließlich seine erste eigene Klostergemeinschaft gründete. Um 529 zwangen ihn vermutlich die Nachstellungen eines neidischen Priesters zur Verlegung seines Klosters.[7] Er zog mit seiner Gemeinschaft nach Cassino, südlich von Rom.
2.2 Der Bau vom Montecassino und die Entstehung der Regel
Mit seiner Gemeinde baute Benedikt von Nursia um 529 sein bedeutsames Kloster „Montecassino“. Dieses war wie eine Keimzelle, denn das Kloster ermöglichte ein erstes Zusammenleben der Klostergemeinschaft, die ihm folgte.
Aus seinen gesammelten Erfahrungen die Benedikt seit dem Aufbruch aus Rom gemacht hatte, wollte er eine Regel als Handreichung und Lebensordnung für die Anfänger im Kloster schreiben. Denn die Menschen in Benedikts Zeit lebten in einer Umbruchsepoche. Die Antike versank und eine neue unbekannte Welt stand bevor. Um in dieser Zeit einen ‚Halt’ zu haben, veranlasste er die bedeutsamste Mönchsregel entstehen zu lassen. So besagte schon ein alter Leitsatz: „Halte die Ordnung und die Ordnung wird dich halten.“[8] Genau dieses wollte Benedikt mit seiner Regel erreichen. Die Menschen sollten keine Sammlung von Schriften, sondern eine Lebensnorm durch die Regel erhalten, an denen sie sich in zweifelhaften Momenten halten konnten.
Bei der Verfassung der Regel setzte Benedikt nicht nur auf gesammelte Erfahrungen, sondern ließ sich auch vom spätantiken Mönchtum des oströmischen Reiches inspirieren.[9] In seiner Regel schloss er viele Gedanken anderer Regeln mit ein. Wie die der Augustini- und Magisterregel. Wobei die Magisterregel als Grundlage seiner Regel diente.[10] Diese entstand Anfang des 6. Jahrhunderts von einem unbekannten Verfasser und orientiert sich weitgehend an der Bibel. Auch Benedikt stützte sich auf frühchristliche Erfahrungen. Als Wurzelgrund seiner Regel nahm er die Heilige Schrift des Alten und Neuen Testaments.
Durch die Entstehung der Benediktregel bekam sein Kloster Zuwachs und die Gemeinschaft im Montecassino wuchs zu einer großen Mönchsgemeinschaft zusammen, welche nach der Regel des heiligen Benedikt von Nursia lebte.
Der Verfasser der Regel war beliebt bei seiner Gemeinde, aber auch bei Fremden. Er verschaffte sich Ansehen, in dem er selbst die Regel vorbildlich lebte und vor allem den Kranken und Bedürftigen half. Nach seiner Legende verstarb Benedikt von Nursia am 21.März 547[11] während er am Altar in der Kapelle auf Montecassino betete. Mönche berichteten angeblich, dass sie Engel sahen, die Benedikt zum Himmel empor holten.
Ob diese Legenden der Wahrheit gerecht werden könnten, bleibt ungewiss, doch durch die Verherrlichung seiner Person, zeigt sich offenbar, was für eine wichtige und bedeutsame Rolle Benedikt bei den Mönchen im Mittelalter hinterließ.
3. Die Regula Benedicti – Wegweiser für das Mönchsleben
Benedikt schuf ein bedeutsames Werk. Seine Mönchsregel bestimmte fortan das Leben im Kloster. Durch die Regula Benedicti war es möglich geworden ein geordnetes, geplantes und nach Christi gerichtetes Leben als Mönch zu führen. Dieses nahm vorweg, dass Benedikt dementsprechend seine Regel auch plante und ordnete. So gab er der Benediktregel einen systematischen und geregelten Aufbau.
3.1 Aufbau der Regel
Benedikt konzipierte eine Regel, die aus einem Prolog und dreiundsiebzig Kapiteln bestand.[12] Den Prolog benutzte er dabei als „Mahnrede“.[13] Er sollte den Menschen, die nach der Regel leben wollten, einen ersten Einblick gewährleisten. Dieser wurde durch Strenge vermittelt, so sagt der Prolog aus: „ Der Schüler- wer ins Kloster eintritt, bleibt lebenslang ein Lernender- soll sein Herz für die Weisungen des Meisters öffnen und sie durch die Tat erfüllen(…)“[14].
Die darauf folgende Regel unterteilte Benedikt nach bestimmten Bereichen, sodass sich schließlich dreiundsiebzig ausführliche Kapitel ergaben. Wichtige Bereiche waren dabei unter anderem die der „Gemeinschaft unter Regel und Abt“[15], „die geistliche Kunst“, „das gemeinsame Gebet“[16], die „Organisation des Klosters“[17], „die tägliche Versorgung“[18], sowie, „der Tagesablauf“[19] und die „Beziehung des Klosters nach außen“[20].
Außerdem gliederte Benedikt die Regel grob in ‚Oberpunkte’. So betraf ‚Grundlegendes zum Mönchleben’ den Prolog und die ersten drei Kapitel. Bis Kapitel sieben befasste sich Benedikt in seiner Schrift mit den Tugenden Gehorsamkeit, Schweigen und Demut. Das Opus Dei- dem Gottesdienst, welcher eine wichtige Rolle in der Schrift einnahm, widmete er die Kapitel acht bis zwanzig. Bis Kapitel einunddreißig wurden die Strafen für Verstöße gegen die RB behandelt. Die darauf folgenden Kapitel, bis einschließlich siebenundfünfzig betrafen die Verwaltung. Aber auch die Rangordnung in der Gemeinschaft wurde in den Kapiteln achtundfünfzig bis sechsundsechzig in der Regel bearbeitet. Der Rest beschäftigte sich dann bis einschließlich Kapitel zweiundsiebzig mit Nachträgen. Mit dem Epilog endete die Regel und somit das dreiundsiebzigste Kapitel.
Die Gliederung, die Benedikt in seiner Schrift vornahm, zeigte durchaus, dass er eine Regel entstehen lassen wollte, die so systematisch und eindeutig war, dass jedermann sie lesen konnte. So verfasste Benedikt sein Werk in einer Ausdrucksweise, dass auch einfache Leute dieses verstanden. Die Unterteilungen in die bestimmten Bereiche vertieften dabei wiederum die Annahme, dass die Regel als Lebensnorm dienen sollte und nicht nur als eine Annreihung von mehreren Schriften.
[...]
[1] Zit. nach Artikel „ Benedikt von Nursia“. In: Wikipedia: Die freie Enzyklopädie. URL: http://de.wikipedia.org/wiki/Benedikt_von_Nursia (Stand 22.03.07, 14.11 Uhr)
[2] Vgl. Karin Reiber, Organisation im Spiegel der Regula Benedicti. Eine hermeneutische Interpretation der benediktinischen Regel im Kontext der Lernenden Organisation, Münster 2005, S. 58.
[3] Vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Benedikt_von_Nursia (Stand 22.03.07, 14.11 Uhr)
[4] Vgl. ebd.
[5] Vgl. Reiber, S. 59.
[6] Vgl. URL: http://www.abtei-muensterschwarzach.de/dcms/sites/ams/abtei/Benediktiner/benedikt.html (22.03.07, 14.35 Uhr)
[7] Vgl. ebd.
[8] Zit. nach Emmanuel Jungclaussen (Hrsg), Benedikt von Nursia. Worte der Weisung, Freiburg im Preisgau 1999, S. 48.
[9] Vgl. Artikel „ Benedikt von Nursia“. In: Wikipedia: Die freie Enzyklopädie. URL: http://de.wikipedia.org/wiki/Benedikt_von_Nursia (Stand 22.03.07, 14.11 Uhr)
[10] Vgl. Reiber, S. 60.
[11] Vgl. URL: http://www.abtei-muensterschwarzach.de/dcms/sites/ams/abtei/Benediktiner/benedikt.html (22.03.07, 14.35 Uhr)
[12] Vgl. Artikel Die Regula Benedicti. In: Wikipedia: Die freie Enzyklopädie. URL: http://de.wikipedia.org/wiki/Regula_Benedicti ( 22.03.07, 15.19 Uhr)
[13] Zit. nach Jungclaussen, S. 25.
[14] Zit. nach ebd., S.13.
[15] Zit. nach URL: http://www.andechs.de/kloster/benediktiner/benediktus_regeln.html ( 22.03.07, 15.10 Uhr)
[16] Zit. nach ebd.
[17] Zit. nach ebd.
[18] Zit. nach ebd.
[19] Zit. nach ebd.
[20] Zit. nach ebd.
- Quote paper
- Kathrin Unger (Author), 2007, Benediktregel von Benedikt von Nursia, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/139935
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