Der Begriff containment bezeichnet im weitesten Wortsinne die amerikanische
Strategie, die Ausweitung des kommunistischen Einfluß in der Welt nach dem Ende
des Zweiten Weltkriegs einzudämmen:
In its most general form, containment denotes the American effort, by military, political,
and economic means, to resist communist expansion throughout the world.1
Der Begriff geht zurück auf den amerikanischen Diplomaten und Rußlandexperten
George F. Kennan, der allerdings seine reichlich unpräzise Definition der „Eindämmung“
in dem Artikel „The Sources of Soviet Conduct“ in der Zeitschrift
Foreign Affairs (Juli 1947) später revidierte. Als Begriff ging „containment“ zwar
sehr schnell in das Vokabular amerikanischer Außenpolitik ein, was genau jedoch
unter einer solchen Politik zu verstehen sei, wurde zunehmend zum Streitfall –
nicht zuletzt Kennan selbst trug zu dieser Verwirrung mit seinen Veröffentlichungen
bei und leugnete später die Urheberschaft für eine militärische Interpretation
des Begriffs.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs stand die amerikanische Außenpolitik vor
der Herausforderung, sich der veränderten Weltordnung zu stellen und die Position
der Vereinigten Staaten in der Weltpolitik neu zu orten. Dabei kam es zu divergierenden
Ansichten, wie die amerikanisch-sowjetischen Beziehungen nach dem Krieg
aussehen würden. Vor diesem Hintergrund ist der enorme Einfluß zu sehen, den
sowohl das „long telegram“ als auch der Artikel „The Sources of Soviet Conduct“
auf die amerikanische Außenpolitik gewinnen konnten.
1 Bernstein, Barton J., "Containment." In Alexander De Conde (ed.), Encyclopedia of American
Foreign Policy: Studies of the Principal Movements and Ideas (New York: Charles Scribner's
Sons, 1978), S. 191.
Inhaltsverzeichnis
- 1. Grundlagen der Containment-Politik im historischen Kontext
- 1.1 Definition
- 1.2 Überlegungen zu einer amerikanischen Sowjetpolitik 1945/46
- 1.2.1 Die Ausgangslage am Ende des Zweiten Weltkrieges
- 1.2.2 Überlegungen zu einer amerikanischen Sowjetpolitik
- 1.3 George F. Kennans Analyse der amerikanisch-sowjetischen Beziehungen
- 1.3.1 Das „long telegram“ (1946)
- 1.3.2 „The Sources of Soviet Conduct“ (1947)
- 1.4 Reaktionen auf Kennans Thesen
- 1.4.1 Der Clifford-Report
- 1.4.2 Der Bericht des Joint Strategic Survey Committee
- 2. Die Implementation der Containment-Politik
- 3. Kritische Würdigung der Containment-Politik
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Arbeit untersucht die amerikanische Containment-Politik zwischen 1945 und 1950. Ziel ist es, die Entstehung, Umsetzung und die ersten kritischen Bewertungen dieser Strategie zu analysieren. Dabei wird der Fokus auf die Rolle George F. Kennans und die Debatten innerhalb der amerikanischen Regierung gelegt.
- Die Definition und Entwicklung des Begriffs „Containment“
- Die Herausforderungen und Divergenzen in der amerikanischen Sowjetpolitik nach dem Zweiten Weltkrieg
- Die Umsetzung der Containment-Strategie in Europa, im kommunistischen Einflussbereich und im Fernen Osten
- Die militärischen und politischen Aspekte der Containment-Politik
- Erste kritische Auseinandersetzungen mit der Wirksamkeit und den Folgen der Containment-Politik
Zusammenfassung der Kapitel
1. Grundlagen der „Containment“-Politik im historischen Kontext: Dieses Kapitel legt die Grundlagen für das Verständnis der Containment-Politik. Es beginnt mit der Definition des Begriffs „Containment“, der von George F. Kennan geprägt wurde, aber im Laufe der Zeit unterschiedliche Interpretationen erfuhr. Der Abschnitt analysiert die komplexen amerikanisch-sowjetischen Beziehungen nach dem Zweiten Weltkrieg, unter Berücksichtigung von Faktoren wie dem Ende des „Lend-Lease Act“, der Frage eines möglichen Separfriedens und der Kontroversen um die „Zweite Front“. Die Kapitel analysieren Kennans „Long Telegram“ und seinen Artikel „The Sources of Soviet Conduct“ als wegweisende Dokumente, die die amerikanische Außenpolitik nachhaltig beeinflussten. Abschließend werden die unterschiedlichen Reaktionen auf Kennans Thesen innerhalb der amerikanischen Regierung, insbesondere im Kontext des Clifford-Reports und des Berichts des Joint Strategic Survey Committee beleuchtet, welche die verschiedenen Perspektiven und Debatten innerhalb der amerikanischen Regierung bezüglich der optimalen Strategie gegenüber der Sowjetunion aufzeigen.
2. Die Implementation der Containment-Politik: Dieses Kapitel befasst sich mit der praktischen Umsetzung der Containment-Strategie. Es untersucht die Maßnahmen in Westeuropa, wie die Truman-Doktrin, die Gründung der NATO und die Etablierung Westdeutschlands als zentrale Elemente der Eindämmungspolitik. Zusätzlich analysiert es die Strategien im kommunistischen Einflussbereich und im Fernen Osten. Die militärische Dimension der Containment-Politik und die zugrundeliegenden strategischen Überlegungen werden ebenfalls behandelt, beleuchtend, wie die verschiedenen Aspekte der Strategie aufeinander abgestimmt waren und welche militärischen Prioritäten gesetzt wurden.
Häufig gestellte Fragen zum Dokument: Amerikanische Containment-Politik 1945-1950
Was ist der Gegenstand dieses Dokuments?
Das Dokument analysiert die amerikanische Containment-Politik zwischen 1945 und 1950. Es untersucht die Entstehung, Umsetzung und die ersten kritischen Bewertungen dieser Strategie, wobei der Fokus auf der Rolle George F. Kennans und den internen Debatten der amerikanischen Regierung liegt.
Welche Themen werden im Dokument behandelt?
Das Dokument behandelt folgende Themen: die Definition und Entwicklung des Begriffs „Containment“, die Herausforderungen und Divergenzen in der amerikanischen Sowjetpolitik nach dem Zweiten Weltkrieg, die Umsetzung der Containment-Strategie in Europa, im kommunistischen Einflussbereich und im Fernen Osten, die militärischen und politischen Aspekte der Containment-Politik sowie erste kritische Auseinandersetzungen mit der Wirksamkeit und den Folgen der Containment-Politik.
Welche Kapitel umfasst das Dokument und worum geht es in jedem Kapitel?
Das Dokument gliedert sich in drei Kapitel: Kapitel 1 befasst sich mit den Grundlagen der Containment-Politik im historischen Kontext, einschließlich der Definition von „Containment“, der Analyse der amerikanisch-sowjetischen Beziehungen nach dem Zweiten Weltkrieg (unter Berücksichtigung des „Long Telegram“ und „The Sources of Soviet Conduct“ von Kennan) und der Reaktionen auf Kennans Thesen innerhalb der amerikanischen Regierung. Kapitel 2 behandelt die Implementation der Containment-Politik, einschließlich der Maßnahmen in Westeuropa (Truman-Doktrin, NATO, Westdeutschland), im kommunistischen Einflussbereich und im Fernen Osten sowie die militärische Dimension. Kapitel 3 (welches im Preview nur angedeutet wird) wird sich voraussichtlich mit einer kritischen Würdigung der Containment-Politik auseinandersetzen.
Welche Rolle spielt George F. Kennan in diesem Dokument?
George F. Kennan spielt eine zentrale Rolle. Seine Texte „Long Telegram“ und „The Sources of Soviet Conduct“ werden als wegweisende Dokumente analysiert, die die amerikanische Außenpolitik nachhaltig beeinflusst haben. Das Dokument untersucht auch die Reaktionen auf Kennans Thesen innerhalb der amerikanischen Regierung.
Welche Quellen werden im Dokument verwendet?
Das Dokument erwähnt explizit Kennans „Long Telegram“ (1946) und „The Sources of Soviet Conduct“ (1947), den Clifford-Report und den Bericht des Joint Strategic Survey Committee. Weitere Quellen sind aus dem Kontext zu erschließen, jedoch nicht explizit im Preview genannt.
Für wen ist dieses Dokument bestimmt?
Das Dokument ist für akademische Zwecke gedacht und zielt auf eine strukturierte und professionelle Analyse der Thematik ab.
Wo finde ich den vollständigen Text?
Der vollständige Text ist nicht in diesem Preview enthalten. Weitere Informationen zur Beschaffung des vollständigen Textes sind nicht verfügbar.
- Quote paper
- Karsten Runge (Author), 2001, Containment: Die Eindämmungspolitik George F. Kennans 1945-1950, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/13962