Der folgende Text argumentiert, dass die Reformation nicht der hauptsächliche Grund für die Bauernkriege war, sondern beide – Bauernkrieg und Reformation – Folge einer sozio-ökonomischen Entwicklung des sich im Zerfall befindlichen Feudalismus waren.
Das Verhältnis zwischen der Reformation, besonders ihres prominentesten Vertreters Martin Luther, und den Aufständischen der Bauernkriege von 1525 ist ambivalent. Einerseits sind die Forderungen, Programme, Argumente der Bauern stark von zentralen lutherischen und Protestantischen Lehrsetzen durchzogen (sola scriptura, sola fide et sola gratia), wie ich unten am Beispiel der 12 Artikel zeigen werde. Andererseits hat Luther sich erst mit dem Versuch der Beruhigung und Vermittlung, dann in offen feindseliger und konterrevolutionärer Weise gegen den Aufstand der Bauern gewendet. Dies gab Anlass zu der Idee, die Bauern hätten „Luthers Ideen falsch verstanden“ oder dass Luther die Bauernkriege „aus Versehen“ in Folge der Reformation losgetreten hätte.
- Arbeit zitieren
- R. Beckmann (Autor:in), 2020, Der deutsche Bauernkrieg 1525 als Folge der Reformation?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1395341
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