Wie lassen sich Produktionsmodelle genau definieren? Woraus sind sie zusammengesetzt? Von welchen Faktoren hängt die Entwicklung erfolgreicher Produktionsmodelle ab? Lässt sich ein Brückenschlag zu Kapitalismusmodellen herstellen? Und wenn ja, in welcher Weise?
Um diesen und weiteren Fragen nachgehen zu können, soll in dieser Hausarbeit geklärt werden, was Produktionsmodelle und nationale Kapitalismen auszeichnet. Dabei wird ein Bezug zur Automobilindustrie hergestellt, um die theoretischen Ansätze zu konkretisieren. Auf diese Weise wird insgesamt die Klärung eines bestehenden oder nicht bestehenden Zusammenhangs zwischen Produktions- und Kapitalismusmodellen angestrebt. Demnach soll schließlich die Frage im Mittelpunkt stehen, warum ein oder kein Zusammenhang zwischen Produktions- und Kapitalismusmodellen besteht.
Inhaltsverzeichnis
- Einleitung
- Produktionsmodelle
- Makroebene - Nationale Wachstumsmodi
- Mesoebene - Governance-Kompromiss
- Mikroebene - Profitstrategien und Komponenten von Produktionsmodellen
- Divergierende Produktionsmodelle oder one best way?
- Kapitalismusmodelle
- Liberal market economies
- Coordinated market economies
- Überlegenheit eines Kapitalismusmodells?
- Besteht ein Zusammenhang zwischen Produktions- und Kapitalismusmodellen?
- Produktionsmodelle der Automobilindustrie in liberal market economies
- Produktionsmodelle der Automobilindustrie in coordinated market economies
- Produktionsmodelle und nationale Kapitalismen in Europa
- Resümee
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Diese Hausarbeit untersucht den Zusammenhang zwischen Produktionsmodellen und nationalen Kapitalismusmodellen. Ziel ist es, die Charakteristika beider Konzepte zu klären und ihre Interdependenz zu analysieren, insbesondere im Kontext der Automobilindustrie. Die Arbeit stützt sich dabei auf die theoretischen Ansätze von Boyer/Freyssenet und Hall/Soskice.
- Definition und Komponenten von Produktionsmodellen
- Der Varieties-of-Capitalism-Ansatz (Hall/Soskice) und die Unterscheidung zwischen Liberal Market Economies (LMEs) und Coordinated Market Economies (CMEs)
- Analyse der Produktionsmodelle in der Automobilindustrie in LMEs und CMEs
- Untersuchung der Anpassung von Produktionsmodellen an nationale Kapitalismen
- Bewertung des Zusammenhangs zwischen Produktions- und Kapitalismusmodellen
Zusammenfassung der Kapitel
Einleitung: Die Einleitung skizziert die Forschungsfrage nach dem Zusammenhang zwischen Produktionsmodellen und nationalen Kapitalismusmodellen. Sie benennt die zentralen Fragen der Arbeit und beschreibt den methodischen Ansatz, der die theoretische Analyse mit einem Fallbeispiel aus der Automobilindustrie verbindet.
Produktionsmodelle: Dieses Kapitel definiert Produktionsmodelle als historisch gewachsene Kombinationen von Strategien, Praktiken, Organisationsformen und Beziehungen, die in einen Makro-, Meso- und Mikrokontext eingebettet sind. Es werden die drei Regulationsebenen (Makro: nationale Wachstumsmodi; Meso: Governance-Kompromisse; Mikro: Profitstrategien, Produktpolitik, Produktionsorganisation, Arbeitsbeziehungen) detailliert erläutert und deren Bedeutung für den Erfolg eines Produktionsmodells herausgestellt. Der Fokus liegt auf der Interdependenz der Ebenen und der Notwendigkeit eines kohärenten Entsprechungsverhältnisses.
Divergierende Produktionsmodelle oder one best way?: Dieses Kapitel fasst den Varieties-of-Capitalism-Ansatz von Hall/Soskice zusammen, der Marktökonomien in LMEs und CMEs einteilt, die sich durch unterschiedliche institutionelle Gefüge auszeichnen (Arbeitsmarkt, Ausbildung, Finanzsystem, Unternehmensbeziehungen). Die Arbeit diskutiert die institutionelle Komplementarität und die Performanz der jeweiligen Ökonomien. Zusätzlich werden kritische Anmerkungen von Panuescu/Schneider einbezogen, die den VoC-Ansatz erweitern und die Stabilität der Kapitalismusmodelle sowie die Übertragbarkeit des Modells auf andere Länder hinterfragen.
Besteht ein Zusammenhang zwischen Produktions- und Kapitalismusmodellen?: Dieses Kapitel untersucht den Zusammenhang zwischen Produktions- und Kapitalismusmodellen anhand der Automobilindustrie. Es analysiert, ob die Wahl der Produktionsmodelle von den nationalen Kapitalismusmodellen abhängt und ob die Anpassung an nationale Kapitalismen (Hybridisierung von Produktionssystemen) entscheidend für die Entwicklung von Produktionsmodellen ist. Die Analyse stützt sich auf die Arbeit von Boyer/Freyssenet und betrachtet verschiedene Automobilhersteller in unterschiedlichen Ländern.
Schlüsselwörter
Produktionsmodelle, Varieties of Capitalism, Liberal Market Economies (LMEs), Coordinated Market Economies (CMEs), nationale Kapitalismusmodelle, Governance-Kompromisse, Automobilindustrie, institutionelle Komplementarität, Pfadabhängigkeit, Hybridisierung von Produktionssystemen, Wachstumsmodi.
Häufig gestellte Fragen (FAQ) zur Hausarbeit: Produktionsmodelle und nationale Kapitalismusmodelle
Was ist der Gegenstand dieser Hausarbeit?
Die Hausarbeit untersucht den Zusammenhang zwischen Produktionsmodellen und nationalen Kapitalismusmodellen, insbesondere im Kontext der Automobilindustrie. Sie analysiert die Charakteristika beider Konzepte und deren Interdependenz, basierend auf den theoretischen Ansätzen von Boyer/Freyssenet und Hall/Soskice.
Welche Themen werden in der Hausarbeit behandelt?
Die Arbeit behandelt die Definition und Komponenten von Produktionsmodellen, den Varieties-of-Capitalism-Ansatz (Hall/Soskice) mit der Unterscheidung zwischen Liberal Market Economies (LMEs) und Coordinated Market Economies (CMEs), die Analyse von Produktionsmodellen in der Automobilindustrie in LMEs und CMEs, die Untersuchung der Anpassung von Produktionsmodellen an nationale Kapitalismen und die Bewertung des Zusammenhangs zwischen Produktions- und Kapitalismusmodellen.
Welche Kapitel umfasst die Hausarbeit?
Die Hausarbeit gliedert sich in eine Einleitung, ein Kapitel zu Produktionsmodellen (inkl. Makro-, Meso- und Mikroebene), ein Kapitel zu divergierenden Produktionsmodellen und dem "one best way"-Paradigma (inkl. Kapitalismusmodellen, LMEs und CMEs), ein Kapitel zum Zusammenhang zwischen Produktions- und Kapitalismusmodellen (am Beispiel der Automobilindustrie) und ein Resümee.
Welche Methoden werden in der Arbeit verwendet?
Die Arbeit verbindet theoretische Analysen mit einem Fallbeispiel aus der Automobilindustrie. Sie stützt sich auf die theoretischen Ansätze von Boyer/Freyssenet und Hall/Soskice und untersucht die Produktionsmodelle verschiedener Automobilhersteller in unterschiedlichen Ländern.
Was sind die wichtigsten Konzepte der Hausarbeit?
Schlüsselkonzepte sind Produktionsmodelle, Varieties of Capitalism, Liberal Market Economies (LMEs), Coordinated Market Economies (CMEs), nationale Kapitalismusmodelle, Governance-Kompromisse, institutionelle Komplementarität, Pfadabhängigkeit, Hybridisierung von Produktionssystemen und Wachstumsmodi.
Wie werden Produktionsmodelle definiert?
Produktionsmodelle werden als historisch gewachsene Kombinationen von Strategien, Praktiken, Organisationsformen und Beziehungen definiert, die in einen Makro-, Meso- und Mikrokontext eingebettet sind. Die drei Regulationsebenen (Makro: nationale Wachstumsmodi; Meso: Governance-Kompromisse; Mikro: Profitstrategien, Produktpolitik, Produktionsorganisation, Arbeitsbeziehungen) sind dabei entscheidend.
Was ist der Varieties-of-Capitalism-Ansatz?
Der Varieties-of-Capitalism-Ansatz von Hall/Soskice unterscheidet zwischen Liberal Market Economies (LMEs) und Coordinated Market Economies (CMEs), die sich durch unterschiedliche institutionelle Gefüge (Arbeitsmarkt, Ausbildung, Finanzsystem, Unternehmensbeziehungen) auszeichnen. Die Arbeit diskutiert die institutionelle Komplementarität und die Performanz der jeweiligen Ökonomien.
Wie wird der Zusammenhang zwischen Produktions- und Kapitalismusmodellen untersucht?
Der Zusammenhang wird anhand der Automobilindustrie analysiert. Es wird untersucht, ob die Wahl der Produktionsmodelle von den nationalen Kapitalismusmodellen abhängt und ob die Anpassung an nationale Kapitalismen (Hybridisierung von Produktionssystemen) entscheidend für die Entwicklung von Produktionsmodellen ist.
Welche Schlussfolgerungen zieht die Hausarbeit?
Die genauen Schlussfolgerungen sind im Resümee der Hausarbeit dargelegt und können hier nicht im Detail wiedergegeben werden. Die Arbeit untersucht jedoch den Zusammenhang zwischen Produktionsmodellen und nationalen Kapitalismusmodellen und analysiert die Bedeutung der Anpassung von Produktionsmodellen an nationale institutionelle Kontexte.
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- Julia Krüger (Author), 2009, Produktionsmodelle und Varieties of Capitalism, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/139487