Der Freistaat Thüringen hat viele Spitznamen: um nur einige zu nennen, seien hier „Kreuzweg der Blumen“, „Grünes Band“ oder „Grünes Herz Deutschlands“ erwähnt. Thüringen ist wegen seiner vielgestaltigen Pflanzenwelt bekannt, beliebt und auch oft besucht. Doch warum ist gerade in unserer Gegend das enge räumliche Nebeneinander vieler Pflanzenarten mit unterschiedlichsten ökologischen Ansprüchen möglich? Dafür gibt es natürlich zahlreiche Gründe: die Vegetation ist z.B. von ihrem geologischen Untergrund abhängig, von Reliefbeschaffenheiten und Wasservorkommen. Speziell in Thüringen haben die Mittelgebirge Harz, Kyffhäuser, Rhön, Thüringer Wald und Schiefergebirge maßgeblichen Einfluss auf das Lokalklima, was wiederum die Entwicklung der Pflanzenwelt bestimmt: Einerseits wirkt sich die Höhenlage und ph-Wert-Stufe, auf der die Pflanzen wachsen, direkt auf die Flora aus. Andererseits ist auch die Luv- und Leewirkung entscheidend für das jeweilige Klima der Landschaft. So ist der Südwesten Thüringens niederschlagsreich, da sich die Luftmassen vor dem Thüringer Wald stauen und abregen, das zentrale Thüringer Becken dagegen, abgeschirmt vom Harz und Thüringer Wald, überwiegend trocken. Somit sind völlig unterschiedliche Voraussetzungen für die Entwicklung der Thüringer Flora gegeben.
Inhaltsverzeichnis:
1. Einleitung
2. Potentielle Vegetation Thüringens
3. Entwicklung der Vegetation (unter Einfluss des Menschen)
4. Aktuelle Vegetation in unterschiedlichen Naturraumtypen
4.1 Mittelgebirge
4.2 Buntsandstein-Hügelländer
4.3 Muschelkalk-Hügelländer
4.4 Basaltkuppenland
4.5 Ackerhügelländer
4.6 Auen und Niederungen
4.7 Zechsteingürtel an Gebirgsrändern
5. kurzes Fazit
Anhang: Literaturverzeichnis
1. Einleitung
Der Freistaat Thüringen hat viele Spitznamen: um nur einige zu nennen, seien hier „Kreuzweg der Blumen“, „Grünes Band“ oder „Grünes Herz Deutschlands“ erwähnt. Thüringen ist wegen seiner vielgestaltigen Pflanzenwelt bekannt, beliebt und auch oft besucht. Doch warum ist gerade in unserer Gegend das enge räumliche Nebeneinander vieler Pflanzenarten mit unterschiedlichsten ökologischen Ansprüchen möglich? Dafür gibt es natürlich zahlreiche Gründe: die Vegetation ist z.B. von ihrem geologischen Untergrund abhängig, von Reliefbeschaffenheiten und Wasservorkommen. Speziell in Thüringen haben die Mittelgebirge Harz, Kyffhäuser, Rhön, Thüringer Wald und Schiefergebirge maßgeblichen Einfluss auf das Lokalklima, was wiederum die Entwicklung der Pflanzenwelt bestimmt: Einerseits wirkt sich die Höhenlage und ph-Wert-Stufe, auf der die Pflanzen wachsen, direkt auf die Flora aus. Andererseits ist auch die Luv- und Leewirkung entscheidend für das jeweilige Klima der Landschaft. So ist der Südwesten Thüringens niederschlagsreich, da sich die Luftmassen vor dem Thüringer Wald stauen und abregen, das zentrale Thüringer Becken dagegen, abgeschirmt vom Harz und Thüringer Wald, überwiegend trocken. Somit sind völlig unterschiedliche Voraussetzungen für die Entwicklung der Thüringer Flora gegeben.
In dieser Hausarbeit möchte ich nun zunächst die ursprüngliche Vegetation Thüringens, dann ihre Entwicklung unter dem Einfluss des Menschen bis hin zur ihrer aktuellen Gestaltung in verschiedenen in Thüringen vorkommenden Naturraumtypen untersuchen.
2. Potentielle Vegetation Thüringens
Wenn man die Flora einer Gegend betrachtet, sollte man sich zunächst mit der potentiellen Vegetation dieser Landschaft auseinandersetzen. Das ist die Vegetation, die ohne den Einfluss des Menschen wachsen würde und somit nur durch natürliche Faktoren wie Klima, Boden und Relief bestimmt wird.
Thüringen wäre überwiegend von Wald geprägt. Hierbei wären am meisten die von der schattenvertragenden Rotbuche dominierten Buchenwälder verbreitet. Vor allem Hainsimsen-, Waldmeister-, Waldgersten- und Orchideenbuchenwälder würden das Landschaftsbild prägen.
Im trockenwarmen zentralen Thüringer Becken gäbe es Trauben- und Stieleichen sowie Hainbuchen und Winterlinden in den Buchenmischwäldern .(vgl. [5])
In den Thüringer Mittelgebirgen fände man wiederum überwiegend Rotbuchen, aber auch den durch seine Pfahlwurzel sehr standhaften Bergahorn und die Fichte. Über 850 Metern, das entspricht der Bergmischwaldstufe, würden sich Buchen-Tannen-Fichtenwälder ansiedeln. Natürliche Fichtenbuchenwälder gäbe es allerdings nur in den höchsten Lagen des Thüringer Waldes und des Thüringer Schiefergebirges, da dort nur Bäume mit Flachwurzeln Stand auf dem harten Gesteinsuntergrund finden können . (vgl. [ 5])
An Ufern der Flüsse ständen verschiedene Weidearten, da diese feuchte Böden bevorzugen.
In Niedermooren und von Grundwasser beeinflussten Böden der Auen gäbe es vor allem Eschen und Schwarz-Erlen. Niedermoore sind im Gegensatz zu Hochmooren nährstoffreich, da zeitweise mit Fremdwasser (z.B. Niederschlag oder Flüsse) überstaut sind und anschließend phasenweise „austrocknen“. (vgl. [5]) Bei der Überflutung ertrinken Pflanzen förmlich und sterben ab, können im Wasser aber nicht vollständig abgebaut werden. Trocknet das Moor dann durch fehlendes Fremdwasser aus, bilden die halbzersetzten Pflanzenteile einen sehr nährstoffreichen Torfboden für neue Pflanzen. Ein Hochmoor dagegen ist ein saurer, nasser und nährstoffarmer Lebensraum, der nur aus Niederschlägen und durch die Luft eingetragene Nährstoffe genährt wird . (vgl. [5])
3. Entwicklung der Vegetation (unter Einfluss des Menschen)
Der Freistaat Thüringen liegt in der gemäßigten Waldzone und war früher von sommergrünen Laubwäldern, überwiegend Eichen-Hainbuchenwälder, geprägt. Die Differenzierung der Pflanzengesellschaft erfolgte hauptsächlich durch unterschiedliche Feuchteregime und die Höhen- und ph-Wertstufen, auf denen die Pflanzen wuchsen. ( vgl. [1], Seite 36)
An den Flussniederungen der großen Thüringen Flüsse Saale, Unstrut und Werra siedelten sich Auenwälder an. Im Thüringer Becken, Altenburger Raum und im Grabfeld, das sich im Leebereich, also der wind- und regenabgewandte Seite, des Rhöns befindet, konnten aufgrund der Niederschlagsarmut und des fruchtbaren Lössbodens Winterlinden wachsen. In den unteren Bergländern und im Mittelgebirgsvorland, welches im Westen und Nordwesten aufgrund der Luvwirkung des Thüringer Waldes sehr niederschlagsreich ist, entwickelten sich ausgedehnte Buchenwälder. (vgl. [1], Seite 36) In Buntsandsteinregionen wie den Gebieten östlich der Saale über 300m konnten sich nur Pfahlwurzler wie die Kiefer halten, da diese sich mit ihren tief ins Erdreich ragenden dicken Wurzeln im trockenen, „weichen“ Buntsandstein verankern.
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- Arbeit zitieren
- Victoria Tutschka (Autor:in), 2008, Der Naturraum Thüringens und seine Nutzung - Zur Vegetation, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/139447
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