Jugendliche sind im Vergleich zu Erwachsenen oder Kindern stärker mit Mortalität konfrontiert. Sie leiden oft unter den unterschiedlichsten Erkrankungen und Belastungen, wie z.B. Kopfschmerzen oder Schlafstörungen (vgl. Silbereisen, Hasselhorn 2008, S. 664f). Auf ihren Gesundheitszustand wirken sich Faktoren, wie z.B. der Konsum von Alkohol oder Drogen, die Ernährung, Vernachlässigung der Hygiene und ähnliches negativ aus. Riskantes Sportverhalten kann ebenfalls gesundheitliche Folgen mit sich bringen. Die Gefahr, sich bei der Ausübung von sogenannten Extremsportarten Verletzungen zuzufügen, ist besonders hoch. Folgen können Verletzungen, Krankheiten und in extremen Fällen sogar der Tod sein (vgl. Raithel 2001, S. 15ff). Dieses gesundheitsgefährdende Risikoverhalten und das Sensation Seeking, sind Thema dieser Seminararbeit. Riskantes Verhalten beschränkt sich allerdings nicht auf den gesundheitlichen Bereich, die Folgen können auf verschiedenen Bereichen zum Vorschein treten, welche im ersten Inhaltspunkt genannt werden. In diesem Punkt wird der Begriff „Risikoverhalten“ ausführlicher definiert. Was ist der Zweck der Risikosuche? Erfüllt sie bestimmte Funktionen? Was verleitet Jugendliche dazu, sich riskant zu verhalten? Ausgewählte Erklärungsansätze sollen hierzu Antworten liefern. Weiterhin wäre interessant zu klären, ob riskantes Verhalten durch spezifische Bedingungen begünstigt wird und ob es bestimmte Faktoren gibt, die das riskante Verhalten reduzieren können. Im nächsten Inhaltspunkt „Risiko – und Schutzfaktoren“ soll verdeutlicht werden, wie Risikoverhalten vermieden bzw. verringert werden kann. Bekanntlich haben Gleichaltrige großen Einfluss im Jugendalter, um herauszufinden, welche Rolle sie bezüglich Risikoverhaltensweisen spielen, wird auf deren Bedeutung als Risiko – und Schutzfaktor näher eingegangen. Im Anschluss daran wird das Phänomen „Sensation Seeking“ genauer unter die Lupe genommen. Beim SS sind individuelle Unterschiede zu beachten. Manchen Jugendlichen sind die Konsequenzen egal, andere wiederum verhalten sich vorsichtig. Interessant wäre nun zu erfahren inwieweit und weshalb sich Jugendliche voneinander unterscheiden. Zum Schluss wird die Studie „Sensation Seeking, gesundheitsbezogene Kognitionen und Partizipation am Risikosport“ vorgestellt. Es wird näher auf die Ergebnisse eingegangen und über die wichtigsten Aspekte diskutiert und spekuliert.
Inhaltsverzeichnis
1. EINLEITUNG
2. WAS VERSTEHT MAN UNTER RISIKOVERHALTEN? - ALLGEMEINES ZUM RISIKOVERHALTEN
3. ERKLÄRUNGSANSÄTZE
3.1 SOZIALE ERKLÄRUNG
3.1.1 DAS BELASTUNGS − BEWÄLTIGUNGS − PARADIGMA
3.1.2 WEITERE GRÜNDE
4. SCHUTZ – UND RISIKOFAKTOREN
4.1 GLEICHALTRIGE ALS RISIKOFAKTOR
4.2 BEDEUTUNG DER GLEICHALTRIGEN ALS SCHUTZFAKTOR
5. SENSATION SEEKING (SS)
5.1 DEFINITION
5.3 SS BEDEUTET NICHT IMMER RISIKO
5.2 UNTERSCHIEDE BEIM SS
5.3 MESSVERFAHREN DES SS
6. STUDIE
6.1 ERGEBNISSE UND DISKUSSION
7. SCHLUSSWORT
QUELLENVERZEICHNIS
1.Einleitung
Jugendliche sind im Vergleich zu Erwachsenen oder Kindern stärker mit Mortalität konfrontiert. Sie leiden oft unter den unterschiedlichsten Erkrankungen und Belastungen, wie z.B. Kopfschmerzen oder Schlafstörungen (vgl. Silbereisen, Hasselhorn 2008, S. 664f). Auf ihren Gesundheitszustand wirken sich Faktoren, wie z.B. der Konsum von Alkohol oder Drogen, die Ernährung, Vernachlässigung der Hygiene und ähnliches negativ aus. Riskantes Sportverhalten kann ebenfalls gesundheitliche Folgen mit sich bringen. Die Gefahr, sich bei der Ausübung von sogenannten Extremsportarten Verletzungen zuzufügen, ist besonders hoch. Folgen können Verletzungen, Krankheiten und in extremen Fällen sogar der Tod sein (vgl. Raithel 2001, S. 15ff). Dieses gesundheitsgefährdende Risikoverhalten und das Sensation Seeking, sind Thema dieser Seminararbeit. Riskantes Verhalten beschränkt sich allerdings nicht auf den gesundheitlichen Bereich, die Folgen können auf verschiedenen Bereichen zum Vorschein treten, welche im ersten Inhaltspunkt genannt werden. In diesem Punkt wird der Begriff „Risikoverhalten“ ausführlicher definiert.
Was ist der Zweck der Risikosuche? Erfüllt sie bestimmte Funktionen? Was verleitet Jugendliche dazu, sich riskant zu verhalten? Diese Fragen sollen in Punkt 3 durch ausgewählte Erklärungsansätze beantwortet werden. Diesbezüglich wird auf das Belastungs – Bewältigungs – Paradigma eingegangen. Es werden einige Gründe genannt, um das Zustande- kommen des Risikoverhaltens besser verstehen zu können.
Weiterhin wäre interessant zu klären, ob riskantes Verhalten durch spezifische Bedingungen be- günstigt wird und ob es bestimmte Faktoren gibt, die das riskante Verhalten reduzieren können. Im nächsten Inhaltspunkt „Risiko – und Schutzfaktoren“ soll verdeutlicht werden, wie Risikoverhalten vermieden oder zumindest verringert werden kann, so dass die Gesundheit der Jugendlichen nicht belastet wird. Bekanntlich haben Gleichaltrige großen Einfluss im Jugendalter, um heraus- zufinden, welche Rolle sie bezüglich Risikoverhaltensweisen spielen, wird auf deren Bedeut- ung als Risiko – und Schutzfaktor näher eingegangen. Im Anschluss daran wird das Phänomen „Sensation Seeking“, was wichtig für die im Anschluss behandelte Studie ist, genauer unter die Lupe genommen. Die Definition, das SS in Abgrenzung zum Risiko, Unter- chiede und schließlich Messverfahren werden behandelt. Beim SS sind individuelle Unter- schiede zu beachten. Manchen Jugendlichen sind die Konsequenzen egal, andere wiederum verhalten sich vorsichtig. Interessant wäre nun zu erfahren inwieweit und weshalb sich Jugendliche voneinander unterscheiden. Zum Schluss wird die Studie „Sensation Seeking, gesundheits- bezogene Kognitionen und Partizipation am Risikosport“ vorgestellt. Es wird näher auf die Ergebnisse eingegangen und über die wichtigsten Aspekte diskutiert und spekuliert.
2. Was versteht man unter Risikoverhalten? - Allgemeines zum Risikoverhalten
Die Begriffe Risiko und Gefahr stehen im Zusammenhang mit Unsicherheit, aber die Attribuierung erfolgt jeweils unterschiedlich: Im Falle einer Selbstzurechnung spricht man von Risiko (kann auch positiv sein). Im Falle einer Fremdzurechnung von Gefahr (negativ).
Charakteristisch für Risikoverhalten ist also die Unsicherheit. Eine weitere wichtige Eigen- schaft ist die Verantwortung, Risikoverhalten erfolgt bewusst, die Folgen des Handelns werden in Kauf genommen. Es können unterschiedliche Folgen auftreten: auf gesund- heitlicher, finanzieller, ökologischer und juristischer Ebene. Manche Verhaltensweisen können Folgen auf allen vier Ebenen mit sich bringen, z.B. ein Autounfall auch der Drogenkonsum beinhaltet mehrfache Risiken. Die nachhaltigen Folgen des Risikoverhaltens werden in Kauf genommen, weil gleichzeitig subjektive Vorteile aus der Handlung herausgezogen werden, als Beispiel kann hier die Akzeptanz von Gleichaltrigen oder das Glückserlebnis, was im Gegensatz zur Langeweile steht, genannt werden. Besonders gesundheitliche Folgen scheinen häufig aufzutreten und problematisch zu sein (vgl. Raithel 2001, S. 12 - 19). Deshalb soll dieser Bereich in dieser Seminararbeit fokussiert werden. Zum gesundheitsriskanten Verhalten zählen z.B. auch Diäten und Essstörungen. Durch den Konsum von Alkohol und Drogen kann es zu Unfällen, schwerwiegenden Verletzungen bis hin zum Tod kommen. Es führt oft zu gewalttätigen Auseinandersetzungen oder dazu, dass Jugendliche straffällig werden und ernsthafte Gesundheitsschäden erleiden (vgl. Silbereisen, Hasselhorn 2008, S. 667ff). Risikosport beinhaltet auch ernsthafte Gefahren. Zum Risikosport zählt z.B. das Mountainbiking oder Felsklettern, es kann aber jede Sportart zum Risikosport mutieren, wenn sie nicht gemäß den üblichen Standards ausgeübt wird (vgl. Schumacher, Roth 2004, S. 148). Das Phänomen „Sensation Seeking“ kann negative Folgen für die Gesundheit mit sich bringen. Genaueres dazu und zum Risikosport wird im letzten Inhaltspunkt anhand der Studie vermittelt.
3. Erklärungsansätze
3.1 Soziale Erklärung
Sozialisation bzw. soziale Erfahrungen können zur Erklärung herangezogen werden. Riskante Verhaltensweisen sind aus der Sicht von Sozialisationsforschern ein Ausdruck von mangel- haft verarbeiteten Eindrücken bzw. Problemen (vgl. Bornewasser und Glitsch 2006, S. 278). Einen überaus wichtigen Aspekt stellt das riskante Verhalten auf Grund von Entwicklungs- aufgaben, die Jugendliche zu bewältigen haben, dar. Die Persönlichkeitsentwicklung beispiel- sweise, zählt zu den wichtigsten Anforderungen. Dies ist eine von zahlreichen Anforderung- en, die bewältigt werden müssen. Der Jugendliche kreiert in dieser Lebensphase seine eigene Lebensweise, was beispielsweise auch in Kohlbergs Entwicklungstheorie erwähnt wird.
Zu Risikoverhalten kommt es verstärkt, wenn zu viele Anforderungen und Belastungen auf- einander folgen und die Belastung so groß ist, dass man nur noch schwierig zu bewältigen ist (vgl. Silbereisen, Hasselhorn 2008, S. 678).
3.1.1 Das Belastungs - Bewältigungs - Paradigma
Zur Erklärung des Verhaltens kann das Belastungs – Bewältigungs – Paradigma herangezog- en werden. Dieses Modell betrachtet das Risikoverhalten hinsichtlich der Person – Umwelt – Interaktion und ist ein Handlungsregulationsmodell. Hierbei spielen Entwicklungsaufgaben und andere Belastungen eine Rolle. Wenn die Bewältigungsstrategien unzureichend sind, führt dies zu Problematiken. Die Bewältigung dieser Aufgaben und Probleme hängt mit fünf unterschiedlichen Bereichen zusammen. Diese Bereiche sollen erläutert werden. Sie zeigen, was das Risikoverhalten begünstigt, bzw. machen deutlich, weshalb es ausgelöst wird: Erstens: Riskantes Verhalten kann ein Versuch sein, Erwachsenenverhalten zu demonstrieren und würde somit als Reifesymbol dienen, d.h., zu zeigen, dass die Phase der Kindheit abgeschlossen ist. Zweitens: Risikoverhalten kann als Signal dienen, dass Hilfe benötigt wird, d.h., die Umwelt soll durch das Verhalten aufmerksam auf Konflikte gemacht werden. Drittens: Es ist auch möglich, dass das riskante Verhalten gezeigt wird, um bei Freunden gut dazustehen und anerkannt zu werden. Viertens: Es kann als Bewältigungsstrategie dienen. Durch das Verhalten können kurzfristig Probleme vergessen bzw. ausgeblendet werden. Fünftens: Manche Jugendliche sehen im riskanten Verhalten eine Abwechslung zum langweiligen Alltag. Beispielsweise kann der Konsum von Alkohol oder Drogen ein Gefühl verleihen, welches den Alltag angenehmer werden lässt (vgl. Silbereisen, Hasselhorn 2008, S. 675ff). Auch Sensation Seeking beugt der Langeweile vor.
3.1.2 Weitere Gründe
Weiterhin kommt es zum gefährlichen bzw. riskanten Verhalten insbesondere aus folgendem Grund: Für Jugendliche ist die gegenwärtige Situation relevant, sie blenden alle möglichen negativen Folgen aus und fokussieren das „Hier und Jetzt“ (vgl. Raithel 2001, S. 13). Jugendliche sind ständig auf der Suche nach Abenteuer und wollen Aufmerksamkeit.
Ein anderer Faktor, der das Risikoverhalten begünstigen könnte, ist z.B. eine schwere Kindheit. Wenn Jugendliche Flucht aus unangenehmen Situationen suchen, kann die Reaktion ein riskantes Verhalten darstellen. Wenn sie z.B. nicht ausreichend Aufmerksamkeit erhalten, suchen sie diese auf eine andere Art und Weise.
Da riskantes Verhalten und Selbstüberschätzung als etwas typisch Jugendliches betrachtet wird, bietet der „jugendspezifische Egozentrismus“ eine mögliche Erklärung hierfür. Bei Jugendlichen tauchen Gefühle der Einzigartigkeit vermehrt auf, sie tendieren dazu sich selbst als unverletzbar zu betrachten (vgl. Jost 2007, S. 13). Es gibt allerdings auch Forscher welche, anstatt den oben angeführten sozialen Aspekten, die Biologie zur Erklärung von Risikoverhalten heranziehen. Manche Forscher sind der Auffassung, dass Eigenschaften von Personen genetisch bedingt sind. Sie erklären das Verhalten somit biologisch. Auch Zuckermann, der Urheber des „Sensation Seeking“ bezieht die Neurobiologie mit ein. Trimpops Risiko – Motivations – Theorie dagegen besagt, dass neben dem Risikobedürfnis auch eine Bereitschaft zur Übernahme des Risikos existiert. Der Motivation wird eine besondere Bedeutung zugemessen, außerdem berücksichtigt Trimpop auch emotionale und körperliche Aspekte (vgl. Bornewasser und Glitsch 2006, S.275 - 281).
4. Schutz - und Risikofaktoren
Risikoverhalten im Jugendalter ist ein komplexes und multidimensionales Phänomen: Es ist wichtig, den komplexen Zusammenhang zwischen Risiko- und Schutzfaktoren zu betrachten. Risikofaktoren können z.B. ein geringes Selbstwertgefühl, niedrige Erfolgserwartungen in der Schule oder Freunde sein, die als schlechtes Vorbild dienen. Als wichtiger Schutzfaktor kann Unterstützung von den Eltern1 angeführt werden. Auch alltägliche Fertigkeiten, um schwierige Situationen des Alltags zu meistern, wirken sich positiv aus (vgl. Ciariano 2004, S.18f). Zusammenfassend kann man sagen, dass es zum einen individuelle Risiko- und Schutzfaktoren, zum anderen sozial – umweltbezogene Faktoren gibt. Dazu zählen Einflüsse aus der sozialen Umgebung, wie z.B. die Familie, die Freunde oder auch die Kultur oder Gesellschaft (vgl. Silbereisen, Hasselhorn 2008, S. 680). Geringes Selbstwertgefühl z.B. gehört zu den individuellen Faktoren. Da insbesondere der Einfluss der Gleichaltrigen im Jugendalter sehr groß ist, wird dieser Aspekt näher betrachtet:
4.1 Gleichaltrige als Risikofaktor
„Die Gleichaltrigengruppe modelliert gewissermaßen diese Verhaltensweisen, indem sie sie befördert und beschleunigt oder zurückdrängt und verhindert“ (Engel, Hurrelmann 1993
[...]
1 Entscheidend ist hierbei beispielsweise wie viel Zeit die Eltern für ihre Kinder aufbringen und ähnliches
- Arbeit zitieren
- Kevser Ekin (Autor:in), 2008, Gesundheitsriskantes Verhalten und "Sensation Seeking" im Jugendalter, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/139401
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