[...] Inzwischen wurde man
eines Besseren belehrt. Wachstum des Gesamtertrags einer Branche bei gleichzeitig
konstanter oder sogar sinkender Beschäftigungszahl sind der Regelfall geworden. Diese
tendenzielle Abnahme der Anzahl der Beschäftigen pro erwirtschafteter Geldeinheit des
Sozialproduktes ist in erster Linie ein Ergebnis der „Mechanisierung“, die später in
„Automation“ und in organisatorische Verbesserungen einmündete, welche eine ganze Menge
„technologischer Arbeitslosigkeit“ verursacht haben. Für Personen ohne recht spezifische
Qualifikationen sind die Arbeitsmöglichkeiten in zunehmendem Maße eingeschränkt worden.
Diese Einschränkung hat allerdings nicht zu einer ständig steigenden Arbeitslosenquote,
sondern als Ergebnis der Standardhebung in der Bildung zu einer allgemeinen
Kompetenzhebung der Arbeitskräfte geführt. Mittlerweile sind aber nicht mehr die eben
beschriebene technisch bedingten Entlassungen das Problem, sondern aktuell ist die
sogenannte strukturelle Arbeitslosigkeit in Deutschland dominant. Neben den fast täglich in
den Zeitungen erscheinenden aktuellen Zahlen der Arbeitslosen in Deutschland kann man
auch regelmäßig über strukturelle Maßnahmen lesen, die – von der Regierung erlassen – auf
den Arbeitsmarkt wirken sollen, über die Entstehung neuer Berufsbilder, über neueste Trends
auf dem Arbeitsmarkt, über Tarifverhandlungen usw.
In meiner Arbeit werde ich mich jedoch nicht mit diesen neuesten Statistiken, Zahlen und
Werten befassen. Vielmehr möchte ich zunächst einige Besonderheiten des Arbeitsmarktes in
modernen, funktional differenzierten Gesellschaften herausarbeiten. Anschließend versuche
ich, mittels des bekannten und oft zitierten AGIL-Schemas zur Analyse moderner
Gesellschaften des amerikanischen Soziologen Talcott Parsons, den Arbeitsmarkt
einzuordnen und zu analysieren. Dafür stelle ich das AGIL-Schema kurz vor – für eine
ausführliche Darstellung fehlt hier leider der Rahmen, da der Schwerpunkt meiner Arbeit in
der praktischen Anwendung des AGIL-Schemas liegen soll. In der praktischen Analyse werde ich einige Aspekte ausgewählen, durchleuchten
und beschrieben, ohne dabei Anspruch auf Vollständigkeit zu
erheben. Besonderen Wert lege ich in dieser Arbeit - wegen der Aktualität des Problems - auf
die Stellung der Arbeitslosen innerhalb der Gesellschaft. Deshalb ist ihnen ein separates
Kapitel dieser Arbeit gewidmet.
Inhaltsverzeichnis
- Problemstellung
- Kurzbiographie Talcott Parsons'
- Der Arbeitsmarkt – Definition und Besonderheiten
- Kurze Darstellung des AGIL-Schemas von Talcott Parsons
- Konkrete Anwendung des AGIL-Schemas auf den Arbeitsmarkt.
- Der Arbeitsmarkt als Element des Subsystems Wirtschaft....
- Der Arbeitsmarkt und das Subsystem Politik
- Der Arbeitsmarkt und das Sozial-kulturelle Subsystem
- Der Arbeitsmarkt und das Subsystem Gesellschaftliche Gemeinschaft.
- Die Familie und der Arbeitsmarkt...
- Die Gewerkschaften und der Arbeitsmarkt.
- Der Arbeitsmarkt und die Umwelt des AGIL-Schemas
- Abschließende Stellungnahme…………………….
- Quellen- und Literaturverzeichnis.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Ziel dieser Arbeit ist es, den Arbeitsmarkt mit Hilfe des AGIL-Schemas von Talcott Parsons zu analysieren und in den Kontext moderner, funktional differenzierter Gesellschaften einzuordnen. Dabei soll die Bedeutung des Arbeitsmarktes für die verschiedenen Subsysteme der Gesellschaft (Wirtschaft, Politik, Soziales und Kultur) beleuchtet werden.
- Die Besonderheiten des Arbeitsmarktes in modernen Gesellschaften
- Die Anwendung des AGIL-Schemas zur Analyse des Arbeitsmarktes
- Die Position der Arbeitslosen innerhalb der Gesellschaft
- Die Interaktion zwischen Arbeitsmarkt und den verschiedenen Subsystemen der Gesellschaft
- Die Bedeutung von struktureller Arbeitslosigkeit in modernen Gesellschaften
Zusammenfassung der Kapitel
Das erste Kapitel befasst sich mit der Problemstellung und führt in die Thematik des Arbeitsmarktes ein. Hierbei wird die Bedeutung des Arbeitsmarktes in modernen Gesellschaften erläutert und die Problematik der strukturellen Arbeitslosigkeit aufgezeigt. Im zweiten Kapitel wird eine kurze Biographie von Talcott Parsons, dem Begründer des AGIL-Schemas, vorgestellt. Kapitel drei widmet sich der Definition und den Besonderheiten des Arbeitsmarktes. Im vierten Kapitel wird das AGIL-Schema von Talcott Parsons kurz dargestellt, um die Grundlage für die anschließende Anwendung des Schemas auf den Arbeitsmarkt zu schaffen. Das fünfte Kapitel bildet den Kern der Arbeit und widmet sich der konkreten Anwendung des AGIL-Schemas auf den Arbeitsmarkt. In diesem Kapitel werden die Interaktionen des Arbeitsmarktes mit den verschiedenen Subsystemen der Gesellschaft (Wirtschaft, Politik, Soziales und Kultur) analysiert.
Schlüsselwörter
Arbeitsmarkt, AGIL-Schema, Talcott Parsons, funktionale Differenzierung, Subsysteme, Gesellschaft, Wirtschaft, Politik, Soziales, Kultur, strukturelle Arbeitslosigkeit, Arbeitslose, Familie, Gewerkschaften, Umwelt.
- Quote paper
- Gesa Klintworth (Author), 2002, Anwendung des AGIL-Schemas Talcott Parsons auf den Arbeitsmarkt, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/13934