In dieser Fachbereichsarbeit wird über die Krankheit Schizophrenie aufgeklärt, an der rund 1% der Bevölkerung erkranken. An Diabetes erkranken genauso viel Patienten, doch über die Schizophrenie ist man viel weniger aufgeklärt, als über Diabetes. Diese Erkrankung ist unabhängig davon, ob sie Mann oder Frau sind, in welchem Land sie wohnen oder welcher Rasse oder Kultur sie angehören. Schizophrenie hat auch nichts mit gespaltener oder multipler Persönlichkeit zu tun, denn bei schizophrenen Psychosen kommt es zur Veränderung gewisser Gehirnfunktionen. Die Ursachen schizophrener Störungen sind bis heute nicht vollständig geklärt.
Dennoch besteht Hoffnung für die Betroffenen, denn diese Erkrankung ist entgegen einem weit verbreiteten Vorurteil gut behandelbar. Es wird der Frage nachgegangen, wie man in einem Allgemeinkrankenhaus die Pflege und den Umgang mit schizophrenen Patienten verbessern kann.
Der allgemeine und spezielle Pflegeteil zeigt auf, wie man auf einen Erkrankten zugeht und was man beachten muss. Es lohnt sich, sich in dieses Thema einzulesen, da man sich in der Pflege dadurch sehr vieles leichter machen kann.
Ein Interview mit einem an Schizophrenie Erkrankten reflektiert, wie sich dieser fühlt und was er alles durchmacht und durchgemacht hat. Er beschreibt auch, wie ihm durch die Pflege geholfen wurde.
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
2. Methodik
3 ICD 10 – Kapitel V
4 Definitionen
4.1 Schizophrenie – woher kommt der Begriff
4.2 Vorkommen in unserer Gesellschaft
5 Symptome
5.1. Primärsymptome
5.2. Sekundärsymptome
6 Ursachen
6.1 Biopsychosoziales Modell
6.2 Vulnerabilitäts (Verletzlichkeits-)-Modell
7 Diagnose
7.1 Wie wird die Diagnose gestellt?
8 Formen der Schizophrenie
8.1 Paranoid-halluzinatorische Schizophrenie
8.2 Hebephrenie
8.3 Schizophrenia simplex
8.4 Katatone Schizophrenie
8.5 Schizophrenes Residuum
9 Verlauf
10 Therapie
10.1 Elektrokrampftherapie – EKT
10.1.1 Geschichte
10.1.2 Anwendung und Wirkung
10.1.3 Aufgaben der Pflegepersonen bei einer EKT
10.2 Medikamente
10.2.1 Antipsychotika
10.2.2 Neuroleptika
10.3 Psychotherapie
10.4 Soziotherapie
11 Pflege Allgemein
11.1 Maßahmen
11.2 Bezugspflege
11.3 Pflegestandards allgemein
12 Spezielle Pflege
12.1 Pflege zu den verschiedenen Schizophrenieformen
12.2 Spezielle pflegerische Probleme und Maßnahmen
13 Interview
14. Literatur- und Abbildungsverzeichnis
1. Einleitung
Während meiner Literaturrecherche habe ich ein Gedicht entdeckt, welches das Gefühlsleben eines schizophrenen Patienten beschreibt.
Deshalb möchte ich meine Arbeit mit diesem Gedicht von Markus Zirkel beginnen.
In zwei gespalten das bin ich.
Ein Teil von mir bringt helles Licht
Das zweite versteckt in Dunkelheit
Es neigt zur Gewalt
Hoffentlich verengt sich bald der in meinem Bewusstsein große Spalt.
Ich lache vor Freude Ich schreie vor Zorn
Ich habe so viel Freunde Ich habe sie alle verloren
Ich umarme dich ganz zärtlich Ich schlage dir ins Gesicht
Ich liebe das eine ich Ich mag das Zweite nicht
In zwei gespalten das bin ich
Viele sagen ich sei nicht ganz dicht
Eines davon bringt helles Licht
Viele sehen nur das zweite ich
Denn das zweite neigt zur Gewalt
Hoffentlich verengt sich bald der in meinem Bewusstsein große Spalt.
2. Methodik
Ich habe mich zu Beginn meiner Fachbereichsarbeit für eine Literaturarbeit entschieden. Ihm Rahmen meiner Ausbildung, wurde mir ermöglicht auf der Psychiatrie in Rankweil ein Praktikum zu absolvieren.
Dort bekam ich einen großen Einblick in den Umgang mit Patienten und deshalb habe ich mich entschlossen ein Interview zu führen. Ich habe mich für ein halbstrukturiertes, problemzentriertes Interview entschieden, das heißt, dass das Thema vorgegeben wurde und das bestimmte Fragen gezielt gestellt wurden.
Literaturrecherche:
Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten
Meine Literaturrecherche gestaltete sich relativ einfach, da ich in der Vorarlberger Landesbibliothek sofort fündig wurde. Richtig gute Fachliteratur, die mir sehr nützlich war, bekam ich auf der Psychiatrie in Rankweil.
3 ICD 10 – Kapitel V
ICD ist die Abkürzung für die Internationale Klassifikation der Krankheiten (International Classification of Deaseses). Diese Klassifikation wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erstellt und in Kapitel V sind die psychischen Störungen klassifiziert. ICD 10 deshalb, weil es in der 10. Revision vorliegt. Diese Störungen werden durch psychopathologische Symptome, zeitlich Charakteristika und den Verlauf beschrieben. Zu den Symptomen zählen Störungen im Bereich des Bewusstseins, Empfindens und Wahrnehmens, des Gedächtnisses, des Denkens, der Intelligenz, des Fühlens und des Wollens.
Klinisch-diagnostische Hauptgruppen der psychischen Störungen:
F0: Organische, einschließlich symptomatischer psychischer Störungen:
Dieser Abschnitt umfasst psychische Krankheiten mit nachweisbarer Ätiologie in einer zerebralen Krankheit, einer Hirnverletzung oder einer anderen Schädigung, die zu einer Hirnfunktionsstörung führt (Bsp. Demenz, Delir)
F1: Psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen:
Ein breites Spektrum von Störungen, deren Schweregrad von einer unkomplizierten Intoxikation und schädlichem Gebrauch bis zu einer eindeutigen psychotischen Störung reicht, die aber alle auf dem Gebrauch einer oder mehrerer psychotropher Substanzen beruhen.
F2: Schizophrenie, schizotype und wahnhafte Störungen
F3: Affektive Störungen:
Bei diesen Störungen bestehen die Hauptsymptome in einer Veränderung der Stimmung oder der Affektivität, meist zur Depression hin, mit oder ohne begleitende Angst, oder zur gehobenen Stimmung.
F4: Neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen:
Neurotische, Belastungs- und somatoforme Störungen wurden wegen des historischen Zusammenhangs mit dem Neurosenkonzept und wegen des beträchtlichen, wenn auch unklaren Anteils psychischer Verursachung in einem großen Kapitel zusammengefasst.
F5: Verhaltensauffälligkeiten mit körperlichen Störungen oder Faktoren:
Dieser Abschnitt beinhaltet die Essstörungen, Schlafstörungen, sexuelle Funktionsstörungen, psychische Verhaltensstörungen im Wochenbett und schädlicher Gebrauch von nicht abhängigkeitserzeugenden Substanzen.
F6: Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen:
Hier sind klinisch wichtige, meist lang anhaltende Zustandsbilder und Verhaltensmuster beschrieben. Sie sind Ausdruck des charakteristischen, individuellen Lebensstils, des Verhältnisses zur eigenen Person und zu anderen Menschen.
F7: Intelligenzminderung:
Ist eine sich in der Entwicklung manifestierende, stehen gebliebene oder unvollständige Entwicklung der geistigen Fähigkeiten.
F8: Entwicklungsstörungen:
In meisten Fällen sind die Sprache, visuell-räumliche Fertigkeiten und die Bewegungskoordination betroffen.
F9: Verhaltens- und emotionale Störungen mit Beginn der Kindheit und Jugend:
Diese Gruppe von Störungen ist charakterisiert durch einen frühen Beginn, der Kombination von überaktivem, wenig modulierten Verhalten mit deutlicher Unaufmerksamkeit und Mangel an Ausdauer bei Aufgabenstellungen.
F99 Nicht näher bezeichnete psychische Störungen
(Internationale Klassifikation psychischer Störungen 2004/2005)
Unter F2 wird das Thema meiner Fachbereichsarbeit klassifiziert, die Schizophrenie, schizotype und wahnhafte Störungen. Als kleine Einführung in das Thema habe ich im nächsten Punkt verschiedene Definitionen der Schizophrenie angeführt.
4 Definitionen
Bei meiner Literaturrecherche fand ich mehrere Definitionen der Schizophrenie, von denen ich folgende anführen möchte:
Geistesstörung unterschiedlicher Ausprägung ohne nachweisbare körperliche Ursache mit häufig ungünstigem Verlauf
(Pschyrembel 2004: S 1630)
Psychische Erkrankung, die durch eine schwere Störung der Gesamtpersönlichkeit mit Verlust von Einheit und Ordnung der Wahrnehmung, des Denkens, der Affekte und der Identität gekennzeichnet ist
(Pflege Heute 2007: S 1335)
Schizophrenie ist eine schwere psychische Erkrankung, die sich üblicherweise in der Adoleszenz oder im früheren Erwachsenenalter manifestiert. Sie ist gekennzeichnet durch die partielle Desorganisation von Persönlichkeitsfunktionen, durch Regression der Entwicklung und eine Tendenz, sich aus interpersonellen Kontakten oft in eine subjektive, innere Welt mit Halluzinationen und Wahnvorstellungen zurückzuziehen
(Schizophrenie 2001: S 41)
Plötzlicher oder schleichender Kontaktverlust mit der bisher vertrauten, normalen Welt und Einbruch in eine fremdartige, psychotische Welt mit neuen Erlebnissen, die zur neuen Realität wird
(Skript Paulinova 2008)
Gruppe verschiedenartiger, ihrem Wesen ihren Ursachen nach noch wenig erforschter psychischer Krankheitszustände, die einhergehen mit charakteristischen Veränderungen von Denken, Wahrnehmung, Willen, Leistungsfähigkeit und flachem oder inadäquatem Affekt.
(Der Gesundheits-Brockhaus 1999: S 1106)
4.1 Schizophrenie – woher kommt der Begriff
Der Begriff „Schizophrenie“ kommt aus dem griechischen und heißt wörtlich übersetzt in etwa „ Spaltung der Seele“.
Bäuml (2008: S 2) bezeichnet damit nicht die Spaltung des Menschen in zwei Persönlichkeiten, sondern beschreibt, dass schizophren Erkrankte zwei Wirklichkeiten kennen:
„allgemeine“ Wirklichkeit und
„private“ Wirklichkeit.
Als „allgemeine“ Wirklichkeit bezeichnet er diejenige, die mit dem normalen Verständnis und Empfinden der Durchschnittsbevölkerung weitgehend übereinstimmt. In der „privaten“ Wirklichkeit erfahren die Erkrankten Dinge und nehmen Sinneseindrücke wahr, die Gesunde nicht nachvollziehen können.
4.2 Vorkommen in unserer Gesellschaft
Schizophrenie kommt bei ca. 1% der Menschen vor und ist eine Krankheit wie jede andere auch, z.B. Diabetes mellitus, der Rheumatismus oder eine Herzkrankheit. Sie ist bei Männern und Frauen etwa gleich oft und jedermann kann daran erkranken.
Die ersten Krankheitszeichen treten meist zwischen der Pubertät und dem 30. Lebensjahr auf, einzelne Erkrankungen, die Spätschizophrenien, nach dem fünfzigsten Lebensjahr.
Jetzt wissen wir, was eine Schizophrenie ist, doch wie erkennt man einen Schizophrenen? Im nächsten Kapitel werden die vielen Symptome genauer beschrieben, die uns das Erkennen dieser Krankheit erleichtern soll.
5 Symptome
Paulenova (2008) unterteilt die Symptome in Grundsymptome und Begleitsymptome ein. Als Grundsymptome, auch Primärsymptome, bezeichnet sie die Symptome, die bei einer schizophrenen Krankheit vorhanden sein müssen. Begleitsymptome, auch Sekundärsymptome, können vorhanden sein, müssen jedoch nicht.
5.1. Primärsymptome
Formale Denkstörung
Hier sind die Worte und Sätze verstümmelt und das Denken ist zerfahren.
Bondy (2008: S 19) erklärt, dass in schweren Fällen die Schizophrenen nicht verstanden werden und wir nicht wissen, was uns der Schizophrene sagen will. Eine ganze Flut von Einfällen, aus denen der Kranke nicht mehr auswählen kann, enden in einem „Wortsalat“. Die einzelnen Glieder der Gedankenkette haben keinen Zusammenhang mehr und die Äußerungen wirken unsinnig. Nicht nur der Inhalt des Redens, sondern auch das Tempo kann verändert sein. Manchmal ist das Denken auf ein bestimmtes Thema fixiert, welches alle anderen Themen dominiert.
Störungen der Gefühlswelt: Affektstörungen
Nicht nur das Gefühlsleben, auch die Triebhaftigkeit, wie Erleben von Lust, Freude, Trauer, Zorn, Liebe, Hass und Verachtung gehören zu den Affektstörungen. Die Gefühlsäußerungen wechseln ziemlich rasch, ohne Zusammenhang mit der Situation. Schizophrene wirken launenhaft, werden aus Beschimpfungen heraus plötzlich freundlich und dann wieder weinerlich.
Die charakteristische Veränderung des Affektes bezeichnet man als inadäquaten Affekt. Dabei stimmen Ausdruck, Stimme, Gestik und Mimik nicht mit dem überein, was der Patient erlebt oder sagt. So kann der Patient mit einem schallenden Gelächter berichten, dass seine Mutter gestern verstorben ist.
Es kommt auch zu einer Affektabflachung, darunter versteht man, dass der Kranke sein Einfühlungsvermögen für andere verliert, er kann sich nicht mehr vorstellen, wie andere fühlen und denken. Der Kranke ist zu sehr auf sich konzentriert, hier könnte man auch auf eine Depression schließen, da auch Depressive das Interesse an Mitmenschen verlieren und in sich gekehrt und versteinert wirken.
„Ich-Störungen“
Der Schizophrene kommt sich selber fremd vor und hat das Gefühl der Depersonalisation, darunter versteht man die Entfremdung von sich selber. Es kann sogar soweit führen, dass er im Spiegel überprüfen muss, ob er wirklich noch er selbst ist. Obwohl ihm das Gesicht bekannt ist, fühlt er sich als eine andere Person.
Er verarbeitet die Eindrücke der Außenwelt emotional und intellektuell auf eine neue Art und spürt, dass ihm die Umwelt fremd geworden ist. Dies bezeichnet man, als Derealisation, also die Entfremdung von der Umwelt.
5.2. Sekundärsymptome
Wahn
Wahn ist nicht einfach zu beschreiben, deshalb habe ich zunächst einige Definitionen des Wahns angeführt:
Irrige nicht korrigierbare Überzeugung von unmittelbarer Realitätsgewissheit.
(Paulenova: 2008)
Inhaltliche Denkstörung im Sinne einer eigenen Überzeugung von der Lebenswirklichkeit, die im Gegensatz zur allgemeinen akzeptierten Realität steht und aufgrund subjektiver Gewissheit unkorrigierbar ist.
(Pschyrembel 2004: S 1945)
Im klinischen Alltag gibt es große Schwierigkeiten, den Wahn zu definieren, so Bondy (2008: S 21). Sie schreibt, dass die einfache Beschreibung, es handle sich um eine „unkorrigierbare, verkehrte Überzeugung“, dem Wahn nicht ausreichend gerecht wird, denn nicht jede irrtümliche, unkorrigierbare Überzeugung ist ein Wahn. Verfälschte Urteilsbildung oder befremdliche Überzeugung, sind also nicht die wesentlichen Charakteristika des Wahns. Das eigentlich krankhafte ist nicht der Inhalt des Wahns, sondern die „Ich-Bezogenheit“, der Kranke stellt sich selber in den Mittelpunkt.
Es gibt verschiedne Arten des Wahns, Verfolgungswahn, Schuldwahn, Größenwahn, Liebeswahn, Eifersuchtswahn und Vergiftungswahn, so
Paulina (2008). In der Häufigkeit der Wahnthematik steht der Verfolgungswahn, sicherlich an erster Stelle. Der Kranke bezieht alles auf sich selber, wie zum Beispiel was in der Zeitung steht oder was der Nachrichtensprecher sagt oder dass ein vorbeifahrendes Auto nur wegen ihm dort vorbeifährt.
Bondy (2008: S24) zitiert in ihrem Buch den deutschen Psychiater Klaus Conrad, der in seinem Standardwerk „Die beginnende Schizophrenie“ den Verfolgungswahn eines Patienten beschreibt:
„In Freiburg merkte ich, wie mir immer jemand nachlief. Es waren jedoch immer wieder andere Leute. Mitunter blieb er bei der Auslage stehen, da gingen die Beobachter natürlich weiter und taten so, als ginge es sie nichts an. Aber sie verständigten sich durch Blicke mit Entgegenkommenden, die dann die Beobachtung übernahmen. In Karlsruhe war es dann ganz toll. In der Wartehalle ging es zu wie im Taubenschlag. Er hatte das sichere Gefühl, als wenn er verschiedenen Leuten gezeigt werden sollte. Er habe die Leute manchmal irregeführt, in dem er etwa auf dem Bahnhof absichtlich auf einen falschen Bahnsteig lief. Er sah dann auch, wie ihm andere Leute nachgingen, und als er dann plötzlich umkehrte, hätten sie ihm blöde nachgesehen oder wieder so getan, als beachteten sie ihn nicht, und man sah deutlich, wie sie sich ertappt fühlten…“ (Conrad, 1992: S 57)
Halluzinationen
Als Halluzinationen oder Sinnestäuschungen beschreibt Hahlweg (2005: S15) sinnliche Wahrnehmungen, die ohne äußere Reize entstehen.
Paulinova (2008: Skript) unterteilt die Halluzinationen in 5 Formen:
- Akustische Halluzinationen
Es dominieren Stimmen, die zu den Kranken reden oder über sie reden. Sie erteilen Befehle oder kommentieren Handlungen. Manchmal hören die
Patienten auch Dialoge, also Stimmen in 2 Personen, die zum Kranken oder unter sich über den Kranken reden.
- Optische Halluzinationen
Die Kranken sehen Bilder, wie zum Beispiel, dass sie in ihrer Angst, plötzlich zwei schwarze Hände aus der Wand steigen sehen.
- Taktile Halluzinationen
Patienten spüren Berührungen in allen Varianten
- Gustatorische und Olfaktorische Halluzinationen
Hier gibt es einen Zusammenhang mit dem Verfolgungswahn. Die Kranken können das Gift riechen und schmecken.
- Leibhalluzinationen:
Die Patienten können einen Stein im Magen halluzinieren.
Katatone Symptome
Unter den katatonen Symptomen versteht man die Störungen und Veränderungen der Motorik und des Antriebs (Bondy: 2008: S 37). Charakteristisch wäre eine Verlangsamung des Bewegungsablaufes, eine Ungeschicklichkeit oder unwillkürliche Bewegungsabläufe. Hierzu gehören auch die Stereotypen, dabei handelt es sich, um gleichförmige Wiederholungen von Worten, einfachen Bewegungen oder komplizierten Handlungsabläufen.
Nachdem ich jetzt die verschiedenen Symptome der Krankheit beschrieben habe, stellt sich die Frage der Ursache auf. Trotz großer, weltweiter wissenschaftlicher Bemühungen gibt es bisher keine letztendlich befriedigende Erklärung über die Verursachung von Psychosen aus dem schizophrenen Formenkreis. Trotzdem habe ich mich bemüht im nächsten Kapitel verschiedene mögliche Entstehungsfaktoren zu beschreiben.
6 Ursachen
Heute geht man davon aus, dass zahlreiche unterschiedliche Einflüsse von Bedeutung sind. Arieti (2006: S 98) beschreibt drei Faktorengruppen, die zur Erkrankung der Schizophrenie führen:
- Genetische Faktoren (erblich bedingt),
- Psychosoziale Faktoren (Familie und gesellschaftliches Umfeld) und
- Somatische Faktoren (körperlich bedingte Veränderungen der Gehinrfunktion)
Hahlweg (2005: S 33) geht noch genauer auf die Rolle der Neurotransmitter, also der Botenstoffe, im Gehirn ein. Alle Gehirnfunktionen sind vom Austausch von Informationen zwischen den Gehirnzellen mit Hilfe von Botenstoffen abhängig. Kommt es zu einer schizophrenen Episode, herrscht in bestimmten Gehirnregionen eine Überaktivierung von Neurotransmittern, also vom Dopamin. Man nimmt an, dass die Überaktivierung von Dopamin für das Entstehen der positiven Symptome verantwortlich ist.
Paulenova (2008) unterteilt die Entstehungsursachen in zwei Modelle auf, das Biopsychosoziale- und das Vulnerabilitätsmodell.
Sicher ist, dass nicht eine einzelne Ursache in Frage kommt, sondern ein Bündel von Faktoren, ein so genanntes „multifaktorielles Bedingungsgefüge“.
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- Quote paper
- Grozdana Zivkovic (Author), 2009, Schizophrenie. Allgemeine und spezielle Pflege, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/139300
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