Diese Arbeit behandelt eingehend die Digestenstelle D. 19, 5, 20 pr.-1 (Ulp. 32 ed.), den sogenannten "Kunstreiterfall“.
Ulpian erläutert darin unter anderem Probleme der aktionenrechtlichen Durchsetzung von Ansprüchen, die aus einem Kauf auf Probe (ad inspiciendum dare) unter Vereinbarung eines "pactum displicentiae" erwachsen. Im Gegensatz zu Übungen im modernen Recht, bei denen vom Juristen verlangt wird, einen konkreten Sachverhalt gutachterlich einer juristischen Lösung zuzuführen, besteht die große Aufgabe der klassischen Digestenexegese gerade darin, retrospektiv eine Begründung für die vom römischen Juristen bereits vorgegebene Lösung zu finden.
Ziel dieser Arbeit ist es daher, dem juristisch versierten Leser die Hintergründe der Entscheidungen Ulpians zu vermitteln und dessen Lösung auf diesem Wege einer nachvollziehbaren Explikation zuzuführen.
Inhaltsverzeichnis
- A. Digestentext: D. 19, 5, 20 pr.-1 (Ulp. 32 ed.)
- B. Übersetzung ins Deutsche
- C. Erläuterungen zur Inskription
- I. Bemerkungen zu Leben und Werken des Ulpian
- II. Einordnung der angegebenen Fundstelle in die libri ad edictum.
- III. Kurzbemerkungen zu sonstigen angesprochenen Juristen
- D. Interpretation ...
- I. Detaillierte Rekonstruktion und Paraphrase des Sachverhaltes …………
- II. Responsum des Ulpian
- III. Erklärung anhand zentraler Fragen – Teil I (D. 19, 5, 20, pr.)
- 1. Welches Klageziel wird vom ego überhaupt verfolgt?
- 2. Über welche Klagen ließe sich zur Abschöpfung der Siegesprämie noch nachdenken? Weshalb sind sie abzulehnen?
- 3. Wieso hält Ulpian das agere praescriptis verbis für verius gegenüber der actio venditi?
- 4. Wofür hat Labeo sich entschieden?
- IV. Erklärung anhand zentraler Fragen - Teil II (D. 19, 5, 20, 1).
- 1. Weshalb soll nach Mela bei der emptio iam perfecta (nur) das pretium geschuldet sein, obwohl ausgangs pretium et merces diskutiert werden?
- 2. Warum erteilt Ulpian zur Einforderung des pretium die actio venditi?
- 3. Woher rührt ein Anspruch auf die merces bei der emptio nondum perfecta?
- 4. Wieso erteilt Ulpian die apv zur Einforderung der merces? Wäre nicht auch eine actio locati denkbar?
- 5. Stimmt die Behauptung Ulpians, Mela habe sich gar nicht zu den actiones geäußert?
- Römisches Vertragsrecht
- Atypische Verträge
- Römisches Zivilprozessrecht
- Formularprozess
- Klageziele und Klagearten
- A. Digestentext: D. 19, 5, 20 pr.-1 (Ulp. 32 ed.): Die Arbeit beginnt mit der Zitierung des Digestentextes, der die Rechtsfrage des „Kunstreiterfalls“ darstellt.
- B. Übersetzung ins Deutsche: Der Digestentext wird ins Deutsche übersetzt, um die Rechtsfrage und die Argumentation der Juristen verständlicher zu machen.
- C. Erläuterungen zur Inskription: Die Inskription des Textes wird analysiert und erklärt, einschließlich der Angaben zu den Autoren und dem Kontext der Textstelle.
- D. Interpretation: Die Arbeit analysiert die Rechtsfrage des Falles und die Argumentation der römischen Juristen Ulpian und Labeo.
- I. Detaillierte Rekonstruktion und Paraphrase des Sachverhaltes: Der Sachverhalt des „Kunstreiterfalls“ wird rekonstruiert und paraphrasiert, um ein besseres Verständnis der Rechtsfrage zu ermöglichen.
- II. Responsum des Ulpian: Das Responsum des Ulpian, das die Rechtsfrage des Falles beantwortet, wird detailliert analysiert und erklärt.
- III. Erklärung anhand zentraler Fragen – Teil I (D. 19, 5, 20, pr.): Die Arbeit untersucht die Argumente des Ulpian, die er zur Beantwortung der Rechtsfrage heranzieht.
- IV. Erklärung anhand zentraler Fragen - Teil II (D. 19, 5, 20, 1.): Die Arbeit analysiert die Argumente des Ulpian, die er zur Beantwortung der Rechtsfrage heranzieht.
Zielsetzung und Themenschwerpunkte
Die Seminararbeit befasst sich mit dem römisch-rechtlichen Fall des „Kunstreiterfalls“, der in den Digesten unter D. 19, 5, 20 pr.-1 (Ulp. 32 ed.) wiedergegeben ist. Sie analysiert die Rechtsfrage, welche Klage sich zur Durchsetzung eines Anspruchs auf die Siegesprämie eines römischen „Kunstreiters“ eignet. Dabei werden die Argumente der römischen Juristen Ulpian und Labeo sowie die verschiedenen römischen Vertragsformen und Klagen beleuchtet.
Zusammenfassung der Kapitel
Schlüsselwörter
Römisches Recht, Formularprozess, Atypische Verträge, „Kunstreiterfall“, Ulpian, Labeo, Klageziele, actio venditi, agere praescriptis verbis, emptio, pretium, merces, periculum emptoris.
- Quote paper
- Damian Hurmer (Author), 2023, Kunstreiterfall. Atypische Verträge und römischer Formularprozess., Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1392492